d. Gubernatoren.

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d. Gubernatoren.
Das Gubernium, ursprünglich aus dem geheimen Rathe des Fürsten (Consilium intimum duodecimvirale, consilium status, seit 1629/3 Gubernium) hervorgegangen und vom Gouverneur (im Leopoldinum: supremus status director genannt) auf Grund einer später mehrfach abgeänderten Instruction vom Jahre 1699 (Instructio pro regio Gubernatore) geleitet, war die Centralstelle des Landes, hatte den Landtag einzuberufen und besass in letzterer Zeit den theilweise etwas erweiterten Wirkungskreis einer politischen Landesstelle; zugleich war es Appellations-Instanz nomine et sub sigillo principali in den von der kgl. Gerichstafel u. der. sächsischen Nations-Universität weiter berufenen prozessachen.
Es bestand aus dem Gouverneur, 2 Vicepräsidenten, den übrigem Hauptbeamten (mit Ausnahme des Gerichtstafelpräsidenten) u. den Gubernialräthen, war in den politischen u. gerichtlichen Senat nach Ermessen des Gubernators zusammengestellt entschied aber in allen wichigen Angelegenheiten in Gesammtsitzung durch Stimmenmehrheit; zuletzt zählte es ausser dem Gouverneur u. den 2. Vicepräsidenten 18 Räthe, darunter vom Verfassungsstandpuncte mit Recht bestritten der katholische Bischof, dann der Oberlandes-Comissär, der Provinzial-Kanzler, der Buchhaltungs-Präsident und der sächsische Nationsgraf. – Für die verschiedenen Verwaltungszweige unterstanden bestimmte Unterbehörden, wie für Militärverpflegung und Steuerwesen das Oberlandescommissariat; für den Rechnungs- Controlldienst die Landesbuchhaltung – dann landesbaudirection, Postdirection etc.
1707 nach dem Tode des Gubernators Gf. Georg Banffy u. während der Kurutzen Unruhen bis 1713 bestand nur eine Regierungsdeputation, derer Vorsitzender von 1709 13 Gf. Stefan haller von Hallerstein war; mit dem Jahre 1713 wurde wieder als Gubernator eingesetzt Gf. Sigmund Kornis.
In besondern Fällen, wenn dieses die allgemeinen oder speziellen Verhältnisse bedingten u. die Vereinigung der Civil- u. Militärgewalt in einer Hand nothwendig erschien, wurde dem Commandirendenerschien, wurde dem Commandirenden Generalen auch die Leitung des Gubernium’s übertragen, wie 1731–34 dem FZM. Gv. Wallis, dem G. d. Cav. Nicolaus Sr. Buccow zuerst als Präsidenten, dann 1762–64 als Gubernator, 1764–67 dem G. d. Cav. Gf. Hadik, hierauf dem G. d. Cav. Gf. Odonnell als Gubernialpräsidenten, dann von 1849–1860 nacheinander dem FMLt. Br. Wohlgemuth, FMLt. Fst. Carl Schwarzenberg, FMLt. Friedrich Fst. Lichtenstein.
Im Jahre 1771 wurde aus unbekannten Gründen Josef Maria Graf v. Auersbeg Guberniumspräses, der so vielfache Verwicklungen unnöthig heraufbeschwor, dass er nach 3 Jahren nach Wien zur Rechtfertigung berufen werden musste; – in gleicher Weise misslang nach fast 100 Jahren später ein ähnliches Experiment, indem 1861–66 das Guberniums-Präsidium nicht dem commandirenden Generalen Fst. Montenuovo, sondern dem FMLt. Gf. Ludwig Creneville übertragen wurde. –
Mit dem am 18./2. 1867 vollzogenem Ausgleich wurde die Verfassung von 1848 wieder hergestellt u. Siebenbürgen ist nach selbem eins mit Ungarn. –
