Aus Anlass des am 7. November anberaumten Landtages, werden zu Pest häufige Oppositionskonferenzen, Festmahle und sonstige Zusammenkünfte veranstaltet. Das Hauptthema des Gespräches bildet die Wahl der künftigen Landtagsablegaten. Szentkirályi scheint einstimmig zum Deputirten designirt worden zu sein, dagegen sind die Ansichten in Bezug auf Kossuth getheilt. Die Häupter der Opposition, namentlich graf Ludwig Batthyány, Graf Ráday, dann Szentkirályi, Nyáry, Patay, u. s. w. erklärten sich für Kossuth, während einige in dessen Wahl mancherlei Schwierigkelten vermuthen, indem unter Anderm geltend gemacht wird, dass Kossuth, als aus dem Zempliner Komitate gebürtig, zum Pester Deputirten nicht gewählt werden könne, andererseits wäre es zweckmässiger, wenn Kossuth nicht gewählt werden könne, andererseits wäre es zweckmässiger, wenn Kossuth während des Landtages in Pest verweilen würde. Da vorzugsweise der Landadel gegen Kossuth eingenommen sein soll, so sind die Mitglieder des Oppositions Körvereines bestrebt, den Landadel für Kossuth zu gewinnen, in welcher Beziehung sich vorzugsweise der bekannte Alexius Fényes, Franz Csanády und Andere äusserst thätig zeigen; Ersterer hat bereits die adeligen Gemeinden von St. André, Kecskeméth, Kőrös, Aporka, Abony und Gödöllő für Kossuth gestimmt, und wird hierin auch von der protestantischen Geistlichkeit unterstützt.
Graf Abraham Vay soll für die Wahl Kossuth’s 3000 fl. bestimmt haben, und man erwartet vom Grafen Ludwig Batthyány noch grössere Summen zu diesem Zwecke. Übrigens haben die rastlosen Umtriebe für die Wahl Kossuth’s bisher zu keinem Resultate geführt, so viel ist jedoch gewiss, dass die Oppositionshäupter diesfalls alle ihre Kräfte anwenden, und Einige gehen sogar so weit, dass sie Jedermann für ehrlos erklären, der nicht für Kossuth stimmen würde.