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Lage
Die Stadt Laa (a) liegt in 182 m Seehöhe (48° 43' nördl. Breite, 16° 23' östl. Länge) inmitten einer quartären Aufschüttungsebene: der von Thaya und Pulkau durchflossenen fruchtbaren Laaer Senke, die sich jenseits der Staatsgrenze fortsetzt (1). Die tertiären Tone, Sande und Schotter sind fast überall mit Löss bedeckt. Das tertiäre Hügelland ist teils mit, teils ohne Lössbedeckung. Mit weniger als 200 mm Niederschlag in den Monaten Mai bis Juli ist das Gebiet die trockenste Gegend Österreichs der letzten Jahrzehnte. Trockenperioden im Spätsommer verursachen nicht selten Dürreschäden, der Ertrag in trockenen Jahren ist auf den leichten, sandigen und flugerdegefährdeten Flächen gering. Infolge des Salzgehaltes des Bodens entstehen in trockenen Sommern lokal auftretende unfruchtbare Nassgallen mit Salzpflanzenflora (2). Die Ebene selbst, in die der Löss eingeschwemmt wird, zeigt hohen Grundwasserstand und daher optimale Böden (Feuchtschwarzerden). Neben dem Ackerbau dominiert der Feldgemüsebau. An Sonderkulturen werden im Bezirk Laa Zwiebeln angebaut.
(a) Sehr herzlich gedankt sei Herrn Dr. Rudolf Fürnkranz, Herrn Mag. Alois Toriser und Herrn Georg Wabra für die Mithilfe bei der Bearbeitung der Wachstumsphasenkarte. Ersterem, der auch die Kulturhefte Laa herausgibt, sei zudem für das genaue Korrekturlesen und die zahlreichen Hinweise sowie Hilfestellungen gedankt, ebenso Josef Pauser, Walter Pohl und Herwig Weigl.
(1) F. GOLDMANN, L. a. d. Thaya, in: Die Städte Niederösterreichs. 2. Teil: H-P. (ÖStB 4/2, 1976) S. 173.
(2) 60 Jahre Raiffeisen-Lagerhaus L. a. d. Thaya 1920–1980, 1980, S. 8.
Ur- und Frühgeschichte
Aus dem Neolithikum finden sich Gräberfelder (insgesamt 14 Gräber) im Bereich des Friedhofhügels von Laa (Glockenbecher Kultur) (3) sowie aus der Bronzezeit (Aunjetitzkultur), darüber hinaus Skelettgräber aus der Latenezeit. Im Stadtgebiet von Laa (Bereich Burggasse, Kirchengasse) wurden weitere jungsteinzeitliche Funde entdeckt, ebenso in Hanfthal (Flur „In der Saben”), im Wüstungsbereich Heuthal und in der Katastralgemeinde Ruhhof. Im letztgenannten Gebiet, sowie aus Wulzeshofen und Hanfthal (Flur „Unter-Neusiedel”) stammt auch zahlreiches bronzezeitliches Fundmaterial. Südlich des alten Pulkaulaufes (Wüstung Neusiedel) sind aus germanischer Zeit ein ausgedehnter Siedlungsbereich sowie Brandgräber in Wulzeshofen bekannt (4); weiters bei der ehemaligen Ziegelei Aulinger (heute: Wienerberger Baustoffindustrie AG) zwei frühgeschichtliche Skelettgräber mit reichen Beigaben (5).
(3) A. TORISER, Funde der älteren Glockenbecherkultur aus L. a. d. Thaya, p. B. Mistelbach, NÖ, (Archaeologia Austriaca 59/60, 1976) S. 29–42.
(4) E. BENINGER, Germanengräber in L./Thaya (NÖ), in: Eiszeit und Urgeschichte VI, 1929.
(5) GOLDMANN (wie Anm. 1) S. 174. Die Funde werden im Naturhistorischen Museum Wien (Prähistorische Abteilung) und im NÖ. Landesmuseum (St. Pölten) aufbewahrt.
Vom Dorf zur Stadt – Geschichte von Laa und seiner Herrschaft in der Frühzeit
Laa wird erstmals in einem Passauer Urbar erwähnt. Die Eintragung bezieht sich auf ein Ereignis aus ca. 1150, als Otto, Walchun und Petrissa von Machland (vor 1148?) villam aput La […] ubi hodie est oppidum dem Bistum Passau schenkten. Weitere Nennungen folgten 1237 als miles Rimboto de La, 1240 als in civitate nostra La, 1250/60 oppidum, 1323 civitas La, 1332 La, […] cum pluribus aliis oppidis. 1277 und 1310 werden erstmals burger erwähnt. Der Name Laa leitet sich nach Ansicht der Sprachwissenschaftler von mhdt. lâ „Lache, Sumpf, Sumpfwiese” ab. Zwölf weitere Dörfer wurden gleichzeitig mit Laa an Passau geschenkt, die fast alle um Laa lagen. Die Erwähnung in der Passauer Tradition (I) bezieht sich auf eine dörfliche Ansiedlung, die innerhalb dieses von Pulkau und Thaya durchzogenen sumpfigen Geländes, möglicherweise als Gründung der Machländer auf bevogtetem Passauer Gut, entstanden ist. An der Stelle des heutigen Marktplatzes ist der Kern dieser Anlage nachgewiesen. Wohl um 1180 wurden von den Besitznachfolgern der 1149 ausgestorbenen Machländer, den Klamm-Velburgern, die zentralen Funktionen womöglich vom nahe gelegenen Altenmarkt auf diese Siedlung übertragen (6).
(6) GOLDMANN (wie Anm. 1) S. 174; R. BÜTTNER, Zur Entstehung der Stadt L. a. d. Thaya, in: UH 28, 1957, S. 168–176.
Die Laaer Besitzungen des Bistums Passau, wie auch jene der Grafen von Klamm-Velburg und Poigen-Rebgau (7) kamen durch Tausch, Kauf und Beerbung seit dem letzten Jahrzehnt des 12. Jahrhunderts an die Babenberger. Noch vor 1225 ließ Leopold VI. die Stadt planmäßig erbauen.
(7) Zu den Belegstellen und dem Hinweis auf das für die Poigen-Rebgauer typische Veitspatrozinium vgl. BÜTTNER (wie Anm. 6) S. 170 u. 175. Vgl. auch weiter unter „Pfarren” die Ausführungen nach Büttner.
Nach Weltin dürfte es allerdings den ehemaligen Lehensleuten der hochfreien Geschlechter Klamm-Velburg und Poigen-Rebgau, den Waisen (8) und ihren Besitznachfolgern in Laa, den Wehingern (Kadolt von Wehing), bei deren Aussterben gelungen sein, entweder Teile der Erbmasse an sich zu ziehen oder noch zu Lebzeiten ihrer Herren einzelne Lehen zu allodifizieren (9). Weiterhin waren Passau und das Kloster Waldhausen im 13. Jahrhundert in Laa begütert. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts waren nach Weltin die Waisen das Stadtministerialengeschlecht und damit die eigentlichen Stadtherren von Laa, wobei gerade zwischen 1220 und 1240 deren starke Hinwendung nach Mähren zu beobachten ist. Bereits um 1225/30 hatte der Waise Siegfried III. durch die Verehelichung mit einer Dürnholzerin in Mähren Fuß gefasst. Seine Witwe Margarethe von Dürnholz wiederum war um 1237/38, als die Stadt in der Gewalt Wenzels von Böhmen war, mit ihren drei Söhnen „Stadtherrin” von Laa. Sie hat wahrscheinlich aus Rücksicht auf ihren reichen Besitz in Mähren die Stadt während der Auseinandersetzungen zwischen Herzog Friedrich II. und dem Kaiser dem Böhmenkönig übergeben, der im kaiserlichen Lager stand. Als die Stadt zurück an Herzog Friedrich fiel, setzte er einen praefectus, Wernhart Preußel, in der Stadt ein (10).
(8) Zu den Waisen und den Beziehungen zu den Poigen-Rebgauern und auch der Grafen von Klamm-Velburg vgl. A. M. DRABEK, Die Waisen. Eine niederöstereichisch-mährische Adelsfamilie unter Babenbergern und Przemysliden, in: MIÖG 74,1966, S. 292 ff.
(9) M. WELTIN, Zur nö. Stadtministerialität im 13. Jh. (am Beispiel von L./Thaya), in: UH 44, 1973, S. 117.
(10) WELTIN, Stadtministerialität (wie Anm. 9) S. 118 u. 120.
Die Abfolge der Stadtherrschaft war auch weiterhin stark vom Wechsel der landesfürstlichen Gewalt (Babenberger, Ottokar von Böhmen und die Habsburger) abhängig: Einzelne Stadtministerialengeschlechter wie die Waisen, mährische Geschlechter und die Wehinger wechselten sich wie erwähnt im 13. Jahrhundert ab (11). 1273 übertrug Ottokar von Böhmen die Stadt zuerst an den aus Ungarn geflohenen Grafen Heinrich von Güssing und dann an Egidius von Preßburg. Die landesfürstliche Stadt war samt der Stadtherrschaft seit dem 13. Jahrhundert zudem häufig verpfändet, wie an König Johann von Böhmen (1323–1332). Karl von Mähren, Johann und Margarete von Tirol erhielten unter anderem die Stadt 1341 als Pfand für den Verzicht ihrer Ansprüche auf Kärnten zugunsten Herzog Albrechts. 1356 erfolgte die Verpfändung der Stadt an Karl IV. (Karl von Mähren) anlässlich der Vermählung seiner Tochter mit Herzog Rudolf IV. 1380 war sie an Hans von Liechtenstein, 1382 samt Stadt- und Landgericht sowie Bürgersteuer an Alber von Puchheim verpfändet (12).
(11) Zur Stadtministerialität vgl. WELTIN, Stadtministerialität (wie Anm. 9); DERS., Die „L.er Briefsammlung”. Eine Quelle zur inneren Geschichte Österreichs unter Ottokar II. Przemysl. (Veröffentlichungen des IfÖG 21, 1975).
(12) GOLDMANN (wie Anm. 1) S. 180.
Untertanen und Grundbesitz in Laa hatten das Wiener Bürgerspital, die Herrschaften Stronsdorf, Loosdorf, Unterstinkenbrunn, Poysbrunn, Mailberg, das Stift Klosterneuburg, die Pfarre Laa, die Dreifaltigkeitsbruderschaft, die Burg Laa und das Schustergrundbuch. Über die eingemeindeten Orte übten 1822 die Herrschaften Loosdorf (über Ungerndorf), Stronsdorf (über Wulzeshofen) und die Kommende Mailberg (über Hanfthal) ortsobrigkeitliche Befugnisse aus.
Die Anlage der Stadt und Siedlungsentwicklung
Nach Klaar entspricht die regelmässige Stadtanlage von Laa, die von einem westlich der N-S-Achse gelegenen Rechteckplatz (dem heutigen, zum Teil verbauten Stadtplatz) im Verhältnis 1:2 beherrscht wird, dem Gründungstyp einer Burgstadt des Übergangsstils von etwa 1200 (13). Dagegen bestimmt die östliche Stadthälfte ein dreieckförmiger angerartiger Platz, der heute in Markt-, Kirchen- und Burgplatz gegliedert ist, in dem nach Klaar die Dorfform des 11. und 12. Jahrhunderts zu erkennen ist, und der somit als Kern der dörflichen Anlage von 1150 anzusehen ist. Nach Büttner muss angenommen werden, dass das Marktrecht von Altenmarkt nach Laa verlegt worden war, da man aufgrund der Fortschritte der Siedlungs- und Befestigungstechnik näher an den wichtigen Thayaübergang heranrücken konnte (14). Umgeben war diese Siedlung von einer, ab 1832 großteils abgebrochenen, Stadtmauer, die ebenfalls als regelmässiges Rechteck annährend ein Verhältnis von 1:2 aufwies. Zugleich mit dieser Rechteckbewehrung ist die „Anlage fester Bauten an den Stadtecken ein Zeichen städtebaulicher Stilformen um 1200” (15). Der Burg im Nordosten der Stadt entsprach ein 1237 gegründetes Minoritenkloster, dem Reckturm, der als Ort für Examinierungen von Delinquenten verwendet wurde, im Nordwesten wohl eine ähnliche Befestigung im Südosten. Das Böhmertor im Norden (geschleift 1861) und das Staatzertor im Süden (geschleift 1852), das gegen den Marktplatz im Hinblick auf einen älteren Straßenzug verschoben erscheint, bildeten die beiden Haupttore an den Schmalseiten der Stadt. In der Südwestecke befand sich das Brüder-(Znaimer- bzw. Pulkauer-)tor (geschleift 1851), das möglicherweise einem alten Verkehrsweg aus dem Pulkautal folgte. Während die Stadt in der Gründungsphase an vielen Stellen noch unverbaut gewesen sein wird, vor allem im Bereich Venus-Reckturmgasse, ist der Bereich zwischen Burg und Kirche (Burgplatz und Breitegasse) als Lagerplatz für Heeresansammlungen in Kriegszeiten planmäßig von jeder Verbauung freigehalten worden. Die noch heute bestehende, einfache Burg mit zwei Wachtürmen und einem Wassergraben, die über eine Zugbrücke zu erreichen war (16), diente dabei als „Lagerzelle” und war ursprünglich nicht für Wohnzwecke gedacht. Sie wurde nach 1400 um den typischen stadtseitigen Butterfassturm, und schließlich auch um Wohn- und Wirtschaftsräume ergänzt. Der jüngste Teil ist der quadratische Turm im Bereich der Befestigung. 1413 wird die Burg erstmals erwähnt (17), 1568–1572 erfolgten Ausbesserungsarbeiten (18). Mit dieser wehrtechnischen Bedeutung ist Laa wie die Waldviertler Städte Drosendorf, Waidhofen an der Thaya, Zwettl und Weitra in das schon im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts ausgebildete Burgstadtsystem eingeordnet, das im 13. Jahrhundert weiter ausgebaut wurde. Sowohl Laa, als die östlichste Stadtanlage, als auch Weitra, das um 1208 erstmals genannt wird, dürften in diese Ausbauzeit fallen.