* * *
1456. Michael Szilágyi v. Horoghszegh Gf. v. Bestercze (Bistritz) S. Gfen.
1458. Johann Geréb v. Vingárth S. Adel.
1490. Balthasar Drágfi v. Béltek. S. Fhrrn.
1534. Ludwig Gritti.
Diese Familie stammt aus dem † Geschlechte Gratola u. ar in Venedig hoch angesehen, ausser vielen andern in Diensten der Republik gestandenen Civil und Militärbeamten, entspross ihr Andrea 1523–39 Doge, früher Bailo (Gesandter) der Signoria bei der Pforte; der fähigste aus seinen 3 Bastarden war obiger Ludwig mit einer Byzantinerin erzeugt, erst in Constantinopl als Galanterie- u. Bilderwaarenhändler und zugleich Spion der Republik, dann auch Gesandter Szapolyás, wurde er Renegat und erwarb sich die vollste Gunst des einflussreichen und damals in Constantinopel allmächtigen Grossveziers Ibrahim, er kam 1529 mit Sultan Suleiman nach Ungarn und wurde nach Einnahme von Ofen 8./9. d. J. mit 3000 Türken dem Szapolya beigesellt, wird Obergespan des Marmaroser Comitats, vom Bischof von Erlau reich begütert, Ende 1530 von Kg. Johann zum Gubernator Ungarns ernannt und strebte später wohl selbst nach der Krone; als er ohne Wissen des Königs mehrere angesehene Männer hinrichten liess und desselben Missfallen erregte, igng er 1533 missvergnügt nach Constantinopel und suchte den Sultan Suleiman gegen Kg. Johann aufzuhetzen, wird Stellvertreter des Grossveziers im Divan und spann nun Räncke, um sowohl den Kaiser als den König Johann zu täuschen. Im Sommer 1534 kam er mit grossem Prunk und Heeresgefolge nach Siebenbürgen, um zwischen dem Kaiser und dem König einen Schriedsrichterspruch zu thun, lässt auf Anstachelung Dóczy’s und Urban Batthiany’s den Todfeinden des Grosswardein Bischofs und Vicewaywoden Emerich Czibak, diesen als „Wiederspenstigen” ermorden und empfing in Cronstadt dessen Haupt.
Nun erhoben sich aber Stefan Majláth und der ungarische Comitatadel gegen ihn, er muss nach Mediasch flüchten, entkommt von dort in die Moldau, wird aber ausgeliefert und 22/10 1534 vom Scharfrichter enthauptet, Johann Datzo der Mörder Czibak’s vom Volke zerfleischt, Grittis Söhne Anton und Peter vom Moldauer Waywoden weggeführt und später ebenfalls ermordet.
Die Familie blüht in anderer Linie noch in Venedig, im alten Familienpalast der San Marcuolo Vorstadt, befindet sich des obigen Ludwig erzene Statue in Lebensgrösse. In dieser Linie erhielten, die Brüder Alessandro Agostino, Fabio Giuseppe und Francesco Agostino † 1835 – am 13. 11. 1819 den österr. Grafenstand, von Francesco’s Sohn: Giovanni g. 18. 5. 1819 stammt die gegenwärtig blühende Linie.
Wappen: Von b. über S. quergetheilt. Oben ein silb. Passionskreuz, unten ledig.
Gräfliches Wappen: das vorige, darauf Grafenkrone, über der ein gekrönter Helm mit b. S. Decken. Kleinod: eine g. Dogenmütze. – Taf. 21.
1556. Peter Petrovich v. Suráklin (Swakliu). †.
Die Familie entsammt dem Pozeger Comitat. – Michael P. v. S. war 1505 im Orbászer Com. Deputirter beim Reichstag auf dem Rákos – sein Sohn war obiger Peter, der in der Zeit Szapolya’s nach Ungarn kam, und treu zu dem Kg Johann und seinem Sohne hielt 1514 stritt er gegen die Kurutzen, stiess mitz eigener Hand den Empörer Georg Dósa vom Pferde, war 1540 Vormund Joh. Sigismunds Szapolya’s, auch der Kg. Isabella ein truer Anhänger, er † ledig am 13. 10. 1557 und wurde in Klausenburg begraben. Seine Schwester Anna Gm Sigmund Cseh v. Léva, Fruszina Gm. Joh. v. Russó und Katharina Gm. Nikolaus Pathóczy 1539.
