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Die Stadt Weitra liegt auf einer vom Schloß (599m) überragten Felsterrasse in 562m Seehöhe (Bahnhof) und beherrscht die sich gegen die Budweis-Wittingauer Teichplatte absenkenden Granitflächen (1). Das Engtal der im Nordwesten einschneidenden Lainsitz ist hier nur wenig erweitert, findet aber etwa einen Kilometer flußabwärts sein Ende (2). Die Vorgängersiedlung Altweitra (516m) nahe der Einmündung des Buschenbaches wurde hingegen nur wenige Meter über der versumpften Talniederung angelegt.
(1) Österr. Städtebuch IV/3: Niederösterreich R-Z, 1982, S. 241 Nr. 2a.
(2) R. HAUER, Heimatkunde des Bezirkes Gmünd, 2. Aufl. 1951, S. 15.
Versuche, den Ursprung der Siedlung in frühmittelalterliche Zeit zu datieren oder ihn mit dem legendären Ahnherrn der Witigonen, Witek Ursinus, in Zusammenhang zu bringen, entbehren der historischen Realität (3). Vielmehr dürften die Anfänge von Altweitra, auf die sich die ältesten Namensnennungen seit den achtziger Jahren des 12. Jahrhunderts beziehen, nicht weit vor die Jahrhundertmitte zurückreichen (4). Dieser zeitliche Ansatz wird durch die allgemeinen Kenntnisse vom Besiedlungsvorgang des Raumes gestützt (5).
(3) H. KNITTLER, in: H. BIRKLBAUER–W. KATZENSCHLAGER, 800 Jahre W. 1983, S. 1.
(4) Ebda., S. 4 ff. – Die Rechtsquellen der Stadt W., ed. KNITTLER (FRA III/4, 1975), S. 10 f.
(5) K. LECHNER, Besiedlungs- und Herrschaftsgeschichte des Waldviertels, in: Das Waldviertel, ed. E. STEPAN, VII/2, 1937, S. 83 ff.
Das Weitragebiet gehört zu jener Rodungslandschaft, die vom Ministerialengeschlecht der Kuenringer überwiegend seit dem 12. Jahrhundert mit den Etappen Zwettl und Schweiggers im sogenannten Nordwald erschlossen wurde. Auf ältere slawische Siedlungszellen verweisen neben den Fluß- möglicherweise auch einzelne Ortsnamen. Die Etymologie des Namens Weitra selbst ist unklar: Gegenüber einer mittelhochdeutschen Erklärung aus „weit” und „Wasser, Bach” mit der Bedeutung „breites Gewässer” oder einer deutsch-slawischen als „gewundener Fluß” wird heute die Ableitung von einem slawischen Personennamen Vitorad, der auch dem tschechischen Exonym (1401 „Witoraz”) zugrundeliegt, wieder stärker betont (6).
(6) Österr. Städtebuch IV/3, S. 241 Nr. 1.
1182- ca. 1190 wird in Altweitra eine Zollstätte, 1197 eine vor 1182 zurückreichende Kirche mit Pfarrecht erwähnt, deren heutiger Bau aus der Zeit vor 1200 stammt. Die Tatsache, daß Hadmar II. von Kuenring, der im Zwettler Stifterbuch (angelegt ab 1311) als „primus cultor et inhabitator Witrensis districtus” bezeichnete eigentliche Kolonisator (7), 1185 das Waldgebiet zwischen Lainsitz und Strobnitz vom böhmischen Herzog Friedrich zu Lehen nahm (8), läßt die ursprüngliche landrechtliche Zugehörigkeit von Weitra als unsicher erscheinen (9).
(7) Das „Stiftungen-Buch” des Cistercienser-Klosters Zwetl, ed. J. v. FRAST (FRA II/3, 1851), S. 95.
(8) Codex diplomaticus et epistolaris regni Bohemiae, ed. G. FRIEDRICH, 1904–07, S. 279 f. Nr. 309.
(9) Vgl. KNITTLER, in: 800 Jahre W., S. 4.
Für die Stadtgründung, die Hadmar II. ohne Ingerenz Böhmens oder der Babenberger vornahm, ist der Zeitraum zwischen 1201 und 1208 urkundlich gesichert. Eine dem Zisterzienserkloster Zwettl 1208 ausgestellte Urkunde nennt eine Besitzeinheit, die noch 1200 „in Witrah” lokalisiert worden war, nunmehr „in Witra priori”, dem früheren Weitra (10). Denselben Tatbestand beschreiben zwei Stellen des Zwettler Stifterbuches, wobei die Formulierung „Construxit (Hadmar) castrum in Witra fortissimum cum parva civitacula satis bona” (11) besonders die strategische Zielsetzung von Burg und Stadt erkennen läßt. Marktfunktionen der Siedlung werden aus der Einrichtung eines „dies forensis” vor 1217, wohl aber auch durch entsprechende Hinweise aus den Reiserechnungen des Passauer Bischofs Wolfger faßbar (12).
(10) Urkundenbuch zur Geschichte der Babenberger in Österreich 1, ed. H. FICHTENAU u. E. ZÖLLNER, 1950, S. 152 Nr. 116. – FRA II/3 (wie Anm. 7), S. 64.
(11) FRA II/3, S. 67.
(12) H. HEGER, Das Lebenszeugnis Walthers von der Vogelweide. Die Reiserechnungen des Passauer Bischofs Wolfger von Erla, 1970, S. 79 f., 83, 85, 87, 161.
Die Plansiedlung des ersten Jahrzehnts des 13. Jahrhunderts folgte weitgehend den Geländebedingungen (13). An der höchsten Stelle des nach Norden stufenförmig abfallenden Granitfelsens liegt die Stadtburg, am tiefsten Punkt über dem Steilabfall zur Lainsitz die Stadtkirche (St. Peter, später St. Peter und Paul). Die breiteste Stelle des Plateaus nimmt ein aus der Form des Angerdorfes weiterentwickelter, sich von Ost nach West verjüngender Dreieckplatz ein, dessen nördliche Begrenzung ursprünglich die „Hintere Zeile” (Lange Gasse) gebildet haben dürfte. Wohl noch im 13. Jahrhundert erhielt der Platz seine heutige Form durch die Errichtung von drei Parzellenblöcken, die dem kolonialen Rastertypus entsprechen. Die Frage, ob der geradlinig den Stadtplatz durchziehende Hauptstraßenzug dem ursprünglichen Verlauf folgt, muß zumindest hinsichtlich seines Eintritts im Osten offen bleiben; jedenfalls ist die Einmündung von Süden, durch die früher breitere Schloßgasse, nicht auszuschließen. Damit in Zusammenhang steht die Problematik der Befestigung, die von Anfang an teilweise aus Mauern, teilweise aus einem Palisadenzaun (1292 „wêr und zoun”) bestanden haben dürfte (14).
(13) Zur siedlungstechnischen Entwicklung vgl. A. KLAAR, Der Stadtgrundriß von W., in: Das Waldviertel N. F. 9,1960, S. 133 ff. – F. REICHERT, Zur Geschichte und inneren Struktur der Kuenringerstädte, in: Kuenringer-Forschungen (Jb. f. LKNÖ N. F. 46/47, 1981), S. 152 ff. – H. F. WEINZIERL, Begleittext zu den Baualterplänen österreichischer Städte, Hefte 2, 1985, S. 24 f.
(14) FRA III/4 (wie Anm. 4), S. 72 Nr. 3.
Weitra erscheint 1261 (im Zusammenhang mit einer daselbst befindlichen Wechselstube) und 1270 als Stadt – „civitas” (15). Aus der anfangs umfassender zu denkenden stadtherrlichen „familia” schichtete sich allmählich ein bürgerliches Element ab (1240 „burgiensis”, 1261 „civis”) (16), das neben die kuenringischen Dienstmannen trat. Aus diesen ragten die „domini de Sazze” hervor, die auch namengebend für den Saßhof wurden, der mit der 1340 erstmals genannten Oswaldkapelle (Haus Stadt Nr. 88) (17) in Verbindung stand. Bald nach Beginn des 13. Jahrhunderts dürfte die Übertragung der Pfarrechte aus Altweitra und die Ausbildung eines aus den angrenzenden Filialen bzw. Vikariaten abgetrennten Pfarrsprengels erfolgt sein; ein Pfarrer wird allerdings erst 1270 erwähnt, jedoch schon zehn Jahre später ein (Pfarr-)Schulmeister (18).
(15) Ebda., S. 71 Nr. 2. – II/3 (wie Anm. 7), S. 245.
(16) REICHERT, Zur Geschichte und inneren Struktur, S. 167.
(17) B. HAMMERL, Die Urkunden des Schloßarchives zu W. bis zum Jahre 1606, in: Jb. f. LKNÖ N. F. 2/1903, S. 329 Nr. 2, S. 355 Nr. 74. (1452: „sand Oswaltes chapellen … in dem Sasshof”).
(18) A. PLESSER, Beiträge zur Geschichte der Pfarre und Stadt W., in: Gesch. Beil. z. St. Pöltner Diözesanblatt 6, 1898, S. 386. – W. KATZENSCHLAGER, Die Pfarre W. von ihren Anfängen bis zu den josefinischen Reformen, masch. phil. Diss. Wien 1965, S. 147. – Eine Wiener Briefsammlung zur Geschichte des deutschen Reiches und der österreichischen Länder in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts, ed. O. REDLICH. (Mitth. aus d. Vaticanischen Archive 2, 1894), S. 165 Nr. 150.