(13) A. KLAAR, Der Stadtgrundriss von L. a. d. Thaya, in: UH 28, 1957, S. 176–180, hier 178.
(14) BÜTTNER (wie Anm. 6) S. 172f.
(15) KLAAR (wie Anm. 13) S. 179.
(16) R. FÜRNKRANZ, Landesfürstliche Stadt L. a. d. Thaya. Ein kulturhistorischer Stadtführer, 1980, S. 11.
(17) Zur Erwähnung der Burg vgl. W. BOEHEIM, Archäologische Notizen über L. a. d. Thaya, in: Mittheilungen der k. k. Central-Commission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale, NF Bd. 13, 1887, S. CLXI.
(18) Zur Burg Laa und den Schwierigkeiten der Erhaltung vgl. BOEHEIM, Die Burg zu L., in: Monatsblatt des Alterthums-Vereines zu Wien, II. Bd., 5. Jg., Nr. 5, Mai 1888, S. 33–35. Zu den Reparaturen des 16. Jahrhunderts vgl. M. VANCSA, Die Baureparaturen der Burg L. im XVI. Jahrhundert und ihre Kosten, in: Berichte und Mittheilungen des Alterthums-Vereines zu Wien, Bd. 34, 1899, S. 57–68.
Damit auch strategisch günstig gelegen, war Laa Sammelplatz und Ausgangspunkt militärischer Aktionen. Im Krieg gegen König Béla von Ungarn nützte Ottokar II. Przemysl 1260 und 1273 die Stadt, in den Hussitenkriegen im ersten Viertel des 15. Jahrhunderts Herzog Albrecht V. (19). Die Funktion als Einquartierungsort blieb bestehen: Im Mai 1619 lagerten hier die böhmischen Truppen des Grafen Matthias Thurn, daneben ein mährisch-ungarischer Truppenteil, und schließlich verwüstete die kaiserliche Soldateska unter Collalto die Stadt. Nachdem 1645 unter Torstensons Generalmajor Montaigne die Stadt von den Schweden erobert und besetzt worden war, bestanden nach dem Krieg nur noch 50 Häuser in Laa. 1742 und 1866 wurden in Laa Teile des preussischen Heeres einquartiert (und schleppten dabei 1866 die Cholera ein), 1809 des französischen.
(19) Vgl. dazu J. SEIDL, Stadt und Landesfürst im frühen 15. Jh. (Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs 5, 1997) S. 45f. und 56.
Die zum Stadtplatz führenden Wege und Straßen um 1600 entsprechen den noch heute vorhandenen Gassen und Straßen: die Staatzergasse (heute: Staatsbahnstraße) führte vom Süden durch das Staatzertor in die Stadt, die Rossmarktgasse (Rathausgasse), das Pflastergässl (Kirchengasse), das sich über den Platz fortsetzte, und das Ledergässl (Mühlgasse) vom Osten, die Böhmergasse (Hauptstraße) vom Norden durch das Böhmertor bzw. vom Venusberg (Bezeichnung im 16. Jahrhundert belegt), und die Brüdergasse (Nordbahnstraße) vom Südwesten durch das Brüdertor (20). 1902 entstand durch Abbruch des Hauses mit der Konskriptionsnummer 2 (neben dem alten Rathaus) die Rolandgasse. Sie führt zur Wehrgartenstraße, die durch die Schleifung der Stadtmauer neu entstanden war. Bis dahin erreichte man das Wehrgartenviertel durch das „Deutsche Haus” (Stadtplatz 15), wo es ab ca. 1820 eine Tür in der Stadtmauer gab, die ursprünglich auf Weisung des Stadtrates verschlossen gehalten werden sollte, später jedoch freigegeben wurde. 1906 wurden die Straßenbezeichnungen neu festgelegt, der Stadtplatz hieß nunmehr Hauptplatz, 1934 kurzfristig Dollfuß-Platz, bis 1945 Adolf-Hitler-Platz, seit 1945 wieder Stadtplatz.
(20) FÜRNKRANZ, Der Stadtplatz im Wandel der Zeit. (Kulturhefte Laa, Nr. 9, 1991) S. 5.
1896 wurden der Schiller- (zwischen Burg und Mühle) und Schubertpark (von der Mühle in Richtung Süden) vor dem Mühlbach im Osten der Stadt bei der Mühle angelegt. An der Stelle des ehemaligen Friedhofs vor der Pfarrkirche entstand der Kirchenpark.
Entlang der „langen Zeyle”, die sich vom ehemaligen Gasthof „Zur Goldenen Rose” (Stadtplatz 8) bis zum Beginn der Venusgasse erstreckte, wohnte die Bürgerschaft, während sich auf der Ostseite des Platzes die „minderen” Stadthäuser befanden und im Bereich des Minoritenklosters die ärmere Bevölkerung lebte.
Während des Dreißigjährigen Krieges verödeten viele Häuser. Um 1650 standen beinahe alle Häuser der östlichen Stadtplatzseite leer und waren teilweise desolate Brandstätten. Von den 55 auf dem Platz befindlichen Wohnhäusern waren 25 abgebrannt bzw. verödet, eventuell sogar mehr (21). Der Maria-Theresianische Steuerkataster verzeichnet 166 Wohnhäuser, von denen 55 auf dem Stadtplatz lagen. Bis zur Erstellung des Franziszeischen Katasters 1822 erhöhte sich ihre Zahl auf 195. Während der Stadtplatz im Wesentlichen unverändert geblieben war, waren neue Häuser auf dem Venusberg und dem Marktplatz entstanden. In vielen Stadtplatzhäusern wurden Geschäfte eingerichtet, in denen sich auch die bäuerliche Bevölkerung zunehmend versorgte. Ab 1840 begann man den Stadtplatz, beginnend vom Staatzertor den Mühlbach abwärts zu pflastern. Als Baumaterial wurden die aus der Stadtmauer gebrochenen Steine verwendet. Aus hygienischen Gründen wurden Kanäle angelegt. Bis ins 18. Jahrhundert war von der Stadtmauer neben Herrn Rempotds Garten bis herauf zum Brückl beim Freythoff und durch die Kirchengasse, so lang sie ist (22), ein offener Graben, in dem die Stadtplatz-Abwässer aus der Stadt geleitet wurden (23). 1869 wurden die Pflasterarbeiten abgeschlossen. Zugleich wurden Trottoirs erneuert bzw. angelegt. Nach der Errichtung der ersten Trinkwasserleitung ab 1885/86, die das Wasser aus einem Brunnen auf dem Kellerhügel mittels eines Dampfpumpenwerkes schöpfte, wurden die damit überflüssigen Brunnen allmählich verschlossen. 1909/10 schuf man die jetzt bestehende Wasserleitung, deren Wasser aus den Quellen bei Kirchstetten stammt. 1970 erfolgte der Anschluss an die Ringwasserleitung. Um 1880 hatte sich das Bild des Stadtplatzes somit wesentlich verändert.
(21) FÜRNKRANZ, Stadtplatz (wie Anm. 20) S. 7.
(22) StA L., Ratsprotokoll v. 3. September 1599.
(23) FÜRNKRANZ, Der Kirchenplatz. (Kulturhefte Laa, Nr. 10, 1992) S. 8.
1830 wurde durch die Regulierung der Thaya, die Laa immer wieder überschwemmte und von der Umwelt abschnitt, auch die Umgebung der Stadt stark verändert. Der Mühlbach wurde als künstlicher Thayaarm, der in Tschechien von ihr abgeleitet wird und einige Kilometer nach Laa wieder in sie mündet, um die Stadt geleitet. Die Thaya fließt dagegen in einem weiten Bogen nördlich von Laa (24).
(24) Zur Geschichte der Thaya und des Mühlbachs vgl. F. MADER, Von der Thaya zum Mühlbach. (Kulturhefte Laa, Nr. 5,1987).
Die Straßen ins Pulkautal, nach Staatz und nach Mähren wurden ausgebaut. Eine Siedlungsentwicklung über die Stadtmauern hinaus begann jedoch erst im 19. Jahrhundert. Ab 1860 dehnte sich vor dem abgetragenem Böhmertor eine Reihe von Kleinhäusern aus, die Neustift. Die Stadt wuchs somit bis zur tschechischen Grenze. Östlich des Schiller- und Schubertparks liegt hinter den Häusern der Goethestraße und einer großen Sportanlage die Neustadt. Ihren Mittelpunkt bilden das neue Hauptschulgebäude (errichtet 1974) und das Hallenbad (errichtet 1975). Von 1918 bis 1945 wurde das Gebiet zwischen dem Stadtkern und dem Ostbahnhof verbaut. Die Staatsbahnstraße führt stadtauswärts über den Stiftungsplatz vorbei an der evangelischen Kirche zum Ostbahnhof. Seit 1945 entsteht im Anschluss daran die weiträumige Siedlung am „Kellerhügel” östlich der Ostbahn. Zudem breitet sich die Stadt seit den 1950er Jahren auch im Westen (Am Anger) zunehmend aus.
Die Verwaltung der Stadt
Bereits durch Leopold VI. (1198–1230) wurde Laa ein Stadtrecht (nach Wiener Recht) verliehen, wie aus dem Privileg König Rudolfs vom 8. Juli 1277 ersichtlich ist. Aus dem Jahr 1281 stammt das erste nachweisbare Siegel der Stadt, das eine Mauer mit zwei runden Quadertürmen, dazwischen einen dreieckigen Bindenschild und die Umschrift SIGILLVM.CIVITATIS.DE.LA trägt. Eine Fälschung ist dagegen das Siegel von 1156, das eine Mauer mit geöffnetem Tor zwischen zwei runden Türmen zeigt, wobei auf den Zinnen über dem Tor eine Krone liegt. Das Privileg von 1277 ist nur als Insert in einer Privilegienerneuerung von König Ladislaus von 1453 überliefert. Nachdem während des Dreißigjährigen Krieges 1621 sämtliche Originalurkunden verloren gegangen waren (25), wurden der Stadt alle ihr jemals erteilten Rechte und Freiheiten durch Kaiser Ferdinand II. mit der Pancharta vom 23. September 1627 erneuert. Laa erscheint seit 1313 in der Gruppe der landesunmittelbaren Städte. Seit 1406 war es im Bündnis der Stände vertreten, hat den Landtag zwischen 1520 und 1541 aber nur zweimal besucht.
(25) Verloren gegangen sind auch die Ratsprotokolle bis einschließlich Band 32. Sie setzen erst 1590 mit Band 33 ein und sind mit Lücken bis 1857 erhalten. Matthias Gregora, 1886–1898 Pfarrer von Laa, verwendete noch einen Band der Ratsprotokolle 1581–1587. Vgl. VANCSA, Die Ratsprotokolle der Stadt L. a. d. Thaya, in: Mitteilungen der dritten (Archiv-)Sektion der k. k. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale, VI. Bd., 3. Heft, 1907, S. 264f.
Um die Stadt lag ein ausgedehnter Landgerichtsbezirk, der von der Burg Laa aus verwaltet wurde (26), die mit Besitz außerhalb Laas zudem Mittelpunkt einer eigenen Grundherrschaft wurde. Das Landgericht Laa war nach Weltin wesentlich kleinräumiger als Grund (27) angenommen hatte, der meinte, dass es bis über Mistelbach hinausgereicht hätte. Die großen Landgerichte des Viertels unter dem Manhartsberg dürften sich jedoch mit den großen landesfürstlichen Ämtern decken (28). Es ist nach Weltin vermutlich zwischen Stranzendorf und Pernhofen (abgekommen beim Meierhof Pernhof, Gemeinde Wulzeshofen) – Michelstetten – Wetzelsdorf – Neuruppersdorf/Wildendürnbach zu umreißen (29).
(26) BÜTTNER (wie Anm. 6) S. 171. Zum Ausmaß des Landgerichtsbezirkes vgl. WELTIN, Stadtministerialität (wie Anm. 9) S. 123 ff.
(27) A. GRUND u. K. GIANNONI, Erläuterungen zum Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer 1/2, 1910, S. 128f.
(28) G. VORBERG, Zur Struktur des landesfürstlichen Besitzes in NÖ., Diss. 1965, S. 32f.
(29) WELTIN, Stadtministerialität (wie Anm. 9) S. 124.
Die Häuser in der Stadt wurden wohl nach der so genannten Gründerleihe mit einem einheitlichen Zinssatz zu Burgrecht verliehen. 1240 werden iudex und praefectus genannt (30). Es handelt sich nach Büttner um den Landrichter und den Burghauptmann auf der Burg Laa. Laa wird dabei als Stadt Herzog Friedrichs II. bezeichnet: in civitate nostra La (31). Während der oben erwähnte praefectus sich hauptsächlich um militärische Fragen zu kümmern hatte, oblag dem iudex neben der Gerichtsbarkeit in der gesamten provinicia offenbar auch die Verwaltung. Wie aus dem Regalienverzeichnis ersichtlich ist, waren die Gerichtsgefälle von Laa weder dem capitaneus noch – im 14. Jahrhundert – dem Richter verpachtet, sondern einem der seit Ottokar in Österreich nachweisbaren Kammergrafen. Anfangs handelte es sich dabei um Juden, später um reiche Bürger aus Wien, Tulln und Krems (32). Für den ordentlichen Eingang der Gefälle in Laa haftete der capitaneus Kadolt von Wehing dem Kammergrafen Otto vom Hohen Markt, einer der Reichen von Wien.