Wappen. 1555 Siegel sächs Nationalarchiv auf 3 (gr.?) Hügeln (wohl in b.?) ein s. Kranich oder Stroch mit halb erhobenen Flügeln und von oben bis an die Brust gebogenen Halse, links von einem (g.?) Stern begleitet, ober dem oberen Schildesrande die latein. Buchstaben: P. P. – 1557 ein grösseres Siegel, identisch mit dem Obigen. Taf. 21.
1557 Johann Bubek Waywode. S. Fhrn.
1582. Johann Géczi, Ghyczy v. Ghyczi und Assa und Ablanczkürth,
aus einer sehr alten ungarländischen Familie, die ihren Namen und Ursprung aus dem Veszprimer Comitat gvom einstigen Orte (jetzt Puszta) Gicz herleitet. Die Vorgeschichte ist theilweise dunkel und erst um Mitte des XVI. Jahrhunderts ist die zusammenhängende Stammtafel bekannt.
Schon 1244 werden genannt Martin u. Bertalan als Söhne des Móriz de Gych u. dessgleichen urkundlich erscheint die Familie auch 1299.
1306 mit Stefan u. Marthäus Gychi, Söhne des Gergely.
1353 Johann, Peter, Nicolaus u. Michael, als Besitzer von Gychi – von diesen stammten: Gychi Bereczk 1444 auf dem Reichstag, Emmerich, Bertalan u. Lenhardt, von welch’s letzterem die sichere Stammreihe beginnt. Mit seiner Gemalin Sara Wagh hatte er die Söhne:
a) Georg 1564 Hauptmann v. Neuhäusel † ohne Kinder.
b) Josza Vicegespan des Neutraër Com., Gerichstbeisitzer 1554–59, † 1562 Er ist der Stammvater aller noch heut zu Tage blühenden Linien im Veszprimer, Neutraër, Torontaler, Komorner und Budapesther Comitate.
c) Johann. 1577 Hauptm. v. Várad, zum Gouverneur v. Siebenbürgen 1585–88 und Vormund des Báthori Sigmund vom Kg. Stefan Báthori ernannt – er focht 1565 unter Schwendi bei Kövár, wo er verwundet wurde, wird 1566 Cavallerie-Rittmeister, nahm unter Ladislaus Kerecsényi Theil an der Vertheidigung von Gyula, kam als der einzige der niedergemetztelten Besatzung als Emigrant nach Siebenbürgen, bekam schon 1569 von Szapolyay Joh. Sigmund im Maroszéker Com. Csoksalva und Bede, besass und erwarb noch später in Siebenbürhgen viele Güter, legte am 8. Dezember 1588 seines hohen Alters halber seine Würde nieder u. Sigm. Báthori ergreift selbst die Regierung. Getzi † 1589 kinderlos, wurde in Weissenburg begraben.
d) Wolfgang † 1578 Burghauptmann v. Stenisnacz – dessen 3 Söhne Franz, Christoff u. Peter becrbten ihren Onkel Joh. den Gubernator und kamen also mit ihrer Linie nach Siebenbürgen, doch schon mit des Wolfgang † 1578 Enkel: Georg (Sohn des Franz auch von Farnas genannt) erlosch diese Linie im Manusstamme wieder im Lande u. durch Georg’s Schwester geb. 1626 † 1646 als letzte gänzlich.
Johann mit seiner Brüdern Georg, Josza u. Wolfgang bekamen 1554 die Schenkung von Theilen von Ablanczkürth, durch einen Schenkungsbrief des Palatins,
1558 durch einen Schenkungsbrief des Kg. Ferdinand I. aber ganz Assakürth u. Kis Vicsapra.
