32. Pest, 25. Dezember 1846.
32. Pest, 25. Dezember 1846.
In einer Konferenz der Oppositionskoriphäen zu Pest, beschloss man hinsichtlich der Zwischenzollfrage ein Formulare eines zwischen Ungarn und Österreich nächsten Landtage betreiben zu wollen. Die Opposition geht von der Ansicht aus, dass die Regierung durchaus nicht berechtiget sei, für die Aufhebung der Zollschranken irgend eine Entschädigung zu verlangen, indem es ihre natürliche Pflicht sei, die Wohlfahrt des Landes zu befördern. Tréfort wies auf die von Österreich mit anderen Mächten in jüngster Zeit abgeschlossenen Handelsverträge hin, und bemerkte, dass in denselben durchaus das Prinzip der Reziprozität vorwalte, was demnach gegenüber Ungarns stattfinden müsse. Seiner Ansicht nach sei der Zwischenzoll nur eine indirekte Besteuerung des ungarischen Adels, welcher so lange dauern dürfte, bis der Adel nicht direkt Steuern entrichtet, und es sei somit die Steuer die Lebensfrage Ungarns.
Der eben bemerkte beabsichtigte Handelsvertrag, soll desshalb gleichfalls auf das Prinzip der Reziprozität bazirt, und somit die Verhältnisse Ungarns, als Agrikulturstaat gehörig berücksichtigt werden. Kossuth will in dieser Beziehung seinem Handelsvertragprojekte einen Zolltarif anschliessen, und drängt darauf, dass eine umfassend übersichtliche Handels- und Gewerbstatistik Ungarns verfasst werde. Fényes, der krank darnieder liegt, soll diese Statistik verfassen und hiermit bis Monat August 1847 fertig werden, damit das Projekt sodann bei der in demselben Monate stattfindenden Generalschutzvereins-Versammlung besprochen werde. Obwohl Fényes mit Rücksicht auf seine Krankheit diesen Termin für zu kurz, und das angebotene Honorar von 100 Dukaten für zu gering hält, so hat er sich doch zur Verfassung des fraglichen Werkes herbeigelassen. Barándy soll zur Sammlung der erforderlichen Daten Ungarn bereisen, und dieselben den Verfasser übergeben.*
Bárándy János statisztikus már 1842-ben kiadott egy munkát Magyarország statisztikai összes átnézete cím alatt, s már készen állt Ueber Ungarns Zustände c. munkája, amely 1847-ben jelent meg.
Bei Fassung dieses Beschlusses beschuldigte unter Anderen Gr. Ludwig Batthyány die Regierung, dass sie die auf dem vorigen Reichstage projektirte Errichtung eines statistischen Bureaus blos desshalb hintertrieben habe, weil sie das Licht scheue, welches sich sonst auf das Sündenregister der österreichischen Handels-und Gewerbepolitik gegenüber Ungarns verbreiten müsste.