(30) Urkunde v. 1240 Jänner 31, Krems (BUB II 194f, Nr. 350).
(31) BÜTTNER (wie Anm. 6) S. 171, Anm. 26.
(32) WELTIN, Kammergut und Territorium. Die Herrschaft Steyr als Beispiel landesfürstlicher Kammergutsverwaltung im 13. und 14. Jh., in: MÖSTA 26, 1973, Anm. 126–129.
Die landesfürstliche Herrschaft Burg Laa wurde von Pflegern verwaltet. Neben die Grundherrschaft der landesfürstlichen „Burg Laa”, deren Inhaber unter anderem die Familien Vallbacher, Fünfkirchner, Tschemahor, später Trautson, Auersperg, Liechtenstein und Piatti waren, trat die Bürgergemeinde der landesfürstlichen „Stadt Laa”. Diese gewann im Lauf der Zeit ebenfalls einzelne Besitzungen außerhalb der Stadt (33). Um 1283 wird das iudicium de Lâ genannt (34). Der Burgfried von Laa erstreckte sich seit dem Ankauf des öden Dorfes Laa mit Bann und Gericht 1514 auch auf die Wüstung Heuthal (35). 1570 kam die Herrschaft „Burg Laa” pfandweise an die Stadt, bis sie als landesfürstliches Lehen 1578 mitsamt dem Landgericht an die Familie Trautson überging, doch blieb die Herrschaft bis 1652 an die Stadt verpachtet. Im 16. bzw. 17. Jahrhundert schied die Stadt aus dem Landgericht der Burg Laa aus. Bereits 1538 war der Stadt durch die NÖ. Kammer die Hochgerichtsbarkeit zugesprochen worden. 1652 wurde durch die definitive Trennung der Verwaltung beider Bereiche die Abspaltung des Landgerichts Stadt Laa aus der Herrschaft Laa vollzogen. Als Zeichen der Gerichtsbarkeit steht seit 1575 der als Rolandsäule (Schild mit der Jahreszahl 1575) bezeichnete Pranger gegenüber dem alten Rathaus (36). Eine auf der Säule befindliche Muster-Elle deutet darauf hin, dass an diesem Pranger keine Strafen vollzogen wurden, die ehrlos machten, und dass seine Berührung damit nicht wie die eines Galgens unehrlich machte (37). Die Schranne befand sich in der Mitte des Platzes. 1850 wurde hier das Bezirksgericht Laa eingerichtet, das 1882 ein eigenes Gebäude auf dem Stadtplatz Nr. 22 (1983–1985 vollständig renoviert) erhielt, nachdem es die Übersiedlung in das (alte) Rathaus abgelehnt hatte. In dieses Haus zog auch das Steueramt ein. Bis zum Bezug des neuen Hauses, und da die Schranne umgebaut wurde, amtierte das Bezirksgericht in den Räumlichkeiten des ehemaligen Gasthauses „Zur Goldenen Rose” (seit 1879 im Besitz der Spar- und Vorschußkasse) (38). 1902 wurde die alte Schranne demoliert. An ihrer Stelle sollte nach dem „Anschluss” ein großes Parteigebäude der NSDAP entstehen, von dem noch eine Planzeichnung erhalten ist (39). Die russische Besatzungsmacht hatte ihren Sitz dagegen nach 1945 im Haus Stadtplatz 5.
(33) BÜTTNER (wie Anm. 6) S. 172.
(34) GOLDMANN (wie Anm. 1) S. 178.
(35) Zum Kaufvertrag vgl. M. GREGORA, Heuthal, ein verödetes Dorf bei L. a. d. Thaja, in: BII. Lk. NÖ NF 25, 1891, S. 339–341.
(36) FÜRNKRANZ u. G. WABRA, L. a. d. Thaya. Von der Jahrhundert- zur Jahrtausendwende. Dokumentation einer Veränderung, 2000, S. 15.
(37) K. KAFKA, Die Muster-Elle in L. a. d. Thaya, in: UH 17, 1944, S. 27–29, hier 28.
(38) FÜRNKRANZ, „Zur goldenen Rose”. 400 Jahre Schildwirtshaus und 150 Jahre Kaffeehausgerechtigkeit. Ein Stück L.er Gastronomiegeschichte. (Kulturhefte Laa, Nr. 14, 1996) S. 63.
(39) FÜRNKRANZ, Stadtplatz (wie Anm. 20) S. 16f.
Das Privileg Rudolfs I. von 1277 bestätigte das Gericht, regelte die Kompetenzen zwischen Hauptmann bzw. Richter, der vom Landesfürst ernannt wurde, und den Geschworenen, die die genossenschaftlichen Agenden im eigenen Amtsbereich erledigten. Die Verwaltung des Gemeindevermögens oblag den Bürgern. Spätestens seit dem 16. Jahrhundert teilten sich der Stadtrichter, ein gewählter Bürgermeister, der Innere Rat mit elf Mitgliedern, von denen zwei Schlüsselherren waren, und der aus zwölf Mitgliedern bestehende Äußere Rat die Verwaltung der Stadt. Neben dem Bürgermeister und Richter sah die Gaisruck'sche Instruktion von 1746 zehn Innere und acht Äußere Räte sowie je einen Ober- und Unterkämmerer vor, die sich nunmehr um die Finanzgebarung der Stadt zu kümmern hatten. Im Zuge der Magistratsreform unter Kaiser Joseph II. wurde 1785 auch der Magistrat Laa neu geregelt: Dem Bürgermeister standen ein Syndikus und drei Ratsmänner zur Verfügung. Unter ihnen trat Simon Scheiner (1790–1873) besonders hervor, der als Bürgermeister der Stadt von 1829–1861 vorstand und eine Reihe von Maßnahmen zur wirtschaftlichen Konsolidierung setzte. Er amtierte in dem im 17. Jahrhundert stark umgebauten Rathaus auf dem Stadtplatz Nr. 17 (heute: Altes Rathaus mit Südmährer-Museum, Stadtbibliothek und Sitz des Fremdenverkehrsbüros), dessen ältester Kern, im Kellergeschoß der Südhälfte des Hauses, aus der Romanik stammt. Dabei dürfte es sich um einen Wehrbau in Form eines kleinen festen Hauses gehandelt haben, der im 14./15. Jahrhundert auf mehr als die doppelte Größe erweitert worden ist. Der aus dieser Zeit stammende, im Erdgeschoß verlaufende gotische Laubengang wurde im Zuge vom Umbauten, die wahrscheinlich vor 1676 stattfanden, vermauert. Möglicherweise durch die Brandkatastrophe von 1536 oder 1564 wurde der Bau schwer beschädigt, jedoch wieder hergestellt, die Fassade wurde erneuert. Ebenso wie der Laubengang fiel auch die Südhälfte des Hauses den Umbauten des 17. Jahrhunderts zum Opfer. Sämtliche Einbauten im Südteil des Hauses wurden entfernt, in den beiden unteren Etagen Stichkappengewölbe eingezogen und die Fassade vollkommen neu gestaltet, die am Anfang des 18. Jahrhunderts zusätzlich mit Freskenschmuck versehen wurde. Mit den Veränderungen der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzten auch im Rathaus und bei der Schranne bauliche Veränderungen ein. 1849 übersiedelte der Magistrat in die Schranne, später in das Haus von Ignaz Baumgartner (Stadtplatz 1), ab 1869 wieder in die Schranne, in der auch die neu gegründete Sparkasse untergebracht wurde, während das Steueramt von dort ausziehen musste (Stadtplatz 49; Haupttrafik). Das Rathaus, in dem nach 1850 nur noch die Gendamerie ihren Sitz hatte, wurde zunehmend für Wohnzwecke für Gemeindebedienstete umgewandelt. Nach der Übersiedlung in das 1898/99 erbaute neue Rathaus (Stadtplatz Nr. 43) wurde das Alte Rathaus vollständig als Wohngebäude adaptiert, verfiel nach dem 2. Weltkrieg zunehmend und wurde in den 1980er Jahren revitalisiert (40). Hier fanden das Südmährer-Museum und die Touristeninformation ihren Sitz. Im neuen Rathaus, das 1898/99 anstelle der beiden ein Jahr davor von der Sparkasse aus Privatbesitz erworbenen Häuser Konskriptionsnummer 173 und 186 errichtet worden war, befinden sich neben den Amtsräumen der Stadtverwaltung und den Sparkassenräumen verschiedene Behörden, darunter die Außenstelle der Bezirkshauptmannschaft (1854/68 Gemischtes Bezirksamt) und die Außenstelle des Finanzamtes Mistelbach (1850 als Steueramt Laa gegründet).
(40) TORISER, Altes Rathaus. (Kulturhefte Laa, Nr. 1, 1983) S. 5 ff.
Wirtschaftliche Entwicklung
Die Funktion als Grenzfestung und die Lage an einem, bis ins 15. Jahrhundert bestehenden Kornhandelsweg von Korneuburg nach Mähren brachten eine wirtschaftliche Blüte der Stadt im 13. und 14. Jahrhundert. König Rudolf I. gewährte der Stadt bereits 1278 einen Mauterlass. Mit dem Privileg vom 23. Februar 1310 durch Herzog Friedrich den Schönen wurde Laa an der Korneuburger Maut beteiligt. Als Abgeltung für die in den Hussitenkriegen erlittenen Schäden erhielt die Stadt 1438 von Albrecht V. Maut- und Zollfreiheit zugesprochen, die 1486 erneuert wurde. 1512 wird ein eigener Laaer Metzen (Getreidemaß) genannt.
Als die Straße im 15. Jahrhundert verlegt wurde, bedeutete dies für Laa einen Verlust vieler wirtschaftlicher Vorteile, der durch die Verleihung von Privilegien ausgeglichen werden sollte. 1471 verlieh Friedrich III. der Stadt eine Pferdemaut, deren Ertrag zum Wiederaufbau der Stadtmauer bestimmt wurde (41) und die 1783 aufgehoben wurde. 1500 erhielt die Stadt das Recht zur Einhebung und Verwendung der landesfürstlichen Maut, die 1609 gemeinsam mit der Herrschaft „Burg Laa” an die Grafen Trautson kam. Kaiser Ferdinand I. befreite die Stadt 1526 für zehn Jahre vom Abgabedienst und gewährte ihr nach einer Feuersbrunst 1536 einen Steuernachlass. Unter Maria Theresia wurden alle Maut- und Zollfreiheiten der Stadt aufgehoben. In Laa, Wulzeshofen, Ruhhof und Neudorf bestanden jedoch von 1750 bis 1810 Grenzwegmauten.
(41) Inserierte Abschrift in dem Privilegienlibell Kaiser Ferdinands II. v. 1627 September 23 (StA L.); vgl. VANCSA, Baureparaturen (wie Anm. 18) S. 58.
Am 3. März 1412 bestätigte Herzog Albrecht V. einen bereits bestehenden Jahrmarkt zu St. Veit (15. Juni) und einen Samstag-Wochenmarkt. Zudem bewilligte er einen Wochenmarkt am Dienstag sowie einen Jahrmarkt zu St. Elisabeth (19. November), der 1594 auf den Sonntag danach verlegt wurde. Am 27. Juni 1492 wurde schließlich noch ein Jahrmarkt zu St. Augustin (28. August) und am 18. Februar 1775 ein Jahrmarkt am Dreikönigstag verliehen. Nachdem die Märkte allmählich in Vergessenheit geraten waren, wurden sie unter Bürgermeister Simon Scheiner 1832 wieder eingeführt, jedoch alle Jahrmärkte auf den jeweils folgenden Dienstag verlegt. Damit schuf er die Basis für einen neuerlichen Aufschwung. Am samstäglichen Wochenmarkt wurden bis zu 20.000 Metzen Getreide, hauptsächlich Gerste, umgeschlagen. Auch der Ferkelmarkt genoss überregionale Bedeutung. 1855 wurde ein zusätzlicher Jahrmarkt am Dienstag nach Judica abgehalten. Gegenwärtig findet neben den vier Jahrmärkten (Dreikönig, St. Veit, St. Augustin und Elisabeth), nur noch der Wochenmarkt als örtlicher Bauernmarkt statt. 1882 fand die Landwirtschaftliche Regionalausstellung des Viertels unter dem Manhartsberg und 1950 eine Ausstellung für Handel, Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft in Laa statt.
