Szabadkígyós – Újkígyós Zusammenfassung

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Szabadkígyós – Újkígyós
Zusammenfassung
Die zwei Dörfer liegen im südöstlichen Teil der Region „Tiszántúl”, in dem in der westlichen Nachbarschaft von Békéscsaba sich erstreckenden Pußtagebiet. Der Lößboden der großen Tiefebene wird durch alkalische und sumpfige Gegende bereichert. Neben der Landwirtschaft ist die Viehzucht auf den Weiden der bedeutendste Wirtschaftszweig. Der Schutz und die Bewahrung der eigenständigen Flora und Fauna der Gegend wird seit 1977 von dem Nationalpark Körös-Maros übernommen. Auf der Pußta befindet sich das zwischen 1874–1879 im Neorenaissance-Stil erbaute Schloss der Familie Wenckheim. Der französische Garten und der englische Park des von dem berühmten Architekten Miklós Ybl entworfenen Schlosses ist auch Teil des Naturschutzgebietes.
Die Archäologen legten auf der Pußta Gräber aus der Zeit der ungarischen Landnahme frei, die von den damaligen Bestattungsritualen (Beisetzung mit dem Pferd) zeugen. Nach der Landnahme und der Gründung des ungarischen Staates lebte der Stamm Gyula, später das Geschlecht Vata auf diesem Gebiet. Im Mittelalter existierten hier mehrere kleine Dörfer. Die erste Erwähnung des Dorfes Kígyós stammt aus dem Jahre 1398.
Im Jahre 1723 erwarb die Familie Harruckern die auch das Gebiet der in der Zeit der türkischen Belagerung des Landes vernichteten Dörfer umfassende Pußta durch Donation. Als der männliche Stamm der Familie ausstarb, wurde das Pußtagebiet an den weiblichen Stamm vererbt, so geriet es in den Besitz der Familie Wenckheim. Graf Anton Josef Wenckheim errichtete hier eine Allodialwirtschaft am Anfang des 19. Jahrhunderts und ließ im Jahre 1814 Tabakgärtner aus Szeged in die Nachbarschaft des Herrschaftsgutes kommen.
In der Zeit der Napoleonischen Kriege konnte man in Europa keinen Tabak aus Amerika besorgen, dementsprechend entwickelte sich der Tabakanbau auf dem alten Kontinent, so auch in Ungarn zu einem rentablen Wirtschaftszweig. Zuerst begann die Schatzkammer auf ihren eigenen Pußtagebieten mit dem Tabakanbau, später richteten auch die Gutsherren auf ihren Allodien Tabakgärtnereien ein. Diese Aufgabe übernahmen die auch die traditionellen Methoden der türkischen Gartenkultur gut kennenden Tabakgärtner aus Szeged, die sog. „gányók”, die auf dem Land des Verpachters für einen bestimmten Teil der Tabakernte, später dann für Geld arbeiteten.
Der Graf schloss mit den „Gányó”-Familien, die auf die Pußta von Kígyós zogen, einen Vertrag für vierzig Jahre ab. Die Pächter hatten auf einem Gebiet von 500 Jugerum Größe Tabak anzubauen und jährlich 500 Zentner Tabak in das Lagerhaus des Allodiums einzuliefern. Dem Vertrag zufolge bekamen die Pächter auch ein eigenes Ackerfeld.
Sollten die im Vertrag niedergelegten Verpflichtungen nicht erfüllt werden, so war der Gutsbesitzer berechtigt, den Vertrag zu kündigen und die Pächter mussten ausziehen. Damit das nicht vorkommen kann, hat die Gemeinschaft ein von dem in der Zeit üblichen abweichendes Verwaltungssystem verwirklicht. Die sog. Gesellschaftsordnung des Dorfes wurde auch von dem Herrschaftsgut im Jahre 1842 anerkannt. Diese Art „Verfassung” bestimmte einerseits die Aufgaben der Familien bei dem Tabakanbau, andererseits legte sie auch die Ordnung der kirchlichen, familiären und gesellschaftlichen Feiertage fest. Eine Art „Altenversammlung”, die aus den wohlhabenden Bauern des Dorfes bestand und unter der Leitung des Dorfpriesters stand, hatte zwischen 1842 und 1848 die Aufgabe, die Einhaltung der Regeln und der vertraglichen Verpflichtungen zu kontrollieren.