Die Kuenringer blieben bis ins späte 13. Jahrhundert Herren der Stadt und Burg, mußten diese aber nach der Schlacht von Dürnkrut 1278, bei der sie auf der Seite König Ottokars gestanden waren, bzw. endgültig nach dem mißglückten Adelsaufstand von 1296 den habsburgischen Landesfürsten abtreten. Innerhalb des Kammergutes erfolgte die Verwaltung durch Hauptleute, wobei als solche 1312 und 1318 Mitglieder der Familie der Herren von Wallsee genannt werden (19). In das erste Viertel des 14. Jahrhunderts fallen auch drei innerhalb der Entwicklung der Stadtverfassung wichtige Marksteine: Die Erstnennung eines Richters 1312 (20), dessen Kompetenz das „iudicium provinciale” nicht miteinschloß, jene des Rates 1323 (21) und die Verleihung eines Freibriefes durch König Friedrich den Schönen am 26. Mai 1321 (22).
(19) Vgl. KNITTLER, in: 800 Jahre W., S. 15 ff., mit weiteren Literaturhinweisen.
(20) FRA II/3 (wie Anm. 7), S. 596, 597.
(21) Stadtarchiv W., Urkunden B 1.
(22) FRA III/4 (wie Anm. 4), S. 72 f. Nr. 4.
Wichtigste Inhalte desselben waren neben bestimmten Begünstigungen der Bürger in Straf- und Kreditangelegenheiten die Verlegung der nach Böhmen führenden Landstraße in die Stadt, Bannmeilenbestimmungen hinsichtlich Brauerei und Gastgebschaft sowie die Begrenzung der Maut zu Korneuburg für Weitraer Bürger. Abschließend wird die Verpflichtung der Bürgerschaft formuliert, die Brücke über den Tiefenbach im Verlaufe der Straße nach Gratzen instand zu halten (23). Die 1360 von Herzog Rudolf IV. erneuerte und erweiterte Fassung des Friderizianums von 1321 stellte dann die Grundlage für die Bestätigung der städtischen Freiheiten, Rechte und Gewohnheiten seitens des jeweiligen Landesfürsten bis ins 18. Jahrhundert dar (24).
(23) KNITTLER, Einige Bemerkungen zum „freybrief” König Friedrichs den Schönen für die Bürger von W. aus dem Jahre 1321, in: Kultur- und Stadtnachr. aus W. Heft 30, 32, 1971. – FRA III/4, S. 18 ff.
(24) FRA III/4, S. 75 f. Nr. 7.
Für die topographische Entwicklung war jener Satz des Privilegiums von größerer Bedeutung, der für den älteren Verkehrsweg Zwettl-Spital-Altweitra nunmehr die Linie Weitra-Schagges-Pyhrabruck (Maut)-Gratzen bestimmte. An dieser entwickelte sich die Vorstadt Ledertal, die 1340 als solche im Zusammenhang mit der Lokalisierung des zu erbauenden Bürgerspitals „vor der stat tze Weytra an der Luensnitz pruken” in Erscheinung tritt (25). An den Spitalkomplex schloß im Nordosten ein Wirtschaftshof mit Turm (Kasten?) und das 1493 erbaute, aber bereits 1501 in die Stadt (Stadt Nr. 152) verlegte Benefiziatenhaus an. Architektonisch bemerkenswert ist der Komplex des dem Spitale untertänigen Kühlhofes (Vorstadt Nr. 71), aus dessen Abgaben zusammen mit anderen Zinsen die Brücke über den Weiherbach (Weidabach) zu erhalten war (1425) (26).
(25) HAMMERL, Urkunden (wie Anm. 17), S. 328 f. Nr. 2.
(26) KNITTLER, in: 800 Jahre W., S. 51.
Daß sich alle späteren Privilegienbestätigungen auf das Rudolfinum von 1360 beriefen, könnte mit der Verpfändung Weitras an Böhmen zwischen 1323 und 1332 zusammenhängen, womit die Stadt landrechtlich aus dem Herzogtum Österreich ausgeschieden war. Nach dem Wiener Friedensschluß von 1332 gelangten Stadt und Herrschaft an die Grafen von Öttingen, hierauf an die Grafen von Schaunberg und von 1376 bis 1429/30 an die Herren von Maissau (27). Das Direktverhältnis zwischen Bürgergemeinde und Landesfürst dürfte durch die Pfandverträge des 14. und 15. Jahrhunderts jedoch nicht unterbrochen worden sein, da die Stadt weiterhin als Empfängerin von Privilegien in Erscheinung tritt, 1364 den zwischen den Luxemburgern und den Herzogen von Österreich geschlossenen Hausvertrag besiegelte (28) und nachweislich seit 1406 und 1407 an den landständischen Versammlungen teilnahm (29).
(27) Ebda., S. 23.
(28) FRA III/4, S. 78 Nr. 10. – E. M. LICHNOWSKY, Geschichte des Hauses Habsburg 4, 1839, S. DCXXIX Nr. 566.
(29) KNITTLER, Herrschaftsstruktur und Ständebildung 2. Städte und Märkte. (Sozial- u. wirtschaftshist. Studien, 1973), S. 17 Anm. 2, S. 19 Anm. 10.
Straßenzwang, Bannmeile sowie die 1360 erfolgte Verleihung eines gefreiten Jahrmarkts zu Peter und Paul ermöglichten die Entwicklung eines beachtlichen Wirtschaftslebens. Verbindungen über das Waldviertel hinaus, etwa nach Passau und Linz, Budweis, Krems und Wien, wie sie besonders im 16. Jahrhundert belegt sind, dürfen wohl schon für das Spätmittelalter in Anspruch genommen werden (30). Unter den Schuldnern des Kölner Kaufmannes Hermann von Heimbach findet sich (1401–23) ein Weitraer Tuchhändler (31). Große Bedeutung kam dem Salzhandel zu, durch den die Stadt über ihre Niederlage (1431 genannt) mit zahlreichen südböhmischen Städten und Märkten verbunden war (32).
(30) H. BIRKLBAUER, Die Stadt W. von ihrer Gründung bis zu den theresianisch-josephinischen Reformen, masch. phil. Diss. Wien 1965, S. 111. – DERS., Jahr- und Wochenmärkte in der Stadt W. Von den Anfängen bis zu den Reformen Josefs II., in: Das Waldviertel N. F. 18, 1969, S. 243 ff.
(31) B. KUSKE, Quellen zur Geschichte des Kölner Handels und Verkehrs im Mittelalter 1, 1923, S. 165 Nr. 474.
(32) Stadtarchiv W., Bücher 4/5, fol. S. 26 ff. – KNITTLER, in: 800 Jahre W., S. 48.
Der überregionale Handel befand sich in der Hand einer schmalen Oberschicht, die in Konnubium mit den innerhalb der Herrschaft sitzenden „clientes” und „armigeri” stand und über Haus- und Grundbesitz in und bei der Stadt verfügte. Aus ihr rekrutierten sich auch die zunächst nur vereinzelt namentlich genannten Stadtrichter sowie die Inhaber des seit 1397 belegten Bürgermeisteramtes (33). Freilich bedingte das bescheidene personelle Reservoir, daß früh auch Handwerker in Ratsämter einrücken konnten. Diese haben zweifellos die Masse der Stadtbewohner ausgemacht, wobei gegenüber dem in der Frühneuzeit durchwegs feststellbaren Zusammenfallen von Handwerksmeisterschaft und Hausbesitz auch Hinweise auf zur Miete wohnende Gewerbetreibende vorliegen. Handwerkernamen im Grundbuch der Pfarrzeche mit Eintragungen von ca. 1360 und 1430 sowie im ältesten Einkommensverzeichnis der Pfarre aus 1423 lassen eine starke Differenzierung gewerblicher Betätigung erkennen; neben der Spezialisierung im Metallgewerbe fällt die Erwähnung eines Arztes („medicus”) und eines Glockengießers („campanator”) auf (34). Ortsbezeichnungen wie Ledertal, Hafnergasse (35) oder Bäckergasse (36) signalisieren ein frühes Zusammensiedeln gleichartiger Handwerksbetriebe. Eine zechenmäßige Organisation erscheint allerdings zunächst nur für die typischen Lokalgewerbe wie Bäcker, Schneider und Schuster ausgebildet (37).
(33) PLESSER, in: Gesch. Beil. 6 (wie Anm. 18), S. 402. – FRA III/4 (wie Anm. 4), S. 39 f.
(34) Pfarrarchiv W., Bücher 8a1, 8f1.
(35) HAMMERL, Urkunden (wie Anm. 17), S. 331 Nr. 7 (zu 1376).
(36) PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 407 (zu 1411).
(37) KNITTLER, in: 800 Jahre W., S. 45.
An baulichen Betriebseinrichtungen standen auf dem Hauptplatz um 1425 zwölf Fleischbänke sowie zunächst sechs, seit 1444 (anschließend an das Rathaus) zwölf Brottische (38). Eine unterschiedliche Zahl von Kramtischen dienten Sohlschneidern, Schustern und Krämern zum Verkauf. Neben den Mühlen an den von der Lainsitz abzweigenden Wehrgräben und später auch am Weiherbach gab es im Ledertal seit dem 14. Jahrhundert eine Lohstampfe der Gerber und eine Schleifmühle im Erlach, weiters mehrere Malzhäuser, deren Zahl jedoch mit dem Vordringen des Weines im 15. Jahrhundert zurückging, Kalköfen, ein „Werkhaus” und zwei Tuchrahmen (39). Einer Badstube vor dem Oberen Tor wurde nach der Verödung im Zuge der Hussiteneinfälle 1433 ein Baugrund im Pfarrhofgarten zugewiesen, wo sie 1452 erstmals genannt ist (Stadt Nr. 112) (40). Eine seit 1478 erwähnte zweite Badstube bestand im Ledertal (Vorstadt Nr. 90) (41).