Während sich das Marktgeschehen ursprünglich auf dem Kirchenplatz abgespielt haben dürfte, übersiedelten einige der Märkte vor 1600 auf den Stadtplatz. Hier befanden sich in den Lauben, die heute verschwunden sind, da das Niveau des Stadtplatzes aus bisher unbekannten Gründen um bis zu zwei Metern angehoben wurde (42), auch die Verkaufsgewölbe und Handwerksläden. Zwar lebte der Großteil der Bevölkerung von der Landwirtschaft, die Märkte und Handwerker machten Laa aber dennoch für die Bewohner der umliegenden Dörfer zum zentralen Ort. Ein Glaser, zwei Pulvermacher, ein Schuster, zwei Bäcker, zwei Schneider, ein Kürschner, ein Riemer, ein Tischler, zwei Lederer, drei Tuchmacher, ein Schlosser, ein Fleischer und ein Lebzelter finden sich im Jahr 1600 als Handwerksmeister und damit zugleich Bürger und Hausbesitzer am Stadtplatz. Um 1600 wurde der Häfenmarkt vom Kirchenplatz zuerst zum Brüdertor (heute: Raiffeisenplatz) und dann in den nördlichen Bereich des Stadtplatzes verlegt. Der Holzmarkt blieb dagegen bis zum Dreißigjährigen Krieg weiter bei der Kirche, auf dem das für den Heizbedarf benötigte Brennholz der waldarmen Laaer Ebene gelagert wurde. 1709 wurde an dieser Stelle die Dreifaltigkeitssäule errichtet. Um 1600 erstreckte sich vom alten Rathaus in Richtung Venusberg der Ledermarkt, im Anschluss daran der Schuhmarkt (Konskriptionsnummer 177, heute Stadtplatz 52 und 53). An seine Stelle wurde 1635 der Häfenmarkt verlegt. Der Schuhmarkt rückte weiter bis vor das Gebäude mit der Konskriptionsnummer 121 (Stadtplatz 31; heute: Café Lachmayer). Daran anschließend befanden sich der Geflügel- und Obstmarkt. Der „Traidmarkt” wurde am gesamten Platz vor dem heutigen Rathaus abgehalten. Ein kleiner Fischmarkt dürfte sich zusätzlich rechts vom alten Rathaus befunden haben, drei Fleischbänke im Bereich der späteren Konskriptionsnummer 181 (ab 1912 Gasthaus, heute: Kaufhaus Frank-Mair), die allerdings bald aufgelassen und an die angrenzenden Hausbesitzer verkauft wurden. Diese Stadtfleischbänke werden 1623 im Bereich des Hauses Stadtplatz 59/60 (Konskriptionsnummer 174), d. h. hinter dem Haus Stadtplatz 48 (Konskriptionsnummer 181), erwähnt, da der Fleischhauer sein Haus am Eck neben dem (Pflaster-)Gassl an einen Tuchmacher verkauft hat. Hier hielten bis 1629 die – meist drei – Bestandsfleischhauer ihre Waren zu den vom Magistrat festgesetzten Höchstpreisen feil. In diesem Jahr wird die Stadtfleischbank an Hans Konrad verkauft (43). In der Nähe der Schranne befanden sich nicht genauer lokalisierbare Brotläden (44). Nachdem um 1880 der Ferkelmarkt auf den Rossmarkt, den heutigen Marktplatz, verlegt worden war, wurde der Pferdemarkt auf dem weiten Platz vor der Burg abgehalten (45).
(42) Die entscheidende Umgestaltung muss vor 1600 erfolgt sein, da aus den Protokollen, Gedenkbüchern u. a. zu erschließen ist, dass der Stadtplatz sein Niveau und seine Baulinien seit damals nicht mehr wesentlich verändert hat; vgl. FÜRNKRANZ, Stadtplatz (wie Anm. 20) S. 4.
(43) FÜRNKRANZ, Stadtplatz (wie Anm. 20) S. 54.
(44) FÜRNKRANZ, Stadtplatz (wie Anm. 20) S. 4f.
(45) FÜRNKRANZ, L. in alten Ansichten, 1989, Abb. 68.
Drei Brunnen befanden sich auf dem bis 1850 ungepflasterten, und damit bei regnerischem Wetter fast unpassierbaren Stadtplatz (46), die jährlich vom Brunnenmacher gereinigt wurden: der „Rainbrunnen” am Schuhmarkt, der „Kleine Eysenbrunnen” und ein weiterer in der Nähe der Mariensäule.
(46) Zu den jährlichen Ermahnungen der Bürgermeister an die Bürger der Stadt, sich „deß außgiessen vor den Häusern, zugleich der Schüttung des andern Unflats genzlich” zu enthalten, vgl. Ratsprotokoll v. 10. Mai 1599. Vgl. FÜRNKRANZ, Stadtplatz (wie Anm. 20) S. 3.
Neben Zuckerrüben, Weizen und Gerste werden im Gemeindegebiet vor allem Feldgemüse angebaut wie Zwiebeln (besonders in den „Zwiebelgemeinden” Hanfthal und Wulzeshofen), Gurken und Knoblauch. Durch die Regulierung der Thaya und die Trockenlegung der Sümpfe wurden zusätzliche landwirtschaftlich nutzbare Flächen gewonnen. Zudem entstanden im Wüstungsbereich mittelalterlicher Dörfer Gutshöfe (Blaustauden-, Geiselbrechts- und Ruhhof). 1919/20 wurde die Landwirtschaftliche Lagerhausgenossenschaft gegründet (47), deren Einzugsgebiet ident ist mit dem Bezirksbauernkammerbereich bzw. auch dem Gerichtsbezirk Laa. 1947 entstand die Obst- und Gemüseverwertungsgenossenschaft. Auf diese Faktoren – agrarische Marktwirtschaft, Verwaltung und auch Schulwesen – stützt sich die zentralörtliche Funktion Laas innerhalb des Mistelbacher Einzugsgebietes. Die seit 1918 bedingte Randlage bildete ein wesentliches Entwicklungshindernis trotz der relativ großen Entfernung zu vergleichbaren Zentralorten (48). Die Wirtschaft stagnierte.
(47) Vgl. 60 Jahre Raiffeisen-Lagerhaus L. a. d. Thaya 1920–1980, 1980.
(48) E. LUITZ, Die Städte des nordöstlichen Weinviertels (L. a. d. Thaya, Mistelbach, Poysdorf und Zistersdorf) als Marktzentren und zentrale Orte, 1970.
Ein zusätzliches wirtschaftliches Standbein für die Stadt bildete das 1454 durch Ladislaus Postumus erteilte Recht des Bierausschenkens im städtischen Brau- und Schenkhaus im Bereich des oberen Stadtplatzes (Stadtplatz 31, dort bis 1623, heute: Wohnhausanlage; danach Stadtplatz 33, vgl. unten). Darüber hinaus wurde Bier auch durch – zumeist zwei – Leutgeber ausgeschenkt. Von 1454 bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts war das Brauhaus in städtischem Besitz, 1841 ging es in Privatbesitz über, seit 1850 ist die Brauerei im Besitz der Familie Kühtreiber mit ca. 130 Beschäftigten. Bereits 1436 vermachte der in Laa geborene Korneuburger Bürger Andre Hechinger einen Großteil seines erheblichen Besitzes in Laa der Stadt und der Kirche St. Veit zu deren Wiederaufbau, darunter seinen Anteil an den im Brauhaus gelagerten Steinen. Die damalige Lage dieses Brauhauses in der Stadt ist nicht feststellbar, wahrscheinlich lag es an der Stadtmauer am Wasser im Bereich des heutigen Marktplatzes (49). 1589 wurde das an den städtischen Meierhof angrenzende Haus des Oswald Müller vom Stadtrat zum Brauhaus umfunktioniert (heute: Bürgerspitalgasse, alte Mälzerei). Zur Verrechnung der Einkünfte wurden vom Stadtrat jeweils zwei Bürger als (Bier-)Brauhändler bestellt. Täglich um 8 Uhr abends hatte der für den ordentlichen Gang der Kirchturmuhr Zuständige die Bierglocke zu läuten. Das bedeutete, dass ab dem Zeitpunkt Bier nur noch im städtischen Wirtshaus ausgeschenkt werden durfte. 1602 wurde aufgrund finanzieller Probleme, unter anderem nach dem Stadtbrand, der 41 Häuser vernichtete, allen Bürgern, die ein geeignetes Haus hatten, bis auf Widerruf erlaubt, Bier auszuschenken (50). Nachdem das Bier im frühen 19. Jahrhundert an Bedeutung verloren hatte, nutzten die Pächter des Brauhauses dieses zunehmend als Wohngebäude. Erst mit der Übernahme durch Anton Kühtreiber änderte sich die Lage für das Brauhaus entscheidend. 1892 war die Kapazitätsgrenze der Brauerei erreicht, 1899–1901 wurde der neue Brauereikomplex errichtet, das alte Gebäude blieb bis 1911 als Mälzerei in Betrieb. 1908 wurde die Markenbezeichnung „Hubertus-Bräu” eingeführt. Vor dem Ersten Weltkrieg wurden mehr als 50.000 hl Bier erzeugt, diese Zahlen haben sich nach Einbrüchen nach dem Krieg und der Weltwirtschaftskrise bis 1938 auf 80.000 hl erhöht. Um die Umsatzrückgänge während des Ersten Weltkrieges auszugleichen wurden jährlich 1,100.000 kg Malzkaffee erzeugt und bis nach Italien geliefert. In den letzten Jahren pendelte sich der Bierausstoß auf etwa 65.000 hl ein, in dieser Größenordnung liegt auch die Produktion der alkoholfreien Vitus-Limonade (1964) und von Mineralwasser, dessen Quelle durch einen 1893 gebohrten 155 m (bei der ersten Bohrung 237 m) tiefen artesischen Brunnen (Vitusbrunnen) stammt, der jedoch erst 1956 wieder entdeckt und 1976 als Heil- und Mineralwasser anerkannt wurde (51). Seit 1994 wird es als „Natürliches Mineralwasser” auch als Brauwasser verwendet.
(49) FÜRNKRANZ, Von Braumeistern, Brauhändlern und Leutgebern, in: DERS., G. GRUBER, B. KLEIBL, M. ÜBERALL: L. und das Bier – seit 1454. FS. zum 70. Stiftungsfest der K. Ö. St. V. Nordgau, 1995, S. 15f.
(50) M. BACHNER, Ehemalige Brauerei Kühtreiber L. a. d. Thaya. Bestandsaufnahme und Revitalisierung, Diplomarb. 1996, S. 23.
(51) M. ÜBERALL, Hubertus-Bräu, eine Erfolgsstory, in: L. und das Bier (wie Anm. 49). Vgl. auch Hubertus-Bräu L. a. d. Thaya, [1967].
Ebenfalls in Privatbesitz überging die Stadtmühle (1825 an Franz Kasparek), für deren Errichtung Kaiser Ferdinand I. 1526 die Durchbrechung der Stadtmauern gestattet hatte, das „Mühltürlein” bot Ein- und Auslass. Während das – vermutlich hölzerne – Mühlhaus vor der Stadtmauer gebaut wurde, wurde innerhalb der Stadtmauer die Hauswohnung errichtet. Für seine Investition in diese Mühle erhielt Wolfgang Müllner zehn Jahre Abgabenfreiheit. Schon davor hatte es eine Mühle, möglicherweise an selber Stelle bzw. in unmittelbarer Nähe gegeben (52). 1558 kaufte die Stadt die Mühle, die dem verheerenden Brand von 1536 entgangen sein dürfte, an und vergab sie an Pächter. Die Mühle wurde auch auswärtigen Kunden gegenüber propagiert: Jenen Bauern, die ihr Getreide in die Mühle brachten, wurde die Rossmaut erlassen (53). Nachdem die Mühle 1704 als „Stadt Laaer Mahlmühle” gänzlich in das Eigentum und die Verfügungsgewalt der Stadt übergegangen war, verkaufte diese sie 1825 an Franz Kasparek. 1906 ging sie als „Kunstmühle [später: Günther] Hoffmann” in den Besitz von Julius Hoffmann über, der sie bereits davor als Pächter betrieben und ausgebaut hatte. 1929 wurde von Günther Hoffmann der bis 1981 mehrmals erweiterte Getreidesilo errichtet, 1989 der Mühlenbetrieb eingestellt.
(52) Vgl. FÜRNKRANZ, Von der „Stadt L.er Mahlmühle” zur „Kunstmühle Günther Hoffmann”. Ein Stück L.er Wirtschaftsgeschichte. (Kulturhefte Laa, Nr. 15, 1998) S. 4–8.
(53) Dem Rat stand es jedoch laut Ratsprotokoll v. 13. Mai 1590 frei, diese Regelung jederzeit aufzuheben.
Vor 1600 befand sich vor der Mühle auf dem Kirchenplatz der Häfenmarkt (1926 umgestaltet und Matthias-Göstl-Park genannt; 1945 darin ein von der Besatzungsmacht verlangtes Denkmal aufgestellt, Gedenktafel heute an der Außenwand des alten Handelsschulgebäudes, heute Seniorenwohnheim). An der Westseite des Dorfes lag die Gerberei, wie Ausgrabungen in der Spitalkirche gezeigt haben (54). Zunftorganisationen der Zimmermeister, Hufschmiede, Wagner, Fleischhauer, Schneider (Privileg 1758), Schuhmacher (Privileg 1776) und Weber, regelten in der Frühen Neuzeit das städtische Handwerk.
(54) Vgl. FÜRNKRANZ, „Stadt L.er Mahlmühle” (wie Anm. 52) S. 4f.
Vor dem Dreißigjährigen Krieg ist eine Schenke auf dem Stadtplatz nicht quellenmässig nachzuweisen. Möglicherweise bestand zu dieser Zeit bereits das spätere Gasthaus „Zur Goldenen Rose”, das allerdings erst 1667 als Gasthaus erwähnt und 1672 als „im weißen Rössel” bezeichnet wird (heute: Stadtplatz 8). 1668 erhielt der neue Besitzer des Hauses die Erlaubnis, für die landfremden durchreisenden Leute, so zu Mittag bei ihm speisen und über Nacht verbleiben würden (55), Wein in seinem Haus zuzulassen (56). 1676 brannte das Gebäude, seit 1674 unter einem neuen Besitzer, ab. Der Wirt Matthias Neckamb wurde aufgrund seiner Nachlässigkeit von der gesamten Bürgerschaft als Mitbürger ausgeschlossen (57), das Gasthaus wurde von der Stadt eingezogen und ab 1677 nur noch verpachtet. 1706 scheint es erstmals als „Wirt bei der guldenen Rosen” auf (58). 1849 wurde an der Gassenseite zusätzlich ein Kaffeehaus eingerichtet, 1879 ging der hintere Teil des Anwesens, 1883 schließlich die gesamte Liegenschaft vollständig in den Besitz der Spar- und Vorschußkasse (heute: Volksbank) über. Das Gasthaus wurde weiterhin verpachtet, 1939 jedoch geschlossen und diente bis 1945 als Heim für die Kinderlandverschickung. Als „Maria Theresien Gasthof” wurde es nach dem 2. Weltkrieg zum ersten Haus am Platz. Vor diesem Haus war nach 1845 auch die Endhaltestelle des wöchentlichen Stellwagens (für Güter- und Personenbeförderung) von Laa über Korneuburg nach Wien und zurück.
