Lébény Zusammenfassung

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Lébény
Zusammenfassung
Der ehemalige Marktflecken, Lébény, der als Hauptstadt des östlichen Teils der Region Hanság gilt, nimmt mit seiner 800 Jahre alten schriftlich überlieferten Geschichte einen bedeutenden Platz unter den Ortschaften des historischen Burgkomitats Moson und des heutigen Komitats Győr-Moson-Sopron ein.
Das Dorf liegt am Treffpunkt dreier Landschaften der Region Kisalföld (kleine Tiefebene): diese sind der Becken Fertő-Hanság, die Tiefebene Moson und die Rábaköz. Diese Zone ist recht windig, von der großen Donau her weht ständig der Wind vom Westen, andererseits hat die Gegend an dem einstigen sehr gefährlichen Sumpfgebiet ein abwechslungsreiches Wetter.
Der Hanság, der größte Sumpf Mitteleuropas umgab noch vor ein paar Generationen die mit der Zeit immer mehr bewohnte Siedlung mit tausend Gefahren. Die an und für sich schon große Wasseroberfläche des Hany wurde durch die Überschwemmungen der vom Norden und Süden angrenzenden Flüsse (der Mosoner Arm der Donau und die Rábca) mehrmals zu einem richtigen Meer verwandelt. Die unberechenbaren Veränderungen des Flussbetts machten notwendig, dass die Bevölkerung immer neue Siedlungsorte suchte. Die gefährlichen Überschwemmungen konnten erst am Ende des 19. Jahrhunderts mit der Regelung des Flussbetts gehemmt werden. Die endgültige Abwasserung des Sumpgebietes konnte erst in den 1960er Jahren beendet werden.
Menschliche Siedlungen, die als Vorgänger des Dorfes betrachtet werden können, gab es schon in den ältesten Zeiten in dieser gefährlichen Gegend, und zwar auf der einen der 52, mit wilden Gewässern umgebenen Kiesbänke.
Die durchgehende Existenz menschlicher Gruppen wird durch reiche archäologische Funde belegt. In der Zeit der Römer führte hier die römische Handelsstraße zwischen Győr (Arrabona) und Magyaróvár (Ad Flexum) vorbei und hier stand das Castrum Quadrata. Diese kleinste Festung der Grenzlinie bewachte die Grenze (limes) zwei Jahrhunderte lang. Auf diese Tatsache geht das in dem Komitat wohl bekannte Sprichwort „sogar der römische Weg führt nach Lébény” zurück.
Später ließen sich hier keltische, awarische und slawische Völker nieder und bildeten mit den landnehmenden Magyaren in dem frühen Mittelalter den Kern der hiesigen Gemeinschaft. Die frühe Erscheinung der Ungarn wurde vor allem durch die archäologischen Grabungen der letzten 10 Jahre bewiesen. Trotz der in den Zwangssituationen der Geschichte entstandenen ethnischen Vielfältigkeit des Dorfes konnte die Ortschaft in der multiethnischen Umgebung des Komitats Moson ihre ungarische Identität bewahren.
Das Grenzkomitat Moson und auch Lébény verschenkte König Stephan I an das Geschlecht Geur-Győr. Der Palatin Pot aus diesem Geschlecht, der Gespann und seine Familie bekam von König Emmerich den Besitz „Lebyn”, den er dem Benediktinerorden weitergab, damit sie sich hier niederlassen und auf dem Stammessitz ein Kloster und eine Kirche erbauen. Von dem Orden und seinen Besitzern berichtet eine Urkunde aus dem Jahre 1208. Die Benediktiner haben den Boden vom Sumpf „abgewonnen” und machten ihn kultivierbar.
Die im 12–13. Jahrhundert erbaute Kirche und das Kloster dienten als Muster für die späteren Meisterwerke der romanischen Architektur in Ungarn: für die Kirchen in Ják und in Sopronhorpács. Das Kloster und die Kirche mit ihren zwei Türmen legten auch die Ortsstruktur des Dorfes fest, die sowohl bei der Wiederbevölkerung und dem Wiederaufbau als maßgebend betrachtet wurde.
Nach den Benediktinern besaß das Kapitel von Pressburg (Pozsony) das Herrschaftsgut und das Dorf, das von den Anfängen die Schicksalschläge des Landes teilte. So war es auch in den Jahren 1241–42 bei dem Tatarensturm und in der Zeit der türkischen Feldzüge gegen Wien in den Jahren 1529 und 1683. Im Jahre 1532 zahlten nur zehn Pforten im Ort die Steuer, weitere zehn wurden als „verlassen” registriert. Nach diesen Ereignissen ließen sich Kroaten und Deutsche in Lébény nieder. Um 1706 herum plünderten hier Kurutzen und auch kaiserliche Truppen, hundert Jahre später auch die Soldaten von Napoleon. Den „guten” Besitzern und der in der ethnischen Vielfaltigkeit immer sich erneuernden Bevölkerung zu dankend, konnte sich die Ortschaft von den Verwüstungen immer erholen.
