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Zusammenfassung
Die seit der Arpadenzeit bewohnte Ortschaft im Komitat Zala liegt am Rande der Nord-Göcsejer Hügellandschaft, aber schon im Gebiet der sogenannten Ost-Zalaer Hügeln, im Tal des Baches Válicka. Die Bodengestaltung ist abwechslungsreich. Die stark bewaldete Landschaft ist durch günstige boden- und wassergeographische Gegebenheiten geprägt. Für die Niederlassung der Menschen bieten die sich lang ausbreitenden Wiesen im Tal, auf den höheren Hügeln die für den Weinbau bestens geeigneten und schon im Mittelalter dafür genutzten Berghänge ideale Voraussetzungen. Die klimatischen Bedingungen sind relativ ausgeglichen, die Region ist niederschlagsreich, aber frei von extremen Wettererscheinungen.
Archäologische Grabungen beweisen, daß das Gebiet des Dorfes schon in der Kupferzeit bewohnt war. Eine in den 1970er Jahren publizierte großangelegte Freilegung belegte die Tatsache, daß in den Jahren um 1060 herum, als die das Land vor hundert Jahren erobernden Magyaren die südwestliche Grenzlinie mehrere zehn Kilometer südlicher und westlicher verlegten, in der Nähe des südlichen Teils des heutigen Dorfes ein Wachtdorf gegründet wurde, in dem zahlreiche Burgiobagio mit Militärdienst lebten, die der Burg Zalavár dienten, die zum Grenzverteidigungssystem des ungarischen Königreiches gehörte. In dem schon damals über zahlreiche Einwohner verfügenden Dorf lebten im XII. Jahrhundert etwa dreihundert Menschen, unter ihnen, den mit dem ersten Grundbesitzer angekommenen Leibeigenen vorausgehend etwa 150 Personen aus Söjtör, die zu den Familien gehörten, die später mit dem Militärdienst den Adelstitel erworben haben.
Das Dorf wird urkundlich zuerst 1214 erwähnt, daher kann angenommen werden, daß die erste Wachtsiedlung auch diesen Namen getragen hatte, allerdings kann das nicht nachgewiesen werden. In der Etymologie wird der Name der Siedlung mit dem Wort Schaff (Schaffel), dem Gefäß, das im Altertum auch als Hohlmaß diente, in Verbindung gebracht: Der Name weist wahrscheinlich auf die Lage der Siedlung in einem schaffelförmigen Tal hin.
Die erste Kirche des Dorfes stand auf dem Hügel des heutigen Oberen Friedhofes, sie wurde nach dem Vorbild von Zalavár dem Heiligen Adrian (Szent Adorján) geweiht, wahrscheinlich am Ende des XI. Jahrhunderts. Zwei Generationen später erscheint in der Umgebung des Dorfes der erste Grundbesitzer, dem der ungarische König, Stefan III. hier und anderswo bedeutende Güter verleiht: der deutsche Ritter aus Thüringen aus dem Geschlecht Hoholt, der als Stammvater des Geschlechtes Hahót-Buzád galt. (Der Familienname lebt im Namen des Nachbardorfes Hahót weiter.) Da eine im XIV. Jahrhundert entstandene weitere Donationssurkunde die hier lebenden Burgiobagio ausgestorben nennt, kann angenommen werden, daß in dieser Zeit nur ein kleiner Teil des Dorfgebietes in der Hand der Nachkommen der ehemaligen Grenzwächter blieb. Bedeutende Gebiete konnten neu verschenkt werden, wie es hauptsächlich im XIV-XVIII. Jahrhundert geschah, als neben den Hahóts – beziehungsweise ihren Nachkommen – auch andere bekannte Familien, gelegentlich auch aus dem Hoch- und niederen Adel, wie die Familien Széchy, Hásságyi, Horváth von Zalabér Güter bekommen. Im XVIII. Jahrhundert bildete sich die endgültige Ordnung des Besitzes des Dorfgebietes aus. Grundbesitzer aus vier – fünf Familien haben vorwiegend Mittelbesitze mit den der Größe des Besitzes entsprechenden Grundansässigkeiten (porta) und entsprechender Leibeigenenzahl.
Die Leibeigenen in Söjtör – schon nach den aus dem XVI. Jahrhundert überlieferten Urbarien – stehen relativ große Grundansässigkeiten zur Verfügung, der Dienst und die Robot sind nicht zu schwer, durch die praktisch freie Waldnutzung – ihre Häuser, Gebäude sind Eggenhäuser – können sie ihre Bedürfnisse auf einem der Epoche entsprechendem Niveau erfüllen, ihre Lage ist konsolidiert. Die günstigen Gegebenheiten der Umgebung nutzend verfügen sie über einen bedeutenden Tierbestand. Die Einwohnerzahl des Dorfes wächst demzufolge, und weil die Grundbesitzer immer neue Siedler auf die vom Wald abgerodeten Felder kommen lassen, schon in dieser Zeit in bedeutendem Maße. Die Urbare geben die Ortschaft durchgehend für die größte in der Gegend an.