(55) StA L., Ratsprotokoll v. 27. April 1668.
(56) Zur Geschichte des späteren Gasthauses „Zur goldenen Rose” vgl. ausführlich FÜRNKRANZ, „Zur goldenen Rose” (wie Anm. 38).
(57) StA L., Ratsprotokoll v. 28. September 1676. Der Brand war am 17. September 1676 erfolgt.
(58) StA L., Ratsprotokoll v. 8. Jänner 1706.
Verschiedene Bürger erhielten neben diesem Gasthof in der Stadt das Recht zur Herberge und Bewirtung. Das Recht zum Ausschank von Wein und Bier wurde zudem auch zu Festzeiten vergeben. Spätestens seit 1590 gibt es „Schildwirtshäuser” in Laa, in denen Reisende untergebracht wurden und die von den Wirten durch eine Tafel kenntlich gemacht werden mussten (59). Eine Stadtschenke befand sich bis zum Dreißigjährigen Krieg im Bereich des oberen Stadtplatzes (Konskriptionsnummer 121/ Stadtplatz 31, heute: Wohnhausanlage), ab 1623 im Haus Stadtplatz 33 (seit 1987 Laa Druck, rückwärtiger Teil am Kirchenplatz 1924 vom Verein „Arbeiterheim” erworben und als Vereinshaus eingerichtet, heute: Musikerheim), das bis zu seinem Tod Servatius Scharrer gehörte, der sechs Mal Laa als Bürgermeister vorstand und acht Mal Stadtrichter war. 1634 verkaufte der Stadtrat das Haus an den Gastgeb Matthias Klein, der es als bürgerliches Gasthaus weiterführen sollte, jedoch nur vier Wochen lang ausstecken durfte. Als er 1658 ein weiteres Haus am Stadtplatz 59 erwarb, wurde das Gasthaus bereits als öde bezeichnet und in dieser Form 1677 von seiner Witwe an deren Schwiegersohn übergeben.
(59) StA L., Ratsprotokoll v. 12. März 1590.
Nach 1801 erwarb Paul Jauk, Wirt auf dem Ruhhof, das Gebäude Stadtplatz 36 (Konskriptionsnummer 126), der hier ein Gasthaus eröffnete, das sein Sohn Paul Alois Müller 1837 übernahm und nach 1850 zu einem Hotelbetrieb erweiterte. 1881 wurde es aufgestockt und ein Veranstaltungssaal eingerichtet, 1914 das Kinematographentheater mit 195 Plätzen hierher verlegt (davor im Saal Knirsch; später samt Café vom neuen Eigentümer Alois Müller in die Bürgerspitalgasse verlegt). Nach der Übergabe 1918 wurden im darauf folgenden Jahr hier vorübergehend zwei Schulklassen untergebracht und 1926 ein Schülerheim (seit 1984 Postamt). Nach der Übernahme des Hauses Stadtplatz 1 (Konskriptionsnummer 172) 1826 richtete Josef Groiß das Gasthaus „zum Weißen Kreuz” ein (1910 um ein Hotel erweitert). Da es 1880 bereits 22 Gasthäuser in Laa gab, wurden weitere Ansuchen um Gasthauseröffnungen nicht mehr bewilligt, nachdem bereits 1849 festgestellt worden war, dass die Zahl der Wirte zu groß sei.
Neben den Gasthäusern wurden auf dem Stadtplatz im Verlauf des 19. Jahrhunderts zunehmend Betriebe errichtet, eine Sodawassererzeugung (Stadtplatz 42, errichtet nach 1881) sowie eine Käserei entstanden (Stadtplatz 37, errichtet 1931, erweitert 1936), und vor dem 1. Weltkrieg wurde im Hotel Müller ein Kinosaal eröffnet. Bedeutende Wirtschaftsfaktoren der Stadt sind weiters neben Brauerei und Mühle die 1851 an der Stelle des alten städtischen Meierhofes gegründete Anhängerfabrik H. Brantner & Sohn mit 170 Beschäftigten und die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bestehenden Ziegeleien Scheiner und Brandhuber, die seit 1973 als Zweigwerk der Wienerberger Baustoffindustrie AG geführt werden (60). Nach dem 2. Weltkrieg siedelten sich einige Industriebetriebe im Stadtgebiet an: Das 1950 gegründete Zweigwerk der Firma Alfa-Laval erzeugte land- und milchwirtschaftliche Maschinen und Geräte und beschäftigte 90 Arbeitnehmer. 1964 siedelte sich die Wirkwarenfabrik Huber (Stammhaus Götzis; 1963/64 provisorische Unterbringung der Wäschenäherei im Haus Kirchenplatz 4; 180 Beschäftigte) in Laa an, 1964 die Bekleidungswerke B. Teller, die beide nicht mehr bestehen, und 1971 die Bandweberei August Mohr (Wuppertal). Daneben erlangte die Orchideen- und Rosenzucht der Gärtnerei Galla Bedeutung.
(60) Zur „Genealogie” der Ringofen- und Ziegelgrubenbesitzer vgl. W. GABRIEL, Haie, Zimtbäume und Ziegel. Die Ziegelgruben von L./Thaya, ein Fenster in der Erdgeschichte. (Kulturhefte Laa, Nr. 12, 1996) S. 42f.
Die wirtschaftliche Erholung und Aufwertung der Stadt steht auch in Zusammenhang mit dem Anschluss an das Eisenbahnnetz. 1866 erhielt die „k. k. priv. Österreichische Staatseisenbahngesellschaft” (STEG) die Genehmigung zum Bau des so genannten Ergänzungsnetzes, das unter anderem die Linie Stadlau-Laa-Strelitz und damit den Anschluss an die vorhandene Brünn-Rossitzer Bahn bedeutete. Im November 1870 wurde die Ostbahnlinie (1909 die STEG von der „k. k. Staatsbahn” übernommen) Wien-Laa-Brünn (61), 1873 die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn-Verbindungsbahn Zellerndorf-Lundenburg eröffnet. Nach dem 1. Weltkrieg verlagerten sich die vorher in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Verkehrsströme in die Ost-West-Richtung. Dies führte neben verschiedenen anderen Gründen zu einem sehr starken Verkehrsrückgang, wovon besonders der neue Grenzbahnhof Laa betroffen war. Immer stärker verlagerte sich der Personen- und Güterverkehr auf die Nord- und Franz-Josefs-Bahn (62). Der grenzüberschreitende Betrieb wurde zwar nach der provisorischen Reparatur der Brücke über die Thaya wieder aufgenommen, aber nach kurzer Zeit mangels an Bedarf wieder stillgelegt. Heute ist Laa – trotz der Grenzöffnung 1989 – für beide Linien Endstation. Dennoch war seit 1979 ein bescheidener Grenzverkehr möglich. 1989 wurde in der Nähe des Zollamtes Laa der Stacheldraht zwischen den beiden Ländern durchschnitten (63).
(61) 100 Jahre STEG 1870–1970 ÖBB, Wien-Stadlau-Marchegg, Wien-Stadlau-L. a. d. Thaya. FS. anlässlich des Jubiläums 24. November 1870 – 24. November 1970, 1970, S. 15.
(62) 100 Jahre STEG (wie Anm. 61) S. 17.
(63) Zur Grenzöffnung vgl. P. ABADZIEV, Die Grenzöffnung CZ/Österreich, Diplomarb. 1997.
1839 wurde die Post errichtet (ursprünglich Marktplatz Nr. 24, später Hauptstraße 3, dann Volksbankgebäude, Raiffeisenplatz, schließlich seit 1984 Hauptplatz 36, ehemaliges Hotel Müller), 1874 der Telegraph und 1911 das Telefon eingeführt. Der Ausweitung im Kommunikationsbereich stand eine solche im Finanzbereich gegenüber: 1869 wurde die Gemeindesparkasse gegründet (64), die 1898/99 auf dem Stadtplatz das neue Gebäude für das Rathaus errichten ließ. 1878 entstand die Spar- und Vorschußkassa (heute: Volksbank), 1954 die Raiffeisenkasse Laa (1896–1953 Raiffeisenkasse Hanfthal), an die seit 1971 die Filiale Wulzeshofen (gegründet 1901) angeschlossen ist. 1916–25 befand sich zudem eine Zweigstelle der Anglobank Wien in Laa.
(64) 100 Jahre Sparkasse der Stadt L., 1869–1969, 1969.
Religiöses Leben in Laa
Die Pfarrkirche von Laa ist in das Gefüge des alten Dorfes Laa einbezogen, das vor oder um 1100 angelegt wurde. Dass es bereits im Dorf Laa vor der Stadtgründung eine Veitskapelle gegeben hat, erschließt sich aus dem Patrozinium. Alle wichtigen Veitspfarren Niederösterreichs, die nicht auf die Karolingerzeit zurückgehen, sind nicht 1200–1230 (zur Zeit der Stadtgründung Laas), sondern 1100–1130 entstanden (z. B. Michelstetten 1128, Kleinengersdorf 1100). Diese Veitskapelle ist möglicherweise schon vor 1130 von den Grafen von Poigen erbaut worden, wie Büttner aus einer Reihe von Gründen schließt, ohne allerdings Pfarrrechte besessen zu haben (65). Nach der Stadtgründung wurden die Pfarrrechte von der Pfarre Fallbach, die vor 1147 von den Herren von Machland gegründet worden war, auf die um 1230 entstandene Pfarrkirche von Laa übertragen (66). Unterstützt wird diese These dadurch, dass die Altpfarre Fallbach um 1200 eine landesfürstliche Pfarre geworden und nur bis 1229 bezeugt ist (67). Sie stand zudem auch nach der Übertragung der Pfarrrechte mit der Pfarre Laa in enger Verbindung: Der jeweilige Pfarrer von Laa war stets Kollator des Vikariats in Fallbach, und noch 1452 wurde die Pfarre Laa auch als Pfarre Fallbach bezeichnet (68). Da Laa eine große und reich dotierte Pfarre war, wurden mit der Pfründe meist bedeutende Personen begabt: Anfang des 14. Jahrhunderts Heinrich, der Notar Friedrichs des Schönen, 1364 Albertus de Saxonia (1. Rektor der Universität Wien, 1366–90 Bischof von Halberstadt), um 1440 Johann von Gmunden (Astronom und Mathematiker). Die 1366 der Universität Wien zugewiesenen halben Einkünfte der Pfarre dürften nie inkorporiert worden sein, da die Universität noch bis ins 18. Jahrhundert vergeblich Ansprüche darauf erhob.
(65) TORISER, Die Pfarrkirche St. Vitus in L./Thaya. (Kulturhefte Laa, Nr. 4, 1985) S. 4.
(66) BÜTTNER (wie Anm. 6) S. 174f.
(67) 1229: OÖUB II, Nr. 473. Büttner weist darauf hin, das aus Oberösterreich jedoch auch Fälle bekannt sind, in denen sich Pfarrer, die bereits in anderen Orten residierten, sich noch nach dem alten Pfarrort benannten.
(68) BÜTTNER (wie Anm. 6) S. 174.
Möglicherweise aus der Anfangszeit der Stadt stammt der Pfarrhof, der den Kirchenplatz beherrscht. Die Grundmauer des Kellergewölbes, sowie romanische Reste an der mühlseitigen Fassadenfront – ein Torbogen und schießschartenartige Fenster – stammen aus dem 13. Jahrhundert. Nach der Einsetzung des Pfarrers Dr. Stephan Corvinus 1594 wurde der baufällige Pfarrhof um 1600 (Inschrift Torbogen) teilweise erneuert. Durch den gegenreformatorischen, seit 1605 in Laa tätigen Pfarrer Joseph Püdler (mit kurzer Unterbrechung bis 1634) wurde der Bau generalsaniert, verfiel aber in der Folge aufgrund der wirtschaftlichen Not der Stadt zunehmend. Sein heutiges Aussehen erhielt der Bau mit der Übernahme der Pfarre durch Joseph Anton Schiffer 1714, der ihn mit einem neuen Dach, neuen Fußböden, Türen und Fenstern ausstatten ließ; entscheidende Ergänzungen nahm Josef Wurm (1782–1806 Kooperator, 1813–1837 Pfarrer) vor. 1993–1996 wurde das Gebäude generalsaniert.
