Andocs Zusammenfassung

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Andocs
Zusammenfassung
Im dem wunderschönen Gebiet der Hügellandschaft im äußeren Somogy gilt der Tal von Koppány als eine der schönsten Gegenden. Am nördlichen Tor dieses an Aberglauben und Traditionen reichen Gebiets liegt Andocs, dessen Name im Laufe der Zeit etliche Deutungsversuche erlebt hat. Einige führten den Ortsnamen auf das deutsche Wort „Andacht” zurück, andere auf den türkischen Ausdruck „anmak” (auf deutsch überliefern). Der am breitesten akzeptierte Erklärung zufolge steckt im Namen des kleinen Dorfes eine Form des Vornamens András.
Den in Ortsnähe sporadisch freigelegten archäologischen Funden zufolge wird angenommen, dass sich schon der Mensch des Neolithikums in dieser Gegend niederließ. Die im 7–8. Jahrhundert das Karpatenbecken beherrschenden Awaren hatten hier eine militärische Siedlung. Diese Annahme wurde durch die Freilegung zweier Friedhöfe im Jahre 1962 bewiesen.
Das Gebiet des heutigen Dorfes teilten vor der türkischen Belagerung im 16–17. Jahrhundert mehrere Dörfer. Das ehemalige Nemes-Andocs (Adels-Andocs) wurde von dem 11. bis zum 14. Jahrhundert von mehreren adeligen Familien bewohnt. Die älteste bekannte Familie war der Óvári-Kémedi Zweig des Geschlechtes Gy¦r. Dann kam die Familie Andochi. Die im 15. Jahrhundert auch den Amt des Vizegespanns innehabende Familie besaß am Anfang des 16. Jahrhunderts den Ort nicht mehr allein, sondern mit den Familien Uzdy und Ispán gemeinsam. In den Urkunden werden in dieser Zeit zwei andere Ortschaften mit dem Namen Andocs erwähnt. In Kápolnás- und Egyházas-Andocs bekam der Karthäuser- und der Paulinerorden Besitzgüter. Die Mönche bauten hier blühende Wirtschaftsgüter aus und machten den Anbau der Heilpflanzen auch in dieser Gegend heimisch. Der Paulinerorden besaß die in der Nähe des Dorfes liegende Nagy-Toldipussta, die heute zum Außengebiet von Andocs gehört.
In der Zeit der türkischen Belagerung nahm die Einwohnerzahl drastisch ab, Egyházas- und Kápolnás-Andocs wurden völlig entvölkert. Die Bewohner, die die Jahrzehnte des Krieges überlebt hatten, sahen einem schweren Jahrhundert entgegen. Als der Jesuitenpater Johann Horváth, im Jahre 1643 zur Missionsarbeit nach Andocs kam, fand er neben den wenigen Ungarn, hauptsächlich slawische Siedler. Die konfessionelle Lage veränderte sich auch. Das Volk in der früher von den Ordensmitgliedern bewohnten und daher tief katholischen Gegend kehrte zum in den türkisch besetzten Gebieten populären kalvinistischen Glauben über. Die Missionstätigkeit von Horváth war erfolgreich, wir haben jedoch keine Daten davon, ob die Einwohner nach seiner Rückkehr wieder zum protestantischen Glauben wechselten oder nicht. Nach der Vertreibung der Türken wurde der alleinige Grundbesitzer von Andocs der Bischof von Vesprim (Veszprém). Das war schon die Garantie dafür, dass in dem recht kleinen Dorf die katholische Konfession überwiegen wird. Das wurde besonders dann offensichtlich, als der Bischof Otto Volkra ein Franziskaner Ordenshaus hier gründete und eine prachtvolle Barockkirche erbauen ließ. Die Franziskanermönche hatten neben der Seelsorge in Andocs auch eine andere Aufgabe. Sie waren die Bewahrer und Beschützer des nach einigen Meinungen noch von den Jesuiten ins Leben gerufenen Maria –Kults.
Der einen der unzähligen Varianten der Überlieferung nach schnitzte die Maria von Andocs Josef, der Zimmermann, so hielt er seine Verlobte, die Mutter von Jesus Christus für die Ewigkeit fest. Die Kunsthistoriker datieren die Enstehung der Holzstatue auf das 13-14. Jahrhundert, die wahrscheinlich seit dem 17., nachweislich aber seit dem 18. Jahrhundert als eine Statue, die Wunder vollbringt, verehrt wurde. Nach der Überlieferung kam die Marienstatue auf eine abenteuerliche Weise nach Andocs. In dem türkisch besetzten Kalocsa hat angeblich im Jahre 1550 ein kalvinistischer Bauer seine Rinder vor dem heftigen Gewitter in einer katholischen Kapelle untergebracht und band sie an dem Altar fest. Deshalb wurde der Gott natürlich zornig, so kamen unter heftigem Donnern zwei Engel, die die ganze Kapelle in den Himmel hoben, mit ihr durch die Donau flogen und sie in Andocs wieder zum Boden setzten. Für das 18. Jahrhundert wurde das Dorf ein bedeutender Wallfahrtsort.