1564 Wien am 4. 12. Diplom Kais. Max für: Georg Farkas u. Johann (S. Lenhardt) u. des † Jószá Kinder: Stefan, Paul u. Anna, dann die Vettern: Ladislaus, Anna u. Katalina eine Bestätigung des ersten alten Adels u. Besserung des alten Stammwappens.
Stammwappen: in R. erhebt sich aus dem Schildesfuss eine aus Quadersteinen erbaute s. Burgmauer mit 2 Schiesscharten über dem Thore, hinter der ein natürlicher (s.?) Löwe aufwächst, der goldgekrönt mit aufgeworfenem Schweife, in der rechten pranke eine Bärentatze zum Rachen erhebt, um sie zu zerfleischen.
Kleinod u. Decken sind nicht sicher bekannt (wohl der Löwe des Schildes u Decken R. S.?)
Wappen v. 4. 12. 1564.
Von R. u. b. gespalten – Feld 1 ist das obbeschriebene Wappen, Feld 2: auf dem mittleren eines grünen Dreihügels sitzt eine g. Krone auf, aus der sich pfahlweise ein R. bekleideter, recher Arm erhebt, der auf der Spitze eines in gleicherweise gestellten pallasches einen Türkenkopf emporhält; gekrönter Helm mit R. S. u. b. g. Helmdecken, aus der Krone wachsen zwei # Adlerflügel, denen Arm mit Pallasch u. Türkenkopf aus Feld 2 eingestellt ist. – Taf. 21.
1589 Balthasar Báthori vom Vetter Sigmund Báthori zum Landesgeneral ernannt, masst sich die Gubernatorswürde an bis 1590; und wird 1594 auf Befehl seines obigen Vetters ohne Untersuchung u Urtheil mit dem Kanzler Kovacsoczi am 11 September in Szamosujvár im Kerker erdrosselt. – S. Landesfsten
1600. Michael Waywode der Wallachei. †.
Michael (Wajda der Tapfere) Sohn des wallachischen Waywoden petrascho † 1587, war unstreitig eine bedeutende Persönlichekeit in dieser Zeitperiode, eine reich begabte Barbarennatur von eiserner Willenskraft u. Stärke, der als Banus von Krajova dem Waywoden der Wallachei Alexander (1592–92) verdächtig, nach Siebenbürgen geflohen war, von hier aus – der Pforte u. der englischen Diplomatie empfohlen – den Grossvezier Sinan pascha bestach u. Alexander stürzte, um dann als „Michael Wayda der Tapfere” sein Gewaltregiment anzutreten. Damals hub der Türkenkrieg (1593) in Ungarn nicht ungünstig an und gegen diese kam November 1594 auch das Wafenbüdniss zwischen Michael, Sigmund Báthori u. Aaron Waywoden der Moldau zu Stande. Michael mit Aaron u. einigen siebenbürger Truppen schlägt die Tartaren u. Türken in der Wallachei u. Moldau an verschiedenen Orten; die Pforte will nun beide Fürstenthümer in türkische Statthalterschaften verwandeln, – Wayw. Aaron war vor den Kosaken aus seinem Lande in die Wallachei geflohen, wird 19. 5. 1595 ob verrätherischen Umtrieben mit den Türken von den Siebenbürgern gefangen u. † zu Vincz 1597.
Sigismund Báthori steuerte damals seiner Machthöhe zu, nennt sich Kg. v. Siebenbürgen, Rascien, Waywode der Moldau u. Wallachei u. befördert Stefan Rezwan (Winzer) auch Hofman genannt, S. einer Moldauerin u. eines Zigeuners, einst in polnischen Diensten, dann Vertrauter des Waywoden Aaron, zum Waywoden der Moldau u. dieser erkennt ihn als Oberherren an, gleichwie Michael, den die Türken eben arg bedrohten (durch Vertrag vom 20. 5. 1595), schwört Sigismunds Abgeordneten den Eid der Treue, bringt seine Familie nach Hermannstadt in Sicherheit u. führt nun mit den Moldauern u. Siebenbürgern verbündet, den Existenzkampf gegen die Türken, der trotz neuerlicher Wirren in der Moldau, in Folge derer Rezwan gegen den polnischen Schützling Zamojski’s Jeremias Mogila heimkehren musste, in dem glänzenden Siege der Siebenbürger u. Wallachen am 27. 10. 1595 bei Giurgevo an der Donaubrücke über Sinan Pascha († 3. 3. 1596) einstweiligen Abschluss fand.
