Kenderes Zusammenfassung

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Kenderes
Zusammenfassung
Die Gegend des im mittleren Teil des Komitats Jász-Nagykun-Szolnok liegenden Dorfes war den archäologischen Funden nach schon in der Kupfer- und Bronzezeit bewohnt: die zwischen den verlassenen Flussbetten und den Sumpfen liegenden, mit Lößsand bedeckten, von Überschwemmungen freien Gebiete wurden schon von den Sarmaten und den Gepiden besetzt. Die gute schwarze Erde und der wiesenartige Boden boten günstige Bedingungen zur frühen Herausbildung der Landwirtschaft. Obwohl die Ortschaft an der Grenze der trockensten Kleinlandschaften des Landes liegt, ist der Jahresdurchschnitt des Niederschlags immer noch höher als in den umliegenden Siedlungen.
Während der ungarischen Landnahme wurde die Gegend von dem Geschlecht Bő, das das Gefolge des sakralen Führers der Magyaren, des sog. „kende” bildete, besetzt. 1352 kam das in den Urkunden unter dem Namen Kenderes oder Kér erwähnte Dorf in den Besitz der Kumanen. In dem 15. Jahrhundert ging ein Drittel an die Familie Bői, ein weiteres Drittel ging an Paul Kovári, einem Richter des Königs und das letzte Teil an den Paulinerorden von Buda. Ein Verwandter der Kovári Familie aus dem ungarischen Oberland verbreitete die Thesen des Husitismus in der Tiefebene. Da die neue Religionslehre auch von Balázs Kenderessy, der neue Gutsbesitzer des zum Marktflecken ernannten Siedlung angenommen wurde, entstand hier in der Mitte des 15. Jahrhunderts eines der Zentren des Husitismus.
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts hatte das Dorf wegen den Verwüstungen der türkisch-tatarischen Heere viel zu erleiden, während des Rákóczi-Freiheitskampfes plünderten hier die Serben. Nach dem Friedensabkommen von Szatmár ging Zweidrittel des Gebietes als Erbgut an den General Sándor Károlyi, das eine Drittel blieb im Eigentum des Paulinerordens. Der Teil der Károlyi Familie oder mit einem anderen Namen der Grafenteil geriet vorübergehend in die Hände von Johann Hodosy, der die Wiederbevölkerung durchführte. Später waren die Grafen Forgách und Haller auch Besitzer. In Bánhalma und Kakatpuszta organisierte zuerst die Familie Borbély, dann die erbende Magyary-Kossa und in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Familie Horthy von Nagybánya ein Herrschaftsgut. Das Besitzgut des 1784 aufgelösten Paulinerordens ging an das katholische Fond und die ungarische Kammer und wurde wegen weiterer Verkäufe immer weniger bedeutend.
Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts ließ die Gräfin Krisztina Haller Kornis auf diesem Károlyi Gebiet Katholiken einsiedeln. Der Einzug der ärmeren Bevölkerung ging auch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts weiter voran, und veränderte die hiesigen sozialen und konfessionellen Verhältnisse maßgebend. Aus dem Dorf, das während der Urbarialregelung im Jahre 1771 ein reiches, fast ausschließlich kalvinistisches Dorf war, wurde zu der Zeit der Revolution von 1848 zu einem Dorf, das zur Hälfte katholisch war und eine große Zahl an Beisassen und armen Leibeigenen hatte. Einen größeren Feldbesitz und einen eigenen Fronhof hatten nur wenige.