Ein neuer, für weitere dreißig Jahre geltender Vertrag wurde 1853 abgeschlossen. Der Gesetzesartikel XII aus dem Jahre 1873 ermöglichte den Kauf der gepachteten Felder. Die Tabakgärtner aus Kígyós schlossen am 9. September 1873 den Kaufvertrag mit der Gräfin Christine Wenckheim ab. Zur Finanzierung des nötigen Betrages nahm die Gemeinde einen langfristigen Kredit auf, der 1906 endgültig abgezahlt wurde. Bei der Gründung hatten alle Gärtner die gleichen Bedingungen, viele von ihnen konnten die Raten der Schulden nicht regelmäßig abzahlen, deshalb kamen ihre Felder an jene, die für sie gezahlt haben.
Im ersten Weltkrieg dienten die Männer aus Újkígyós im Infanterieregiment Nr. 101 von Békéscsaba. 86 Personen sind auf der Front gefallen. Während des Krieges feierte das Dorf das hundertjährige Jubiläum seiner Gründung.
In der Horthy-Ära bekamen im Rahmen der sog. Nagyatádi-Bodenreform zahlreiche Familien ein eigenes Feld, das Dorf selber eine Weide. Im Ortsteil „Újfalu”, in der späteren „St. Emmerich” – Siedlung ließen sich viele nieder, nachdem hier 1921 Baugrund verteilt und eine neue Schule errichtet wurde. In den 20er Jahren organisierten die Bewohner einen Lesekreis und das Verein der freiwilligen Feuerwehr. Im Jahre 1939 richtete man ein neues Kino ein, 1942 wurde eine Art Jugendheim mit einem Theatersaal aufgebaut.
Im zweiten Weltkrieg verloren 98 Soldaten aus Újkígyós ihr Leben, dem Holocaust fielen vier Familien zum Opfer.
Die sowjetischen Truppen zogen am 6. Oktober 1944 in Újkígyós ein. Die Kultivierung der verlassenen Felder des Herrschaftsgutes organisierte ein Komitee. Für die hier geernteten Zuckerrüben bekam das Dorf mehrere Eisenbahnwagen Zucker, der in der Welt der schnellen Inflation eine gute Ausgangsbasis im Tauschhandel bedeutete. Im Rahmen der Bodenreform von 1945 bekamen in Újkígyós und in dem späteren Szabadkígyós 953 Familien ein eigenes Land aus den Feldern des Herrschaftsgutes, 444 Bewerbern wurde ein Baugrund zuteil. Im Jahre 1948 begann auch die Organisation der Landesproduktionsgenossenschaften.
Im Herbst des Jahres 1950 wurde der Gemeinderat gegründet, der erste Präsident war Stephan Szujó. Nach der harten Diktatur der 50er Jahre, die zur Revolution von 1956 führte, bedeuteten die 60er Jahre den Anfang einer langsamen Entwicklung des Ortes. 1958 konnten durch die weitere Aufteilung der großen Gebiete im Dorfinneren 220 neue Baugrundstücke verteilt werden. 1960 wurde auch Újkígyós zu einem Dorf mit einer Landesproduktionsgenossenschaft. Das Dorfbild begann sich zu verändern, die Infrastruktur konnte entwickelt werden. Den Handel kontrollierte die Bauerngenossenschaft, bzw. die daraus entstandene ÁFÉSZ (Allgemeine Konsum- und Verkaufsgenossenschaft). Ein Betrieb der ÁFÉSZ, der sich auf dem Gebiet der Dachisolierungsmittel tätig war, konnte auch die letzten Jahrzehnte überleben und funktioniert unter dem Namen Akvaline GmbH bis heute.