Bei der um 1230/40 und 1300 errichteten Pfarrkirche zum hl. Vitus handelt es sich um einen der größten noch erhaltenen Kirchenbauten aus spätromanisch-frühgotischer Zeit in Niederösterreich. Sie wurde als dreischiffige Basilika mit doppeltürmigem Westwerk, einem Querschiff und einjochigem Chor mit angefügter Hauptapsis und zwei Seitenapsiden in Verlängerung der Seitenschiffe geplant, jedoch nur das Chorquadrat samt Wölbung und abschließender Apsis stammen aus dieser ersten Bauphase. Eine Bauinschrift am vorletzten und letzten Pfeiler der rechten Seite der Kirche besagt, dass 1466 die czwen pheiler von grunt gepaut worden. Bei der vorausgehenden Zerstörung, deren Ursache unbekannt ist, dürfte die darüberliegende Südwand des Mittelschiffes und ein eventuell vorhandenes Gewölbe ebenfalls schwer beschädigt worden sein. Gleichzeitig dürften auch die beiden Seitenapsiden entfernt worden sein. Nachdem um 1600 der heutige Orgelchor eingezogen (69) und 1653/54 das Gewölbe des nördlichen Querschiffjoches nach einem Einsturz durch ein Stichkappengewölbe ersetzt worden war, erfolgte unter Pfarrer Josef Anton Schiffer von Schifferstern zwischen 1720 und 1745 eine tief greifende Barockisierung (70). Während bei der Renovierung unter Pfarrer Gregory 1888/89 der Bau nicht weiter verändert, sondern nur saniert wurde, wurde bei der großen Renovierung von 1959 bis 1966 „im Sinne des damaligen Denkmalgedankens der Charakter des romanisch-frühgotischen Baues wiederhergestellt” (71). 1990–1996 erfolgte eine umfassende Innen- und Außenrenovierung. Der Karner neben der Kirche wurde 1830 abgerissen, der rund um die Kirche gelegene, von einer Mauer umgebene Friedhof aufgelassen und in den Zwinger vor der Stadtmauer im Bereich des Reckturmes verlegt (72). Ebenso wie die Grabsteine und Kreuze wurde die Mauer des alten Friedhofs – 1830 zum Bau der Einfassungsmauer des neuen Friedhofs zur Hälfte abgetragen – 1842 während einer Reise des Pfarrers vom Bürgerausschuss quadratmeterweise an die Bürger verkauft und nach einem Rechtsstreit zwischen Stadt und Kirche tatsächlich abgetragen. Da sich der neue Standort für einen Friedhof als ungeeignet erwiesen hatte, wurde 1908 ein neuer weit außerhalb der Stadt angelegt (Richtung Wildendümbach; dort auch die Raabersäule von 1598). Die Grabkreuze wurden entfernt und die Gebeine exhumiert, ebenso jene der bei Kriegsende 1945 kurzfristig hier bestatteten Gefallenen, die auf den Soldatenfriedhof in Retz überführt wurden.
(69) Zur Geschichte der Orgel in der Pfarrkirche vgl. H. HEILING, Die Orgelakten der Stadtpfarre zu L. a. d. Thaya, in: UH 62, 1991, S. 165–174.
(70) TORISER (wie Anm. 65) S. 10.
(71) TORISER (wie Anm. 65) S. 11.
(72) FÜRNKRANZ/WABRA (wie Anm. 36) S. 33.
Der Erweiterung der Stadt wurde auch durch die Errichtung einer neuen Kirche im seit 1945 entstandenen Siedlungsgebiet „Am Kellerhügel” Rechnung getragen. 1972 wurde die neue Filialkirche St. Josef geweiht (Baubeginn 1970) (73).
(73) H. KRÄTZL, Neue Filialkirche St. Josef, L. a. d. Thaya-Kellerhügel, Weihetag Sonntag 17. September 1972, 1972, S. 3.
Das um 1237 in der Südwestecke beim Brüdertor gegründete Minoritenkloster mit seiner Kirche zur hl. Maria, das besonders von der Ritterfamilie Vallbacher reich dotiert wurde, verödete im 16. Jahrhundert. Die Stiftungen gingen an das Wiener Minoritenkloster über. 1568 gab es der Orden aus Mangel an Einkünften, und da keine Brüder hier lebten, gänzlich auf. Es diente lange Zeit als „Steinbruch”. Die Klosterkirche (so genannte Einsetz) wurde – nachdem sie zuletzt als Schüttkasten und Feuerwehrdepot verwendet worden war – erst am Anfang des 20. Jahrhunderts (1908) abgetragen (vgl. Franziszeischer Kataster; heute: Notariat, davor Raiffeisenkasse). Auch um die Minoritenkirche befand sich ein Friedhof, auf dem die Pesttoten des 17. Jahrhunderts bestattet worden waren. Möglicherweise bestand in der Mitte des 13. Jahrhunderts zudem ein Nonnenkloster in Laa (74).
(74) G. WINTER, Das Nonnenkloster zu L. (VUMB), in: BII. Lk. NÖ NF 8, 1874.
Bis zum Dreißigjährigen Krieg schlossen an den Pfarrhof das ursprüngliche Schulhaus (vgl. unten) und das der Stadt gehörige Benefiziatenhaus an. 1593 wurde das „Kaplanhaus” (=Benefiziatenhaus) in einer den Wolfgangsaltar in der Kirche betreffenden Notiz als seit Menschengedenken abgebrannt bezeichnet. Im Ratsprotokoll 1601 wurde jedoch dem Organisten an der neuen Orgel eine Wohnung im Benefiziatenhaus zugewiesen, ebenso brachte der Pfarrer 1602 den Mesner Thoman Zängl, dessen Haus gemeinsam mit 40 weiteren abgebrannt war, im „Leopoldibenefiz” unter. Nach der erneuten kurzfristigen Verwendung als Mesnerhaus 1663 blieb das Haus vorerst öde, brannte 1775 ab und wurde 1789 als Schüttkasten zum Pfarrhof dazugekauft. 1840 wurde das Gebäude – in der heutigen Form – von Grund auf erneuert. Das Mesnerhaus, das sich im 17. Jahrhundert auf dem Kirchenplatz 7 befand und im Dreißigjährigen Krieg möglicherweise von seinem Nachbarhaus (Kirchenplatz 8) abgetrennt worden war, wurde 1718 vom Stadtrat verkauft und damit privatisiert.
1544 gab es eine Gottsleichnamsbruderschaft sowie eine Bruderschaft vom hl. Geist, die – in eine Dreifaltigkeitsbruderschaft umgewandelt – 1784 aufgelöst wurde.
Die Reformation spaltete die Stadt kurzfristig in zwei Lager. Um 1590 war die Mehrheit der Bürger lutheranisch geworden. Die Zeit ist durch einen starken Wechsel der Pfarrer gekennzeichnet, die ebenfalls dem Protestantismus zuneigten. Die Maßnahmen der Gegenreformation waren jedoch, vor allem durch den seit 1605 in Laa tätigen Joseph Püdler (vgl. oben), wirksam. Im Zuge der Gegenreformation wurde 1592 der lutheranische Prediger Georg Zeller, dem das Haus Stadtplatz 15 gehörte, aus der Stadt gewiesen und sein Vermögen eingezogen. Erst 1929 begann mit der Versetzung des Bezirksrichters Dr. Liptak von Korneuburg nach Laa ein neues protestantisches Leben in der Stadt. Nachdem er von Beginn an Bibel- und Singstunden in seiner Privatwohnung abgehalten hatte, gründete er den evangelischen Kirchenbauverein Laa mit dem Ziel, eine eigene Kirche zu errichten. 1933 wurde die Predigtstelle Laa zur Filiale von Korneuburg erhoben. Im März 1936 erfolgte der Spatenstich der Christuskirche, die am 4. Oktober 1936 geweiht wurde. 1948 bis 1952 wurde das neue Pfarrhaus gebaut. Infolge der starken Abwanderung aus Laa wurde die Mutterpfarre Laa am 3. Mai 1976 in eine Tochterpfarre von Mistelbach umgewandelt (75).
(75) 50 Jahre Christuskirche L. 1936–1986, 1986.
In der Bestätigung aller Rechte und Freiheiten der Stadt Laa, die sie von den Herzögen Leopold und Friedrich erhalten hatten, wies König Rudolf 1277 auch an, dass die Juden in der Stadt gleich den Bürgern zur Steuerzahlung verpflichtet seien (daz ein jud in der stat gesessen daz er nach der vordern gewohnheit in unserer burger dinst beslossen sei). Während der Judenverfolgungen der Jahre 1294 und 1337 wird zum letzten Mal – für die folgenden 500 Jahre – von der Existenz einer jüdischen Gemeinde berichtet. Der erste Jude, der sich wieder in Laa ansiedelte, war Bernhard Drill. Die Zahl der jüdischen Familien, die sich in Laa niederließen, wuchs schnell. 1900 lebten mehr als 30 jüdische Familien in der 4.500 Einwohner zählenden Stadt. Die Gemeinde, die Filiale der Israelitischen Kultusgemeinde Mistelbach war, wurde von Rabbi Kohane und später Rabbi Fischhof betreut, die die Gottesdienste im Betsaal gegenüber der Pfarrkirche (Kirchenplatz 9; im Erdgeschoß befand sich ein Gasthaus) abhielten und die Kinder sonntagmorgens unterrichteten. Zwar wurden auch in Laa nicht mehr eruierbare hebräische Grabsteine gefunden (76), doch dürfte es keinen jüdischen Friedhof gegeben haben. Viele der jüdischen Einwohner Laas wurden auf dem jüdischen Friedhof in Mistelbach begraben. Mit dem „Anschluss” wurden die Häuser und Geschäfte der Juden arisiert, viele Familie deportiert, nur wenigen gelang die Flucht. Nur eine jüdische Familie kehrte nach dem Krieg kurzfristig nach Laa zurück, übersiedelte jedoch 1960 nach Wien (77).
(76) L. MOSES, Die Juden in Niederösterreich – Mit besonderer Berücksichtigung des XVII. Jahrhunderts, 1935, S. 114.
(77) M. MÜLLNER, Die Juden in L. a. d. Thaya. Eine Spurensuche, in: David. Jüdische Kulturzeitschrift 7, Nr. 26, 1995, S. 42–49.
Schulstadt Laa
Unmittelbar im Anschluss an Kirche und Pfarrhof dürfte sich vor dem Dreißigjährigen Krieg die Stadtschule befunden haben. Seit dem 13. Jahrhundert sind Schulmeister in Laa bekannt. 1331 wird ein, 1393 werden zwei Schulmeister genannt, die durch einen von Pfarrer und Rat ausgewählten Lehrer ersetzt werden sollten. Erst am Ende des 16. Jahrhunderts ist wieder ein (lateinischer) Schulmeister nachweisbar. Ihre Bestellung und Besoldung war immer in erster Linie die Angelegenheit der Pfarrherren. Der Stadtrat besaß jedoch ein gewisses Mitspracherecht und beteiligte sich zudem an den Kosten. Als Leiter einer Privatschule, in der „vorwiegend die Söhne der in der Nähe Laas begüterten Ministerialen unterrichtet worden sind” (78), sieht Weltin den von ihm als Sigifridus de lâ identifizierten Autor der „Laaer Briefsammlung”, den scolasticus de Lâ. 1649 wurde dem Pfarrer an der Stelle der alten Schule ein Garten bewilligt, der 1686 wieder aufgekündigt wurde. Der Unterricht fand von 1625 bis 1655 in einem Haus gegenüber der Kirche statt (heute: Kirchenplatz Nr. 5). Im Jahr 1655 wechselte die Schule in jenes Gebäude an der Ecke der Kirchengasse (heute: Kirchenplatz 1, Garten), in dem sie bis 1894 bleiben sollte. Da dieses Gebäude den Ansprüchen der wachsenden Schülerzahlen nicht mehr genügte, entschloss sich der Stadtrat über Antrag des für die Schule zuständigen örtlichen Schulvereins und der Pfarre 1873 zur Erweiterung der Pfarrhauptschule durch Ankauf eines benachbarten Grundes. 1874 wurde dieser Zubau fertig gestellt. Nach einem Brand in der Schule 1888 entschied man sich endgültig für einen Neubau einer Knaben-Bürgerschule auf einem Areal der Pemsel'schen Realitäten (Burgplatz 3), der 1894 bezogen werden konnte. Zugleich wurde in der Breitegasse die Mädchenschule (heute: Hauptschule) eröffnet. Im Herbst 1957 wurde das jetzige Schulgebäude (Volksschule Hubertusgasse) seiner Bestimmung übergeben. Seit 1974 gibt es eine neue (Knaben)-Hauptschule (mit Mehrzweckhalle) in der Neustadt (vgl. oben). 1970 wurde eine Allgemeine Sonderschule eingerichtet. Das alte Schulgebäude am Kirchenplatz wurde, nachdem neben der Bezirkskrankenkasse, die ein Zimmer als Amtslokal zugewiesen bekommen hatte, auch der niederösterreichische Volksbildungsverein 1897 einen Raum als Bibliothek erhalten hatte, abgerissen, der Zubau von 1873 adaptiert. Der gesamte Grund wurde kurz darauf an die Besitzerin des davor liegenden Hotels Müller (Stadtplatz 36) verkauft, das Geld zur Errichtung eines Kindergartens verwendet (Wehrgartenstraße 23, Zugang über die 1902 durch Abbruch des Hauses neben dem Alten Rathaus mit der Konskriptionsnummer 2 geschaffene Rolandgasse) (79). 1971 wurde zusätzlich der Kindergarten im neuen Siedlungsgebiet am Kellerhügel eröffnet.
(78) WELTIN, „L.er Briefsammlung” (wie Anm. 11) S. 19.
(79) FÜRNKRANZ, Kirchenplatz (wie Anm. 23) S. 9–12.