(38) FRA III/4, S. 95 f. Nr. 43.
(39) KNITTLER, in: 800 Jahre W., S. 48.
(40) PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 417. – HAMMERL, Urkunden, S. 355 Nr. 74.
(41) PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 538.
Die spätmittelalterliche Konjunkturphase der städtischen Wirtschaft wurde durch die Hussiteneinfälle in den Jahren 1420 und 1426 unterbrochen (42). Von der zerstörenden Wirkung der kriegerischen Ereignisse unmittelbar betroffen waren vor allem die außerhalb der Mauern gelegenen Stadtteile, besonders jene „vor dem Oberen Tor”. Die Lokalisierung der unter diesem Begriff subsumierten topographischen Begriffe, zu denen auch das 1389 erstmals genannte Siechenhaus (Vorstadt Nr. 1, Neubau 1838) (43) sowie ursprünglich vier am Weg nach Spital (Brandstatt) gelegene Höfe (Widemhöfe) zählten, von denen zwei im 15. Jahrhundert verödeten (44), ist unsicher. 1499 befanden sich im Viertel „beim Oberen Tor” zwölf Häuser, darunter die mit ihrer Front zum Stadtplatz stehenden Burgrechte Nr. 7, 8 und 9, vor den Mauern jedoch nur Stadeln, Gärten, der Teich und die Lehmgrube (45). Dieselbe Zinspflichtigkeit zur Pfarrkirche weisen um 1425 genannte Häuser „vor dem Oberen Tor” (einschließlich des Hafnerhauses Stadt Nr. 76) (46) mit fünf im Bereich Breite Gasse-Schloßgasse lokalisierbaren Einheiten des Urbars von 1581 auf. Für die spätere Einbeziehung derselben in den Mauerbering könnte ein mit 1426 datierter Auftrag der Stadt an Thomas Maurer sprechen, zwischen Tor und Burgvorhof einen „partgraben” (Barbakane?) mit Mauer und Türmen zu errichten (47). Nicht auszuschließen ist ein schon früheres Hinausschieben der Mauer im nordöstlichen Abschnitt (Reitergasse?). 1431 sind durch eine Kostenabrechnung umfangreiche Bauarbeiten an den Fortifikationseinrichtungen ebenso nachzuweisen wie solche am Rathaus und seinen Nebengebäuden (48). Die Gestaltung des Unteren Tores als Doppeltoranlage und die aufwendige Zwingerbildung im Südwesten mit fünf Rondellen muß zur gleichen Zeit erfolgt sein. Von den Türmen – 1431 werden Falscher- und Gnämhertleinsturm, 1494 der Kleuberturm genannt – ist jener bei der sogenannten „Glockengießerei” in Resten erhalten (49).
(42) Vgl. S. PETRIN, Der österreichische Hussitenkrieg 1420–1434. (Militärhist. Schriftenreihe 44, 1982).
(43) PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 399.
(44) HAMMERL, Urkunden, S. 353 f. Nr. 69. – FRA III/4, S. 97 Nr. 44.
(45) HKA Wien, Urbare 1129, fol. 14 f.
(46) Pfarrarchiv W., Bücher 8f1, fol. 25.
(47) FRA III/4, S. 91 f. Nr. 37.
(48) Stadtarchiv W., Bücher 4/5, bes. fol. 35 f.
(49) KNITTLER, in: 800 Jahre W., S. 55 ff. – DERS., Beiträge zur Geschichte der Befestigung der Stadt W., in: Kultur- und Stadtnachr. aus W., Heft 14–16, 1967/68.
Die Vorstadtbildung des Mittelalters war nur beschränkt durch Raumnot innerhalb des Mauerbezirks bedingt, zumal hier die Häuserdichte nach Norden deutlich abnahm. Selbst die Bebauung des Areals des Auhofes, vermutlich Sitz der landesfürstlichen Ämterverwaltung, dürfte erst in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts erfolgt sein (für eine im 19. Jahrhundert versuchte Identifizierung als landesfürstlicher Jagdhof aus 1513 fehlen die Belege) (50). Bei der Stiftung des Kaplanhauses der Liebfrauenbruderschaft (1452), das an der Stelle des alten Schulgebäudes „an der Friedhofsmauer” lag, wird der Hof jedenfalls nicht genannt (51). An den Friedhof, der neben der 1439 (Chor, nördliche Seitenkapelle) und in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts (Seitenschiffe) wesentlich vergrößerten Pfarrkirche auch den 1437 erstmals genannten Karner umfaßte (52), schloß nach Norden und Nordosten der große Pfarrbezirk mit dem Pfarrhof an.
(50) KNITTLER, in: 800 Jahre W., S. 36 f. – DERS., Der Auhof in W. Möglichkeiten einer Deutung, in: Kultur- und Stadtnachr. aus W., Heft 10, 1978.
(51) PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 425.
(52) Ebda., S. 535; KATZENSCHLAGER, in: 800 Jahre W., S. 63 ff.
1430 waren die wegen der Verschwörung mit den Hussiten angeklagten Maissauer des Leibgedings Stadt und Herrschaft Weitra verlustig gegangen. Nach dem Anfall der beiden Stücke an den Landesfürsten wurden dort eine Zeitlang Pfleger eingesetzt, bis Friedrich III. (V.) 1441 gezwungen war, zur Befriedigung einer Schuldforderung des Pflegers Urban Huntshaimer die Burghut dem Wilhelm von Zelking zu verpfänden (53). Die hohe strategische Bedeutung des Pfandes erhellt aus der Bezeichnung Weitras als „Machtschloß in Österreich” 1453 im Zusammenhang mit einer nur kurzfristigen Verschreibung an Pankraz von Plankenstein (54). Auf die Zelkinger folgten die Volkensdorfer und seit 1463 der Prager Oberstburggraf Zdenko von Sternberg, während dessen Innehabung besonders der Ausbau der Teichwirtschaft in und um Weitra (Hausschachenteich, Teichkette zwischen Ulrichs und Altweitra) vorangetrieben wurde (55).
(53) KNITTLER, in: 800 Jahre W., S. 31. – DERS., Beiträge zur Geschichte der Herrschaft W. von 1581 bis 1755, masch. phil. Diss. Wien 1965, S. 12.
(54) PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 604 f.
(55) Ebda., S. 606. – HAMMERL, Urkunden, S. 358 Nr. 83.
Zu den militärischen Auseinandersetzungen, die an der Wende zum letzten Jahrhundertdrittel den Grenzraum erschütterten, gehörten auch jene Kämpfe, die Sternberg zunächst mit böhmischen und mährischen Adeligen von seinen Burgen aus gegen Friedrich III. und seit 1467 zusammen mit diesem gegen Georg von Podiebrad führte. Sie verwüsteten das Weitraer Gebiet ebenso wie die Konflikte, für die die Besetzung des Landes Niederösterreich durch Matthias Corvinus 1477 den Rahmen abgegeben haben (56).
(56) KNITTLER, in: 800 Jahre W., S. 32 f.
Kriege, Fehden, Münzprobleme sowie allgemeine konjunkturelle Veränderungen entsprechen in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts einem nahezu kontinuierlichen wirtschaftlichen Abstieg Weitras, der etwa in der Reduktion des Beitrags zum ständischen Steuerkontigent von 100 fl. 1442 auf 80 fl. 1491/95 unmittelbar zum Ausdruck kommt (57). Wohl damit im Zusammenhang begann sich zu Ende des 15. Jahrhunderts auch das Verhältnis zwischen Stadt und Herrschaft zu verändern. Maximilian I. hatte Weitra 1494 an Sigmund Prueschenk verschrieben, der in einer Reihe von Quellen landesfürstlicher Provenienz der Bürgerschaft als Obrigkeit und Kontrollinstanz übergeordnet erscheint. Seit dem Verkauf an den Erbmarschall in Kärnten, Lasla von Prag, 1508 bildete die Stadt jedenfalls eine feste Pertinenz des Herrschaftskomplexes (58). Wenig später schied sie aus dem Stand der landesunmittelbaren „mitleidenden” Städte aus. Das 1499 im Rahmen der groß angelegten Bestandsaufnahme des landesfürstlichen Kammergutes errichtete Urbar der Herrschaft Weitra verzeichnet in Stadt und Vorstadt insgesamt 130 Häuser und sieben Mühlen, wobei die zu anderen Dominien (Spital, Pfarrkirche usw.) Zinsenden wohl nicht vollständig erfaßt wurden. Ein an der Mittleren Zeile gelegenes Haus (Stadt Nr. 6) nahm der adelige Besitzer des Rittergutes Wasen (Gemeinde Unserfrau-Altweitra) als Burgrecht zu Lehen (59).
(57) FRA III/4, S. 34 Anm. 146.
(58) PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 608.
(59) HKA Wien, Urbare 1129, fol. 1 ff. – Vgl. auch PLESSER, in: Gesch. Beil. z. St. Pöltner Diözesanblatt 14, 1954, S. 17 ff.
