Johann Castaldo, Gf. v. Piadenna, Marchese von Cassano, kais. u. kgl. spanischer General, Obercommandant in Siebenbürgen 1551 bis…

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Johann Castaldo, Gf. v. Piadenna, Marchese von Cassano,
kais. u. kgl. spanischer General, Obercommandant in Siebenbürgen 1551 bis 1553.
Er stammte aus italienischer Familie, um 1500 in Neapl geboren, dient er schon sehr jung unter Pescara in spanischen Diensten, macht deren Schlachten in der Lombardei mit, 1525 in der Schlacht von Pavia sehr tapfer, dient dann unter Bourbon, war im Neapolitanischen gegen General Lautrec, als dessen Heer vernichtet war, kam er unter die Befehle des Generalen Philibert von Oranien, zeichnet sich bei der Belagerung von Florenz aus, wird des Oranien Liebling, ist 1529 bei der Belagerung Wiens durch die Türken, thut sich im Schmalkaldischen Kriege ganz besonders hervor, war in diesem kriege schon Feldherr u. Vertrauer K. Carl V.; als nach der Schlacht v. Mühlberg der Kaiser mit ihm u. Alba über die weitern Massregeln berieth, empfahl er Schonung u. Milde, Alba’s strenge Ansichten drangen aber durch – da entstanden neue Unruhen, Moriz v. Sachsen überfällt den Kaiser und zwingt ihn zur Flucht nach Tirol. –
C. Ruhm u. Ruf war aber schon so fest gegründet, dass ihn Kg. Ferdinand I. zum Commandanten der Unternehmung nach Siebenbürgen erkor; der Kaiser ernennt am 30. 3. Thomas Nadasd, Andreas Báthori, Stefan Lossonczy u. Sigmund von Herberstein als Uebernahms-Bevollmächtige für das Land u. am 27. 4. mit etwa 4500 Mann unsern C.
Nach gehaltener Musterung zu Erlau, zog C. and die Theiss, u. erscheint mit den Bevollmächtigen u. seinen aus deutschen, italienischen u. ungarischen gedienten Soldaten bestehenden Truppen auf ungebahnten Gebirgswegen plötzlich in Kalusenburg, einer der bessten Festungen Kg. Isabella’s, am 4. Juni huldigen die Abgesandten des Landes den kaiser als Landesfürsten im Klausenburger Hauptquartiere Castaldo’s, der den kgl. Schatz nach Mühlbach abführen liess, wo Martinuzzi mit Drohungen, Bitten, Schmeicheleien u. selbst Thränen die K. Isabella drängte sich in’s Unvermeidliche zu fügen; so kam 15. 6. 1551 der Vertrag zu Stande, Isabella entsagt im namen ihres elfjährigen Sohnes Joh. Sigm. und Szapolya Siebenbürgen u. Ostungarn, für seine väterlichen Erbgüter erhielt er: Oppeln, Ratibor, Sagan u. Priebus u. wird mit K. Ferdinands Tochter Johanna verlobt, nach Erlöschen des Mannesstammes Kais. Carl V. u. Ferd. I., fällt Ungarn an Joh. Sigmund, stirbt letzteres ohne Erben, tritt das freie Wahlrecht in Ungarn ein.
Isabella übergab nun auch Cronstadt u. Kaschau auf dem Landtag zu Klausenburg 18.7. d. J., die Krone u. die Reichskleinodien, – im August verliess sie das Land, in tödtlicher Feindschaft mit Martnuzzi, der sie troztdem mit vielen andern Anhängen bis an die Grenze begleitete. Sie gieng nach Kaschau, von dort nach ihren schlesischen Fürstenthümern, wo ihr aber die Schlösser missfielen, wesshalb sie sich zu ihrem Bruder Kg. Sigmund nach Polen begab u. dort bald den geschlossenen Vertrag bereuend mit dem siebenbürgischen Unzufriedenen wieder in Verbindung trat.
C. hatte unterdessen die Huldigung der Städte angehnommen, Temesvár u. Lippa verstärkt, u. die Festungs-Werke sowie die andern Städte u. Schlösser ausgebessert. Die Türken über den Vertrag vonMühlbach wüthend, fallen noch im Spätjahr 1551 im Lande ein, nehmen Becskerek, Csanad u. Lippa, welch’ letzteres ihnen C. besonders durch Zierotin’s Tapferkeit 7. 11. wieder abnimmt. Martinuzzi war zum Civilstatthalter Kg. Ferdinand’s ernannt worden u. er liess den tapfern Commandanten des Schlosses Lippa „Ulama” heimlich frei. Die weiteren Ereignisse bis zu dem verhängnissvollen 17. 12. 1551, an dem Martinuzzi ermordet wurde, sind noch immer eine der schwierigsten Aufgaben historischer Forschung, das Problem der Schuldfrage Martinuzzi’s! Die Aehnlichkeit dieser Katastrophe mit den späteren eines Wallensteins springt in die Augen. Anklage u. Vertheidigung kreuzen da noch immer die Waffen! –