Seit 1860 hatte die Stadt zudem wiederholt um Bewilligung einer Oberschule angesucht. Nach mehreren Absagen wurde 1911 durch einen von Laaer Bürgern gegründeten Verein eine Vereinsschule errichtet, die 1913 fertig gestellt wurde (Schwimmschulgasse 1) (80). Durch finanzielle Probleme geriet die Vereinsrealschule mehrmals in Schwierigkeiten und ging schließlich mit Erlass vom 2. Juni 1922 (ZI. 12636–II–6) mit Wirksamkeit vom 1. Oktober 1922 als Mittelschule in Bundesverwaltung über. Im selben Gebäude, dessen durch eine Bombe beschädigter Festsaal 1950 wiedererrichtet worden war, befand sich auch die 1938 gegründete städtische Handelsschule (Städtische kaufmännische Wirtschaftsschule; sie war bereits 1918 von privater Seite als zweiklassige Handelsschule in Laa errichtet und später wieder aufgelassen worden), die bis 1954 in Personalunion verwaltet wurde. Mit der Gründung des 1. Jahrgangs der fünfjährigen Handelsakademie 1967/68 wurde für beide Schulen ein eigenes Gebäude von der Stadtgemeinde Laa zur Verfügung gestellt. Die Handelsakademie und Handelsschule wurden 1977 vom Bund übernommen und übersiedelten 1989 in einen Neubau beim Bahnhof in der Anton-Bruckner-Straße (81).
(80) Bundesrealgymnasium in L. a. d. Thaya, NÖ. FS. anläßlich des 50jährigen Bestandes der Anstalt. XVIII. Jahresbericht über das Schuljahr 1960/71 mit Nachträgen über die Schuljahre 1953/54 bis 1959/60. Vgl. auch FÜRNKRANZ/WABRA (wie Anm. 36) S. 99.
(81) 30 Jahre Städtische Handelsschule in L. a. d. Thaya, [1968], S. 5. Die Gründung einer mittleren kaufmännischen Lehranstalt geht bereits auf das Schuljahr 1918/19 zurück, in dem eine zweiklassige Handelsschule in Laa errichtet worden war (S. 6). 1963/64 wurde die ursprünglich zweijährige Handelsschule durch das neue Schulgesetz dreijährig.
Seit 1967 besteht zudem eine Land- und Forstwirtschaftliche Internats-Berufsschule. Ende September 1899 erfolgte durch den Ortsschulratsobmann Franz Kasparek und den Bürgerschuldirektor Wenzel Robert Kühn die Genehmigung zur Errichtung einer gewerblichen Fortbildungsschule in Laa. Die Schule wurde am 6. November 1899 eröffnet und bestand aus zwei Jahrgängen, die gemäß der Gewerbeordnung von allen Lehrlingen in Laa besucht werden musste (82). Seit 1967 ist sie Landesberufsschule (bis 1969 für Fleischer, dann für Kleidermacher, seit 1980 für Einzelhandels- und Gartencenter-Kaufleute).
(82) Bericht des Fortbildungsschulrates L. a. d. Thaya über den 15jährigen Bestand der allg. gewerbl. Fortbildungsschule in L. a. d. Thaya insbesondere über den 6jährigen Zeitraum seiner Wirksamkeit, 1914.
Das Gebäude des ehemaligen Schülerheimes und der späteren Handelsakademie auf dem Marktplatz wurde 1993 zum städtischen Seniorenwohnhaus „Sonnenhof” umgebaut und ist damit das zweite Seniorenheim in Laa. 1908 war das Altersheim „St. Vitus” gegründet und in einem Gebäude außerhalb der Stadt (heute: Vitusweg) von den Herz-Jesu-Schwestern, ab 1964 von den Schwestern der hl. Hedwig geführt worden. 1974 wurde es zum „Landesaltersheim St. Vitus” umbenannt, 1996 als „Vitusheim-Pensionistenheim des Landes Niederösterreich” in einen modernen Neubau in die Gärtnerstraße 33 verlegt.
Umgang mit Seuchen und Katastrophen
Im Zuge der Hussitenkriege brannte die Stadt 1426/28 ab. Mehrmals sind Brände im ausgehenden 15. und vor allem im 16. Jahrhundert belegt (1486, 1536, 1564). 1602 brach durch Brandstiftung in einer Hausscheune Feuer aus und vernichtete 41 Häuser, darunter das Bürgerspital, das Mesnerhaus und den Meierhof. 1657 und 1658 kam es ebenfalls nach Brandstiftung zu einem Großfeuer, von dem auch das Rathaus betroffen war, ebenso 1676 (Ausgangspunkt das Gasthaus „Zur Goldenen Rose”; Stadtplatz 8). Die Brandstifterin, Barbara Wurm, die beide Brände aus Zorn über ein nicht eingehaltenes Eheversprechen ihres Schwagers Johann Sixl gelegt hatte, wurde 1660 im Reckturm durch den Freimann exekutiert (83). Vom 1742 ausgebrochenen Feuer war die Schranne betroffen, die daraufhin jenes Aussehen erhalten haben dürfte, das noch auf alten Fotos zu sehen ist. Wenige Jahre später, 1769, brannte es ein weiteres Mal in der Stadt, ebenso 1840, 1844 und 1851. Bei Kriegsende 1945 wurden nach einem Bombentreffer 30 Objekte von Feuer ergriffen (Wiederaufbau bis 1955). 1877 wurde die Freiwillige Feuerwehr Laa gegründet und 1883 der Zusammenschluss zu einem Bezirksverband Mistelbach durchgeführt (bis 1899). 1899 erfolgte die Aufteilung auf Gerichtsbezirksgröße (84).
(83) FÜRNKRANZ, Landesfürstliche Stadt (wie Anm. 16) S. 9; DERS., 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr der lf. Stadt L./Thaya. FS. 27. Landes-Feuerwehr-Leistungsbewerb, 62. Landesfeuerwehrtag, 1.–3. Juli 1877, 1977, S. 2.
(84) E. ZEINER, Regionale Feuerwehrgeschichtsforschung. Der alte Bezirksfeuerwehrverband Mistelbach von 1882–1899. (Der Zusammenschluß der freiwilligen Feuerwehren der Gerichtsbezirke Feldsbach, L./Thaya, Mistelbach und Zistersdorf zum Bezirksfeuerwehrverband Mistelbach und zur Bezirksfeuerwehrunterstützungskasse), 1999.
In der Anfangszeit der Stadt entstanden ist das Bürgerspital. Wenige Jahrzehnte nachdem die Stadt das Stadtrecht erhalten hatte, wird ein Hospital zur Unterbringung verarmter Bürger genannt, dem 1303 mit einer Urkunde Herzog Rudolfs der Erwerb von Grundbesitz und die Annahme von Schenkungen zugunsten der Insassen gestattet wurde. Dabei wurde zugleich das bereits Erworbene bestätigt. Etliche Stiftungen zugunsten des Spitals wurden in der Folge getätigt, darunter 1328 von Königin Elisabeth von Aragon, der Witwe Friedrichs des Schönen. Für den Neubau des Spitals, der schließlich erst 1608 fast gänzlich erfolgte, stellte Pfarrer Leonhard 1411 200 Pfund zur Verfügung, ebenso übergab die Stadt die 1418 vom Eggenburger Burgpfleger und dem herzoglichen Silberkämmerer erworbenen Zehente, sowie einen 1453 erworbenen Zehent. Der auf diese Weise erworbene und quellenmässig erfassbare Besitz wurde, nachdem die Stiftbriefe durch Feuer und Feinde in Verlust geraten waren, mit einem neuen Stiftbrief vom 7. September 1798 bestätigt. Seine Kirche zum hl. Jakob wurde durch eine Urkunde Herzog Albrechts vom 18. Mai 1295 dem Bürgerspital zugeteilt und aus dem Pfarrverband der Pfarrkirche Laa ausgenommen, die dafür eine Wiese und einen Ziegelhof in Laa von den Bürgern geschenkt bekam. 1380, 1385 und 1543 werden Spitalpfarrer erwähnt. Die 1599 laut Ratsprotokoll abgebrannte Kirche wurde aufgrund einer Stiftung des 1599 und 1603 als Bürgermeister genannten Christoph Mandl erneuert; im 18. Jahrhundert wurden das Innere und der Turm umgestaltet. 1777 übertrug die Stadt aus der Pfarrkirche das Leopoldibenefizium der Spitalkirche, wo es 1788 erlosch (85). 1835 bewohnten vierzig Alte und Arme das Haus, sechs Betten waren für Kranke reserviert.
(85) FÜRNKRANZ, Das Bürgerspital in L. (Kulturhefte Laa, Nr. 3, 1984) S. 3–11.
1680 errichtete die Bürgerschaft eine Pestsäule (=Mariensäule) auf dem Traidmarkt, da Laa und Hanfthal auf Fürbitten Marias von der 1679 grassierenden Pest verschont geblieben waren (86), die bereits 1634/35 über 100 Personen das Leben gekostet hatte. 1680 fielen der aus Stronsdorf eingeschleppten Seuche 46 Personen zum Opfer, die auf dem öden Friedhof des Minoritenklosters bestattet wurden. 1713 grassierte die Pest ein letztes Mal in der Stadt. Eine neue Seuche, die Cholera, forderte 1848, 1855 und 1866 auch in Laa Opfer.
(86) StA L., Ratsprotokoll v. 17. Juli 1680.
In der Mitte des 17. Jahrhunderts (1649, ausbezahlt 1658) ging das Haus am Stadtplatz 21 (Konskriptionsnummer 6) an den Bader und Wundarzt Bartelme Seydler über, der bis dahin eine Badstube in der Staatzergasse (am 17. August 1590 von Elias Paumgartner übernommen, 1623 beim Verkauf des Nachbarhauses Stadtplatz 1 als „uralte Badstube” bezeichnet, heute: Teil des Blumengeschäftes Haas, Staatsbahngasse 2) geführt hatte, die aber bereits als verödet bezeichnet wird. 1700 forderte der Stadtrat den neuen Besitzer auf, die Badstube in diesem Haus am Stadtplatz zu bauen und alle vier Wochen ein Bad zu halten. Bis 1746 wird es als Badstube geführt, noch 1738 stellte der Stadtrat fest, dass das Badhaus und die dahinter liegenden Ställe in Ordnung sind.
Der 1746 zum Bürger gewordene Chirurg Johann Nemiesky gelangte durch seine Frau an das Haus Stadtplatz 51 (Konskriptionsnummer 178). Seine Witwe heiratete 1779 den aus Niederleis stammenden „an der Universität examinierten Chyrurg” Johann Zeller, der auch mehrmals Bürgermeister von Laa wurde. Er übte sein Gewerbe ebenso in diesem Haus aus wie sein Sohn aus erster Ehe, Jakob Zeller, nach dessen Tod (1805) das Chirurgenamt nach letztwilliger Verfügung um 1.370 Gulden an den Chirurg und Sticharzt Jakob Lenz aus Znaim verliehen wurde. Das Haus wurde weiterverkauft (ab 1956 Gasthaus und Café, heute: Lokal der Österreichischen Volkspartei). Lenz wohnte bis zu seinem Tod 1811 auf dem Stadtplatz im heutigen Apothekerhaus. Der 1816 aus Bradlsbrunn nach Laa gekommene Chirurg und spätere Bürgermeister (1824–1829) Josef Czermak kaufte die Gewerberechte der (Haus-)Apotheke und 1819 das Haus am Stadtplatz 23 (Konskriptionsnummer 8).
Nachdem bereits 1840 das Ansuchen vom damaligen Stadtarzt von Laa, Dr. Knoll, zur Errichtung einer Apotheke abgelehnt worden war, wurde auch das 1846 gestellte Ansuchen Franz Oettls um die Bewilligung zur Errichtung einer Apotheke in Laa mit dem Hinweis auf die beiden bestehenden Hausapotheken und das Patent vom 19. April 1773, wonach ohne wichtigen Grund keine Apotheke errichtet werden dürfe, abgelehnt (87). Als sie 1847 mit etlichen Auflagen doch bewilligt wurde, richtete Oettl sie unter dem Namen „Zum hl. Josef” im Haus Stadtplatz 35 (Konskriptionsnummer 125) ein und verlegte sie schließlich 1855 in das Haus Stadtplatz 4 (Gebäude am „Ringplatz” vom Müllermeister Johann Kasparek 1853 errichtet anstelle eines älteren Hauses, in dem nach 1762 kurzfristig ein „Herberg-Häusl” untergebracht war), wo sie bis heute zu finden ist.
(87) FÜRNKRANZ u. B. WAIGNER, Ein Vierteljahrtausend Apotheke in L. a. d. Thaya. Gründung vor 250 Jahren – 130 Jahre Apotheke „Zum hl. Josef”, Sonderdruck aus: Österreichische Apotheker-Zeitung 31, Folge 52, 1977, S. 10.
Bevölkerung
Das Gemeindegebiet der Stadtgemeinde Laa (bestehend aus den Katastralgemeinden Laaer Herrengüter, Laaer Klafter und Ruhhof) umfasste mit Stand Ende Dezember 1999 einschließlich der seit 1967 eingemeindeten Katastralgemeinde Kottingneusiedl (1. Jänner 1967), Ungerndorf (1. Jänner 1970), Hanfthal (88), Wulzeshofen, Bernhof, Blaustaudnerhof und Geiselbrechtshof (alle 1. Jänner 1972) 72,89 km2. Zuletzt zählte die Stadtgemeinde 6.114 Einwohner.
(88) Zum Rundangerdorf Hanfthal vgl. 850 Jahre Rundangerdorf Hanfthal 1149–1999. Ein Streifzug durch die Dorfgeschichte. Nach Arbeiten von Dir. Friedrich Winna und Dipl. Ing. Wilhelm Schuster zusammengestellt von Rudolf Fürnkranz. (Kulturhefte Laa, Nr. 16, 1999).