Auch unter dem grausamen Mogila trat die Moldau mit Siebenbürgen im Bunde gegen die Türken; der Wechsel des Kriegsglücks in Ungarn u. die Wandlungen der Absichten u. Pläne des Sigmund Báthori, begünstigte aber nunmehr den Ehrgeiz des Wallachenfürsten Michael, der im Türkenkriege glücklicher war, als der siebenbürgische Kanzler „Jósika, der Verräther”!
Schon damals suchte Michael durch die Pforte die Waywodschaft aller drei Karpathenländer zu erringen. Als K. Rudolf durch seine Commissäre Siebenbürgen übernehmen liess, schlossen sie mit dem mächtigen nachbar zu Tergowischte 9 6. 1598 ein Abkommen u. Bündniss, nach welchen Michael u. seine Nachfolger ohne Bezahlung eines Zinses ihr Land dem Kaiser Rudolf in Schutz gaben, Michael aber vom Kaiser den Sold für 5000 Mann erhalten sollte. Michael schwört dem Kg. Ungarns den Eid der Treue.
15. 8. 1598 kam Sigmund Báthori wieder ins Land u. erneuert mit Michael sein altes Bündniss, dieses setzt bei Nikopolis über die Donau, schlägt die Türken, erobert Nikopolis u. einige andere Orte und kehrt mit grosser Beute in sein Land heim.
Auf dem Landtag zu Mediasch 21. 3. 1599 hatte der wankelmüthige Sigmund Báthori den Cardinal Andreas Báthori, seinen Vetter, trotz dessen Weigerung zum Fürsten wählen lassen, u. sich selbst nach Polen begeben, während seine Gemahlin Erzhzg. M. Christina, in die Heimath wanderte, u. dann im Kloster zu Hall ihr Leben beschloss. † 6. 4. 1621.
Der Cardinalbischof u. Fürst Andreas bemüthe sich den Waywoden Michael in ein Bündniss zu ziehen, u. von diesem durch falsche Schwüre getäuscht, bricht über ihn das Verderben herein.
Michael bearbeitet auch den Kaiser für sich u. dieser lässt gegen Siebenbürgen rüsten, aber auch ein Bündniss mit Andreas B. durch den päbstlichen Legaten Malaspina verhandeln – der erste am Platze ist Michael, im Oktober sthet Michaels Heer an der Landesgrenze u. setzt den Friedensanträgen des Cardinals die Forderung entgegen, zu Gunsten Sigismunds B. abzudanken, Kriegsentschädigung zu zahlen, wieder geistlich zu werden u. dem Kaiser Treue zu geloben. Michael aber wollte nur den Kampf, am 22./23. October überschritt er die Gebirge und stand als Feind schon im Burzenlande, ehe der auf dem Landtag zu Weissenburg befindliche Andreas vom Friedensbruche etwas wusste, am 28. 10. 1599 verlor er mit 8–9000 Siebenbürgen gegen die 25.000 Wallachen de Schlacht zwischen Hermannstadt u. Schellenberg, Cardinal floh gegen die Moldau, wo ihn das ihm feindliche Székler Landvolk in den Wäldern des Gyimesser Passes unweit Szt. Tamás überfiel, fast sein ganzes Gefolge niederhieb u. ihn selbst Blasius Oerdög tödtete. 31. 10. d. J.