Újkígyós wurde 1970 zur Großgemeinde ernannt, zwischen 1977–1990 hatte es mit Szabadkígyós zusammen eine gemeinsame Verwaltung. Im Jahre 1990 kam es zur sog. Privatisierung der Betriebe und Geschäfte der abgekommenen ÁFÉSZ, selbst die Landesproduktionsgenossenschaft löste sich in kleinere Wirtschaftseinheiten auf. Viele Familien arbeiten auf den als Entschädigung nach dem Systemwechsel bekommenen Feldern selbständig.
Das Volk des Dorfes ist – wie es aus den Arbeiten von Sándor Bálint, der sich mit der Ethnografie der Siedlung beschäftigte, hervorgeht – Träger des Kulturerbes von Szeged. Die von András Krupa veröffentlichten wahren Geschichten, Sagen, Balladen aus Újkígyós stellen unersetzbare geistige Werte dar.
Das Leben und den Alltag der Bevölkerung bestimmten die Aufgaben im Tabakanbau, der ein großes Fachwissen und viel Ausdauer in der Arbeit forderte. Der Aufbau der eigenen Pforte, des Hauses und die geistigen Werte zeugen davon.
Im Schicksal von Újkígyós spielte auch der katholische Glauben der Ortsbewohner eine große Rolle. 1820 konnte mit Hilfe des Gutsbesitzers die erste kleine Kirche errichtet werden, dann in den 1850er Jahren, nach dem Tode von Anton Joseph Wenckheim im Sinne seines Testaments das heutige Gotteshaus. Ein Zuwachs der geistlichen Institutionen ist – nach 50 Jahren Notpause – auch heute zu beobachten. Nach dem politischen Systemwechsel wurde das St. Elisabeth Pflegeheim erbaut und die Volkshochschule Ipolyi Arnold nahm auch dann die Arbeit auf.
Das Zwillingsdorf von Újkígyós, das heutige Szabadkígyós entstand im Januar 1950 aus dem Herrschaftsgut Ókígyós der Familie Wenckheim. Anton Joseph Wenckheim, der im Zentrum des Allodiums ein Schloss erbaute, nutzte sein riesiges Gut neben den Verträgen mit den Tabakgärtnern in Újkígyós durch weitere Pachtverträge. Nach dem Register des Herrschaftsgutes aus dem Jahre 1831 stellte er sogar bei den Weiden Pächter an. Die Traditionen des modernen Allodiums führten seine Tochter Christine Wenckheim und ihr Gemahl Friedrich Wenckheim weiter. Auf ihre Initiative wurde in Ókígyós zwischen 1874–1879 das heute noch stehende Schloss im Neorenaissance-Stil errichtet.
Nach dem zweiten Weltkrieg zog in das Gebäude die landwirtschaftliche Fachmittelschule aus Békéscsaba. Das war auch die Rettung für die Bauten. Das Schloss und die Nebengebäude beherbergen auch heutzutage die Schule. Der Park des Schlosses steht seit 1954 unter Naturschutz, 1977 entstand aus dem Schlosspark und dem Pußtagebiet bei Újkígyós, das als Gedeihort vieler seltener Pflanzen und Lebensraum für geschützte Tiere gilt, ein Naturschutzgebiet, das 1977 Teil des Nationalparks Körös-Maros wurde. Das Schloss, der vom berühmten Architekten Miklós Ybl entworfene Getreidespeicher, die 1844 erbaute St. Anna-Kapelle und die Wenckheim-Gruft sind geschätzte Baudenkmäler des Ortes. Der Schlosspark ist ein beliebtes Ausflugsziel. Nach dem Systemwechsel erbaute man in Szabadkígyós eine katholische Kirche, die dem Heiligen Joseph geweiht wurde.
Das Dorf pflegt die Beziehungen zu seinen ehemaligen Herrschern im Rahmen der sog. Wenckheim-Welttreffen.

 

 

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