Die soziale Differenzierung ging weiter voran, eine richtige Industrie und ein Handelswesen konnte sich nicht entwickeln. Die 1857 fertigge-stellte Eisenbahnlinie zwischen Szolnok und Debrecen erreichte die Ortschaft nicht. Diese negative Wirkung konnte nicht einmal die 1887 fertiggestellte Zweiglinie Kisújszállás-Kál-Kápolna beseitigen. Günstiger erwies sich jedoch, dass infolge der Abwasserung der Gegend die Fläche der Ackerböden zwischen 1852 und 1879 auf das Zweifache zunahm, 1935 erreichte sie schon 75 Prozent des ganzen kultivierten Gebietes. Die Verteilung der Bodenverhältnisse blieb jedoch weiterhin ein Problem, daran konnte auch die sog. Nagyatádi-Bodenreform nicht viel ändern.
Zwischen den zwei Weltkriegen erlebte das Dorf trotz der großen Zahl der armen Bevölkerung einen spektakulären Aufschwung. Größtenteils der Unterstützung von Miklós Horthy, dem Sohn des Ortes, zufolge konnten neue öffentliche Gebäude, Schulen errichtet werden, das Dorf wurde an die Wasser- und Elekrizitätsversorgung angeschlossen, es gab eine modernes medizinisches und soziales Versorgungssnetz.
Da das größte soziale Problem, die Verteilung des kultivierbaren Landes nicht gelöst werden konnte, traten nach der Bodenreform von 1945, nach der Aufteilung der Herrschaftsgüter, darunter auch des Horthy-Besitzes viele Kleinbauer an die Seite der kommunistischen Partei. So konnte es passieren, dass an den Parlamentswahlen von 1945 die kommunistische Partei hier im Heimatdorf des ehemaligen Regenten Horthy im ganzen oberen Kreis am Theiß die größte Unterstützung hatte. Die neue Macht ernüchterte die Bevölkerung schnell. Über die gewalttätige Organisierung der Landesproduktionsgenossenschaften, die Abgaben und andere Leiden hinaus trug wahrscheinlich die positive Erinnerung an die Horthy-Ära dazu bei, dass die Revolution von 1956 hier radikaler ablief als in anderen Siedlungen des Komitats Szolnok.
Von den 1960er Jahren an zeigte die Ortschaft wieder die Zeichen einer schnellen Entwicklung. Die 1954 ins Leben gerufene landwirtschaftliche Station erfüllte eine regionale Aufgabe, es gab einige Arbeitsplätze auch in der Industrie. Wegen der Abwanderung der Jugendlichen nimmt jedoch die Zahl der Bevölkerung ständig ab.
Die aus dem 18. Jahrhundert stammende Steinsäule mit lateinischer Inschrift, die im bedeutendsten Außengebiet des Ortes in Bánhalma, an der Brücke des Baches Kakat steht, ist eines der ältesten Denkmäler der ungarischen Verkehrsgeschichte. In dem Dorf können die Spuren der ursprünglichen Ortsstruktur heute kaum mehr nachgewiesen werden, die Traditionen der volkstümlichen Bauweise bewahren heutzutage nur zwei Häuser. Die Giebelmauer des Hauses in der Jókai Straße 3. schmückt ein großes weißes Kreuz, an dem Haus Nr. 7. sind Mond- und Sonnendarstellungen. Der traditionelle Volkstracht und andere Bräuche der Volkskunst werden nicht gepflegt, aber an einige Volksbräuche können sich die Ältesten noch erinnern. Ein verbreiteter Brauch war zum Beispiel, dass der Weg des Hochzeitszuges mit einem Seil gesperrt wurde, das der Bräutigam durchschneiden musste. In Kenderes war auch üblich, dass beim Schlachtfest die Nachbarn sich verkleideten und so beim Abendessen erschienen. Noch im 20. Jahrhundert lebten bestimmte Traditionen des Hexenglaubens, die erst in den letzten Jahrzehnten verschwunden sind.
Kenderes verdankt seinen landesweiten Ruhm seinem berühmten Sohn Miklós Horthy. Die Bewertung der politischen Laufbahn von Horthy bildet den Gegenstand immer wieder neu entflammender, oft streithafter Diskussionen der Historiker und der Publizisten. Zur objektiven Beurteilung gehört auf jedem Fall die Kenntnis seiner positiven Beziehung zu seinem Geburtsort und zu den hiesigen einfachen Menschen. Dazu konnte vielleicht auch dieses Buch beitragen.

 

 

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