V-2a Kriegsartikel für die ungarischen Husaren entweder im Felddienst oder in den Grenzfestungen, undatiert, Oberungarn
V-2a
Kriegsartikel für die ungarischen Husaren entweder im Felddienst oder in den Grenzfestungen, undatiert, Oberungarn
Kriegsartikel für die ungarischen Husaren entweder im Felddienst oder in den Grenzfestungen, undatiert, Oberungarn
Abschrift, wahrscheinlich aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts, Papier mit Siegel von Gabriel Perényi, ung.
Budapest, HL TGy 1588/41, [vor 1926 in Wien, KA AFA 1588/12/15].
Druck: Gömöry, 1891, S. 148-152 und Szemelvények, 1955, S. 187-191; vgl. noch die Editionen der lateinischen Version: Lopašić, 1884, S. 65-67: Nr. XXXVII und neuerdings Pálffy, 1995/3, S. 184-186.
Neben der Infanterie hatte der Reichstag von Speyer 1570 auch für die Reiterei (Kavallerie) Artikelbriefe gutgeheißen, die damals Reiterbestellung bzw. Reiterrecht genannt wurden. Bei der Aufsetzung dieser Artikelbriefe kam Lazarus Freiherr von Schwendi (I-4 und I-6) ebenfalls eine bedeutende Rolle zu. Dieses Reglement war allerdings nicht das erste, das Schwendi für die Reiterei formuliert hatte. Im Jahre 1566, während seines Feldzugs in Oberungarn ließ er die ungarischen Burghauptmänner für die ungarischen Husaren eigenständige Kriegsartikel in ungarischer und lateinischer Sprache ausarbeiten. Das Ausstellungsstück ist eines der frühsten im Original erhalten gebliebenen Artikel in ungarischer Sprache, das aus dem frühen 17. Jahrhundert datiert. Schwendi setzte neben der Reiterei auch für die ungarische Fußknechte Kriegsartikel auf. Der ungarische Landtag bekräftigte diese Artikel im Gegensatz zu den Reichsständen niemals, somit sind sie nie in Druckform erschienen. Dies erklärt ihre schwache Wirkung im Vergleich zu den Kriegsreglementen des Reichstags von Speyer 1570. Dennoch galten die für die Husaren und Haiducken ausgearbeiteten Artikelbriefe als die frühsten allgemeinen und für die ganze ungarische Armee generell gültigen Kriegsreglemente.
Literatur: Pálffy, 1995/3, S. 71-81.