Nicht einmal in den anderthalb Jahrhunderten der Türkenherrschaft – von den Jahren um 1550 herum bis Ende des XVII. Jahrhunderts – wird das Dorf entvölkert, ohne Zweifel nimmt die Einwohnerzahl bis ans Ende des XVII. Jahrhunderts bedeutend ab. Im XVIII. Jahrhundert regeneriert sich Söjtör, nach den Angaben der ersten ungarischen Volkszählung (1784-1787) wurden 225 Häuser registriert, die Zahl der Einwohner ist um 1500 (natürlich mit den Adligen: in der Statistik werden in diesem Intervallum 25 Familien mit besonderem Rechtsstand vermerkt). Im XVIII. Jahrhundert tritt der Wechsel, der – jedenfalls in seinen Folgen – dem Dorf landesweiten Ruhm und landesweite Bekanntheit brachte, ein. In den 1760er Jahren übernimmt das erste Mitglied der Familie Deák – anstatt der Familie Hásságyi – den tausend Acker großen Besitz. Am17. Oktober 1803 ist hier sein Enkelsohn Franz Deák, den das ungarische historische Gedächtnis als den Schmied des österreich-ungarischen politischen Ausgleichs (1867), der Versöhnung zwischen der ungarischen Nation und dem Wien Hof, den „Weisen der Heimat” nennt.
Als Deák seine Güter in Söjtör von seinen Vorfahren übernahm, reifte die Wende in ganz Ungarn und auch hier. Nach der Urbarialregelung und der Leibeigenenbefreiung wird das selbst wirtschaftende und den vorausgehenden Ereignissen zufolge wohlhabend geltende Bauerndorf zum Dorf der Klein- und Mittelbesitzer und bleibt weiterhin das größte in Göcsej, in dieser ethnographisch eindeutig abgrenzbaren Gegend, die sich durch den eigenartigen Sprachgebrauch und durch die eigene Denkweise und Tradition von allen anderen Gebieten und Volksgruppen Ungarns unterscheidet. Das Dorf ist seit seiner Gründung katholisch, ungarisch, davon zeugt auch der Namenbestand, die Familien leben seit fünf-sechs-siebenhundert Jahren hier, die ganze Traditionswelt und die Gesellschaftskultur basiert auf dieser Vorgeschichte. Das Dorf lebt seine Blütezeit in den 1920-30er Jahren, ihre gesellschaftliche Gruppen bauen für diese Zeit ihre Infrastruktur aus, die individuellen und gemeinsamen wirtschaftlichen Leistungen sind auf dem Niveau, das die selbsterhaltende Kraft weiter verstärkt. In den 40er Jahren hat die Ortschaft mehr als 2500 Einwohner, die Einwohnerzahl des zweitgrößten Dorfes in der Göcsej bleibt 30 Prozent unter diesem Wert.
Nach 1945 – und nach 1948 – ändert sich das Schicksal des Dorfes so wie das der anderen in Ungarn. Die kleinen gesellschaftlichen Gruppierungen werden von der jeweiligen Macht genauso zerschlagen wie die Rahmenbedingungen der fleißigen bäuerlichen Wirtschaft. Die erste landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft ging schnell Bankrott, und obwohl die zweite Ergebnisse erzielen kann und mit der Zeit auch die lokalen Initiativen zur Neuorganisation der Gesellschaft führen, wird die Identität von Söjtör immer schwächer. In anderer Hinsicht entwickelt es sich weiter, vor allem die institutionelle und die Versorgungsinfrastruktur. Im Vergleich zu 1960 verliert das Dorf für die 90er Jahre etwa tausend Einwohner und gilt eigentlich als Opfer der verbesserten gesellschaftlichen Mobilität.
Das Dorf kann höchstens 1700 Einwohnern (nach derVolkszählung von 1990) einen den Ansprüchen der Zeit entsprechenden Lebensunterhalt bieten. Der mit dem Jahr 1990 symbolisierte Systemwechsel brachte auch die restlichen Möglichkeiten durcheinander und als Ergebnis läßt die Neuorganisierung des Dorflebens, die (teilweise) Rehabilitierung der gesellschaftlichen Gruppierungen, die Verbesserung und Neustrukturierung seines Wirtschaftlebens noch auf sich warten.
Der Geburtsort von Franz Deák, dem Weisen der Heimat, sucht seinen Weg. In der Hoffnung, daß der gefundene, der gleiche sein wird, den er seit fast tausend Jahren geht und der ein mit den eigenen Kräften realiserbares ertragbares Leben bietet. Ihre Geschichte, die zum ersten Mal in dieser Monographie zusammengefaßt wurde, könnte dazu Anhaltspunkte bieten.

 

 

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