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Im nordwestlichen Teil des Komitats Tolna, in unmittelbarer Nähe von Simontornya und Pincehely liegt von sieben Hügeln umgeben, am rechten Ufer des Flusses Sió, das Dorf Ozora. Die reichen archäologischen Funde weisen darauf hin, dass die “gute Erde” und die Flussüberfahrt die Völker der Urzeit, die Kelten und die Römer und andere “wandernde” Völkerschaften dazu veranlasste, sich hier zu niederlassen. Nach der Landnahme gehörte die Gegend zum Siedlungsgebiet des Fürstenstammes. Die älteste schriftliche Quelle, in der die Ortschaft erwähnt wird, ist die das Gebiet des Bistums von Fünfkirchen (Pécs) festlegende Urkunde des Heiligen Stephan aus dem Jahre 1009. Der Aufschwung der Siedlung, die Erwerbung des Marktrechts und der überdurchschnittlichen Privilegien eines Marktfleckens stehen mit dem Namen einer bedeutenden Persönlichkeit des Zeitalters von König Sigismund, mit der Person von Philippo Scolari aus Florenz in Verbindung. Der unter dem Namen Pipo von Ozora bekanntgewordene Gutsbesitzer erbaute nach italienischem Vorbild ein Schloss, das bis heute – obwohl es in den “Stürmen” der Geschichte mehrmals beschädigt und von seinen Besitzern den eigenen Ansprüchen gemäß umgebaut wurde - ein landesweit bekanntes Gebäude der Ortschaft ist. Nachdem die archäologischen Grabungen abgeschlossen worden sind, wird es gerade renoviert. Nach der Fertigstellung dient das Gebäude als Museum zu kulturellen Zwecken.
Auf die Anfrage des Gutsherrn Pipo von Ozora kamen in das 1423 fertiggestellte Kloster Franziskanermönche. Hundert Jahre später lebten in den sieben Klöstern der “Wache von Ozora” (eine Organisation der Mönche in Ozora, Paks, György, Héderhely, Kőröshegy, Csákány, Séllye) schon 165 Mönche. Das Kloster spielte im religiösen Leben und im Unterrichtswesen der Region eine maßgebende Rolle.
Nach dem Tode des Gutsbesitzers Pipo von Ozora gehörte das Dorf bis zu ihrem Aussterben der mächtigen Familie Héderváry, später war es im Besitz von Valentin Török. 1543 eroberten die Türken den Ort. In dieser Zeit nahm die Einwohnerzahl beträchtlich ab, für eine kurze Zeit war Ozora unbewohnt. Im September 1686 konnte es “befreit” werden. Damals lebten hier slawische Siedler aus dem Süden und Ungarn. Während des Rákóczi – Freiheitskampfes verließen die meisten Slawen das Dorf. Die neuen Besitzer, Mitglieder der Familie Esterházy ließen katholische Ungarn hierher kommen. Während im Jahre 1696 Ozora etwa hundert Einwohner hatte, wurden bei der Volkszählung am Ende des 18. Jahrhunderts 2338 Bewohner registriert. Diese Zunahme dauerte bis in die 1920er Jahre, damals hatte die Ortschaft 4600 Einwohner. Dann folgte zuerst ein langsamer, von 1960 an – wegen den Umzügen und der abnehmenden Geburtenrate – ein schneller Bevölkerungsverlust. Heutzutage hat Ozora etwa 1910 Einwohner.
Im Marktflecken, der sich zum Zentrum der unteren Besitzgüter des Esterházy - Fideikommisses entwickelte, kam es auch zu bedeutenden Investitionen. Ein Hotel, eine Gaststätte, Wohnungen für Vorsteher, Beamten im Herrschaftsgut und für Handwerker, bzw. Mühlen entstanden. Zwischen 1739 und 1744 wurde auch das herzögliche Schloss in Kulapuszta errichtet, ein Wildpark ausgebaut. Die Herrschaften richteten auch einen Pferdestall ein. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts baute man die Burg zu einem Granarium um, die Räume im Erdgeschoss dienten zu Bürozwecken, der Keller zum Gefängnis. Die vielen Handwerker, die in Ozora lebten, befriedigten die Ansprüche des Herrschaftsgutes, der Ortsbewohner und auf den Märkten auch die der umliegenden Dörfer. Der Leiter des Fideikommisses der Esterházy - Familie erteilte den Töpfern, Schustern, Stiefelmachern, Webern, Schneidern des Herrschaftsguts die Zunftprivilegien am Ende der 1740er Jahre, den gleichen Handwerkern im Marktflecken erst am Ende der 1760er Jahre. Die Mehrheit der Handwerker war neben ihrer eigentlichen Arbeit auf den Verkauf an Märkten angewiesen, genauso wie auf die Landwirtschaft, auf den Weinbau, auf die Gartenarbeit und auf die Tierzucht. Die Ermäßigungen, die die Leibeigenen bei der Ansiedlung bekamen, wurden nach und nach zurückgenommen. Das Verhältnis zwischen dem Herrschaftsgut, das immer mehr Abgaben forderte, und den Dorfbewohnern verschlechterte sich dermaßen, dass es 1766 zu einem Aufstand der Leibeigenen kam. 49 Teilnehmer wurden vom Gerichtshof im Komitat zur Burghaft und zur Schanzarbeit, sieben von ihnen sogar zum Tode verurteilt. Die zur Abschreckung so schweren Urteile hat Königin Maria Theresia gemildert.