Michael ist nun Herr von Siebenbürgen, wird am 20. 11. 1599 kaiserlicher Rath, Statthalter u. Obercommandant von Siebenbürgen u. liess nun mit entsetzlicher kalter Grausamkeit alle Báthoriauer, die er nur erreichen konnte, massakriren; er wusste durch verschiedene Künste die drei Nationen seiner Herrschaft gefügiger zu machen u. hielt aber strenge Mannszucht.
11. 2. 1600 wird er vom Kaiser als erblicher Statthalter in der Wallachei bestätigt. Nunmehr gelingt ihm auch ein Feldzug gegen die Moldau, 20. 7. 1600 huldigen ihm Siebenbürgens Stände, der Kaiser u. die Pforte senden ihre urkundliche Anerkennung; er aber liess in ganz Siebenbürgen seine Truppen plündern, Hunyad einäschen, viele Edelleute ermorden, und wollte den ganzen siebenbg. Adel austrotten, so dass viele adliche Familien emigrirten, andere aber mit Stefan Csaki an der Spitze beschlossen das Joch des Tyrannen abzuschütteln. – jetzt verlangte er gar die deutsche Reichsfürstenwürde u. die wichtigsten Grenzfestungen Ost-Ungarns, diess macht dem Kaiser die Gefährlichkeit Michaels klar und die Unzufriedenen, wie Moses Székely, Gabriel Bethlen, Stefan Csáki u. A. vor allem der kaiserliche Feldhauptmann Georg Basta, Fhr. v. Sult, ein Welscher kreigstüchtig, eisernrücksichstlos u. abgesagter Feind der ehrgeizigen Pläne Michaels, die seinen eigenen Wünschen nach der militärischen Diktatur in Siebenbürgen widerstrebten, verständigten sich in aller Stille gegen den „Wallachen”; schon am 2 9 steht Basta im Lager vor Thorda, um den „fürchterlichen Absichten” des Waywoden zu begegnen u. bei Miriszló 18. 9. 1600 wird er von Basta u. Stefan Csáki in die Flucht geschlagen u. in die Wallachei gedrängt Kaum war Michael aus Siebenbürgen verjagt, bemächtigte sich der polnische Reichskanzler Johann Zamoiski mit einem polnischen heere, in welchem sich auch Sigmund Báthori u. der von Michael verjagte moldauische Waywode Jeremias befand, der Moldau u. rückte dann in die Wallachei ein, schlug Michael u. die Wallachei unterwarf sich den Polen; – auch die in die Wallachei eingefallenen Türken besiegten Michael, u. er flüchtet durch Siebenbürgen nach Wien, nachdem er den Siebenbürgen, um sie von Feindseligkeiten abzuhalten, seine Gemahlin u. seinem Sohn als Geiseln hinterlassen hatte.
In Wien u. dann in Prag gewann Michael den kaiser wieder für sich, ja es ging das Gerücht der Kaiser wolle Michaels Tochter Florisca, welche er schon 1599 dem Sigmund Báthori angetragen hatte, ehelichen.
Unterdessen war der ruhelose Sigmund Báthori abermals in Siebenbürgen erschienen, um bei der allgemeinen Verwirrung die so leichtsinnig verschleuderte Herrschaft zum drittenmale an sich zu reissen; am 3. 8. 1601 schlagen Basta u. Michael bei Goroszló, das von Moses Székely befehligte Heer Báthoris u. wieder geberdet sich der Wallache als Träger aller Vollmachten, zettelt Verbindungen mit den Türken an u. ruft die Székler zu den Waffen –, diess benützt Basta zur Rechtfertigung seiner Gewaltthat gegen Michael, den er in seinem Lager bei Thorda durch seine Wallonen überfallen u. niederstechen liess am 19. 8. 1601, wonach alle Wallachen in ihr Land entflohen, Basta, nun Herr der Sachlage, setzt ein eisernes Schreckensregiment in Scene.
Seit seiner Ernennung zum Statthalter Siebenbürgens mit 20. 11. 1599 geberdete sich Michael völlig als Herr des Landes und es existirt mehr als ein Adelsiplom, das er meist an Genossen seines Volkes ausgab.