Der Verkauf von Weitra an die Freiherren von Prag-Windhag steht am Beginn einer Kette von Auseinandersetzungen zwischen Stadt und Pfandherrschaft, die sich an wirtschaftlichen Fragen, so etwa an dem bereits im 15. Jahrhundert faßbaren Stadt-Land-Gegensatz, entzündeten, in der Folge aber immer stärker die Ebene von Herrschaft und Stadtautonomie tangierten. Aufgrund der komplizierten Rechtsverhältnisse – die Stadt gehörte wohl zum Herrschaftsurbar, besaß aber landesfürstliche, die Selbstverwaltung garantierende Privilegien und entrichtete die Steuern unmittelbar ins Vizedomamt – entstanden zahlreiche Unsicherheiten, die der Entscheidung von Regierung und Kammer bedurften (60). Dieser Zustand kennzeichnet nicht nur die Pfandschaftsperiode des 16. Jahrhunderts, innerhalb der auf die Prag 1552 die Breuner und 1571 die Greiß folgten, sondern auch noch den Zeitraum seit der Allodisierung in adeliger Hand 1592 bis zur Magistratsregulierung 1786 und danach. Die Bürgerschaft bezeichnete sich bis weit ins 18. Jahrhundert als „kayserlich und landesfürstlich”, wobei dieses Selbstbewußtsein durch landesherrliche Gunstbeweise gestärkt wurde. So hatte Maximilian II. 1566 ein Wappen verliehen, das – an die seit 1341 (im Siegel) bekannte Form anschließend – den österreichischen Bindenschild enthielt (61). Der Stadtrichter empfing bis gegen 1654 Bann und Acht von der Regierung, und das Recht auf Repartierung und Kollektierung der Steuern konnte der Magistrat bis 1693/94 behaupten (62).
(60) FRA III/4, S. 41 ff. – BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 77 ff.
(61) FRA III/4, S. 151 Nr. 107, mit weiteren Literaturhinweisen.
(62) Ebda., S. 54.
Das 16. Jahrhundert zeigt insgesamt ein widersprüchliches Gesicht. Zu den Auseinandersetzungen um die städtische Autonomie traten zum einen jene Ereignisse, die mit dem Eindringen der Reformation in Verbindung standen. Für den Sakralbau sind das Datum des Turmumbaus (1505) sowie des Karnerneubaus (1520–25) letzte Belege (63); die im Spätmittelalter reiche Stiftungstätigkeit brach nach 1525 plötzlich ab. Seit 1559 sind protestantische Prediger nachgewiesen. Der Stadtrat setzte sich in den Besitz der Verwaltungshoheit über die umfangreichen Spitalgülten, zu denen u. a. auch die beiden Dorfschaften Wielands und Wultschau gehörten (64), letztlich konnte die Pfandherrschaft allmählich mit der Obrigkeit über den Weitraer Pfarrer auch die bisher demselben zustehenden Präsentationsrechte über die Filialen an sich ziehen (65). Grundsätzlich trat eine Verfestigung der Verfügungsrechte des Dominiums über den geistlichen Besitz ein (66).
(63) KATZENSCHLAGER, in: 800 Jahre W., S. 66, 71.
(64) PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 526 ff. – BIRKLBAUER, Die Bürgerspitalsstiftung in W. Zur Geschichte von Stiftung und Kirche, in: Das Waldviertel N. F. 34, 1974, S. 168 ff. – DERS., in: 800 Jahre W., S. 149 ff.
(65) KATZENSCHLAGER, Pfarre W. (wie Anm. 18), S. 50 ff. – DERS., in: 800 Jahre W., S. 159 ff.
(66) KNITTLER, Herrschaft W. (wie Anm. 53), S. 79.
Auf der anderen Seite finden sich deutliche Anzeichen eines wirtschaftlichen Aufschwungs. Gab es zu Jahrhundertbeginn noch zahlreiche, zum Teil auf einen Brand von 1500 zurückzuführende öde Häuser, so verzeichnet das Urbar von 1581 bereits 171 besetzte Hausstellen (67). Deutlich wird, daß mehrere Kleinhäuser, besonders im Ostteil, auf den Parzellen alter Burgrechte angelegt worden waren, gegenüber denen Zinspflicht bestand (ins Haus Stadt Nr. 8 die Häuser 84, 85, 86, 87, 92, ins Haus Stadt Nr. 9 die Häuser 82, 83). Ein kommunaler Neubau war das Zeughaus (Stadt Nr. 81, 1581) neben dem 1526 von Grund auf neu errichteten Oberen Tor (68).
(67) Schloßarchiv W., Nr. 182. – KNITTLER, Herrschaft W., S. 29. – Vgl. auch K. KLEIN, Daten zur Siedlungsgeschichte der österreichischen Länder bis zum 16. Jahrhundert (Materialien z. Wirtschafts- und Sozialgesch. 4, 1980), S. 141.
(68) W. PONGRATZ, Der Bau des oberen W.er Stadtturmes im Jahre 1526, in: Das Waldviertel N. F. 15, 1966, S. 277 ff. – BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 166.
Dem 16. Jahrhundert ist aber auch der Großteil der überkommenen Bausubstanz der Altstadthäuser, insbesondere jener an der Oberen und Mittleren Zeile sowie im Osten des Rathausplatzes, zuzuordnen (69). Die mehrfach feststellbare Parzellenzusammenlegung ist bereits vollzogen, so daß einzelne Häuser bereits bis zu sechs Fensterachsen aufweisen. Aufwendige Sgraffitofassaden signalisieren Vermögensakkumulation in der Hand von Kaufleutebürgern, im Falle des Hauses Rathausplatz 48 eines welschen Baumeisters, der im Zusammenhang mit Ausbesserungsarbeiten im Bereiche des unteren Stadttores faßbar wird (70). Seit 1575 verfügte die Stadt über einen dritten gefreiten Jahrmarkt (71). Etwa in dieselbe Zeit fällt der Erwerb kommunaler Gewerbebetriebe, eines Brau- und Schankhauses (Stadt Nr. 58) sowie einer Stadtmühle (Vorstadt Nr. 81) und -walke (72), die hinsichtlich der Bürgerspitalsuntertanen analoge Bannrechte beanspruchten wie die etwa zeitgleichen Herrschaftseinrichtungen (Brauhaus/Taverne Stadt Nr. 6). Daß 1570 der Stadt die Chance geboten wurde, die auf dem Kammerdominium liegenden Pfandrechte einzulösen, spricht ebenfalls für eine gewisse Wohlhabenheit (73).
(69) KLAAR, Baualterpläne österreichischer Städte, 5. Lief., 1983, Nr. 24.
(70) KATZENSCHLAGER, in: 800 Jahre W., S. 134 ff. – PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 456 f. Der 1581 als Leiter der Reparaturarbeiten genannte „Walche” Ferdinand Duona ist wohl mit dem Hausbesitzer des Urbars von 1581/85 Ferdinand Walch identisch.
(71) FRA III/4, S. 174 f. Nr. 122.
(72) BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 145 f.
(73) FRA III/4, S. 47 f.
Die umfangreichsten baulichen Veränderungen des 16. Jahrhunderts wurden allerdings im Burgbezirk vollzogen. Im Jahre 1581 hatte Rudolf II. Stadt und Herrschaft für eine Schuld von 40.000 fl. seinem Oberstkämmerer Wolf Rumpf Freiherrn zum Wielroß verliehen und 1592 den gesamten Besitzkomplex zu freiem Eigen erklärt (74). Da die alte Kuenringerburg, die als Zweitürmeburg mit langgestrecktem Wohntrakt im Norden und Schildmauer im Süden bestand, nicht mehr den Anforderungen eines repräsentativen Herrschaftssitzes entsprach, erfolgte eine großzügige Neukonzeption, wobei die Bauarbeiten 1584 im Bereiche der Wirtschaftsgebäude einsetzten und etwa zwischen 1590 und 1606 das Hochschloß mit Torwärterhaus und Bastei errichtet wurde. Der Planentwurf stammte vermutlich von Pietro Ferabosco, die Ausführung oblag Anton von Wien (Muys) (75). Abgesehen von der Erweiterung des Meierhofes um das 1662 errichtete Brauhaus (Karl-Egon-Haus) (76) und den nach Bränden von 1747 und 1757 am Schloß selbst notwendig gewordenen Adaptierungen, blieben die späteren Veränderungen des engeren Schloßbezirks unerheblich.
(74) HAMMERL, Urkunden, S. 369 Nr. 114, S. 370 Nr. 117.
(75) KNITTLER, Der Neubau des W.er Schlosses, in: Das Waldviertel N. F. 15, 1966, S. 189 ff. – KATZENSCHLAGER, Fallbeispiel W. – die Burg in ihrer Entwicklung seit dem 12. Jahrhundert, in: Die Kuenringer. Ausstellungskatalog, 1981, S. 630 ff. – DERS., in: 800 Jahre W., S. 173 ff.
(76) KNITTLER, Herrschaft W. (wie Anm. 53), S. 90.
