Kehida Zusammenfassung

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Kehida
Zusammenfassung
Das Gebiet des im unteren Tal des Flusses Zala liegenden Dorfes zog mit seinen günstigen Gegebenheiten die Menschen, die sich niederlassen wollten, schon in den Zeiten vor der schriftlichen Überlieferung an. Die wichtigsten archäologischen Funde, die diese Annahme belegen, stammen aus der Epoche der ungarischen Landnahme: aus den beiden Jahrhunderten vor der Landnahme wurden im Dorfgebiet zwei Friedhöfe der das ganze Karpatenbecken beherrschenden Awaren freigelegt.
Als im Jahre 1232 der Ortsname in den schriftlichen Quellen des Mittelalters zum ersten Mal auftauchte, war Kehida eine bedeutende Siedlung, in der die Adeligen des Komitats Zala eine Versammlung hatten, deren Ergebnis ein Antrag an den König war, in dem sie sich neue Rechte forderten. Im Brief steht „in ponte Ketud”, d.h. „die Brücke von Ketud”. Diese Urkunde ist ein wichtiger Beweis der gesellschaftlichen Veränderungen des 13. Jahrhunderts in Ungarn.
Zwischen 1232 und der Mitte des 16. Jahrhundets hielten die Adelsstände des Komitats Zala ihre Versammlung und ihren Gerichtstag mehrmals in Kehida ab. Die Wahl dieses Schauplatzes lag vor allem an der zentralen Lage des Dorfes im Vergleich zu den Komitatsgrenzen.
Seit der Wende des 13. und 14. Jahrhunderts bis zum Ende des 16. Jahrhunderts besaßen Kehida drei Familien. Der Sohn von Onth Koppányi aus dem Geschlecht Lőrinte, der Johann hieß, verlor seinen Besitz in den undurchsichtigen Zeiten nach dem Aussterben des Arpadenhauses. Eine der wichtigsten Familien in Westtransdanubien, die Familie Kanizsai besaß Kehida von 1322 bis 1523. Sie bekamen die Zolleinnahmen von der Brücke über dem Fluß Zala und erwarben mit Gewalt das Nachbardorf Kiskallos und schlossen es Kehida an. Seit Ende des 15. Jahrhunderts war von Kiskallos nichts mehr zu hören, sein Name geriet in Vergessenheit. Die dem Heiligen Nikolaus geweihte Kirche von Kiskallos überlebte jedoch den Niedergang der Siedlung und steht im Ortsteil Kehida-Pusztafalu bis heute, allerdings als Gruft der Familie Deák.
Die Familie Kanizsai verschenkte das von dem Zentrum ihrer Besitzgüter weit entfernt liegende Kehida an ihren treuen Gefolgsmann Dénes Háshágyi. Das Dorf blieb hundert Jahre lang, bis zum Aussterben des männlichen Stammes im Besitz der Nachkommen von Háshágyi. In den 1540 er Jahren, als die Angriffe der Türken auch das Komitat Zala erreichten, fangen die Herrschaften mit der Befestigung ihres Sitzes an. Die Festung „umrahmte” auch die in der Nähe stehende dem Heiligen Petrus geweihte Kirche von Kehida. Die „Burg” hütete zwar ihre Bewohner vor den kleineren Raubzügen, aber einer Belagerung konnte sie nicht standhalten und fiel den aus Rache geführten Feldzügen der Türken im Jahre 1588 zum Opfer.
Im 17. Jahrhundert teilten die mit den Háshágyis durch die weibliche Abstammungslinie verwandten Familien das Dorfgebiet miteinander. Die Familie Hertelendy tauchte 1681 als Grundbesitzer auf, damals hatten sie auf die Hälfte der Zolleinnahmen Anspruch. In den kriegerischen Zeiten danach wurde auch Kehida mehrmals in Brand gesetzt, geplündert. Die Einwohnerzahl ging zurück, das Dorf blieb aber durchgehend bewohnt. Die in Kehida gebliebene Bevölkerung ließ sich am Ende des 17. Jahrhunderts vorübergehend in der Nähe der Kirche des ehemaligen Kiskallos nieder.
Den schriftlichen Quellen aus dem Mittelalter zufolge sicherten die Leibeigenen ihren Lebensunterhalt in der Landwirtschaft und in der Viehzucht, bzw. mit Wein- und Gemüseanbau. Der Fluss Zala bot die Möglichkeit zur Fischerei und zum Krebsfang.
Nach dem Ausklang der Rückeroberungskriege gegen die Türken und der gegen die Habsburger geführten Kämpfe begann in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts der allmähliche Umzug wieder ins alte Dorfgebiet. In diesem Prozess spielte wahrscheinlich der Gutsbesitzer, Gábor Hertelendy eine wichtige Rolle. Er ließ das Schloss und die Gebäude im Herrschaftsgut und eine neue Kirche im Barockstil errichten.
Nach der endgültigen Umsiedlung nahm die Einwohnerzahl zu und erreichte etwa 350. Das wirtschaftliche Potential wurde auch größer. Die Bevölkerung von Kehida war im 18–19. Jahrhundert – mit Ausnahme einiger jüdischer Familien und einiger Arbeiter im Herrschaftsgut, die deutscher Abstammung waren – rein ungarisch und überwiegend katholisch.
