Vácrátót Zusammenfassung

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Vácrátót
Zusammenfassung
Das Dorf Vácrátót gehört seit seiner ersten urkundlichen Erwähnung zum Komitat Pest-Pilis-Solt, bzw. später zum Kreis Vác des Komitats Pest. Bei den hier durchgeführten archäologischen Grabungen wurden Tonwaren aus der Zseliz-Kultur der Urzeit und Steingegenstände aus dem Altpaläolithikum, Scherben aus der Bronzezeit bzw. aus der Eisenzeit, die auf ständige Bewohner hinweisen, freigelegt. Das Gebiet war auch in der Zeit der Römer bewohnt – eine Vielzahl von Funden aus der Ära der Sarmaten beweisen diese Annahme –, in der Nähe des Ortes gab es auch Überreste aus der Epoche der Landnahme und der frühen Árpádenzeit.
Das mittelalterliche Dorf stand auf dem nordwestlichen Teil der heutigen Siedlung, etwa 400 Meter von der Ortsmitte entfernt.
Die Ortschaft bekam – den Traditionen des Zeitalters entsprechend – den Namen seines ersten Herrn. In der Bilderchronik (Képes Krónika) von Simon Kézai steht: die zwei Ritter Oliver und Ratold aus dem Land Apulien in Italien kamen am Ende des 11. Jahrhunderts während der Herrschaft von Koloman mit den Büchern (Könyves Kálmán) nach Ungarn. Sie bekamen mehrere Besitzgüter. Eins dieser Güter war die Siedlung Rátót im Komitat Pest mit den umliegenden Dörfern zusammen. Im Jahre 1283 teilten die Mitglieder des Geschlechtes ihre Güter untereinander auf. Das Dorf Ratold – das heutige Rátót – bekamen die Söhne von Leusták und Oliver, bzw. die Söhne von Stephan, Domokos (der Ahne der Familie Pásztói) und Ladislaus (der Ahne der Familie Tari). In dieser Zeit gehörte Rátót zu den bedeutenden Ortschaften, sie hatte sogar eine Kirche.
Die Geschichte des Dorfes im 13–16. Jahrhundert belegen zahlreiche schriftliche Quellen. Die zwei größten Besitzer waren die Familien Pásztói und Tari, einen Teil besaß auch das Geschlecht Nézsai. Sie kauften und verkauften ihre Güter untereinander und kämpften alle für die Erlangung der Wassermühlen an dem wasserreichen Bach. Die das Dorf durchquerende Landstraße verband im Mittelalter durch die Überfahrt bei Vác die Tiefebene – dadurch die Salzwerke in Siebenbürgen – mit Transdanubien. Diese Hauptstraße benutzten nicht nur friedliche Händler und Lieferanten, fast in jedem Jahrhundert zogen hier auch Kriegerheere durch. Das in der Nähe liegende Vác bedeutete einerseits einen sicheren Absatzort für die Waren der hauptsächlich aus der Landwirtschaft lebenden Einwohner von Rátót, andererseits teilten sie das oft traurige Schicksal des großen Nachbarn.
Nach 1541 war Rátót unter den von den Türken belagerten Gebieten, die Einwohner mussten sowohl den Ungarn als auch den Türken Steuer zahlen. In den anderthalb Jahrhunderten der türkischen Belagerung taucht der Ortsname in den ungarischen und türkischen Steuerregistern immer wieder auf, demnach war Rátót durchgehend bewohnt.
Die Verwüstungen der Rückeroberungskriege hatten jedoch so große Schäden verursacht, dass das Dorf im Jahre 1690 als unbewohnte Landschaft registriert wurde. Später tauchen die Rátóter und ihre Gutsherren wieder in der Geschichte auf. Im 18. Jahrhundert waren die zwei größten Besitzer die Familien Mágochy und Róth. Die Einwohnerzahl nahm ständig zu, an der Jahrhundertwende betrug sie um die 500 Personen. Die wissenschaftlichen Forschungen konnten die Hypothese, dass in Rátót die ungarischen Ureinwohner geblieben sind und hauptsächlich Ungarn einsiedelten (im Gegensatz zu den slowakischen Siedlern der umliegenden Dörfer), nicht bestätigen. Durch die Eheschließungen wurde aber auch Rátót immer mehr slowakisch, in dem die Mehrheit sich zwar als Ungar bekannte, jedoch aber slowakisch sprach und diesen Traditionen folgte. Diese ethnische Zwiespältigkeit der Einwohner von Vácrátót zeigte sich bis in die letzten Jahrzehnte im Volkstracht, in den Bräuchen und im Sprachgebrauch.