Die Konstanz der Verbauung und Form ist zu einem Großteil auf die Tatsache zurückzuführen, daß Schloß Weitra vor 1755 nur zeitweilig als adelige Residenz fungierte, nachdem Stadt und Herrschaft über die Witwe Rumpfs, Maria Gräfin Arco, 1606 an das aus Schwaben stammende gräfliche, seit 1664 fürstliche Geschlecht der Fürstenberg gelangt war, in dessen Hand der Großgrundbesitz auch nach Aufhebung des Patrimonialsystems 1848 verblieb (77). Zur Zentralfigur wurden die herrschaftlichen Verwalter, die zufolge ihrer militärischen Schlüsselposition auch die Geschicke der Stadt mitbestimmten. Dies zeigte sich nach der Belagerung der Stadt durch aufständische Bauern 1596 insbesondere im Jänner 1619, als der Regent, ohne Widerstand zu leisten, die Truppen des böhmischen Insurgenten Graf Schlick in den Meierhof einließ, von wo aus sie die Stadt besetzten. Die nach der Rückeroberung durch Graf Dampierre einsetzenden Einquartierungen kaiserlicher Truppen verursachten Ausgaben von mehreren tausend Gulden (78).
(77) Ebda., S. 37 ff.
(78) PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 468 ff. – BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 187 ff.
Die folgenden Jahrzehnte waren in Weitra wie anderswo durch die Daten der Kriegs- und Brandchronik gekennzeichnet. Im Juni 1620 schlug ein Versuch des Grafen Mansfeld, die Stadt zu stürmen, wohl fehl, doch zündete er die Vorstädte mit den Mühlen, Getreidestadeln (Gmünder und Zwettler Straße) und dem Spitale an. Zur Aufbringung der Kontributionen und Verpflegsgelder mußte sogar das Waisen- und Kirchengut angegriffen werden. Eine Situationsschilderung der Bürgerschaft im Jahre 1662, es sei seit vier Jahren kein Getreide mehr gebaut worden, das einzige ertragreiche Gewerbe, die Bierbrauerei, sei erlegen, es hätten sich auch schon viele Bürgersleut mit Weib und Kind wegbegeben, erhält ihre Bestätigung aus der Aussage eines Steuerhändlers, daß von 150 Bürgerhäusern 69 abgeödet seien (79).
(79) BIRKLBAUER, Stadt W. (wie Anm. 30), S. 173.
1634 wurde der Angriff zweier kroatischer Reiterscharen abgewiesen; auch gegen die 1645 einrückenden Schweden unter Torstenson konnte sich Weitra als eine der wenigen Städte des Waldviertels erfolgreich verteidigen. Als der große Krieg 1648 zu Ende ging, waren die Verluste erheblich, auch im Stadtburgfried, wo etwa die Widemhöfe am Spitalerweg endgültig verödet waren (80). Einer am 15. August 1651 ausbrechenden Feuersbrunst, die mit Hinterer, Mittlerer und teilweise Oberer Zeile große Teile der Stadt erfaßte, fielen 83 Bürgerhäuser zum Opfer, darunter das Bruderschaftshaus (Stadt Nr. 112), der Auhof (Stadt Nr. 122), der Pulverturm (hinter Haus Stadt Nr. 101), der Karner, die Oswaldkapelle sowie die Holzteile der Stadtbefestigung (81). 83 Abbrändlern standen 1656 nur 54 Steuerpflichtige gegenüber (82), 1661 wird die Zahl der behausten Bürger mit 90 angegeben (83).
(80) H. KNITTLER–F. BICHLER, 100 Jahre Sparkasse der Stadt W., 1869–1969, 1969, S. 22.
(81) BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 165. – Vgl. auch KATZENSCHLAGER, 1873–1973. 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr der Stadt W., 1973.
(82) FRA III/4, S. 216 f. Nr. 173 b.
(83) BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 190.
Die Stadtbevölkerung des 17. und 18. Jahrhunderts war in ihrer Zusammensetzung homogener als jene des Spätmittelalters und des 16. Jahrhunderts. Entsprechend dem Verkaufswert der Häuser und den Inhalten der Testamente hatte eine Nivellierung der Vermögen nach unten eingesetzt, die durch die allmähliche wirtschaftliche Konsolidierung seit Ende des 17. Jahrhunderts etwas aufgefangen wurde (84). Insbesondere mangelte es der Stadt an der Einbindung in das überregionale Handelsnetz, es fehlten Exportgewerbe, und selbst die Bierbrauerei, für die 1712 27 bürgerliche Berechtigungen bestanden, wurde nur in 6 Betriebsstätten ausgeübt (85). Die ursprünglich nahezu das gesamte Waldviertel umfassende Zeche erfuhr trotz der 1714 erfolgten Verleihung eines Viermeilenbezirks durch Karl VI. in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts eine Einschränkung auf einen kleinen Rayon um die Stadt (86). Von den übrigen Handwerken – 1743 waren 14 zünftisch organisiert – erreichte, abgesehen von Hafnern und Webern, keines mehr als lokale Bedeutung (87).
(84) KNITTLER, in: 100 Jahre Sparkasse, S. 22 f.
(85) Stadtarchiv W., Bücher 11/3.
(86) FRA III/4, S. 242 ff. Nr. 210. – NÖLA, Kart. 25, Bierbrauer W., Meisterbuch 1692 ff., Protokoll 1712 ff.
(87) BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 118 ff., 219 ff. – DERS., Das Braugewerbe in der Stadt W., in: Kultur- und Stadtnachr. aus W., Heft 79, 1982. – R. HAUER, Von der Hafnerzunft in W., in: Das Waldviertel 7, 1934, S. 31 f.
Der wirtschaftlichen Stagnation entsprach ein fortschreitender Abbau der politischen Rechte der Bürgergemeinde zugunsten der stadtherrlichen Ansprüche. Der Tiefpunkt in der verfassungsrechtlichen Lage wurde im Jahre 1722 erreicht, als eine Hofresolution entschied, daß die Stadt der Herrschaft erbeigentümlich zugehörig sei und Bürgermeister, Rat und Bürgerschaft neben den übrigen Untertanen jedem neuen Herrschaftsbesitzer mit Handschlag die Angelobung zu leisten hätten. Fünf Jahre später erfolgte durch einen „Relazionsausschlag” der Regierung ein Entscheid in einigen zwischen Stadt und Herrschaft strittigen Rechtsfragen, wobei die bürgerliche Position wiederum eine bescheidene Stärkung erfuhr (88). Die Gegensätze blieben wohl erhalten, hatten gegenüber den vorangegangenen Auseinandersetzungen aber doch an Schärfe verloren.
(88) FRA III/4, S. 245 f. Nr. 211 c, S. 247 ff. Nr. 214, dazu S. 55 ff. – BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 201 ff.
Nach dem großen Sterben der mittelalterlichen Jahrtage im 16. Jahrhundert setzte zu Beginn des 18. Jahrhundert mit einer Welle neuer Frömmigkeit auch ein Ansteigen der Stiftungen an kirchliche Institutionen ein. Damit in Verbindung standen verstärkte Aktivitäten auf dem Gebiet der Bildhauerei, der Malerei und der Architektur. Die Kirchen erhielten im 18. Jahrhundert neue Einrichtungen. 1729–31 wurde das Bürgerspital neu erbaut und der Chorturm mit einem Zwiebelhelm versehen. Ein Sakristeianbau 1774 und das etwa gleichzeitig errichtete, heute nicht mehr bestehende, Benefiziatenhaus ergänzten das Ensemble. 1724 ließ Fürst Frobenius Ferdinand zu Fürstenberg eine Johannes-Nepomuk-Statue an der Brücke beim Oberen Tor aufstellen und 1737 der Bürger Jakob Kitzler im Ledertal neben der Heiliggeistbrücke eine Nepomukkapelle errichten. 1746 wurde der Grundstein zur Laurentiuskapelle, einer Stiftung des Stadtrates und Fischhändlers Laurenz Schwingenschlögel, beim Siechenhaus außerhalb der Stadt (Vorstadt Nr. 2) gelegt. Eine wohl im Anschluß an die an der Stadt ohne Verluste vorübergegangenen Pestjahre 1679/80 errichtete Pestsäule wurde 1747/48 durch eine solche aus Stein ersetzt, und 1770 erfolgte die Aufstellung einer Florianistatue am mittleren Wasserkar, das ebenso wie das obere (1736/37) einfache barocke Züge zeigt (89). Die Wasserzufuhr zu diesen Stadtbrunnen ging in Rohrleitungen vor sich, die – wie der Hauptkanal (1431 erwähnt) – schon im Mittelalter nachweisbar sind.
(89) KATZENSCHLAGER, in: 800 Jahre W., S. 239 ff. – BIRKLBAUER, ebda., S. 232 ff.
Träger der barocken Kultur, die sich künstlerisch allerdings in bescheidenen Grenzen hielt, waren Bürgerschaft und Stadtvertretung. Die Stadtherrschaft hatte kein Interesse an einer stärkeren Präsenz innerhalb der Stadtmauern, und bedeutendere geistliche Institutionen fehlten. Auch vereinzelt nachweisbare Stadthäuser des Adels der Umgebung blieben ohne größere kulturelle Ausstrahlung. Die Inbesitznahme der Herrschaft durch die Fürstenberg zu Beginn des 17. Jahrhunderts hatte zwar eine Anzahl teils adeliger schwäbischer Personen nach Weitra gebracht, die aber bald wieder verschwanden oder in der Bürgerschaft aufgingen. Heiratsverbindungen zwischen Herrschaftsbeamten und dem gehobenen Bürgertum sind dann während des gesamten Zeitraums nachweisbar (90). Eine herausragende Stellung nahmen die 1723 nobilitierten, in fürstenbergischem Dienst stehenden Keuffel (von Ulberg) ein, die ein freies Schenkhaus an der Oberen Zeile besaßen (Stadt Nr. 12) und 1761 die an das Turmquadrat der Pfarrkirche nach Süden anschließende Kapelle zum Hl. Kreuz errichten ließen. Die Bautätigkeit im Bereiche des Bürgerhauses beschränkte sich auf Aufstockungen und eine teilweise Fassadenneugestaltung, die auch ältere Formen aufgriff (Stadt Nr. 148) (91). Drei aus dem Zeitraum 1722–1757 stammende Stadtansichten lassen noch ein weitgehendes Überwiegen des nachgotischen Giebelhauses erkennen.
