45. Bécs, 1847 október 16. Ferstl előterjesztése Sedliczky rendőrminiszterhez az országgyűlési titkos szolgálat megszervezésével …
45.
Bécs, 1847 október 16.
Ferstl előterjesztése Sedliczky rendőrminiszterhez az országgyűlési titkos szolgálat megszervezésével kapcsolatban.
Bécs, 1847 október 16.
Ferstl előterjesztése Sedliczky rendőrminiszterhez az országgyűlési titkos szolgálat megszervezésével kapcsolatban.
Erfordernisse
des geheimen Dienstes während des von Sr. k. k. Majestät auf den 7. November 1847 nach Presburg ausgeschriebenen ungarischen Reichstages.
Euer Excellenz!
In gehorsamster Befogung des hohen Auftrages vom 3-ten 1. M.,* mittelst welchem Euer Excellenz zu finden geruhen, mich während der Dauer des von Sr. k. k. Majestät auf den 7. November 1. J. nach Pressburg ausgeschriebenen ungarischen Reichstages abermals mit der Leitung des geheimen Dienstes, – wie diese während des im Jahre 1843 eröffneten ungarischen Reichstages geschehen ist, zu betrauen, und mich zugleich zu beauftragen, hinsichtlich der Massregeln und Modalitäten, dann der Hilfsmittel, welche zum Behufe des vorliegenden Zweckes nöthig erscheinen, die umständlich motivirten Anträge ehestens zu erstatten, erlaube ich mir ehrfurchtsvoll zur hohen Kennthniss zu bringen, dass ich in gehorsamster Befolgung der von Euer Excellenz hierüber bereits mündlich erhaltenen hohen Weisung bemüht war:
Sedlniczky az uralkodótól szeptember 29-én kapott utasítás alapján bízta meg Ferstl tanácsost a titkos szolgálat megszervezésével. (V. ö. 202. l.)
1-tens Da fast alle am letzten ungarischen Reichstag als geheime Referenten in den Circular- Stände- und Magnaten-Sitzungen, dann ausserordentlichen Conferenzen und exmittirten Deputationen verwendeten Individuen in Sphären übergetreten sind, die sie von dem gegenwärtigen Reichstage gänzlich entfernt halten, diesen Dienstzweig durch neu entgagirte Individuen sicher zu stellen, die der deutschen und ungarischen Sprache vollkommen mächtig, ungarische Juristen, und sowohl in Bezug auf Fleiss, Vervendbarkeit und Ausdauer, als auf korrecte Gesinnung verbürgt sind, und auch mit den nöthigen Credentionalen* versehen seyn werden.
Követi megbízó-levelek, tágabb értelemben igazoló okmányok.
2-tens. Hat der dermalige Pesther Magistrats Rath Franz Koller, der die gegründetste Hoffnung hat, zum 1-ten Landtags Deputirten, und bei der in wenigen Tagen vorzunehmenden Magistrats Restauration zum Stadtrichter gewählt zu werden,* bereits die Zusage gegeben, die Revision und Begutachtung der täglich einlangenden Sitzungs Berichte zu besorgen. – Koller verbindet mit den nöthigen intelligenten Erfordernissen einen, als Magistratsbeamten in jeder Beziehung ungetrübten Ruf, er geniesst die volle Achtung seiner Mitbürger, hegt die besten politischen Gesinnungen, und hat sich, obwohlen die fraglichen Leistungen vorzugweise, und zwar unausgesetzt die Nächte in Anspruch nehmen, für die Förderung der. A. H. Interessen zu jedem Opfer bereit erklärt.
Koller valóban résztvett az országgyűlésen, mint Pest város követe.
3-tens. Habe ich für den Fall der Erkrankung oder sonstigen unvorgesehenen Hindernisse, die bei Koller eintreten sollten, eine Aushilfe in der Person des Temesvárer Bürgermeister Joseph Preyer vorgefunden, der von der dortigen Communität schon zum Landtags Deputirten gewählt worden ist, mir seine Dienstesbereitwilligkeit bereits zugesagt hat, und dem v. Koller, – der nur den Vorzug geniesst, bereits einen Landtag als Deputirter der Stadt Pesth mitgemecht zu haben, – in jeder Hinsicht gleichgestellt werden kann.
4-tens: Was die Überwachung der Oppositionskoryphäen der beiden Tafeln und ihrer Kotterien, sowie die der Landtagsjugend sowohl bei ihrem öffentlichen Auftreten, als in ihren Zusammenkunftsorten, – dann die materielle Überwachung einzelner Oppositions-Männer und sonstiger, als verdächtig auftauchenden Individuen und Wahrnehmungen betrifft, so konnten die hiezu nöthigen Individuen bisher immer erst zu Zeit des eintretenden Bedarfes, und den Umständen gemäss in Presburg selbst aufgefunden werden: – was auch für diesen Reichstag angenommen werden musste.
5-tens: Erforderte die ämtliche Stellung bei den gehäuften, und ununterbrochen angestrengten Arbeiten bisher 3 Amts-Individuen, die Intelligenz Und Sprachkenntnisse mit unermüdetem Fleisse, Verlässlichkeit und Verschwiegenheit verbinden, und einen äusserst zurückgezogenen Lebenswandel zu betrachten im Stande sind; – dann zwei vertraute Diener, die sowhl bezüglich der Sicherung des Hausbedarfes, als auch mit Verlässlichkeit bei den täglichen, und eben häufig auch in später Nachtszeit vorkommenden geheimen Sendungen verwendbar sind, und auch genaue Lokal-Kenntnisse besitzen.
Was den ämtlichen Bedarf anbelangt, so besitzen der dermalige Unter Commissaire Albert Leffler, dann der Aktuar Laurenz Steinberger, – beide der k. k. Polizei Oberdirection angehörend, – und der Diurnist Johann Rathschmiedt die vorerwähnten Erfordernisse, und haben sich, nämlich Lefler schon an zwei, Steinberger an einem, und Rathschmidt bereits an vier Landtägen als sehr entsprechend bewährt.
Schliesslich erlaube ich mir noch ehrfurchtsvoll die Bitte anzureichen, der nöthigen Dienstesverkehrung und der Rücksprache mit den Dientesvertrauten Individuen, so wie der nöthigsten Meublirung der Wohnungen wegen, wenigstens für meine Person längstens am 4-ten November in Pressburg eintreffen zu können.
In tiefster Ehrfurcht und Hochachtung verharrend
Euer Excellenz
unterthänig gehorsamster Diener
Ferstl mp.
Wien, am 16-ten oktober 1847.
Ad acta, und ist das vorliegende
Einschreiten des Hofrathes von Ferstl
in allen Punkten bewilligt und in
Erfüllung gebracht worden.
Einschreiten des Hofrathes von Ferstl
in allen Punkten bewilligt und in
Erfüllung gebracht worden.
Wien, am 4. Nov. 1847.
Másolat, M. Országgyűlés Levt. 11.249. sz.