Wappen: Michael führte das auf Tafel 21. abgebildete Wappen der vereinten wallachischen Fürstenthümer d. i. grosse u. kleine Wallachei.
Schon zu Anfang des XV. Jahrhunderts was das W. der grossen Wallachei in bl. ein rechtsehender # Rabe mit langem silb. Kreuz im Schnabel auf gr. Boden stehend, oben rechts g. Sonne, links wachsender s. (g.) Mond, in selbem ein g. Stern. Taf. 21. W. von 1410.
Später ganz das gleiche Wappen, doch der # Rabe mit einem g. Ring oder einem g. Reichsapfel oder silb. Doppelkreuz im Schnabel, steht bald auf gr. Felde, o. auf einem Dreihügel, auf einem Aste, auf einer Krone, wie diess auf Tafel 21. a. b. c. ersichtlich ist
Das W. der kleinen Wallachei: d. e. Taf. 21. In S. (auch b) zwei auf gr. Boden stehende b. gekleidete gegen einander gekehrte (gekrönte) Personen (r. Mann, links Frau), zwischen beiden eine gr. Cypresse auf deren Gipfel auch oft der # Rabe mit dem g. Ring im Schnabel zu sitzen pflegt, von g. Sonne u. g. Stern, im s. wachsendem mit den Hörnern einwärts gekehrtem Halbmond.
Nach vielen Urkunden des sächsischen National-Archivs in Hermannstadt u. zwar ex 1599. Nr. 1466 u. No. 1467. –
dann ex 1600 Nr. 1468–72, 1474–76 etc. führte er das auf Tafel 21. schon erwähnte Wappen d. i.: Mitten ein grosses Schild in dem das W. der kleinen Wallachei, über selben das W. der grossen Wallachei. Inschrift im linken ober Drittel beginnend:
† JO MICHAEL – auf der rechten Seite:
WOEWODA. d. i. Ich. Michael Wojevode.”
1605. Sigmund Rákoczy. †.
September auf dem Mediascher Landtag durch Stefan Bocskay zum Reichsverweser ernannt, wird 11. 2. 1607 Fürst, dank März 1608 auf dem Landtag zu Klausenburg ab. S. Fsten.
1630 Stefan Bethlen v. Iktár. †.
15. 1 nach Bethlen Gabor’s Tode († 15. 11. 1629) wurde auf dem Landtag zu Weissenburg obiger Stefan B. v. J. der Gemahlin des verstorbenen Fürsten Catharine v. Hohenzollen-Brandenburg als Statthalter zur Seite gestellt, er wierd 28. 9. 1630 selbst Fürst, cedirt 22. 12. d. J. den Früstentuhl an Georg I. Rákoczy. S. Fsten.
1691 am 10. 1. ernannt Gf. Georg Bánffy von Lossoncz g. 1600 † 15. 11. 1707 in Hermannstadt, Gubernator. S. Grafen.
1707–1713 vacat. Nach dem Tode des Gf. Georg Bánffy u. während der Kurutzen-Unruhen bestand nur
1709–1713 eine Regierungsdeputation, deren Vorsitzender von 1709 an Gf. Stefan Haller von Hallerstein war.
1713 wurde das siebenbürgische Gubernium wieder eingerichtet u.
Gf. Sigmund Kornis v. Göncz-Ruszka Gubernator, 28. 10. 1712 mit Stefan seinem Bruder siebenbürg. Graf † 14. 12. 1731. S. Gfen.
1731. Gf. Franz Anton v. Wallis, FZM. commandirender General, Vorsitzender des Guberniums bis 1734. S. command. Generale.
1734. Gf. Haller v. Hallerstein Johann zum Gubernator ernannt, g. 1692 † 18. 10. 1756 zu Hermannstadt. S. Gfen.
1756. 18. 10. Gf. Franz Wenzel Wallis, FZM., Vorsitzender des Guberniums als command. General bis 6. 7. 1758. S. command. Generale.