(90) KNITTLER, in: 100 Jahre Sparkasse, S. 23. – Zur Sozialstruktur allgemein BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W.,S. 257 ff.
(91) KATZENSCHLAGER, in: 800 Jahre W., S. 236 ff.
Die Besetzung der Stadt durch Bayern und Franzosen im Österreichischen Erbfolgekrieg 1741 dürfte erstmals den Bedeutungsverlust der alten Stadtbefestigung bewußt gemacht haben. Eine teilweise Umfunktionierung setzte wohl um 1770 ein, der Teilabbruch der Anlagen wurde jedoch erst im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts vorangetrieben. Im Osten erfolgte die Planierung der Gräben und Wälle, zwischen den Unteren Toren wurden Kleinhäuser in den Mauerverlauf eingefügt. Trotz der vermehrten Genehmigung zum Ausbrechen von Fenstern durch die Stadtmauer erfuhr diese keine wesensmäßige Veränderung. Die Demolierung des Unteren Torturmes zusammen mit einem anschließenden Kleinhaus erfolgte schließlich 1882 zum Zwecke der Verbesserung der Ortsdurchfahrt (92).
(92) BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 318 ff.
1755 war mittels eines Rezesses der Familie Fürstenberg eine landgräfliche Linie in Weitra errichtet worden, der Herrschaft und Stadt zufielen (93). Die nunmehr verstärkt feststellbare Präsenz fand nicht nur baulich – durch Anlage eines Lustgartens außerhalb des Meierhofes, der Gärtnerei mit Glas- und Treibhaus und letzlich des Garten- und Forsthauses (nach 1813) (94) – ihren Niederschlag, sondern äußerte sich auch in neuerlichen Eingriffen in Belange der Stadtverwaltung. Als die Herrschaft im Zusammenhang mit der Neuordnung des Gerichtswesens durch die josephinischen Reformen Gefahr lief, die von ihr beanspruchte Oberaufsieht zu verlieren, versuchte sie, schließlich ohne Erfolg, die unmittelbare Ortsgerichtsbarkeit in Weitra zu erlangen. Die Regulierung des Stadtmagistrats entsprechend der Norm von 1785 erfolgte dann im Jahre 1788. (95).
(93) KNITTLER, Herrschaft W. (wie Anm. 53), S. 68 ff.
(94) BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 322. – PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 628.
(95) FRA III/4, S. 256 f. Nr. 230. – BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 269 f.
Die Reformen auf kirchlichem Gebiet bewirkten die Schließung und Profanierung von Laurenz-, Oswald- und Nepomukkapelle 1785 und damit die Konzentration des religiösen Lebens auf die Pfarr- und die Spitalkirche. Im Zusammenhang mit der Auflösung des Friedhofes um die Pfarrkirche und die Verlegung an die Straße nach Gmünd (Parzelle 3240) wurde auch der Karner abgetragen, an dessen Stelle das vom Wiener Dichter Ignaz Franz Castelli als Sommersitz bewohnte sogenannte Castellihaus entstand. Ein aufwendiger Pfarrhofneubau folgte 1792/93 (96), der Schulneubau erst 1873.
(96) BIRKLBAUER–KATZENSCHLAGER, in: 800 Jahre W., S. 312 ff.
1785 befanden sich in Weitra 198 Häuser (Stadt: 157, Vorstadt: 41), im Jahre 1800 bereits 257 (169/88), 1824 schon 287 (170/117) (97). Das rasche Vorstadtwachstum, das bei der herrschaftlichen Schäferei auf der Wolfswiese (1659) und beim Jägerhaus im Veitsgraben ältere Zellen besaß (98), war vor allem auf die Anlage von ebenerdigen Weber- und Taglöhnerhäusern entlang der Ufer des Weiherbaches zurückzuführen. Als die ältere der beiden Zeilen entstand die sogenannte Bergzeile rechtsufrig ab ca. 1790 auf Herrschaftsgrund, weshalb sie bis 1848 auch eine Sondergemeinde unter einem eigenen Richter bildete, die wenig jüngere Wasserzeile hingegen auf Gemeindegrund (99). Vergleichbare Siedlungserweiterungen vollzogen sich seit 1787 auf der „Beinleiten” (Brühlzeile) sowie ab 1800 entlang des Tiefenbachs in der Katastralgemeinde Brühl mit besonderer Ausrichtung auf eine verlagsmäßig organisierte Heimweberei. Knapp jenseits der alten Gemeindegrenze lag – in der Nachbarschaft zu einer wohl ins 16. Jahrhundert zurückreichenden Parkanlage (Frauengarten) (100) – eine dominikale Gewerbezone mit Mühle/Säge, Papiermühle (vor 1689 Eisenhammer) sowie Waschhaus mit Schankbetrieb, die seit 1740 schrittweise rustikalisiert wurde (101). An Stelle der Papiermühle entstand seit 1864 die Textilfabrik Hackl (gegründet 1843, später k. k. priv. Modewarenfabrik Hackl&Söhne) als einziges industrielles Großunternehmen des 19. Jahrhunderts im Raume Weitra (102).
(97) BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 322. – NÖLA, Josephinische Fassion VOMB 515 (Weitra), 513 (Altweitra mit Brühl), Franziszeischer Kataster VOMB 740 (Weitra mit Brühl).
(98) KNITTLER, Herrschaft W., S. 94; Stadtarchiv W., Bauakte.
(99) BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 320 ff.
(100) PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 609.
(101) KNITTLER, Herrschaft W., S. 99 ff.
(102) W. PONGRATZ–P. TOMASCHEK, Heimatkunde des Bezirkes Gmünd, 3. Aufl. 1986, S. 642. – A. HACKL, Weberei-Museum W., Manuskr. o. J.
Trotz Spoliierung in den Napoleonischen Kriegen, geringer Fortschrittsimpulse während des Vormärz und einer Brandkatastrophe 1851, der 35 Häuser (besonders Kirchen- und Oswaldgasse) zum Opfer fielen, erscheint Weitra nach der Mitte des 19. Jahrhunderts als beachtliche Landstadt mit agrarischer und kleingewerblicher Orientierung (103). Das Jahr 1848 hatte das Ende des Patrimonialsystems, das Jahr 1849 die Bildung der freien „politischen” Gemeinde gebracht. Im Zuge der Verwaltungsreformen erhielt die Stadt 1850 ein Steueramt und ein Bezirksgericht, das 1854–68 auch die Verwaltungsagenden der Bezirkshauptmannschaft (Zwettl, ab 1899 Gmünd) zu führen hatte.
(103) An Beschreibungen aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts vgl. u. a.: F. E. Landgraf zu FÜRSTENBERG, Beschreibung des landwirthschaftlichen Zustandes vom Bezirke von Weitra, VOMB, in: Verhandl. d. k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Wien 1, 1816, S. 184 ff. – V. RADLER, Ueber W., ein Städtchen in Unterösterreich an der Gränze Böhmens, in: Vaterländische Blätter f. d. österr. Kaiserstaat, 1813, S. 533 ff. – A. F. REIL, Der Wanderer im Waldviertel, 1823, Neudr. 1929, 1981, S. 219 ff. – Oesterreichische National-Encyklopädie oder alphabetische Darlegung der wissenswürdigsten Eigentümlichkeiten des österreichischen Kaiserthumes 6, 1837, S. 66. – Statistische Uebersicht der wichtigsten Productionszweige in Oesterreich unter der Enns … Als Einleitung zu ihren statistischen Specialberichten, hg. v. d. nö. Handels- u. Gewerbekammer, 1855, S. 591 ff.
Der ausbleibende Industrialisierungsschub und das Fehlen eines Anschlusses an das moderne Verkehrsnetz waren die vorrangigen Ursachen, daß Weitra nicht dem üblichen Bild vom Städtewachstum in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts entspricht. So sank die Einwohnerzahl von 2.299 im Jahre 1869 auf 1.928 im Jahre 1923 (104); die zentralörtlichen Funktionen wurden zunehmend von Gmünd übernommen. Durch Unterstützung seitens der 1869 gegründeten Sparkasse konnten allerdings eine Reihe kommunaler Projekte wie Wasserleitungs- und Kanalbau verwirklicht werden. Das Geldinstitut leistete weiters Zuschüsse zum Rathausneubau, der 1892/93 an der Stelle des alten Gebäudes und einiger Kleinhäuser entstand. Gleichzeitig wurden der Stadtplatz neu trassiert und die daselbst befindlichen Kellergewölbe abgebrochen (105). Nicht zustande kam hingegen die Errichtung eines „Fremden-Logishauses” auf den Gründen der 1885 abgerissenen Seitz-Bräuerschen Häuser (Dr.-Kordik-Platz) (106).
