177. Pest, 7. März. 1847.
177. Pest, 7. März. 1847.
Um das weitere Verfahren der Opposition zu berathen, begab sich am 9. Februar Gr. Ludwig Batthyány nach Kehida, zu Franz Deák, wohin später auch Graf Lad. Teleky (welcher das Vertrauten Deák’s geniessend, zum künftigen Leiter der Opposition bestimmt zu sein scheint) und Kossuth zu dem Ende berufen wurden, um Deák genauer von der gegenwärtigen politischen Sachlage zu unterrichten. Letzterer, welcher der bevorstehenden allgemeinen Konferenz der Opponenten in Pest nicht beiwohnen wird, soll sicht geäussert haben, dass das Programm der Konservativen viel Gutes enthalte, dass die Herausgabe eines oppositionellen Programms nicht rathsam scheine, und dass es am besten sei, die Schritte der Konservativen und der Regierung lediglich zu beobachten.
Man glaubt, dass die allgemeine Oppositions-Konferenz sehr zahlreich besucht sein wird, und erwartet allein aus den Komitaten über 1000 Theilnehmer, welche mit lytographirten Schreiben eingeladen wurden. Den lytographischen Apparat hierzu dürfte Gr. Ludwig Batthyány als Präses des Oppositions-Comités herbeigeschafft haben.
Einer weiteren Notiz zufolge soll Gr. Ladislaus Teleky über die Lage der Opposition sehr kleinmüthig sein, von dem künftigen Landtage nichts erwarten und an der Aufrechterhaltung Ungarns um Sinne der Opposition zweifeln, da, wie er sagt, der Ungar selbst den Ungar zu Grunde richte.