Die nicht-adeligen Einwohner von Kehida verdienten ihren Lebensunterhalt bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts in dem einzigen Dominium Hertelendy-Deák, und arbeiteten fast ausschließlich in der Landwirtschaft und in der Tierzucht. Die Weinberge entstanden durch die Abrodung der Wälder. Das durch die Mühlen reichgewordene Wasser des Flusses Zala pachteten die Fischer.
Die Tochter Anna des zweiten „Dorfbegründers” Gábor Hertelendy heiratete 1757 ein gewisser Gábor Deák aus dem Kleinadel. Mit dieser Ehe legte er den Grundstein zum finanziellen und gesellschaftlichen Aufstieg der Familie Deák. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde einer der Gutsbesitzer von Kehida, Antal Deák zum Vizegespann des Komitats Zala und zum Abgeordneten in der Landesversammlung. Sein Bruder Ferenc Deák – auch Abgeordneter – gehörte zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der liberalen Opposition in Ungarn.
Für Ferenc Deák sicherten vor allem die Einnahmen des Familienbesitzes in Kehida die zum oppositionellen Politisieren nötige finanzielle Unabhängigkeit. Als er im Jahre 1848 das Ministeramt innehatte, war er noch Grundbesitzer von Kehida, aber den österreich-ungarischen Ausgleich von 1867 bereitete er schon nach dem Verkauf des Dominiums in der Hauptstadt vor. Seine Kurie in Kehida, in der sich fast alle bedeutenden historischen Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts aufhielten, ist wohl das wichtigste Baudenkmal des Ortes.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde mehr als ein Drittel des Dorfgebiets von Kleinbauern bewirtschaftet. Das Herrschaftsgut geriet zuerst in den Besitz des Grafen Ödön Széchenyi, des Sohnes von István Széchenyi „dem größten Ungar”, dann der Gebrüder Baronyi, die einer Bankerfamilie angehörten, die den Adelstitel erwerben konnte.
Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts veränderte sich die Einwohnerzahl als auch die äußere Erscheinung des Dorfes. Die Bevölkerung betrug mehr als 800 Personen, neue, komfortablere Wohnhäuser wurden errichtet. Die Industrialisierung hatte hier – trotz der Eisenbahnverbindung – nicht Fuß gefasst, die Bewohner lebten überwiegend aus der Landwirtschaft.
Im 20. Jahrhundert wurde Kehida allmählich zum Zentrum der umliegenden Ortschaften, da mehrere Kleindörfer, zuerst Barátsziget, dann Kustány ihre Eigenständigkeit verloren und nur zu einem Ortsteil von Kehida wurden. Verwaltungs- und versorgungsmäßig gehörten noch weitere Siedlungen zu Kehida. Die Kraft zum Behalten der Bevölkerung ist vor allem den obigen Tatsachen zufolge trotz aller historischen Veränderungen nicht verlorengegangen. Der Aufschwung des Tourismus am Anfang des 20. Jahrhunderts – der nicht zuletzt dem Thermalbad zu verdanken ist – eröffnete neue Aussichten für die weitere Entwicklung des Dorfes.
Im Wirtschaftsleben von Kehida ist das Übergewicht der Landwirtschaft – ähnlich wie in den vorigen Jahrhunderten – auch im 20. Jahrhundert zu beobachten. Die Wirtschaftsführung der vor allem an sehr kleinen Besitzgütern arbeitenden Kleinbauern war nicht gerade effektiv und hatte keine Möglichkeiten zu Veränderungen. Erst die Arbeit der in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre gegründeten Agrarfachmittelschule gab einen Beweis dafür, dass der hiesige Boden die entsprechenden Investitionen und die Modernisierung mit guter Ernte „bedankt”.
Einen richtigen Industriebetrieb bekam das Dorf nie, diesen Wirtschaftszweig vertraten – über die Mühle hinaus – vor allem die Kleinhandwerker. Wer eine Arbeit in der Industrie suchte, musste pendeln oder gar aus dem Ort wegziehen.
In keiner der vorangehenden Epochen veränderte sich das äußere Bild der Siedlung so maßgebend wie im letzten Jahrhundert des zweiten Jahrtausends. Die privaten und öffentlichen Gebäude, die Brücken und andere Bauten bilden heutzutage ein so gut organisiertes System wie nie zuvor. Die Errungenschaften der Zivilisation im 20. Jahrhundert erreichten nach dem politischen Systemwechsel, in der 1990er Jahren auch Kehida. Damit konnten die „Schulden” der Geschichte ausgeglichen werden.

 

 

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