(104) Österr. Städtebuch IV/3, S. 245 Nr. 6 f.
(105) KNITTLER-BICHLER, 100 Jahre Sparkasse, S. 29 ff., bes. S. 35. – KATZENSCHLAGER, in: 800 Jahre W., S. 354 ff., bes. S. 359 ff.
(106) KATZENSCHLAGER, in: 800 Jahre W., S. 374.
1902 errichtete die Stadt ein gemeindeeigenes Elektrizitätswerk im Gabrielental, einem im 19. Jahrhundert mehrmals ausgebauten Naturpark entlang der Lainsitz (107). Die Eröffnung der Schmalspurbahn von Gmünd 1902 bis Steinbach, 1903 bis Groß-Gerungs und der damit verbundene Bahnhofsbau etwa 500m vom Stadtzentrum entfernt ließen einen neuen Stadtteil entstehen (108). Privater Bauinitiative verdankten einige großzügige historisierende Um- bzw. Neubauten am Stadtplatz ihr Entstehen.
(107) Ebda., S. 381 ff.
(108) Ebda., S. 377 ff., mit weiteren Literaturhinweisen.
Durch die Folgen des Ersten Weltkrieges wurde die Landesgrenze gegen Böhmen zur Staatsgrenze. Mit der Abtrennung von dreizehn Gemeinden an die Tschechoslowakische Republik ging nicht nur wichtiges Hinterland, sondern auch umfangreicher Besitz der Weitraer Gutsinhabung verloren. Die Hacklfabrik hatte bereits 1906 den Betrieb eingestellt, eine 1907 gegründete Bilderrahmenfabrik (A. Hochweber, im heutigen Lagerhausgebäude) ging 1933 zugrunde. Neue Impulse kamen hingegen aus dem Agrarsektor durch Eröffnung des Lagerhauses und Errichtung einer Molkerei (1929/30). Im Zuge des Neubaus des Sparkassengebäudes 1928 verschwanden das „Röhrenteichl” und die letzten Reste der Befestigung vor dem Oberen Stadttor, während der Stadtteich erst mit der Neugestaltung der Ortseinfahrt 1974 aufgelassen wurde (109).
(109) Ebda., S. 413 ff.
Eine Belebung der Bautätigkeit – in der Zwischenkriegszeit war von 1930 bis 1933 eine Villenkolonie entlang des nördlichen Mauerabschnitts (Promenade) entstanden – setzte insbesondere seit den mittleren fünfziger Jahren mit der Errichtung der Siedlungen „Schubertstraße” (seit 1954) und „Wolfgangstraße” (seit 1955) ein. Die Erschließung der Bauzonen beim Friedhof, Zwettler Straße-Mittergraben, Schützenbergenstraße und Veitsgraben sowie zuletzt Wultschauer Straße folgte dann in den sechziger und siebziger Jahren.
1954 hatte die Stadt Anschluß an das Elektrizitätsnetz der NEWAG erhalten; durch die Anlage einer Wasserleitung sowie eines Kanalnetzes mit vollbiologischer Kläranlage wurde eine wesentliche Entschärfung der Ver- und Entsorgungsproblematik erreicht. Seit 1959 befindet sich in Weitra eine Garnison des österreichischen Bundesheeres. Durch die Ansiedlung zweier größerer Industriebetriebe in den Jahren 1962 und 1964 konnten neue Arbeitsplätze geschaffen und die Bevölkerungsabwanderung gebremst werden. Strukturbereinigungen erfolgten im Verwaltungsbereich (1967 Eingemeindung von Brühl und Wetzles, 1971 von Großwolfgers, Reinprechts, Spital und St. Wolfgang) und im Schulsektor (Schulneubauten 1958/60, 1974). Die seit 1974 laufende Fassadenaktion, die ältere Aktivitäten im Rahmen der Altstadtsanierung fortsetzt, erhöhte die Anziehungskraft der Stadt, vor allem innerhalb des Tagesausflugsverkehrs (110).
(110) Ebda., S. 433 ff.
Herbert Knittler
Anmerkungen
(1) Österr. Städtebuch IV/3: Niederösterreich R-Z, 1982, S. 241 Nr. 2a.
(2) R. HAUER, Heimatkunde des Bezirkes Gmünd, 2. Aufl. 1951, S. 15.
(3) H. KNITTLER, in: H. BIRKLBAUER–W. KATZENSCHLAGER, 800 Jahre W. 1983, S. 1.
(4) Ebda., S. 4 ff. – Die Rechtsquellen der Stadt W., ed. KNITTLER (FRA III/4, 1975), S. 10 f.
(5) K. LECHNER, Besiedlungs- und Herrschaftsgeschichte des Waldviertels, in: Das Waldviertel, ed. E. STEPAN, VII/2, 1937, S. 83 ff.
(6) Österr. Städtebuch IV/3, S. 241 Nr. 1.
(7) Das „Stiftungen-Buch” des Cistercienser-Klosters Zwetl, ed. J. v. FRAST (FRA II/3, 1851), S. 95.
(8) Codex diplomaticus et epistolaris regni Bohemiae, ed. G. FRIEDRICH, 1904–07, S. 279 f. Nr. 309.
(9) Vgl. KNITTLER, in: 800 Jahre W., S. 4.
(10) Urkundenbuch zur Geschichte der Babenberger in Österreich 1, ed. H. FICHTENAU u. E. ZÖLLNER, 1950, S. 152 Nr. 116. – FRA II/3 (wie Anm. 7), S. 64.
(11) FRA II/3, S. 67.
(12) H. HEGER, Das Lebenszeugnis Walthers von der Vogelweide. Die Reiserechnungen des Passauer Bischofs Wolfger von Erla, 1970, S. 79 f., 83, 85, 87, 161.
(13) Zur siedlungstechnischen Entwicklung vgl. A. KLAAR, Der Stadtgrundriß von W., in: Das Waldviertel N. F. 9,1960, S. 133 ff. – F. REICHERT, Zur Geschichte und inneren Struktur der Kuenringerstädte, in: Kuenringer-Forschungen (Jb. f. LKNÖ N. F. 46/47, 1981), S. 152 ff. – H. F. WEINZIERL, Begleittext zu den Baualterplänen österreichischer Städte, Hefte 2, 1985, S. 24 f.
(14) FRA III/4 (wie Anm. 4), S. 72 Nr. 3.
(15) Ebda., S. 71 Nr. 2. – II/3 (wie Anm. 7), S. 245.
(16) REICHERT, Zur Geschichte und inneren Struktur, S. 167.
(17) B. HAMMERL, Die Urkunden des Schloßarchives zu W. bis zum Jahre 1606, in: Jb. f. LKNÖ N. F. 2/1903, S. 329 Nr. 2, S. 355 Nr. 74. (1452: „sand Oswaltes chapellen … in dem Sasshof”).
(18) A. PLESSER, Beiträge zur Geschichte der Pfarre und Stadt W., in: Gesch. Beil. z. St. Pöltner Diözesanblatt 6, 1898, S. 386. – W. KATZENSCHLAGER, Die Pfarre W. von ihren Anfängen bis zu den josefinischen Reformen, masch. phil. Diss. Wien 1965, S. 147. – Eine Wiener Briefsammlung zur Geschichte des deutschen Reiches und der österreichischen Länder in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts, ed. O. REDLICH. (Mitth. aus d. Vaticanischen Archive 2, 1894), S. 165 Nr. 150.
(19) Vgl. KNITTLER, in: 800 Jahre W., S. 15 ff., mit weiteren Literaturhinweisen.
(20) FRA II/3 (wie Anm. 7), S. 596, 597.
(21) Stadtarchiv W., Urkunden B 1.
(22) FRA III/4 (wie Anm. 4), S. 72 f. Nr. 4.
(23) KNITTLER, Einige Bemerkungen zum „freybrief” König Friedrichs den Schönen für die Bürger von W. aus dem Jahre 1321, in: Kultur- und Stadtnachr. aus W. Heft 30, 32, 1971. – FRA III/4, S. 18 ff.
(24) FRA III/4, S. 75 f. Nr. 7.
(25) HAMMERL, Urkunden (wie Anm. 17), S. 328 f. Nr. 2.
(26) KNITTLER, in: 800 Jahre W., S. 51.
(27) Ebda., S. 23.
(28) FRA III/4, S. 78 Nr. 10. – E. M. LICHNOWSKY, Geschichte des Hauses Habsburg 4, 1839, S. DCXXIX Nr. 566.
(29) KNITTLER, Herrschaftsstruktur und Ständebildung 2. Städte und Märkte. (Sozial- u. wirtschaftshist. Studien, 1973), S. 17 Anm. 2, S. 19 Anm. 10.
(30) H. BIRKLBAUER, Die Stadt W. von ihrer Gründung bis zu den theresianisch-josephinischen Reformen, masch. phil. Diss. Wien 1965, S. 111. – DERS., Jahr- und Wochenmärkte in der Stadt W. Von den Anfängen bis zu den Reformen Josefs II., in: Das Waldviertel N. F. 18, 1969, S. 243 ff.
(31) B. KUSKE, Quellen zur Geschichte des Kölner Handels und Verkehrs im Mittelalter 1, 1923, S. 165 Nr. 474.
(32) Stadtarchiv W., Bücher 4/5, fol. S. 26 ff. – KNITTLER, in: 800 Jahre W., S. 48.
