Nyíracsád Zusammenfassung

Teljes szövegű keresés

Nyíracsád
Zusammenfassung
Die erste Erwähnung des Dorfes Nyíracsád stammt aus dem Jahre 1312. Die Ortschaft, deren Gründung noch auf die Zeit der ungarischen Landnahme zurückgeht, liegt im südlichen Teil der Landschaft Nyír oder Nyírség, die eine sich auf dem Überschwemmungsgebiet des Flusses Theiß emporragende bewaldete Sandbank ist.
Die Siedlung war im Besitz des Geschlechtes Gut-Keled, dann neben anderen Grundbesitzern für eine lange Zeit besaß sie die Familie Dobi. Die Kirche, die auch heute noch steht, wurde wahrscheinlich im 12. Jahrhundert erbaut. In der Zeit der Reformation kehrte die ganze Bevölkerung zum kalvinistischen Glauben über. In den Kämpfen des 17. Jahrhunderts wurde sie nicht entvölkert, obwohl die Bewohner vor allem wegen den Verheerungen der gegen Siebenbürgen aufmarschierenden Söldner für kürzere oder längere Zeit fliehen mussten. Obwohl die Einwohnerzahl ständig abnahm, verließen sie das Dorf nicht. Nach dem Fall des Freiheitskampfes unter der Anführung des Fürsten Ferenc Rákóczi II blieb die zurückkehrende Bevölkerung endgültig da. Der die Türken aus dem Land vertreibende und die Unabhängigkeit von Siebenbürgen beseitigende kaiserliche Hof gab die Ortschaft zuerst in die Hand der Kammer, später bestimmter hoftreuer Adeligen.
Der bekannteste unter den Besitzern war die Grafenfamilie Vécsey. In den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts ließen die Gutsherren neben den wiederkehrenden ungarischen Bewohnern eine große Zahl rumänischer Leibeigenen einsiedeln, denen sich auch Ruthenen angeschlossen haben. Die Union ihrer Kirchen erlebten die orthodoxen Rumänen und die Ruthenen schon hier, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts waren schon sowohl die Rumänen als auch die Ruthenen griechisch-katholischer Konfession. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und im Laufe des 19. Jahrhunderts erfolgte eine vollständige Assimilation der rumänischen und der ruthenischen Bevölkerung.
Eine der verheerendsten ansteckenden Krankheiten voriger Jahrhunderte, die Pest, die man auch den schwarzen Tod nannte, verursachte einen tragischen Bevölkerungsverlust, die in der Geschichte des Ortes ohne gleichen stand. Zwischen dem 9. November 1739 und dem 1. Mai 1740 und nach einer viermonatiger Pause zwischen dem 1. September und dem 7. Dezember 1740 fielen 481 Männer und 423 Frauen, insgesamt 904 Personen dieser schrecklichen Krankheit zum Opfer. Aus den ehemaligen Registern geht sowohl ihr Name, ihr Alter als auch ihr Familienstand hervor. Die Epidemie verursachte einen Bevölkerungsverlust von 76,6 Prozent, nach anderen Rechnungen von 53,5 Prozent, der weit über den Landesdurchschnitt hinausgeht.
Das Straßenbild von Nyíracsád wurde von der traditionellen Bauweise bestimmt. In ihrer Entstehung spielten die naturgeographischen Gegebenheiten eine große Rolle. Die südlichen, östlichen und nördlichen Gebiete der Gegend sind mit Laufsand, Lößsand und Löß bedeckt. Dieser unfeste Boden forderte eine spezielle Bautechnik, die statische Festigkeit der Wände musste noch mit Holz verstärkt werden. Diese Holzbalken befestigten nicht nur die Wände, sie trugen auch die Decke und das Dach.
Der Rahmen der Wirtschaftsführung der Bauer in Nyíracsád wurde in erster Linie durch die Bodenqualität und auch durch die Größe der kultivierbaren Felder bestimmt; der Ackerboden war der wichtigste Wirtschaftsfaktor. Es gab nur wenige prosperierende Bauernwirtschafte, da Zweidrittel des Gebietes das Herrschaftsgut einnahm. Die Produktionsweise war die dreigängige Ackerwirtschaft und das damit zusammenhängende Pflügen der Brache. Von den Getreidesorten wurden vor allem Roggen angebaut, auf dem Herrschaftsgut dominierte der Tabakanbau, Mais und Kartoffeln deckten den Futter- und Nahrungsbedarf der kleinen Bauernhöfe. Die Zusammensetzung des Tierbestandes der Bauer veränderte sich maßgebend als ein Zuchtwechsel bei den Rindern vollzogen wurde. Das wichtigste Zugtier wurde damit das Pferd. In jedem Haushalt gab es eine Schweine- und auch ein Geflügelzucht, die vor allem dazu dienten den Fleischbedarf der Familien zu decken.
