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Am westlichen Rande des Komitats Veszprém, am Zusammentreffen des Marcal-Beckens und den Ausläufern des Gebirges Bakony liegt das Dorf Somlóvásárhely. Das Bild der Gegend bestimmt der emporragende vulkanische Berg Somló, der sich wie eine große Insel von der Umgebung erhebt und den Blick des Reisenden auf sich lenkt. Die Ortschaft entstand an der Kreuzung wichtiger Straßen, dementsprechend war sie den Kampfzügen, den Plünderungen der Soldaten ausgesetzt, in Friedenszeiten galt sie jedoch durch den regen Handel als Vermittler von materiellen Gütern und Ideologien. Der Berg lockte mit seinen günstigen Gegebenheiten – die Berghänge sind zum Weinbau bestens geeignet – seit eh und je die Liebhaber des guten Weines und der schönen Landschaft an.
Wegen den guten Gegebenheiten war der Somló immer bewohnt. Zahlreiche archäologische Funde belegen, dass das Gebiet des heutigen Somlóvásárhely von der Neusteinzeit bis heute durchgehend bewohnt war. Die hier angesiedelten Völker spielten immer eine große Rolle im Leben der Gegend. Das Gebiet galt als Zentrum der Gegend schon von der Eisenzeit (die freigelegten Gräber beweisen das), dann in der römischen Ära (wahrscheinlich stand hier die einzige städtische Siedlung des Komitats Veszprém, namens Mogetiana) und dann bis zum späten Mittelalter, als zwölf Handelswege durch die Siedlung führten.
Die Entwicklung von Somlóvásárhely und seiner Umgebung bestimmte die Tatsache, dass Stephan (István) I, der erste König Ungarns am Hang des Berges Somló, neben dem Bach Torna ein Nonnenkloster der Benediktiner gründete. Apácatorna (wie man damals die Siedlung nannte) war als Klosterzentrum wichtiger Träger der Beziehungen in der Gegend. Demzufolge entwickelte sich Vásárhely im Mittelalter zum bedeutendsten Ort im südwestlichen Teil des Komitats. Es war ein Marktflecken und verfügte über das Marktrecht. Es war auch das Zentrum der Justiz im westlichen Teil des Komitats. Bis zur Befestigung der Rolle von Veszprém als Komitatssitz hielt auch das adelige Burgkomitat oft seine Sitzungen hier ab. Den Steuerregistern des Jahres 1488 nach war sie nach Veszprém und Pápa die drittgrößte Ortschaft des Komitats.
Von seiner Bedeutung verlor der Ort erst am Ende des 16. Jahrhunderts infolge der Verwüstungen der türkischen Heere und der Familie Csoron aus Devecser. Den Marktflecken setzten die Türken im Jahre 1546 in Brand, die Bevölkerung floh. 1567 musste sich der Ort den Türken ergeben, zahlte den neuen Besitzern jahrzehntelang die Steuer. Was Plünderungen betraf, blieben die Grundbesitzer der Gegend kaum hinter den Türken zurück. Die führende Rolle hatte dabei die Familie Csoron, die ihr „Nest” in der Burg von Devecser hatte. Hier hatte der berühmteste „Plünderer” der Familie Andreas Csoron, später auch sein Sohn Johann seinen Sitz. Sie wurden wegen ihrer militärischen Diensten, ihrer dem Herrscher gesicherten Krediten und der erfolgreichen wirtschaftlichen Tätigkeit in die Reihen des Hochadels aufgenommen. Sie waren recht gierig, plünderten das Gebiet der Benediktinerschwester 40 Jahre lang, nicht einmal die wiederholten Befehle des Königs konnten sie davon abhalten. Wenn auch die Bevölkerung dieses Ausgeliefertsein und die inneren Kämpfe aushielt, bedeutete jedoch der fünfzehnjährige Krieg (1593– 1606) das Ende. Die Ordensschwester mussten fliehen.
Die neuen Grundbesitzerinnen von Vásárhely waren die Clarissenschwester aus Pressburg (Pozsony), sie führten mehrere Prozesse gegen die Leibeigenen wegen Ungehorsamkeit und Rebellion. Der Marktflecken Vásárhely versuchte seine Selbständigkeit sowohl als Gemeinschaft als auch die Menge von Einzelpersonen zu sichern. Was die Bewohner betrifft, versuchten sie zu erreichen, dass immer mehr Einwohner in den Adelsstand erhoben und damit von bestimmten Lasten befreit werden. In der Stadtverwaltung wurde auch die immer größere Autonomie angestrebt. Auf beiden Gebieten konnten Erfolge verzeichnet werden, die Privilegien des Marktfleckens konnten bewahrt werden, am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte schon etwa die Hälfte der Bevölkerung dem Adelsstand an.