In C. vereinigte sich der Soldat, der Diener des Königs mit dem misstrauischen Nebenbuhler, geheime Weisungen des Kgs. überlassen es seiner Einsicht, den gefährlich scheinenden Plänen des Bruders Georg zuvorzukommen u. können als eine allgemeine Vollmacht gelten, – auch diese brachte der k. Verhaltungsbefehl, durch diesen gedeckt, ordnete C. am 17. 12. die That an. –
Kg. Ferdinand sandte schon Jänner 1552 ein Rechtsfertigungsschreiben an die ungarischen Stände, die meiste Sorge machte ihm aber der römische Stuhl, er sandte schliesslich sämmtliche Acten des Monsterprocesses, den er anstrengen musste sammt einem Memorial von 87 Artikeln nach Rom u. u. nur erst nach und nach liess sich der Pabst beschwichtigen – Martinus Mörder fanden alle ein schmähliches Ende. –
Für den Besitz Siebenbürgens hatter die Ermordung des Cardinals keine dauernden Folgen. Castaldo besetzte Vincz, Weissenburg, Mühlbach, kam am 18ten mit Sforza Pallavicini nach Hermannstadt, besprach sich mit den Vornehmsten des Landes, Geistlichen u. Bürgermeistern (auch mit Peter Haller von Hermannstadt) u. Franz Kendi, wie das aufgeregte Volk u. besonders die dem ermordeten Cardinalen ob vielen Wohlthaten sehr zugethanen Székler zu besänftigen wären u. dem Franz Kendi gelang letzteres auch, aber mit Mühe; dazu verlangte der Sultan immer drohender die Wiedereinsetzung Isabella’s u. ihres Sohnes. Der Waywode der Moldau fiel in’s Burzenland u. konnte, da ihn die meuterischen Truppen C. nicht angreifen wollten, ungestraft mit seinem Raub über die Grenze kommen. C. Truppen waren meist ganz zuchtlose Hoden, kannten weder Gehorsam noch Ordnung u. achteten sich durch den häufigen Soldmangel aller Gesetze entbunden. C. konnte sich nicht zügeln, sowohl aus Mangel an Macht, als an Willen; er selbst in Krieg u. Schlachten ergraut war hochmüthig u. habgierig. „Er ist der schlechteste von allen Sterblichen, jeder Mensch flieht ihn”, schrieb Kg. Ferdinands treuester Anhänger „Nadasdi”! C. Stellung wird bald unhalbar, die Greuel seiner Soldateska halb aus Noth, halb aus roher Leidenschaft entspringend, der ärgste Steuerdruck, besonders gegen die Sachsen), – mit dem er sich helfen will, machen ihm alles zum Feinde; seine spanischen Söldner, als sie wieder Monate lang keinen Sold sahen, zogen schliesslich um den Feldherrn unbekümmert mit fliegenden Fahnen aus Siebenbürgen – als C. diess sah, packte er seine Schätze zusammen u. verliess das Land (Frühjahr 1553).
Mit 25. 11. 1556 fiel Siebenbürgen wieder an die Kgin. Isabella Szapolya u. ihnen Sohn Sigmund u. Kg. Ferdinand I. Herrschaft hatte ein Ende. –
C. war mit seinen Schätzen nach Wien geeilt, wird von dort von Kais. Carl V. heimgerufen u. zum Marchese von Cassano (in der Lombardie) gemacht u. dann gegen Frankreich in die Niederlande gesendet, trug 1553 zur Einnahme von Terouane u. Hesdin bei, focht dann unter Philipp II. gegen Frankreich in Piemont, nach Friedensschluss sollte er spanische Hilfstruppen nach Frankreich führen, da † er auf deren Marchse an einem hitzigen Fieber zu Mailand 1562.*
Aus dieser Familie wurde noch 1722 ein Anton C. in den Reichsgrafenstand erhoben. –
Wappen nach Siegeln im sächs National-Archiv zu Hermannstadt.
Geviertet 1) Drei Lilien (2. 1.) über denen eine 3 zackige Krone. 2) geviertet 1. 4. ein Thurm, 2. 3. drei Lilien (1. 2.) – 3) gespalten vorne fünf dreimal gekrümmte mit den Köpfen nach links gewendete Schlangen, rückw. durch einen Querbalken getheilt oben wachsend 1/2 Löwe, unten 3 rechte Schrägbalken 4) rechts oben wagrecht mit dem Deckel nach links gewendet ein Becher, der ein schräglinkes durch den ganzen Theilschild reichendes Schwert begleitet. Der Hauptschild rechts begleitet von den Buchstaben. II.ˆ🞊, links ˆBA. (Taf. 22).

 

 

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