Die Bevölkerung gehörte zur katholischen Konfession, sie bewahrte ihren Glauben bis heute. Die im Jahre 1746 von dem Gutsherrn Johann Mágóchy erbaute Kirche wurde in den vielen Jahrhunderten mehrmals erweitert. Der Altar und die Einrichtungsgegenstände gehören zu den besten Werken der ungarischen Holzschnitzer der Barockkunst.
Die Leibeigenen im Dorf konnten 1848 von den Urbarialdiensten befreit werden. Zu dieser Zeit wurden immer mehr Menschen zu Beisassen, die früheren Fronhöfe verkleinerten sich. Nach der Leibeigenenbefreiung durften nur die Weiden gemeinsam genutzt werden, der frühere Weinberg des Allodiums wurde auch aufgeteilt. Auf dem sandigen Boden konnten vor allem Roggen, Gersten und Mais angebaut werden, mit der allgemein verbreiteten Methode der dreigängigen Ackerwirtschaft.
1895 wurde mehr als die Hälfte der kultivierbaren Länder als Ackerfeld genutzt, die Fläche der Weiden und Wiesen betrug etwa ein Drittel. All das führte zur Ausweitung der Viehzucht auf den wasserreichen Weiden. An der Jahrhundertwende lebten 87% der Bevölkerung aus der Landwirtschaft.
1873 erwarb Graf Alexander Vigyázó das Dorfgebiet von Rátót. Er richtete hier eine Musterwirtschaft ein. Die Wirtschaftsführung auf dem Besitzgut war rentabel und ermöglichte die Etablierung und ständige Erweiterung eines Prachtgartens von 52 Morgen Größe.
Im Schatten des Großbesitzes und des Schlosses ging die Aufsplitterung der Bauernwirtschafte in Vácrátót weiter voran: im Jahre 1941 konnten sich nur 75% Prozent der Gesamtbevölkerung direkt aus der Landwirtschaft ernähren, 15% suchten außerhalb des Dorfes – vor allem in den Industriebetrieben von Vác und Újpest – Arbeit.
Die Struktur der Besitzgüter veränderte sich nach dem Krieg infolge der Bodenverteilung und der kommunistischen Wende wenig. Die gewaltsam durchgeführte Wirtschaftspolitik der 50er Jahre erzwang durch die Zurückdrängung der Einzelwirtschafte regelrecht die Abwanderung der Bevölkerung aus dem Dorf. Die gesellschaftliche Struktur von Vácrátót veränderte sich in den letzten 50 Jahren grundlegend. Ein Familienmodell mit zwei oder mehreren Arbeitnehmern bildete sich aus, ein Familienmitglied arbeitete zu Hause in der Landwirtschaft, die anderen – meistens die Männer und die Jugendlichen – waren gezwungen, anderswohin zur Arbeit zu pendeln.
Die Gesellschaft des Dorfes geriet nach dem politischen Systemwechsel (90er Jahre) erneut in eine schwere Situation. Da viele Industriebetriebe geschlossen oder umorganisiert wurden, hatten die Arbeitnehmer aus Vácrátót ein unsicheres Schicksal. Auf die meisten wartete das Arbeitlosendasein. Da die Schulbildung relativ niedrig ist, sind ihre Chancen auf eine neue Anstellung gering.
Die international bekannte Sehenswürdigkeit der Ortschaft ist der botanische Garten, den auf dem Gebiet des ehemaligen Vigyázó-Schlosses und seines Parks etwa hunderttausend Besucher pro Jahr aufsuchen.
Die hiesige Pflanzensammlung gilt im ganzen Land als Kuriosität, im Gewächshaus und im Steingarten kann man auch exotische Pflanzen bewundern. Der botanische Garten verfügt über eine außerordentlich reiche Baum- und Staudensammlung, bzw. über einen Teil, in dem die Pflanzen aus der Bibel vorgestellt werden.

 

 

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