Die Wirtschaftsführung spielte auch im Volkstracht eine Rolle. Als Material diente die Leinwand aus Hanf, sie war noch am Ende des 19. Jahrhunderts sowohl im Tracht der Frauen als auch der Männer zu finden. Aus diesem Stoff nähte man den reich gefalteten Unterrock der Frauen, der in brauner Farbe im Sommer als Oberbekleidung getragen wurde, auch die Kochschürze, die besonders bei der Vorbereitung des Hochzeitsfests getragen wurde, und die Hosen der Männer, die im Sommer breiter waren und aus einem leichten Material genäht wurden, im Winter dagegen waren sie dicker und schmaler. Der Stoff und der Schnitt der Frauenoberbekleidungen folgte meist den Veränderungen in der Mode: bis in die 1930er Jahre waren die Zweiteiler mit einem weit geschnittenen Rock, dann bis in die 1950er Jahre die Einteiler mit einem engen Rock verbreitet, es wurde oft auch eine Schürze umgehängt. Bei kühlem Wetter trugen sowohl Männer als auch Frauen das aus blauem Tuch genähte, ärmellose Leibchen und die mit Ärmeln versehene Pekesche.
Die Gerichte sind traditionell. In Nyíracsád werden die Ernährungsgewohnheiten vergangener Zeiten unabhängig von der wirtschaftlichen Lage der Familie gern angenommen und weiter praktiziert. Die Frauen von Nyíracsád führten eine „schmackhafte” Küche. Die grundlegenden Gerichte sind: das Roggenbrot, der Matzenkuchen, die sog. „dübbencs” Nudeln, der „gefüllte” Kraut, die verschiedenen Suppen usw. Der Festtagstisch ist an Ostern am reichsten geschmückt, die Traditionen, die mit den Mahlzeiten zusammenhängen, sind auch am spektakulärsten.
In der Vergangenheit gab es im Dorf immer reichen Kindersegen, der aber wegen den schlechten medizinischen Verhältnissen durch eine tragisch hohe Sterberate der Kinder und der Säuglinge begleitet wurde. Im Kreise der griechisch-katholischen Bevölkerung spielte die Gevätterbeziehung eine große Rolle. Die Beisetzungsritualen der griechisch-katholischen Einwohner bewahrten auch zahlreiche archaische Elemente.
Im Leben des Volkes von Nyíracsád hatte die Religiösigkeit jahrhundertelang bedeutende Funktionen. In der Ortschaft, deren Einwohner zu mehreren Konfessionen gehörten, hat die griechisch-katholische Kirche bis heute eine maßgebende Rolle, die Mehrheit der Bevölkerung gehört zu dieser Gemeinde.
Die Schule und der Schulmeister der 1711 neuorganisierten kalvinistischen Kirche wurden in einem Register aus dem Jahre 1785 zum ersten Mal erwähnt. Aus den vorigen Jahrzehnten ist nur die Unterrichtstätigkeit der Pfarrer selber bekannt. Trotz der Nähe der berühmten kalvinistischen „Kollegiums” von Debrecen blieb die Schule der kleinen und armen Gemeinde selbständig. Bis zur Mitte der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen hatte sie nur ein Unterrichtszimmer und einen Lehrer, dann bekam die Ortschaft eine neue, aber nur ein Klassenzimmer innehabende Schule und einen weiteren Lehrer. Die Dorfschule der 1740 gegründeten griechisch-katholischen Kirche, in der die Unterrichtssprache ruthenisch war, wird in einem Register von 1770/71 schon als „seit einer Ewigkeit funktionierende” bezeichnet. Damals hatte sie 20 Schüler, die sich Lesen und Schreiben aneigneten. Wann der Wechsel in der Unterrichtssprache eintrat, steht nicht fest. Allerdings kann man neben dem Ungarischen auch den Gebrauch des Ruthenischen bis zum Ende der 1880er Jahre verfolgen.

 

 

Arcanum Újságok
Arcanum Újságok

Kíváncsi, mit írtak az újságok erről a temáról az elmúlt 250 évben?

Megnézem

Arcanum logo

Az Arcanum Adatbázis Kiadó Magyarország vezető tartalomszolgáltatója, 1989. január elsején kezdte meg működését. A cég kulturális tartalmak nagy tömegű digitalizálásával, adatbázisokba rendezésével és publikálásával foglalkozik.

Rólunk Kapcsolat Sajtószoba

Languages







Arcanum Újságok

Arcanum Újságok
Kíváncsi, mit írtak az újságok erről a temáról az elmúlt 250 évben?

Megnézem