Lórév Zusammenfassung

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Lórév
Zusammenfassung
Südlich von Budapest, auf der von der Donau umgebenen Insel liegt das seit Trianon ethnisch am meisten einheitliche, seine Traditionen bis heute pflegende serbische Dorf, Lórév.
Das Gebiet, das heute unter dem Namen Csepel-Insel bekannt ist, gehörte nach der ungarischen Landnahme zum zentralen Siedlungsgebiet des Fürsten, in den späteren Jahrhunderten zum königlichen Besitz. Wegen der günstigen Lage hatte die Gegend von Anfang an große Bedeutung. Das geschützte Gebiet war für die Viehzucht günstig. In der Benennung der Insel Csepel lebt der Name des Stallmeisters des Fürsten Árpád weiter, während der Ortsname Lórév darauf hinweist, dass hier die günstigste Überfahrt der Gegend war.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus der Zeit von König Béla IV, sie taucht allerdings lateinisch in der Form „In portu equorum” im Jahre 1259 auf. In der 1276 von König Ladislaus IV erstellten Urkunde steht die Benennung „Loureu” zum ersten Mal. Im Mittelalter war das Dorf vor der türkischen Belagerung durchgehend bewohnt. Das beweist auch das päpstliche Zehentregister aus den Jahren 1333–1337 und die Tatsache, dass König Ulászló I. sich vor der Pestepidemie hierher in seine Sommerresidenz flüchtete.
Im ungarischen Königreich waren auf den unbewohnten Gebieten und der infolge der Epidemien entvölkerten Gegenden die Siedler willkommen. Da die Türken auf dem Balkan immer mehr Gebiete belagerten, suchten viele von den dort lebenden Völkern in den nördlichen Gebieten Schutz und zuerst provisorischen Wohnort, der aber zum ständigen wurde. Die erste massenhafte Siedlerwelle kam unter der Herrschaft von König Sigismund um 1400 herum. Viele kamen aus der Stadt Kevi und den umliegenden Dörfern am unteren Donau auf die Insel Csepel. Eine weitere Flüchtlingswelle erreichte die Gegend unmittelbar vor der Herrschaft der Türken in Ungarn.
Lórév lag in der Nahije Kovin des Sanjak von Ofen (Buda). Im Laufe des 16. Jahrhunderts schrieben die türkischen Defterdare die Bevölkerung und seine Vermögensverhältnisse und die zu zahlende Steuer mehrmals zusammen. Die Zahl der Familienoberhäupter war zwischen 1546–1590 um die dreißig–vierzig.
Wegen den Kämpfen des 17. Jahrhunderts und den Grausamkeiten des islamischen Reiches auf dem Balkan verschlechterte sich die Lage der dortigen serbischen Bevölkerung weiter. Diese Tatsache veranlasste den Patriarchen Arzén Čarnojević dazu, mit 40 000 geflohenen serbischen Familien auf dem Gebiet des ungarischen Königreiches Zuflucht zu suchen. Sie betrachteten die Umsiedlung nach Norden zuerst provisorisch. Als jedoch der Friedensvertrag mit den Türken in Karlóca (1699) abgeschlossen wurde und damit die Türken die Gebiete im Donau-Theiß-Dreieck behalten konnten, wurde auch für sie offensichtlich, dass ihre Heimkehr unmöglich ist.
Die Familien, die mit dieser dritten serbischen Siedlerwelle kamen, ließen sich vor allem in den südlichen Komitaten nieder, viele Tausende fanden jedoch in der Nähe der Hauptstadt ihre neue Heimat. Eine dieser Gruppen ließ sich auf der Insel Csepel, neben Lórév, in Ráckeve, das das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Gegend war, bzw. in Szigetcsép und in Tököl nieder. In der Wahl des neuen Wohnortes spielten über die Nähe der Hauptstadt hinaus auch die Beziehungen zu den Nachkommen der früheren serbischen Siedler eine Rolle. In dem privilegierten Oppidum von Ráckeve lebten auch unter der türkischen Herrschaft Serben, sie durften sogar ihre Religion in der 1487 angeeigneten gotischen Kirche frei ausüben.
