461. Wien, 11. Juli. 1847.
461. Wien, 11. Juli. 1847.
Graf Kasimir Batthyány soll während seiner Anwesenheit in Wien geäussert haben, dei ungarische Opposition werde so lange auf dem in ihrem Programme bezichneten Wege fortschreiten, bis an der Spitze der Regierung Männer stehen, denen das Interesse des Vaterlandes näher, als jenes ihrer Partei am Herzen liegt. Die Opposition werde passiv das Aussterben der orthodoxen Stabilitätsmänner, und den Zeitpunkt abwarten, wo die Staatsverwaltung gezwungen sein wird, sich mit den konstitutionellen Maximen zu befreunden, wozu dieselbe auch durch die drohende Finanzkrisis gedrängt werden dürfte.
Was den Landtag anbelangt, so soll derselbe, nach Publizirung der Propositionen und nach Vollzug der Palatinswahl, bis Jänner 1848 prorogirt werden, um die Propositionen in Erwägung ziehen zu können. Endlich soll Szerencsy Personal bleiben, der Hofkanzler Gr. Anton Mailáth aber Staats- und Konferenzminister, jedoch ohne einflussreicheren Wirkungskreis, werden. Batthyány äusserte ferner im Vertrauen, er sei durch einen Wiener Schriftsteller, (den Namen verschwieg er) aufgefordert werden, auf die Vereinigung der ungar. Opposition mit den böhmischen und österreichischen Landständen zu wirken, damit sämtliche Erbländer, vereint mit Ungarn, eine, etwa der preussischen ähnliche, repräsentative Verfassung erhalten.
Diesem Manne, den er als eine Emissär betrachte, habe er weitere Besuche untersagt.
