I-9 Karte des italienischen Festungsbaumeisters Giovanni Jacobo Gasparini über das Grenzverteidigungssystem gegen die Osmanen von…

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8I-9
Karte des italienischen Festungsbaumeisters Giovanni Jacobo Gasparini über das Grenzverteidigungssystem gegen die Osmanen von der Burg Erlau bis zur Drau, undatiert [Anfang, 1594]
Original, Papier, 43 x 57 cm, ital.
Wien, HHStA Kartensammlung U/II/4/8.
Druck: Pálffy, 2000/1, Faksimile.
Das bis zu den 1580er Jahren neuorganisierte Verteidigungssystem (vgl. I-5) wird auf der Grenzfestungslinienkarte von Gasparini, einer der schönsten und interessantesten Darstellungen der Türkenabwehr in Ungarn, ausgezeichnet dargestellt. Gasparini dürfte die Landkarte sehr wahrscheinlich zu Beginn des Jahres 1594 erstellt haben, d. h. bereits zur Zeit des „Langen Türkenkrieges“ (1593-1606), denn er hat die Ende 1593 durch den bergstädtischen Grenzobersten Nikolaus Pálffy (s. III-5) zurückeroberten Festungen im Komitat Nógrád mit roten Ringen markiert. Die Karte stellt das Grenzburgensystem in Ungarn nördlich und nordöstlich der Drau dar. Die Ausführung ist in vielen Elementen ziemlich einfach, manchmal sogar oberflächlich, die Informationen sind aber in manchen Fällen erstaunlich genau. Gasparini nahm in seine Karte auch solche Festungen und kleine Wachthäuser auf, die in den vorangehenden Jahren gebaut, bald darauf aber vernichtet worden waren. Die ungefähr im Maßstab 1:720,000 dimensionierte Karte wurde natürlich nach den persönlichen Erfahrungen auf dem Kriegsschauplatz und bei den Grenzvisitationen gezeichnet. Die Karte ist außerdem noch in einem besonderen Punkt für die ungarisch-österreichische Militärkartographie bzw. für die europäische Kartographiegeschichte wichtig und interessant. Der italienische Festungsbaumeister stellte nämlich das Grenzverteidigungssystem gegen die Osmanen abweichend von den geDruckten und den Manuskript gebliebenen Karten über das zeitgenössische Ungarn nicht in nördlicher, sondern in östlicher Richtung, d. h. also von Wien aus betrachtet, dar. Gasparini verfertigte 1594 für den Hofkriegsrat eine solche Karte, mit deren Hilfe die Ratsherren – sozusagen diese auf den Tisch legend – über die österreichische Erbländer schützende ungarische Grenzverteidigung zuverlässige Informationen bekommen konnten. Diese Karte zeigte nämlich aus dem Gesichtspunkt Europas und durch die Brille der Wiener Kriegsführung das ungarische Defensionssystem, das zwei Jahrhunderte lang die Rolle der „Schutzbastei des Christentums“ (lat. propugnaculum Christianitatis) spielte.
Literatur: Pálffy, 2000/1, S. 77-88.
 

 

 

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