Von den Teilnehmern der Revolution und des Freiheitskampfes von 1848–49 wurden viele inhaftiert oder zum Militärdienst verurteilt.
Nach dem Ausgleich von 1867 begann langsam eine Entwicklungsperiode. Besseren Lebensbedingungen konnten sich am Anfang jedoch nur wenige erfreuen. Da das kultivierbare Land nicht besonders gut war, konnten sich nur einige ins wohlhabende Bauerntum erheben. In der Zeit des anfänglichen Kapitalismus wurde das Besitzgut des Bistums, das einen großen Teil der Felder des Dorfes ausmachte, verpachtet, die Nachkommen der einstigen Beisassen und der ärmeren Leibeigenen suchten als Gutsarbeiter und Magd auf dem Herrschaftsgut Arbeit. An der Wende des 19. und des 20. Jahrhunderts wanderten deshalb viele nach Amerika aus. Die Mehrheit dieser Auswanderer kam jedoch zurück, da sie in der neuen Welt nicht Fuß fassen konnten. Für viele bedeutete das drüben angesparte Geld die materielle Basis mit dem sie das Wohlhaben ihrer Nachkommen sichern konnten. Der wohl bekannteste „Amerikaner”, Michael Porkoláb eröffnete von seinem dortigen Vermögen eine Sodawasserfabrik.
Die langsame Entwicklung nach 1867 wurde durch den ersten Weltkrieg nur gehemmt, aber nicht gestoppt. Im Gegenteil, das in der Zeit des Dualismus angesammelte finanzielle und humane Kapital rentierte sich vor allem in der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen. Zwischen 1920 und 1941 wurden neue Geschäfte eröffnet, eine Konsumgesellschaft und ein Verein zum Austreiben des Viehs auf die Weide gegründet. Anstelle der einstigen Wassermühlen konnte das Getreide schon in einer mit Gas betriebenen Mühle gemahlen werden, immer öfter kam es vor, dass mehrere Bauer zusammen eine Dreschmaschine oder einen Traktor kauften. In der Zeit des Neubeginns nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Stromversorgung gelöst, ein neues Gemeindehaus erbaut, an den Wochenenden gab es Kino. Die stalinistische Führungsmethode in der Landwirtschaft zwischen 1949 und 1956 brach den unternehmerischen Geist nach 1945, 1953 gab es schon Mangel an Brot im Dorf. In den mit dem Namen von János Kádár gekennzeichneten 30 Jahren verbesserte sich das Lebensniveau der Einwohner auch in Andocs, wie auch in den anderen Dörfern. So wurden solche Mittel der modernen Lebensführung wie der Kühlschrank, der Fernseher oder das Auto auch hier zugänglich.
In den 1960er Jahren nahm die Zahl der regelmäßig Zeitung lesenden zu. In dieser Zeit wurde die Grundschulbildung der Bewohner allgemein. Dafür kämpften seit dem 18. Jahrhundert die hiesigen Schulmeister.
Das Bildungsniveau der Einwohner, die von der wirtschaftlichen Konjunktur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts profitierten, ermöglichte, einen Leseverein der Handwerker zu gründen, der die erste zivile Organisation im Ort war. Die Handwerker hatten damals schon eine hundertjährige Geschichte. 1799 existierte schon nachweislich die Handwerkerzunft. Über die Zunftmitglieder hinaus (im Jahre 1807 fünf Personen) wurden in der damals 1200 Einwohner zählenden Ortschaft 43 Handwerker registriert. Die Einwohnerzahl veränderte sich im Laufe der Zeit oft, die ethnische Zusammensetzung jedoch nicht. Der demographische Tiefpunkt war das Ende 17. Jahrhunderts, damals wurden in der von den Heeren geplünderten Siedlung nur neun Haushalte, d.h. weniger als hundert Personen gezählt. Im ersten Jahrzehnt der 1900er Jahre war jedoch in dieser Hinsicht der Höhepunkt. In dem damals 1714 Einwohner zählenden Andocs waren 40 Prozent der Bevölkerung zwischen 20-59, zehn Prozent über 60 Jahre alt. Nach den Rückeroberungskriegen blieb in dem immer nur von Ungarn bewohnten Dorf von den wahrscheinlich slawischen Bewohnern in der Türkenzeit keine Spur. Die vielleicht im 18. Jahrhundert hier wohnhaft gewordenen Zigeuner bereicherten mit ihren charakteristischen Berufen im Handwerk und mit ihrer „Zigeunerkirmes” die Traditionen von Andocs.

 

 

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