1756 am 6. 7. Fhr. Ladislaus Kemény, als Gubernator eingesetzt am 27. August d. J., resignirt 1762. S. Freiherrn u. Gf. Kemény.
1762–64. Frh. Adolf Niclas von Buccow,G. d. Cav., † Hermannstadt 18. 5. 1764, war erst Präses des Guberniums, dann Gubernator. S. command. Generale.
1764–68. Gf. Andreas Hadik, kais. Commissär u. Präsident. G.d. Cav. S. command. Generale.
1768–70. Gf. Carl v. Odonell, G. d. Cav., Vorsitzender des Gubenriums u. k. k. Commissär. S. command. Generale.
1771–74. Gf. Maria Joseph v. Auersberg, Guberniums Präses. S. Gfen.
1774. Fbr. Samuel v. Bruckenthal, Gub.-Präs. u. kgl. Commissär, 17777 Gubernator. Febr. 1787 pensionirt, g. 26. 7. 1721 † 9. 4. 1803. S. Fhrn.
1787. Gf. Georg Bánffy, Gouverneur, g. 1746, † 1822. (I. Linie). S. Gfen.
1822. 24. 11. Fhr. Josef v. Josika bis November 1834. S. Fhrn.
1834 Novbr. Erzhz. Ferdinand Este,
Ritt. d. g. Vliesses, Grosskreuz des M. Theresia u. Stefans-Ordens etc., FM., erst General-Gouverneur v. Galizien u. Lodomerien, geb. 25. 4. 1781 † 15. 12. 1849.
Ein biederer, tapfrer u. kampfbewährter Soldat, schlug sich 1800 beider Capitulation Ulms mit seinem Husarenregiment durch – im Februar 1834 wurde er als bevollmächtigter k. Commissär nach Siebenbürgen geschickt, um die damals schon in vielen Beziehungen sehr verwickelten Angelegenheiten des Landes in Ordnung zu setzen, nach der im November 1834 erfolgten Abdankung des obigen Josef Josika wurde ihm auch das Präsidium des guberniums übertragen. Als Staatsmann vom besten Willen beseelt, bei viel Herzensgüte u. Vertrauen in seine Rathgeber, die nur zu oft seine Gutmüthigkeit u. einem gewissen aufbrausenden Jähzorn, sowie seine Bigotterie schlau zu benützen wüssten – vielfach missbraucht, konnte er im Lande nicht den Erfolgt erreichen, den seine Absichten verdient hätten u. ging nach Schluss des Landtags (31. 3.) 1838 über Klausenburg, wieder in sein Generalgouvernement zurück.
1837 12. 6. gewählt Gf. Johann Kornis † 15. 8. 1840. 1819 Administrator des Kövárer Distrikts, 1822 Gubernialrath, 1825 Hofkanzleirath, 1826 Guberniums-Vicepräsises, 12. 6. gewählt u. bestätigt 31. 8. 1837. S. Gfen.
1841 2. 12. gewählt Gf. Josef Teleki u. Anfang Jänner 1842 bestätigt als Gouverneur, geb. Pesth 24. 10. 1790 † dort 16. 2. 1855 (Sohn Gf. Ladislaus T. u. Gf. Maria Teleki aus dem Alexander-Stamm), am 22. 12. 1848 von Sr. Majestät enthoben. S. Gfen.
1849 22. 10. (nach Hirtenfeld der M. Theresia-Orden 11. 7. ernannt). Ludwig Fhr. v. Wohlgemuth. FMLt. S. command Generale.
1851. 29. 4. Carl Fürst Schwarzenberg, FMLt. S. command. Generale.
1858. 26. 7. Friedrich Fst Liechtenstein, FMLt. bis 1861 Gouverneur. S. command. Generale.
1861–1866 Guberniumspräses FMLt. Ludwig Gf. v. Creneville. S. Grafen.
Mit dem Ausgleich vom 18. 2. 1867 erlosch auch die Würde eines Gubernators von Siebenbürgen.

 

 

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