Zwischen 1710 und 1728 gab es mehrere Registrierungen. In der 1728 landesweit durchgeführten Volkszählung wurden die Namen der Bewohner und ihre Güter aufgezeichnet, sogar, dass der Boden sandig, mal schwarz und hart und durchschnittlich fruchtbar ist. Die Landwirtschaft war zweigängige Ackerwirtschaft. Ein Teil der Ernte und die zu verkaufenden Rinder und andere Tiere wurden auf den Märkten von Pest und Ofen (Buda) angeboten.
Der Grundbesitzer der Insel war Eugen von Savoya, der ausgezeichnete Militärführer, Kunstliebhaber und Grundherr, der sich um seine Untertanen kümmerte. Er unterstützte die serbische und deutsche Gemeinschaft, die hier eine neue Heimat fand, bei der Errichtung ihrer Wohnhäuser. Nach dem Tod des Prinzen geriet das Herrschaftsgut von Ráckeve in den Besitz der Königsfamilie und war bis zum Ende des zweiten Weltkrieges als das königliche Besitzgut von Ráckeve bekannt.
Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts bewahrte Lórév seine Traditionen und hatte eine starke Identität. Die Bewohner verdienten ihren Lebensunterhalt vor allem in der Landwirtschaft. Die Einwohnerzahl nahm zu, bei der Volkszählung von 1786 auf die Anordnung von Kaiser Josef II wurden 409 Personen registriert, in dieser Zeit waren es schon um die 700. Nach den Friedensabkommen, die den ersten Weltkrieg abschlossen, wanderten viele in die alte Heimat aus. Trotz der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen arbeitete die Mehrheit der Bevölkerung zu Hause in der eigenen Wirtschaft (eine Landesproduktionsgenossenschaft wurde zwar auch hier gegründet). In den 1950er Jahren zogen bulgarischstämmige Gärtnerfamilien hierher. Die Einheimischen eigneten sich ihre Methoden gern an. Die Gärtner hatten Gewächshäuser, beschäftigten sich mit Obst- und Gemüseanbau und beschäftigen sich – neben anderen wirtschaftlichen Tätigkeiten – bis heute damit.
Mit den Familien, die zurück nach Serbien gingen, werden die Verwandtschaftsbeziehungen bis heute gepflegt. Damit hängt zusammen, dass viele Frauen durch ihre Eheschließungen in die Heimat ihrer Vorfahren zurückkehrten. Das ist für das Dorf selber eine negative Tendenz, die Einwohnerzahl stagniert.
Nach den Kommunalwahlen von 1990 versuchen die Einwohner mit Hilfe des mit Ráckeve gemeinsamen Kreisnotariats das Dorf am Leben zu halten. Eine wichtige Aufgabe stellt die Erforschung der wirtschaftlichen Möglichkeiten dar. Die Traditionen umgeben das Alltagsleben, an den Feiertagen wird der alte Tanz, der sog. „Kolo” auch heute noch gern getanzt.
Die im 18. Jahrhundert erbaute serbische Kirche vertritt mit ihrer Ikonostase die Stabilität. Das Leben der Bevölkerung wird nicht nur durch die Traditionen, die mit den kirchlichen Feiertagen zusammenhängen, sondern auch durch die Bräuche von der Geburt bis zum Tod bereichert. Im zweiten Teil des Buches werden aufgrund der im 20. Jahrhundert entstandenen schriftlichen Aufzeichnungen die Traditionen in der Architektur, in der Wirtschaft und in der Folklore behandelt. Ein eigenes Kapitel wurde den Tagen gewidmet, an denen der Name von Lórév durch die Person des hingerichteten Ödön Zichy im politischen Leben von Ungarn eine große Rolle spielte.
In dem Anhang am Ende des Buches findet man die Register der Einwohner aus der Türkenzeit und aus dem 18. Jahrhundert, die Namen in dem Buch über die Feldbesitze aus den 1850er Jahren, die wichtigsten Urkunden bezüglich des Urbarialprozesses, der im Leben des Ortes sehr wichtig war, bzw. einige Regelungen aus dem 19. und 20. Jahrhundert und eine Vereinsgrundregel.
Die Geschichte des kleinsten Dorfes auf der Insel Csepel, das Alltagsleben der Einwohner, die Pflege der Traditionen dient als Beispiel dafür, wie eine kleine Gemeinschaft jahrhundertelang ihre ethnische Identität bewahren und sich durch das gesellschaftliche Leben und durch die Traditionen auch im 21. Jahrhundert aufrechterhalten kann.

 

 

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