Kállósemjén Zusammenfassung

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Kállósemjén
Zusammenfassung
Kállósemjén liegt im mittleren Nyírség, auf dem Gebiet einer mit Laufsand, Löß und Lößsand bedeckten Ebene. Die Oberfläche war einst von vielen Wäldern bedeckt, im 18-19. Jahrhundert gewannen jedoch die Bewohner der Gegend durch die Abrodung der Wälder weitere Gebiete für die Ackerwirtschaft. Die Landschaft hat ein mäßig warmes, kühles und trockenes Klima. Im Winter herrscht hier die von den nordöstlichen Karpaten einströmende kalte Luft. Diese Winde trocknen im Frühling den Boden aus und verändern die Oberfläche, wodurch die Landwirtschaft erhebliche Schäden erleidet.
Das landesweit bekannte Naturschutzgebiet des Ortes, das sog. Nagy-Mohos ist so entstanden, dass der Flusstal von einem Sandwirbel abgeschlossen wurde. Der auf der Sandbank herangewachsene Eichenwald und der immer größer gewordene See bildeten ein im Vergleich zu der Umgebung kühleres Mikroklima aus. Die Natur schnitt dann den nördlichen und den südlichen Teil des Sees durch einen Sanddamm voneinander ab. Auf den Seen entstanden kleine Sanderhebungen, auf denen Pflanzenraritäten wie der Nephrodium thelypteris, der
Menyanthes trifoliata oder die Caldesia parnassifolia gediehen. Wegen dem in den 1980er Jahren erbauten Kanal und dem trockenen Wetter trockneten die Seen aus, heute ist es eine moosige Wiese. Als ein wichtiges Ziel der Zukunft erscheint die Wiederherstellung der zerstörten Natur.
Das Gebiet des Dorfes war den archäologischen Funden nach seit der Neusteinzeit bewohnt. Der Ortsname taucht zum ersten Mal in der Form Semjén im Jahre 1271 auf, als König Ladislaus IV einem gewissen Mihály, dem Sohn von Ubul das Recht erteilt, in diesem Ort jeweils an Donnerstagen einen Wochenmarkt zu halten. Der Vater Ubul, sein Bruder Egyed, der im Feldzug des Jahres 1219 gegen Halicz gefallen war, und ein gewisser Tompa (Vorfahren der Familie Palonyai) sind die ersten bekannten Vertreter des Geschlechtes Balogsemjén. Ihre Existenz in dieser Gegend geht bis in die Zeit der ungarischen Landnahme (895) zurück.
Die Nachkommen dieses gewissen Mihály trugen im 14. Jahrhundert
– dem Ortsnamen nach – den Familiennamen Semjéni, später von einem anderen ihrer Besitzgüter in Nagykálló den Namen Kállói. Ihre Geschichte stieg unter der Herrschaft von König Ladislaus IV nach oben, sie waren dabei, den ganzen östlichen Teil des Landes in die Hand zu bekommen. Nach dem Tode des Königs mussten sie jedoch fliehen, mancher sogar nach Polen. Ihre Güter konnten sie erst unter der Herrschaft von König Karl Robert (1317) zurückbekommen. Bis zu der Mohácser Schlacht (1526) nahmen sie an nahezu jedem ausländischen Krieg der Könige teil. Damit bereicherten sie ihr Vermögen und ihre Güter. Sie konnten das Privileg erhalten, über ihre Leibeigenen selbst ein Gericht halten zu dürfen, sie selber waren in Gerichtsangelegenheiten unmittelbar dem König, dem Palatin und dem Landesrichter untergeordnet.
Am Anfang des 14. Jahrhunderts bestand Semjén aus zwei Teilen: die Familie Panyolai besaß Egyházassemjén, die Familie Semjéni Nagysemjén. Die beiden Dörfer wurden nur durch eine einzige Straße voneinander getrennt. In dem ersten Ort stand die dem Heiligen Nikolaus geweihte Kirche, im anderen die der Jungfrau Maria geweihte Kapelle, die der ersteren Kirche untergeordnet war, was immer wieder zu Streitereien zwischen den zwei Grundherren führte.
Nach dem Aussterben der Familie Panyolai im Jahre 1427 wurden die beiden Dörfer vereinigt. Im Jahre 1471 wird es als Marktflecken (Oppidum) genannt, in der Ortsführung gibt es einen Richter und ein Schwurgericht. In dieser Zeit taucht der heutige Name Kállósemjén zum ersten Mal auf. Das Geschlecht bekam wahrscheinlich unter König Matthias (1458–90) als Belohnung für die Teilnahme an den Feldzügen gegen die Türken sein Wappen, in dieser Zeit entstand auch die Losung der Familie: „In asperis et prosperis“, d.h. „Im Glück und Unglück“.
