219. Pest, 16. März. 1847.

Teljes szövegű keresés

219. Pest, 16. März. 1847.
Auf Veranlassung des Borsoder 2. Vizegespanes Barthol. Szemere hatte man vorläufig einige Privatbeschprechungen über die Frage gepflogen, ob und welches Programm die Opposition zu erlassen hat. Diese Frage hatte eine Spaltung der Opposition in die Partei der Ultraliberalen, zu welcher nebst mehreren Anderen, die Grafen Josef und Michael Eszterházy, Ludwig und Kasimir Batthyány, Kossuth, und der eben gedachte Szemere die Hauptrolle spielte, und durch den 1. Vizegespan Szentkirályi dann durch den Redakteur des Pesti Hírlap Csengery, Gabriel Klauzál, Baron Josef Eötvös u. s. w. unterstützt ward. Beide Partein hatten ein oppositionelles Programm verfasst, und hielten nun am 14. März eine vorläufige Konferenz bei dem Grafen Ludwig Batthyány ab, bei welcher Gelegenheit man sich für das Szemere’sche Programm erklärte, jedoch beschloss, dass desselbe in der allgemeinen Konferenz punktweise diskutirt, und anstatt der Benennung „Oppositionspartei” die Benennung „Reformpartei” angenommen werden solle.*
A konferencia ilyen megállapodásainak a későbbi tények ellentmondanak; a tudósító nyilván abbeli igyekezetében jelentette ezeket, hogy Kossuth szerepét és programmtervezetének jelentőségét csökkentse. (V. ö. 20. s köv. l.)
Am 15. März wurde im Lokale des Oppositions Kör die von beinahe 1200 Individuen (meistens Juraten) besuchte Generalkonferenz damit eröffnet, dass Graf Ludwig Batthyány den Stefan Borsiczky aus Trentschin als den ältesten Opponenten zum Präses der Konferenz vorschlug, was jedoch dieser ablehnte. Hierauf wurde Graf Ludwig Batthyány zum Präses gewählt, welcher bemerkte, dass es sich um die Feststellung der Hauptgrundsätze eines oppositionellen Programms handle, welches sofort von einem Ausschusse zu entwerfen und durch die im Juni d. J. abzuhaltenden Konferenz zu gründen sei.
Als Kossuth das Wort ergriff, stellte er in einer langen Rede folgende Anträge: a) Solle man den durch die Zeit erkräftigten Namen „Oppositionspartei” fortbehalten. b) Müsse man in der Sache opponieren und da in Ungarn kein parlamentarisches Ministerium bestehe, so müsse man c) die Regierung fortwährend kontrolliren und auf die Behebung der sich zeigenden Beschwerden hinwirken. d) Müsse man reformiren und durchaus nicht den Pécsovics’s (Schimpfname der Konservativen) folgen, welche der Regierung bei den Reformfragen die Initiative vorbehalten, und diess zwar um so weniger, als jede Nation das unbestrittene Recht besitze, sich materiell und geistig zu entwickeln. e) Müsse man die verfassungsmässigen Handlungen der Regierung zwar unterstützen, aber auch fordern, dass die Regierung die Opposition nicht ignorire. f) Verehre man die pragmatische Sanktion, müsse aber auch darauf bestehen, dass die gestzliche Unabhängigkeit Ungarns aufrechterhalten bleibe. g) Da Öffentlichkeit und Pressfreiheit die Grundbedingungen der Freiheit seien, so müsse man darauf am Landtage hinwirken. h) Die Reform müsse in der allgemeinen Besteuerung, in der Ausdehnung der Rechte, in der Aufhebung der Urbariallasten bestehen. i) Solle ein Ausschuss nach diesen Prinzipien ein Programm verfassen.
Gabriel Lónyay hielt jedes Programm für überflüssig; Baron Josef Eötvös suchte aber das konservative Programm lächerlich zu machen, indem er die konservative Partei als eine blosse Partei der Regierung darstellte, und bemerkte, dass ihr Programm bloss Versprechungen, aber keine Prinzipien enthalte. Im weiteren Verlaufe beschwerte er sich darüber, dass man den gesetzlichen Wirkungskreis der Statthalterei eingeschränkt habe, und das Land von Wien aus durch die Hofkanzlei regiere.
Szemere machte auf sein Programm aufmerksam, indem er bemerkte, dass das Kossuth’sche Programm nebst vielem Guten auch viel Überflüssiges enthalte. Auch entwickelte er seine Ansichten über die Union Siebenbürgens mit Ungarn und über andere Gegenstände, ud forderte besonders auf, dass man das Associationswesen kräftig unterstütze und an seinen Rechten festhalte.
Auch Gabriel Klauzál ergoss sich in Invektiven gegen das konservative Programm, und warf demselben Jesuitismus vor. Franz Pulszky eiferte für die Repräsentation des bürgerlichen, industriellen und wissenschaflichen Elementes auf dem Landtage; endlich sprach Präses Batthyány den Beschluss aus, dass ein aus 8 Mitgliedern, nähmlich Szemere, Szentkirályi, Pulszky, Kossuth, Graf Lad. Teleky, Bar. Josef Eötvös, Klauzál und Kubinyi bestehender Ausschuss, mit Rücksicht auf die von Kossuth entwickelten Grundsätze das Programm entwerfen und der Konferenz im Juni vorlegen solle.
Präses dieses Ausschusses, so wie einer permanenten Deputation zur Besorgung der laufenden Angelegenheiten ist Graf Ludwig Batthyány.
Franz Deák hat seine Abwesenheit durch Krankheit entschuldigt, zugleich aber diese Konferenz aus dem Grunde nicht gebilligt, weil grosse Massen stets die ruhige Berathung hinderten, und weil man überhaupt warten müsse, bis die konservative Partei ein vollständiges Programm entworfen haben wird, weil man sonst nicht wisse, gegen was man opponieren wolle.
Die oberwähnten Hauptgrundsätze des oppositionellen Programms, sollen lythographirt und im Lande verbreitet werden.
Den Abend dieses Tages beschloss ein Festmal bei Gr. Ludwig Batthyány, wobei es an Toasten für die Oppositionskoryphäen nicht fehlte; und der Zempliner Komitatsassessor Kazinczy sich besonders bemerkbar machte.*
A konferenciáról szóló jelentéseket, az elhangzott beszédeket, a megbeszélt programmtervezeteket és a kiadott nyilatkozatot l. e kötetben, 116. s köv. l.

 

 

Arcanum Újságok
Arcanum Újságok

Kíváncsi, mit írtak az újságok erről a temáról az elmúlt 250 évben?

Megnézem

Arcanum logo

Az Arcanum Adatbázis Kiadó Magyarország vezető tartalomszolgáltatója, 1989. január elsején kezdte meg működését. A cég kulturális tartalmak nagy tömegű digitalizálásával, adatbázisokba rendezésével és publikálásával foglalkozik.

Rólunk Kapcsolat Sajtószoba

Languages







Arcanum Újságok

Arcanum Újságok
Kíváncsi, mit írtak az újságok erről a temáról az elmúlt 250 évben?

Megnézem