(33) PLESSER, in: Gesch. Beil. 6 (wie Anm. 18), S. 402. – FRA III/4 (wie Anm. 4), S. 39 f.
(34) Pfarrarchiv W., Bücher 8a1, 8f1.
(35) HAMMERL, Urkunden (wie Anm. 17), S. 331 Nr. 7 (zu 1376).
(36) PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 407 (zu 1411).
(37) KNITTLER, in: 800 Jahre W., S. 45.
(38) FRA III/4, S. 95 f. Nr. 43.
(39) KNITTLER, in: 800 Jahre W., S. 48.
(40) PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 417. – HAMMERL, Urkunden, S. 355 Nr. 74.
(41) PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 538.
(42) Vgl. S. PETRIN, Der österreichische Hussitenkrieg 1420–1434. (Militärhist. Schriftenreihe 44, 1982).
(43) PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 399.
(44) HAMMERL, Urkunden, S. 353 f. Nr. 69. – FRA III/4, S. 97 Nr. 44.
(45) HKA Wien, Urbare 1129, fol. 14 f.
(46) Pfarrarchiv W., Bücher 8f1, fol. 25.
(47) FRA III/4, S. 91 f. Nr. 37.
(48) Stadtarchiv W., Bücher 4/5, bes. fol. 35 f.
(49) KNITTLER, in: 800 Jahre W., S. 55 ff. – DERS., Beiträge zur Geschichte der Befestigung der Stadt W., in: Kultur- und Stadtnachr. aus W., Heft 14–16, 1967/68.
(50) KNITTLER, in: 800 Jahre W., S. 36 f. – DERS., Der Auhof in W. Möglichkeiten einer Deutung, in: Kultur- und Stadtnachr. aus W., Heft 10, 1978.
(51) PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 425.
(52) Ebda., S. 535; KATZENSCHLAGER, in: 800 Jahre W., S. 63 ff.
(53) KNITTLER, in: 800 Jahre W., S. 31. – DERS., Beiträge zur Geschichte der Herrschaft W. von 1581 bis 1755, masch. phil. Diss. Wien 1965, S. 12.
(54) PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 604 f.
(55) Ebda., S. 606. – HAMMERL, Urkunden, S. 358 Nr. 83.
(56) KNITTLER, in: 800 Jahre W., S. 32 f.
(57) FRA III/4, S. 34 Anm. 146.
(58) PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 608.
(59) HKA Wien, Urbare 1129, fol. 1 ff. – Vgl. auch PLESSER, in: Gesch. Beil. z. St. Pöltner Diözesanblatt 14, 1954, S. 17 ff.
(60) FRA III/4, S. 41 ff. – BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 77 ff.
(61) FRA III/4, S. 151 Nr. 107, mit weiteren Literaturhinweisen.
(62) Ebda., S. 54.
(63) KATZENSCHLAGER, in: 800 Jahre W., S. 66, 71.
(64) PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 526 ff. – BIRKLBAUER, Die Bürgerspitalsstiftung in W. Zur Geschichte von Stiftung und Kirche, in: Das Waldviertel N. F. 34, 1974, S. 168 ff. – DERS., in: 800 Jahre W., S. 149 ff.
(65) KATZENSCHLAGER, Pfarre W. (wie Anm. 18), S. 50 ff. – DERS., in: 800 Jahre W., S. 159 ff.
(66) KNITTLER, Herrschaft W. (wie Anm. 53), S. 79.
(67) Schloßarchiv W., Nr. 182. – KNITTLER, Herrschaft W., S. 29. – Vgl. auch K. KLEIN, Daten zur Siedlungsgeschichte der österreichischen Länder bis zum 16. Jahrhundert (Materialien z. Wirtschafts- und Sozialgesch. 4, 1980), S. 141.
(68) W. PONGRATZ, Der Bau des oberen W.er Stadtturmes im Jahre 1526, in: Das Waldviertel N. F. 15, 1966, S. 277 ff. – BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 166.
(69) KLAAR, Baualterpläne österreichischer Städte, 5. Lief., 1983, Nr. 24.
(70) KATZENSCHLAGER, in: 800 Jahre W., S. 134 ff. – PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 456 f. Der 1581 als Leiter der Reparaturarbeiten genannte „Walche” Ferdinand Duona ist wohl mit dem Hausbesitzer des Urbars von 1581/85 Ferdinand Walch identisch.
(71) FRA III/4, S. 174 f. Nr. 122.
(72) BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 145 f.
(73) FRA III/4, S. 47 f.
(74) HAMMERL, Urkunden, S. 369 Nr. 114, S. 370 Nr. 117.
(75) KNITTLER, Der Neubau des W.er Schlosses, in: Das Waldviertel N. F. 15, 1966, S. 189 ff. – KATZENSCHLAGER, Fallbeispiel W. – die Burg in ihrer Entwicklung seit dem 12. Jahrhundert, in: Die Kuenringer. Ausstellungskatalog, 1981, S. 630 ff. – DERS., in: 800 Jahre W., S. 173 ff.
(76) KNITTLER, Herrschaft W. (wie Anm. 53), S. 90.
(77) Ebda., S. 37 ff.
(78) PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 468 ff. – BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 187 ff.
(79) BIRKLBAUER, Stadt W. (wie Anm. 30), S. 173.
(80) H. KNITTLER–F. BICHLER, 100 Jahre Sparkasse der Stadt W., 1869–1969, 1969, S. 22.
(81) BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 165. – Vgl. auch KATZENSCHLAGER, 1873–1973. 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr der Stadt W., 1973.
(82) FRA III/4, S. 216 f. Nr. 173 b.
(83) BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 190.
(84) KNITTLER, in: 100 Jahre Sparkasse, S. 22 f.
(85) Stadtarchiv W., Bücher 11/3.
(86) FRA III/4, S. 242 ff. Nr. 210. – NÖLA, Kart. 25, Bierbrauer W., Meisterbuch 1692 ff., Protokoll 1712 ff.
(87) BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 118 ff., 219 ff. – DERS., Das Braugewerbe in der Stadt W., in: Kultur- und Stadtnachr. aus W., Heft 79, 1982. – R. HAUER, Von der Hafnerzunft in W., in: Das Waldviertel 7, 1934, S. 31 f.
(88) FRA III/4, S. 245 f. Nr. 211 c, S. 247 ff. Nr. 214, dazu S. 55 ff. – BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 201 ff.
(89) KATZENSCHLAGER, in: 800 Jahre W., S. 239 ff. – BIRKLBAUER, ebda., S. 232 ff.
(90) KNITTLER, in: 100 Jahre Sparkasse, S. 23. – Zur Sozialstruktur allgemein BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W.,S. 257 ff.
(91) KATZENSCHLAGER, in: 800 Jahre W., S. 236 ff.
(92) BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 318 ff.
(93) KNITTLER, Herrschaft W. (wie Anm. 53), S. 68 ff.
(94) BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 322. – PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 628.
(95) FRA III/4, S. 256 f. Nr. 230. – BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 269 f.
(96) BIRKLBAUER–KATZENSCHLAGER, in: 800 Jahre W., S. 312 ff.
(97) BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 322. – NÖLA, Josephinische Fassion VOMB 515 (Weitra), 513 (Altweitra mit Brühl), Franziszeischer Kataster VOMB 740 (Weitra mit Brühl).
(98) KNITTLER, Herrschaft W., S. 94; Stadtarchiv W., Bauakte.
(99) BIRKLBAUER, in: 800 Jahre W., S. 320 ff.
(100) PLESSER, in: Gesch. Beil. 6, S. 609.
(101) KNITTLER, Herrschaft W., S. 99 ff.
(102) W. PONGRATZ–P. TOMASCHEK, Heimatkunde des Bezirkes Gmünd, 3. Aufl. 1986, S. 642. – A. HACKL, Weberei-Museum W., Manuskr. o. J.
(103) An Beschreibungen aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts vgl. u. a.: F. E. Landgraf zu FÜRSTENBERG, Beschreibung des landwirthschaftlichen Zustandes vom Bezirke von Weitra, VOMB, in: Verhandl. d. k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Wien 1, 1816, S. 184 ff. – V. RADLER, Ueber W., ein Städtchen in Unterösterreich an der Gränze Böhmens, in: Vaterländische Blätter f. d. österr. Kaiserstaat, 1813, S. 533 ff. – A. F. REIL, Der Wanderer im Waldviertel, 1823, Neudr. 1929, 1981, S. 219 ff. – Oesterreichische National-Encyklopädie oder alphabetische Darlegung der wissenswürdigsten Eigentümlichkeiten des österreichischen Kaiserthumes 6, 1837, S. 66. – Statistische Uebersicht der wichtigsten Productionszweige in Oesterreich unter der Enns … Als Einleitung zu ihren statistischen Specialberichten, hg. v. d. nö. Handels- u. Gewerbekammer, 1855, S. 591 ff.
(104) Österr. Städtebuch IV/3, S. 245 Nr. 6 f.
(105) KNITTLER-BICHLER, 100 Jahre Sparkasse, S. 29 ff., bes. S. 35. – KATZENSCHLAGER, in: 800 Jahre W., S. 354 ff., bes. S. 359 ff.
(106) KATZENSCHLAGER, in: 800 Jahre W., S. 374.
(107) Ebda., S. 381 ff.
(108) Ebda., S. 377 ff., mit weiteren Literaturhinweisen.
(109) Ebda., S. 413 ff.
(110) Ebda., S. 433 ff.

 

 

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