385. Pest, 11. Juni. 1847.
385. Pest, 11. Juni. 1847.
Generalcongregation der Stände des Pesther Komitates vom 8. Juni. 1847.
Eine sehr lange und stürmische Diskussion erregte die Frage: Welche Verkehrungen zur Verhandlung der Landtagsinstruktion zu treffen seien?
Der Provinzialkommissär Mattyus stellte in dieser Beziehung den Antrag, dass eine Markalkongregation* einberufen und hierzu der gesammte gemeine Adel, dessen Vertreter er sei, und um dessen Privilegien es sich handle, eingeladen werden solle.
Olyan megyegyűlés, amelyen a vármegye minden egyes nemese személyesen megjelenik.
Dieser Antrag wurde unter Lärm und Zischen der Opposition, namentlich von dem 2. Vizegespane Nyáry angegriffen, welcher dem besagten Provinzialkommissär besonders vorwarf, dass er durch seinen Antrag nur der Korteswerbung Thor und Riegel öffnen wolle. Endlich ward beschlossen, diese Angelegenheit in der nächsten Kongregation zu erledigen.
Äusserst stürmisch war die Verhandlung über jenes Hofdekret, welches in scharfen Ausdrücken den aus Anlass des bekannten Szabolcser Rundschreiben rücksichtlich des Präsidiums bei den Sedrien gefassten Beschluss kassirt.
Schon die Publizirung des Hofdekretes wurde von der missfälligsten und lärmendsten Äusserungen begleitet, wesshalb der Präses genöthigt war, das Benehmen des Auditoriums ernstlich zu rügen.
Der 2. Vizegespan Nyáry stellte unter Wiederholung der von der Opposition rücksichtlich des fraglichen Gegenstandes bereits oft angeführten Gründe den Antrag, dass zur Aufrechterhaltung des Komitatsrechtes, an Sr. Majestät repräsentirt, und mit der Entwerfung dieser Repräsentation ein eigener Ausschuss beauftragt werden solle. Er ward von Assessor Alexander Enszel, von Kossuth, Moriz Perczel, Szentkirályi, u. A. unterstützt, welche es nicht an Ausfällen gegen die Regierung und gegen die konservative Partel fehlen liessen. So erklärte Moriz Perczel unter Anderm: (indem er auf die Generalversammlung der Konservativen in Ofen anspielte*): Man könne unmöglich zu einer Zeit ruhig sein, wo die höchsten Beamten des Landes, gegen das Vaterland und dessen Verfassung konspiriren.
Június elején az ellenzékhez hasonlóan a konzervatív párt is konferenciát tartott Budán. Tanácskozásaikról jún. 14-én adtak ki litografált körlevelet.
Auf der Seite der Gemässigten machten sich besonders Domherr Körmöczy, der kön. Fiskal Peter Hegyessy, Professor Koványi, vorzugsweise aber Graf Emil Dessewffy bemarkbar, indem sie namentlich durch geschichtliche Daten, das angefochtene Recht der Komitatsoberleiter klar und eindringlich bewiesen.
Dessen ungeachtet konnten sie bei der feindseligen Stimmung des Auditoriums, den Beschluss nicht verhindern, wornach das Komitat seine früheren Deteminationen aufrechterhält, den Administratoren das Präsidium bei den Sedrien durchaus nicht zugesteht, gegen das k. Reskript umständlich repräsentiren wird, und zur Abfassung der Repräsentation eine Deputation, bestehend aus Stefan Nagy, Szentkirályi, Nyáry, Kossuth, und Graf Ladislaus Teleky ernennt, das diessfällige Reskript aber cum honore seponirt.
Nach Verkündung dieses Beschlusses, erklärte der Präses, dass er seine Rechte zu wahren wissen werde, folglich trotz des Komitatsbeschlusses klar und eindringlich bewiesen.
Diese Erklärung erregte eine ausserordentliche Sensation und Tumult, welcher den höchsten Grad erreichte, als Hegyessy und Mattyus erklärten, sie würden jedesmal jenen Sedrien beiwohnen, bei welcher der Administrator präsidirt.
Die Opposition verlangte, durchaus, die Inaktionirung dieser beiden Beisitzer, und beruhigte sich erst damit, dass sie die beiden nachfolgenden Anträge Kossuth’s zum Beschlusse erhob. In Gemässheit derselben wird 1. den Magistratualen verboten den unter dem Vorsitze des Administrators abzuhaltenden Sedrien beizuwohnen, und 2. Se. kk. Hoheit E. H. Stefan gebeten, baldmöglichst in der Mitte des Komitates zu erscheinen.
