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Debrecen, 1849 május 25.
Kossuth levele Görgeyhez a cári seregek fenyegető betöréséről, a Bécs elleni támadásról, a kormány Pestre költözéséről, a zsákmányolt fegyverekről és a hadifoglyok felhasználásáról.
Soeben erhielt ich vom Feldmarschall-Lieutenant Dembinszki ein Schreiben aus Bartfeld vom 23-en Mai, in welchem er mir meldet, er sei durch seinen verlässlichen Spion verständigt worden, dass die Russen den 19-ten dieses in Jaszló angekommen seien; diese Meldung stimmt auch mit der übrigen über diesen Gegenstand geschöpften Nachrichten überein. Worüber ich Sie, Herr Minister, mit dem Bemerken verständige, dass ich es für sehr zweckmässig und den Umständen gemäss für füglich hielte, jetzt eine Exkursion unter die Stadt Wien zu unternehmen, soband nämlich Bem auf das rechte Gegend gescichert sein wird; bezüglich der Verwirklichung dieses Planes habe ich dem F. M. L. Bem bereits geschrieben und ihn zur Beendigung des Kriegs Bem mit 15–16 000 Mann kommen kann, zur Cernirung hingegen von Temesvár und zur Deckung der Bácska und des Banats bleibt eine ebenso grosse Macht zurück. Ich erachte es aber für nothwendig, dass auch Sie, Herr F. M. L. – als Minister ihm schreiben und zur Ausführung des combinirten Kriegplanes aneifern mögen.
Die Wichtigkeit der Umstände wird Sie, Herr Obercommandant, zur schleunigen Beendigung dieser Angelegenheit hinlänglich bewegen.
Ferner ersuche ich Sie, Herr f. M. L. mir Ihre Aussichten baldmöglichst Kund geben zu wollen, ob man gegenwärtig die Regierung schon nach Budapest transferieren könne, – ich erachte dies aus vielfachen Gründen für sehr nothwendig, und zwar:
1. Aus finanzieller Rücksicht; denn wegen Mangel an Raum ist es hier kaum möglich, die zur Deckung der Tages-Auslagen erforderlichen Summen zu schaffen – wo hingegen in Pesth die Fabrik derart aufgestellt werden würde, dass wir in kurzer Zeit nicht nur die currenten Auslagen zu decken, sondern zugleich eine Reservesumme für 2–3 Monate herzuschaffen im Stande wären, wodurch die Armee auch in einem nicht erwarteten Falle gischert wäre; aber 2-tens sehe ich es auch vom militärischen Standpunkte aus nothwendig denn zur Deckung und Sicherung des Regierungsitzes und der Geldfabrik würde eine bedeutendere Kriegsmacht erforderlich sein, woruch das operirende Kriegsheer einen grossen Abbruch erlitte. Und doch will ich es nicht dass das Umsiedeln nach der Hauptstadt in den Operationen der Armee auch nur das mindeste Zurückbleiben verursache, oder dieselben gar hindere; anderseits wünsche ich es auch niht, dass dieses Umsiedeln der Regierung als eine Fucht vor den Russen angesehen werde, denn das würde einen üblen moralischen Eindruck machen, sondern ich will, wie ich dies auch sehr gebührend und natürlich finde, dass es mehr ein Triump-Einzug scheine; Budapest liegt unter allen Umständen in der Operationslinie und die in dieser Gegend operirenden Truppen können der Regierung genügenden Schutz bieten. Stimmt die Übersiedelung, welche ich je früher zu bewerkstelligen wünsche, mit Ihren Ansichten, Herr Obercommandant, überein, so bitte ich Sie mir Ihre diesfällige Meinung bald kund geben zu wollen, denn in diesem Falle hält es das Ministerium für nothwendig, den Reichstag auf eine kurze Zeit zu prorogieren, und sobald es die Umstände und die Lage der Hauptstadt erlauben, denselben wieder zusammen zu rufen.
Bei dieser Gelegenheit ersuche ich Sie auch, herr Feldmarschall-Lieutenant, mich von den eroberten Kriegsgeräthen, zumal von der Quantität des Schiesspulvers, Salpeters und der Anzahl der Gewhre zu verständigen, so wie auch, ob die eroberten Gewehre, durch Sie, Herr Obercommandant, zur Vermehrung Ihrer eigenen Armee verwendet werden, oder ob es möglich wäre, (was ich sehr wünschte,) einen Theil derselben zur Bewaffnung der in der Organisation begriffenen Reserve-Armee zu gebrauchen, denn ich meine, dass die nach den schon sehr vielen Gefallenen und Kranken zurückgebliebenen Gewehre hinlänglich wären, den Bedarf der Rekruen zu decken.
Die Kriegsgefangenen, ich bekenne es, machen mir keine kleine Sorge; übrigens habe ich mich hierüber mit dem Minister der Öffentlichen Arbeiten schon besprochen, er wird sie zu öffentlichen Arbeiten verwenden. Auch bezüglich der vielen kriegsgefangenen Offiziere sollte man Sorge tragen, denn sie sind dem Staate sehr zur Last, und liegen müssig umher.
General Klapka war im gestrigen Ministerathe der Meinung, dass es jetzt schon sehr an der Zeit wäre, die Gebühren der Kriegsgefangenen Offizieren zu reduzieren; hierübher belieben Sie auch Ihre Meinung mir mitzuteilen.
Egykorú fordítás Kossuth s. k. levele után.