1773 löste Kaiserin Maria Theresia den Jesuitenorden auf, das Besitzgut ging an eine Stiftung, die an der Erhaltung der katholischen Schulen beteiligt war. Von den späteren Gutsherren müssen die Grafen Zichy erwähnt werden, die mit ihren generösen Spenden sich einen guten Ruf machten, die Baronenfamilie Sina und die Grafen Wenckheim waren auch sehr menschlich gesinnt.
Die am Anfang gegeneinander kämpfenden Konfessionen – die Lutheraner und die Katholiken – zeigten mit der Zeit ein schönes Beispiel der fruchtbaren Zusammenarbeit einer mehrspachigen Gemeinschaft mit mehreren Konfessionen. In der Mitte des 20. Jahrhunderts veränderte jedoch die Verschleppung der jüdischen Einwohner und im Jahre 1946 die Vertreibung der Familien mit deutscher Herkunft das ethnische Bild des Ortes maßgebend. Aus der gemeinsamen Vergangenheit der einst dreisprachigen Gesellschaft bewahren nur noch das durch Zufall erhalten geblieben architektonische Erbe und die ethnographischen Traditionen etwas für die Nachkommen.
Das zweitgrößte Herrschaftsgut des Burgkomitats spielte in dieser Umgebung mit sehr abwechslungsreichen Gegebenheiten eine maßgebende Rolle in der Entwicklung der hiesigen Wirtschaft. Seinen Aufgang verdankt Lébény am Ende des 18. Jahrhunderts der Familie Zichy aus dem Hochadel: die Handwerker gründeten eine eigene Zunft, die Herrschaften konnten erreichen, dass ihnen im Jahre 1780 der Rang eines Marktfleckens zuteil wurde. Die schwerreiche Familie Sina gründete hier in der Ortsnähe die erste große Fabrik der Region, die sog. Fabrika. In dieser Zeit wurde auch der erste Abschnitt der Eisenbahnlinie Wien–Pest-Buda erbaut. Nach der Leibeigenbefreiung nahmen auch die Bauernwirtschafte an dem internationalen Warenhandel teil, der durch die Nähe des österreichischen Marktes vorangetrieben wurde.
In dem ehemaligen Marktflecken, der jährlich mehrere Jahrmärkte hatte, hatte über die Zunftshandwerk hinaus auch der Anbau und das Einsammeln von Heu in Betriebsmengen eine große Rolle. Im 20. Jahrhundert blühte die Tierzucht und die Herstellung von Milchprodukten in der Landesproduktionsgenossenschaft auf.
Der in den Friedenszeiten hoch geschätzte Rang eines Marktfleckens wurde dann in dem die Traditionen missachtenden 20. Jahrhundert zur Vergangenheit. Trotzdem konnte Lébény nicht zuletzt seiner geographischen Gegebenheiten und der jeweiligen Bevölkerung zufolge seine führende Rolle in der Region des östlichen Hanság bewahren. Das hatte natürlich seinen Preis: unter anderem die Erhaltung des hohen Niveaus der lokalen Unterrichts- und Bildungsmöglichkeiten, oft über die eigenen Kräfte hinausgehend und der Ausbau der dem europäischen Standard entsprechenden Infrastruktur. In dem neben der Landstraße nach Lébény erbauten Industriepark erwuchs in den letzten Jahren eine neue Industriesiedlung, die das 21. Jahrhundert vor die Augen führt.
Diese Faktoren spiele eine große Rolle dabei, dass das Dorf die Bevölkerung erhalten kann. Die Nähe der zwei Nachbarstädte – Győr und Mosonmagyaróvár – verwandelte sich für heute zu einem Vorteil. Dem Fleiß der Bevölkerung des heutzutage 3086 Einwohner zählenden Dorfes und der Ausnutzung der geographischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten zufolge entfaltet sich eine der Vergangenheit und der geplanten Zukunft würdige menschliche und geistige Kultur.
Der alte Dorfkern mit den großen sakralen Bauten und den engen Gassen des Zentrums erweckt die Stimmung einer mittelalterlichen Kleinstadt. Als das erste spektakuläre Ergebnis des ungarischen Denkmalschutzes wurde die Kirche renoviert. Die zur Besichtigung anreisenden Besucher werden in Lébény nicht nur mir den schönen Baudenkmälern, sondern auch mit atemberaubenden Naturschönheiten erwartet. Am westlichen Rande des Ortes fängt das erhaltengebliebene Gebiet des ehemaligen Sumpfes an, das als Teil des Naturschutzgebietes Fertő-Hanság auch mit Auto aufgesucht werden kann.

 

 

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