V-11 Gefangenenbuch von Adam Batthyány über die türkischen und serbischen Gefangene, Mitte des 17. Jahrhunderts

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V-11
Gefangenenbuch von Adam Batthyány über die türkischen und serbischen Gefangene, Mitte des 17. Jahrhunderts
Original, Papier, 31 x 21 cm, ung.
Budapest, MOL P 1313 Batthyány cs. lt., Török iratok Nr. 49.
Im 16. Jahrhundert entwickelte sich entlang der ungarisch-türkischen Grenze in Ungarn eine spezielle Form des Gefangenenhandels, nämlich der Gefangenenhandel für Lösegeld. Dies war keine einmalige Erscheinung in Europa: entlang aller Frontlinien (z.B. an der polnisch-tatarischen Grenze oder am Mittelmeer), wo die Osmanen über längere Zeit Kriege gegen ihre Feinde führten, wurde es zur Praxis, so bereits im 15. Jahrhundert auf der Balkanhalbinsel. Man ging bei dieser Form des Handels so vor, daß man die Gefangenen anläßlich des Beuteverkaufs ähnlich einer Versteigerung (lat. auctio, ung. kótyavetye) unter den Soldaten, die am Beutezug teilgenommen hatten, aufteilte und diese die Gefangenen dann versteigerten. Anschließend handelten die Gefangenen mit ihren Haltern ein Lösegeld aus, das sie nach ihrer Entlassung in Form von Schatzungen (Abgaben) einsammeln mußten. Für ihre Rückkehr übernahmen die zurückgebliebenen Gefangenen Bürgschaft (mit weiteren Geldsummen, mit ihrer Nase oder einem Ohr usw.). Die Gefangennahme eines wohlhabenden türkischen Offiziers konnte einem eine Vermögen herbeischaffen. Der Gefangenenhandel bot dem einen oder anderen Grenzhauptmann oder Großgrundbesitzer entlang der Grenze somit die Möglichkeit des guten Geschäfts. Im südwestlichen Teil Transdanubiens führten vor allem die Mitglieder der Familie Batthyány einen regen Handel mit Gefangenen. Ein Beleg dafür liefert das Gefangenenbuch von Adam Batthyány Grenzoberst der gegenüber von Kanizsa liegenden Festungen (1633-1659) über die türkischen und serbischen Gefangenen aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. In der Bestandaufnahme führte er Namen und Summe des Lösegeldes bzw. die Tilgungsart auf. Die exakte Inventarisierung war nicht umsonst: von den Lösegeldern hatte die Familie in besseren Jahren mehrere 10,000 ungarische Gulden Einnahmen. Natürlich erwies sich der Gefangenenhandel auch für die Türken als lukrativ, denn belief sich das Lösegeld der 178 aus den Grenzfestungen gegenüber von Kanizsa verschleppten ungarischen Soldaten zwischen 1644 und 1647 auf nahezu 65,000 Gulden.
Literatur: Takáts, 1915, Bd. 1, S. 160-303; Vilfan, 1971, S. 177-199; Izsépy. 1974, S. 159-169; Die Steiermark: Brücke und Bollwerk, 1986, S. 309-312; Varga J., 1995, S. 145-162 und Pálffy, 1997/2, S. 5-78 (mit weiterer Literatur).
 

 

 

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