Kaiser Josef II löste alle Orden auf, deren Tätigkeit weder den Unterricht noch die Krankenpflege noch die Wissenschaft betraf, ihr Vermögen wurde verpfändet. Die Besitzgüter der Clarissenschwester verwaltete ein Fond. Diese Änderung hatte auf das Leben des Marktfleckens Nachteile, da von den 1820er Jahren an der Fond versuchte die Rechte der Gemeinschaft einzuengen.
Die Zeit zwischen der Revolution von 1848 und dem ersten Weltkrieg erlebten die Ortsbewohner als die Ära von wirtschaftlichem Rückfall, der Verarmung, und infolge der immer kleinen werdenden Einwohnerzahl die Rückstufung zu einem Kleindorf. Nach der Leibeigenenbefreiung besaßen 431 Kleinbesitzer und ein Großbesitzer das Land von Somlóvásárhely. Auf dem 4000 Morgen großen Gebiet gab es viele Weingärten, es gab wenig Ackerfelder, ein Bauer hatte durchschnittlich weniger als dreieinhalb Morgen. Die Einwohner, die früher so mutig für die Privilegien des Marktfleckens gekämpft hatten, mussten jetzt für das tägliche Brot kämpfen. Die Bauer, die von der Weinsteuer befreit wurden, konnten nicht lange diese Freiheit genießen, da einige Jahre später die Phylloxeraepidemie (1888 auf dem Somló-Berg) die Rebstöcke vernichtete.
1910 war schon ein Drittel der Bevölkerung Agrarproletarier. Da im Ort keine Industrialisierung stattfand, gab es auch keine Arbeitsgelegenheit. Diese Bewohner konnten höchstens als Tagelöhner auf dem Weinberg des Herrschaftsgutes Arbeit finden. Zwischen 1921 und 1930 wanderten 315 Personen aus, die im Übersee, vor allem in Amerika das bessere Leben suchten.
Zwischen den zwei Weltkriegen wurde versucht, diese ungünstige Besitzstruktur durch Bodenverteilung zu verändern, aber die sozialen und wirtschaftlichen Spannungen im Ort konnten nicht beseitigt werden. Den Zusammenhalt brachte der Protest gegen die Eröffnung eines Basaltwerkes, auf dem seit der Phylloxeraepidemie mit großen Problemen kämpfenden Berg. 1928 starteten die patriotischen Intellektuellen und Weinbauer (unter der Führung des Abgeordneten Karl Schandl) eine Bewegung, die alle Gelegenheiten und Beziehungen einsetzte, um einen wirtschaftlichen Aufschwung der Gegend zu erreichen. Wegen dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges konnte jedoch diese große Arbeit, deren Ergebnisse sich am Ende der 1930er Jahre zu kristallisieren begannen, keine positive Wirkung aufzeigen.
Zwar ordnete die provisorische Regierung am 17. März 1945 die Auflösung des Großgrundbesitze und die Bodenverteilung an, und veränderte die Besitzverhältnisse in der Landwirtschaft grundlegend, brachten die 1950er Jahre der Bevölkerung ein schweres Schicksal. Die Einführung des Systems der obligatorischen Abgaben, die Verfolgung der wohlhabenden Bauer hatte zu Folge, dass viele Familien das tägliche Brot nur schwer sichern konnten. Die bedrückende Atmosphäre dieser Jahre löste dann die Revolution von 1956 auf. In den 1960er Jahren flohen wiederum viele vor der gewaltsamen Organisation der Landesproduktionsgenossenschaften in das Industriegebiet bei Ajka. In dieser Zeit wurden viele Jugendliche aus Vásárhely Bergleute, Fabrikarbeiter. Immer mehr Bewohner verließen die Landwirtschaft.
Seit den 1980er Jahren gibt es erneut eine Bewegung (ähnlich wie in den 1930er Jahren) von Lokalpatrioten, die ihr Fachwissen und ihre Beziehungen einsetzen, um den Berg und seine Umgebung retten zu können. Natürlich auch das Dorf, dessen Bewohner mit gutem Grund hoffen können, dass sie das wertvolle Erbe ihrer Geschichte für ihr eigenes Nutzen bzw. für das Nutzen ihrer Gesellschaft verwerten können.

 

 

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