In der Mitte des 16. Jahrhunderts fiel die siebentgrößte Siedlung des Komitats auf Platz zwölf zurück. Während der türkischen Belagerung nahm die Einwohnerzahl weiter ab. Die 1571 auf dem Besitzgut aufgebaute Grenzfestung Kálló konnte die Türken abhalten, nicht aber die nicht bezahlten, hungrigen ungarischen und deutschen Grenzsoldaten, die den Ort regelmäßig plünderten. Der Gutsherr floh auf ein anderes Besitzgut im Komitat Szatmár, auch die Leibeigenen versteckten sich vor der ewigen Verwüstung. Das Marktflecken wurde entvölkert, es blieb eine unbewohnte Pussta.
Die Familie Kállay kommt erst nach der Vertreibung der Türken (1689) nach Semjén zurück, genauso die Leibeigenen. Da es aber wenig Arbeitskräfte zur Landwirtschaft gab, kamen ungarische und rumänische Siedler vor allem aus Komitat Szatmár, aus dem Oberland auch Slowaken, die auf den Ruinen der Kirchen des Mittelalters ihre Kirchen bauten und die bis heute geltenden konfessionellen Verhältnisse festlegten: es gibt griechisch-katholische, römisch-katholische und kalvinistische Kirchen. Zwei Quellen – das Urbarium aus dem Jahre 1772 und die Versicherungspolice für Feuerschäden aus dem Jahre 1844 – bieten wertvolle Informationen über die Besitzverhältnisse des Dorfes, über die Zweige der Landwirtschaft, über die Häuser der Grundbesitzer und der Leibeigenen und über die Wirtschaftsgebäude.
Die Verfasser dieses Bandes geben detaillierte Informationen über das Leben von Kállósemjén zwischen 1848 und 1990. Sie betonen die wichtige Rolle von dr. Kállay Miklós, der zuerst Obergespann, dann Minister für Landwirtschaft (1932-35), später Ministerpräsident (1942-44) war. Er versuchte mit der Einrichtung eines Bauernhofes als Muster (Forrástanya) den Grundbesitzern und Bauern der Gegend ein Beispiel zu zeigen. Im zweiten Weltkrieg war das Dorf und seine Umgebung Schauplatz der Kämpfe der deutschen und ungarischen bzw. der sowjetisch-rumänischen Truppen. Darunter hatte die zivile Bevölkerung, sowohl menschlich als auch materiell viel zu leiden. Die Mehrheit der verschleppten jüdischen Bevölkerung fand in Auschwitz den Tod.
Im Buch wird die durch Quellen belegbare Geschichte aller drei Konfessionen und ihrer Gemeinden und Kirchen, mit der Anmerkung, dass im Dorf konfessioneller Frieden herrscht, vorgestellt. Auch die Geschichte der konfessionellen Schulen des Ortes wird ausführlich dargestellt, bis 1942, als die Grundschule mit 8 Klassen eingeführt wurde, bzw. bis zur Vereinheitlichung der kirchlichen und Dorfschulen und bis zu ihrer Verstaatlichung (1948). Die hervorragenden Lehrkräfte, die hier gearbeitet haben werden auch vorgestellt.
Im Ort sind drei Schlösser bzw. Kurien bis heute erhalten geblieben. Am ältesten ist das Kállay Schloss (letztes Drittel des 18. Jahrhunderts, das war die Sommerresidenz des Ministerpräsidenten und seiner Familie. 1964 wurde es in ein Wohnheim für Schüler aus den umliegenden Dörfern und Gehöften umgebaut. Heute steht das Gebäude leer da. Das gleiche geschah mit dem ehemaligen Wolkenstein- Schloss, das früher als Kornlager benutzt wurde. Die dritte Kurie war bis 1944 im Besitz der jüdischen Familie Gyulaházi, heute ist sie Standort des psychiatrischen Krankenhauses von Nagykálló.
Das letzte Kapitel des Buches beschäftigt sich mit der Volksarchitektur des Dorfes. Die hier vorgestellten Häuser – die die Lebensweise vor dem ersten Weltkrieg und zwischen den zwei Weltkriegen zeigen – wurden schon abgebaut. Das einzige Haus, das gerettet wurde, stand unter der Vasvári Pál Straße 48. Das wurde im Jahre 1982 in das Museumsdorf Sóstó nach Nyíregyháza transportiert.
Im Anhang steht die Liste des Ortsvorstandes zwischen 1866 und 1950 mit Angabe des genauen Amtes und der in Amt verbrachten Zeit. Genauso wurden die Namen der Opfer des ersten und zweiten Weltkrieges und der in deutschen Konzentrationslagern gestorbenen Einwohner aufgelistet.

 

 

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