Die Geschichte von Ozora war vom 18. bis zum 20. Jahrhundert durch den Mangel an kultivierbaren Feldern gekennzeichnet. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts prozessierten die Leibeigenen mit eigenem Frongut gegen den Gutsbesitzer. 1844 schlossen die Leibeigenen und die Besisassen ein recht ungünstiges Abkommen über die Kultivierung von einem etwa 3000 Morgen großen Gebiet mit dem Herrschaftsgut ab. 1848 versuchten sie einerseits diese Lasten loszuwerden, andererseits nahmen sie im Freiheitskampf an der Verteidigung der Heimat restlos teil.
Zu den glorreichsten Tagen der Revolution und des Freiheitskampfes gehört der 7. Oktober 1848, als die kroatischen Truppen, die den rechten Arm der Armee des auf österreichischen Antrieb angreifenden kroatischen Banus Jellasich darstellten, vor den Soldaten von Mór Perczel und vor den von Vilmos Csapó angeführten Nationalgardisten und Aufständern bei Ozora die Waffen niederlegen mussten.
Nach der Leibeigenbefreiung blieben mehrere hundert Personen ohne eigenes Land. Nur ein Teil von ihnen wurde in den umliegenden Herrschaftsgütern und von den Pächtern dieser Güter als Magd oder als Gelegenheitsarbeiter angestellt. Viele zogen aus dem Dorf weg, oder wanderten aus dem Land aus. Die zu Hause gebliebenen versuchten in den Erntenstreiks der Jahrhundertwende Ermäßigungen zu erkämpfen. Das Agrarproletariat von Ozora war ständiger Teilnehmer der Bewegungen während der Weltwirtschaftskrise von 1929-33.
Als Ergebnis der sog. Nagyatádi – Bodenreform und der Bodenverteilung nach 1945 nahm die Zahl der Kleinbauer maßgebend zu, aber eine bedeutende Mittel- und Großbauerschicht konnte sich während der ganzen Geschichte von Ozora nicht entwickeln.
Neben der Bevölkerung, die von der Landwirtschaft lebte, gab es eine große Zahl der in der Industrie angestellten, das Handelsleben in der Ortschaft ging sogar über den Durchschnitt des Komitats. Eine große Rolle spielten neben den Geschäften im Dorf, die Wochenmärkte. Landesweit bekannt waren die auch die Bewohner der umliegenden Dörfer anziehenden Jahrmärkte. Das Marktrecht, das der Marktflecken noch in der Zeit von Pipo von Ozora erwarb, gab Maria Theresia an die Familie Esterházy weiter. Die Stadt musste es 1908 zurückkaufen.
Da Ozora keine Eisenbahnverbindung hatte, bedeutete die gepflasterte Straße zum nächsten Bahnhof den Ausweg aus der Abgeschlossenheit. So konnte zuerst die Landstraße nach Pincehely und dann 1940 auch nach Fürged fertiggestellt werden. Das Dorf wurde an die Elektrizitätsversorgung angeschlossen.
Nach 1945 setzte die Organisation der Landesproduktionsgenossenschaften dem Kleinhandwerk und dem Kleinhandel ein Ende. Anstelle der Bauernwirtschafte entstanden landwirtschaftliche Großbetriebe. Die LPG “Egyetértés” spielte drei Jahrzehnte lang eine bedeutende Rolle im Leben von Ozora. Die Arbeitsmöglichkeiten in den Landesproduktionsgenossenschaften reichten jedoch nicht für die ganze Bevölkerung. In den letzten vier Jahrzehnten verdienten mehr als die Hälfte der Einwohner anderswo, im Bergbau oder in den Industriebetrieben der Großstädte ihren Lebensunterhalt, und zogen auch weg. Diese Tendenz stagniert jetzt, 1999 war die demografische Lage des Ortes nach langer Zeit wieder positiv.
Die Restaurierung der Burg nähert sich dem Ende zu. Im Erdgeschoss wird demnächst eine Ausstellung über das Werk einer bedeutenden Persönlichkeit der ungarischen Literatur, Gyula Illyés eröffnet. Seit 1993 halten die Holzschnitzer jedes Jahr einen Sommerkurs in Ozora. Ihre Werke schmücken die Straßen, Plätze des vor kurzem noch ein unter dem Durchschnitt des Komitats liegenden Straßenbild aufweisenden Ortes. Ozora, das in den letzten Jahren immer ästhetischer aussieht und über eine lange geschichtliche Tradition verfügt, erwartet den Reisenden mit Gastfreundschaft und offenen Toren.

 

 

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