Klára Hegyi: DAS TÜRKISCHE BATSCH

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213Klára Hegyi: DAS TÜRKISCHE BATSCH
Batsch (türkisch Baç, heute Bač in Jugoslawien) liegt im südlichsten Bereich des Territoriums zwischen Donau und Theiß, nicht weit entfernt von dem Knick, bei dem sich die Donau aus Norden kommend nach Osten wendet. Im Mittelalter war es oft Sitz des Erzbischofs zu Kalocsa-Batsch. In der Zeit der osmanischen Besetzung war es ein befestigter Ort und Sitz eines nahiye der Szegeder Sandschak (sancak).
Es sind wenig Informationen über die moslemische Bevölkerung der osmanischen Zentren in Ungarn erhalten geblieben, und auch diese nur aus dem südlichen Gebiet des Landes, in das im 16. Jahrhundert sich an die Stelle der aussterbenden oder flüchtenden ungarischen Bevölkerung ansiedelnden südslawischen Gruppen aus dem Balkan einströmten. Batsch befindet sich in jenem Landesteil, hatte keine ungarischen Bewohner; in den 1570er Jahren war es hauptsächlich von Moslemen, zum kleineren Teil von aus dem Balkan stammenden Christen und Zigeunern besiedelt. In dem um 1570 aufgestellten tahrir defteri wurden nur vier Bezirke der Stadt (mahalle) erwähnt, die Auflistung bezog sich nicht auf die beiden Bezirke der Burg. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Stadt – die Christen nicht eingerechnet – von 281 moslemischen Familien bewohnt (zumindest sind so viele aufgezählt, doch es blieben einige Personen der Stadtverwaltung ungenannt). Unter diesen waren 61 Familienoberhäupter, 22% der genannten, steuerzahlende Bauer. Unter den von der Pflicht zur Steuerzahlung Befreiten war der Anteil der Moschee Angestellten sowie der dem Ordensvorsteher (dede) zugeteilten Geistlichen (sufi) mit 17% erstaunlich hoch. Rechnet man zu diesen noch die bekannten oder zu vermutenden Beamten dazu, so dürfte der Anteil der Intelligenz innerhalb der aufgelisteten Personen mindestens ein Fünftel gewesen sein. Insgesamt 46 Handwerker übten 12 Berufe aus, die meisten unter ihnen waren Schneider oder Schuhmacher. Die Oberhaupte von 20 moslemischen Familien trieben Handel, ein Teil von ihnen lebte davon, daß sie im Auftrage des Staates Getreide der südlichen Gebiete mit dem Schiff nach Buda (Ofen) transportierten. Diese Gruppe machte gemeinsam mit den Handwerkern etwa ein Viertel der erfaßten Bevölkerung aus. Der Rest der Bewohner waren Burgsoldaten und sipahi, von einem Teil ist nicht bekannt, welchen Tätigkeiten sie nachgingen.
Bei der nächstfolgenden Steuerkonskriptionen im Jahre 1578 wurden auch die Bewohner der Burg erfaßt. Zu dieser Zeit wohnten in Batsch 15 christliche und 411 moslemische Familien. Verglichen mit dem Zustand von vor zehn Jahren war soviel Veränderung zu bemerken, daß ein Teil der Geistlichen aus der Stadt fortgezogen war, doch der Anteil der aus ihnen, aus den Dienern der beiden cami und der vier Moscheen der Stadt sowie der bekannten und zu vermutenden Beamten bestehende Gruppe an der Gesamtbevölkerung betrug noch immer ungefähr 11%. Nun arbeiteten 110 Handwerker in 33 Berufszweigen und auch die Zahl der Händler hatte sich auf 25 erhöht; beiden Gruppen zusammen stellten ein Drittel der erfaßten Personen. Außer den in der Burg ihren Dienst versehenden Soldaten lebten noch 29 Pfründen-Besitzer sipahi in Batsch. Interessant ist allerdings, daß sowohl die Angehörigen der Schicht der Intelligenz, wie auch die Handwerker und Händler nicht mehr dieselben waren, die früher dort waren; unter denen die zehn Jahre zuvor erfaßten waren nur wenige in der Stadt verblieben.
Batsch bot ein Bild eines mehr bürgerlichen Lebens, als die ungarischen Sandschakszentren, deren Bevölkerung zum großen Teil aus Soldaten und Beamten bestand. Es erinnerte ein wenig an die an den Ufern der Sava, vor Belgrad gelegenen Ortschaft Mitrovica (türkisch: Dimitrofçe).

 

 

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