Susanne Claudine Pils
Anmerkungen
(a) Sehr herzlich gedankt sei Herrn Dr. Rudolf Fürnkranz, Herrn Mag. Alois Toriser und Herrn Georg Wabra für die Mithilfe bei der Bearbeitung der Wachstumsphasenkarte. Ersterem, der auch die Kulturhefte Laa herausgibt, sei zudem für das genaue Korrekturlesen und die zahlreichen Hinweise sowie Hilfestellungen gedankt, ebenso Josef Pauser, Walter Pohl und Herwig Weigl.
(1) F. GOLDMANN, L. a. d. Thaya, in: Die Städte Niederösterreichs. 2. Teil: H-P. (ÖStB 4/2, 1976) S. 173.
(2) 60 Jahre Raiffeisen-Lagerhaus L. a. d. Thaya 1920–1980, 1980, S. 8.
(3) A. TORISER, Funde der älteren Glockenbecherkultur aus L. a. d. Thaya, p. B. Mistelbach, NÖ, (Archaeologia Austriaca 59/60, 1976) S. 29–42.
(4) E. BENINGER, Germanengräber in L./Thaya (NÖ), in: Eiszeit und Urgeschichte VI, 1929.
(5) GOLDMANN (wie Anm. 1) S. 174. Die Funde werden im Naturhistorischen Museum Wien (Prähistorische Abteilung) und im NÖ. Landesmuseum (St. Pölten) aufbewahrt.
(6) GOLDMANN (wie Anm. 1) S. 174; R. BÜTTNER, Zur Entstehung der Stadt L. a. d. Thaya, in: UH 28, 1957, S. 168–176.
(7) Zu den Belegstellen und dem Hinweis auf das für die Poigen-Rebgauer typische Veitspatrozinium vgl. BÜTTNER (wie Anm. 6) S. 170 u. 175. Vgl. auch weiter unter „Pfarren” die Ausführungen nach Büttner.
(8) Zu den Waisen und den Beziehungen zu den Poigen-Rebgauern und auch der Grafen von Klamm-Velburg vgl. A. M. DRABEK, Die Waisen. Eine niederöstereichisch-mährische Adelsfamilie unter Babenbergern und Przemysliden, in: MIÖG 74,1966, S. 292 ff.
(9) M. WELTIN, Zur nö. Stadtministerialität im 13. Jh. (am Beispiel von L./Thaya), in: UH 44, 1973, S. 117.
(10) WELTIN, Stadtministerialität (wie Anm. 9) S. 118 u. 120.
(11) Zur Stadtministerialität vgl. WELTIN, Stadtministerialität (wie Anm. 9); DERS., Die „L.er Briefsammlung”. Eine Quelle zur inneren Geschichte Österreichs unter Ottokar II. Przemysl. (Veröffentlichungen des IfÖG 21, 1975).
(12) GOLDMANN (wie Anm. 1) S. 180.
(13) A. KLAAR, Der Stadtgrundriss von L. a. d. Thaya, in: UH 28, 1957, S. 176–180, hier 178.
(14) BÜTTNER (wie Anm. 6) S. 172f.
(15) KLAAR (wie Anm. 13) S. 179.
(16) R. FÜRNKRANZ, Landesfürstliche Stadt L. a. d. Thaya. Ein kulturhistorischer Stadtführer, 1980, S. 11.
(17) Zur Erwähnung der Burg vgl. W. BOEHEIM, Archäologische Notizen über L. a. d. Thaya, in: Mittheilungen der k. k. Central-Commission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale, NF Bd. 13, 1887, S. CLXI.
(18) Zur Burg Laa und den Schwierigkeiten der Erhaltung vgl. BOEHEIM, Die Burg zu L., in: Monatsblatt des Alterthums-Vereines zu Wien, II. Bd., 5. Jg., Nr. 5, Mai 1888, S. 33–35. Zu den Reparaturen des 16. Jahrhunderts vgl. M. VANCSA, Die Baureparaturen der Burg L. im XVI. Jahrhundert und ihre Kosten, in: Berichte und Mittheilungen des Alterthums-Vereines zu Wien, Bd. 34, 1899, S. 57–68.
(19) Vgl. dazu J. SEIDL, Stadt und Landesfürst im frühen 15. Jh. (Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs 5, 1997) S. 45f. und 56.
(20) FÜRNKRANZ, Der Stadtplatz im Wandel der Zeit. (Kulturhefte Laa, Nr. 9, 1991) S. 5.
(21) FÜRNKRANZ, Stadtplatz (wie Anm. 20) S. 7.
(22) StA L., Ratsprotokoll v. 3. September 1599.
(23) FÜRNKRANZ, Der Kirchenplatz. (Kulturhefte Laa, Nr. 10, 1992) S. 8.
(24) Zur Geschichte der Thaya und des Mühlbachs vgl. F. MADER, Von der Thaya zum Mühlbach. (Kulturhefte Laa, Nr. 5,1987).
(25) Verloren gegangen sind auch die Ratsprotokolle bis einschließlich Band 32. Sie setzen erst 1590 mit Band 33 ein und sind mit Lücken bis 1857 erhalten. Matthias Gregora, 1886–1898 Pfarrer von Laa, verwendete noch einen Band der Ratsprotokolle 1581–1587. Vgl. VANCSA, Die Ratsprotokolle der Stadt L. a. d. Thaya, in: Mitteilungen der dritten (Archiv-)Sektion der k. k. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale, VI. Bd., 3. Heft, 1907, S. 264f.
(26) BÜTTNER (wie Anm. 6) S. 171. Zum Ausmaß des Landgerichtsbezirkes vgl. WELTIN, Stadtministerialität (wie Anm. 9) S. 123 ff.
(27) A. GRUND u. K. GIANNONI, Erläuterungen zum Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer 1/2, 1910, S. 128f.
(28) G. VORBERG, Zur Struktur des landesfürstlichen Besitzes in NÖ., Diss. 1965, S. 32f.
(29) WELTIN, Stadtministerialität (wie Anm. 9) S. 124.
(30) Urkunde v. 1240 Jänner 31, Krems (BUB II 194f, Nr. 350).
(31) BÜTTNER (wie Anm. 6) S. 171, Anm. 26.
(32) WELTIN, Kammergut und Territorium. Die Herrschaft Steyr als Beispiel landesfürstlicher Kammergutsverwaltung im 13. und 14. Jh., in: MÖSTA 26, 1973, Anm. 126–129.
(33) BÜTTNER (wie Anm. 6) S. 172.
(34) GOLDMANN (wie Anm. 1) S. 178.
(35) Zum Kaufvertrag vgl. M. GREGORA, Heuthal, ein verödetes Dorf bei L. a. d. Thaja, in: BII. Lk. NÖ NF 25, 1891, S. 339–341.
(36) FÜRNKRANZ u. G. WABRA, L. a. d. Thaya. Von der Jahrhundert- zur Jahrtausendwende. Dokumentation einer Veränderung, 2000, S. 15.
(37) K. KAFKA, Die Muster-Elle in L. a. d. Thaya, in: UH 17, 1944, S. 27–29, hier 28.
(38) FÜRNKRANZ, „Zur goldenen Rose”. 400 Jahre Schildwirtshaus und 150 Jahre Kaffeehausgerechtigkeit. Ein Stück L.er Gastronomiegeschichte. (Kulturhefte Laa, Nr. 14, 1996) S. 63.
(39) FÜRNKRANZ, Stadtplatz (wie Anm. 20) S. 16f.
(40) TORISER, Altes Rathaus. (Kulturhefte Laa, Nr. 1, 1983) S. 5 ff.
(41) Inserierte Abschrift in dem Privilegienlibell Kaiser Ferdinands II. v. 1627 September 23 (StA L.); vgl. VANCSA, Baureparaturen (wie Anm. 18) S. 58.
(42) Die entscheidende Umgestaltung muss vor 1600 erfolgt sein, da aus den Protokollen, Gedenkbüchern u. a. zu erschließen ist, dass der Stadtplatz sein Niveau und seine Baulinien seit damals nicht mehr wesentlich verändert hat; vgl. FÜRNKRANZ, Stadtplatz (wie Anm. 20) S. 4.
(43) FÜRNKRANZ, Stadtplatz (wie Anm. 20) S. 54.
(44) FÜRNKRANZ, Stadtplatz (wie Anm. 20) S. 4f.
(45) FÜRNKRANZ, L. in alten Ansichten, 1989, Abb. 68.
(46) Zu den jährlichen Ermahnungen der Bürgermeister an die Bürger der Stadt, sich „deß außgiessen vor den Häusern, zugleich der Schüttung des andern Unflats genzlich” zu enthalten, vgl. Ratsprotokoll v. 10. Mai 1599. Vgl. FÜRNKRANZ, Stadtplatz (wie Anm. 20) S. 3.
(47) Vgl. 60 Jahre Raiffeisen-Lagerhaus L. a. d. Thaya 1920–1980, 1980.
(48) E. LUITZ, Die Städte des nordöstlichen Weinviertels (L. a. d. Thaya, Mistelbach, Poysdorf und Zistersdorf) als Marktzentren und zentrale Orte, 1970.
(49) FÜRNKRANZ, Von Braumeistern, Brauhändlern und Leutgebern, in: DERS., G. GRUBER, B. KLEIBL, M. ÜBERALL: L. und das Bier – seit 1454. FS. zum 70. Stiftungsfest der K. Ö. St. V. Nordgau, 1995, S. 15f.
(50) M. BACHNER, Ehemalige Brauerei Kühtreiber L. a. d. Thaya. Bestandsaufnahme und Revitalisierung, Diplomarb. 1996, S. 23.
(51) M. ÜBERALL, Hubertus-Bräu, eine Erfolgsstory, in: L. und das Bier (wie Anm. 49). Vgl. auch Hubertus-Bräu L. a. d. Thaya, [1967].
(52) Vgl. FÜRNKRANZ, Von der „Stadt L.er Mahlmühle” zur „Kunstmühle Günther Hoffmann”. Ein Stück L.er Wirtschaftsgeschichte. (Kulturhefte Laa, Nr. 15, 1998) S. 4–8.
(53) Dem Rat stand es jedoch laut Ratsprotokoll v. 13. Mai 1590 frei, diese Regelung jederzeit aufzuheben.
(54) Vgl. FÜRNKRANZ, „Stadt L.er Mahlmühle” (wie Anm. 52) S. 4f.
(55) StA L., Ratsprotokoll v. 27. April 1668.
(56) Zur Geschichte des späteren Gasthauses „Zur goldenen Rose” vgl. ausführlich FÜRNKRANZ, „Zur goldenen Rose” (wie Anm. 38).
(57) StA L., Ratsprotokoll v. 28. September 1676. Der Brand war am 17. September 1676 erfolgt.
(58) StA L., Ratsprotokoll v. 8. Jänner 1706.
(59) StA L., Ratsprotokoll v. 12. März 1590.
(60) Zur „Genealogie” der Ringofen- und Ziegelgrubenbesitzer vgl. W. GABRIEL, Haie, Zimtbäume und Ziegel. Die Ziegelgruben von L./Thaya, ein Fenster in der Erdgeschichte. (Kulturhefte Laa, Nr. 12, 1996) S. 42f.
(61) 100 Jahre STEG 1870–1970 ÖBB, Wien-Stadlau-Marchegg, Wien-Stadlau-L. a. d. Thaya. FS. anlässlich des Jubiläums 24. November 1870 – 24. November 1970, 1970, S. 15.
(62) 100 Jahre STEG (wie Anm. 61) S. 17.
(63) Zur Grenzöffnung vgl. P. ABADZIEV, Die Grenzöffnung CZ/Österreich, Diplomarb. 1997.
(64) 100 Jahre Sparkasse der Stadt L., 1869–1969, 1969.
(65) TORISER, Die Pfarrkirche St. Vitus in L./Thaya. (Kulturhefte Laa, Nr. 4, 1985) S. 4.
(66) BÜTTNER (wie Anm. 6) S. 174f.
(67) 1229: OÖUB II, Nr. 473. Büttner weist darauf hin, das aus Oberösterreich jedoch auch Fälle bekannt sind, in denen sich Pfarrer, die bereits in anderen Orten residierten, sich noch nach dem alten Pfarrort benannten.
(68) BÜTTNER (wie Anm. 6) S. 174.
(69) Zur Geschichte der Orgel in der Pfarrkirche vgl. H. HEILING, Die Orgelakten der Stadtpfarre zu L. a. d. Thaya, in: UH 62, 1991, S. 165–174.
(70) TORISER (wie Anm. 65) S. 10.
(71) TORISER (wie Anm. 65) S. 11.
(72) FÜRNKRANZ/WABRA (wie Anm. 36) S. 33.
(73) H. KRÄTZL, Neue Filialkirche St. Josef, L. a. d. Thaya-Kellerhügel, Weihetag Sonntag 17. September 1972, 1972, S. 3.
(74) G. WINTER, Das Nonnenkloster zu L. (VUMB), in: BII. Lk. NÖ NF 8, 1874.
(75) 50 Jahre Christuskirche L. 1936–1986, 1986.
(76) L. MOSES, Die Juden in Niederösterreich – Mit besonderer Berücksichtigung des XVII. Jahrhunderts, 1935, S. 114.
(77) M. MÜLLNER, Die Juden in L. a. d. Thaya. Eine Spurensuche, in: David. Jüdische Kulturzeitschrift 7, Nr. 26, 1995, S. 42–49.
(78) WELTIN, „L.er Briefsammlung” (wie Anm. 11) S. 19.
(79) FÜRNKRANZ, Kirchenplatz (wie Anm. 23) S. 9–12.
(80) Bundesrealgymnasium in L. a. d. Thaya, NÖ. FS. anläßlich des 50jährigen Bestandes der Anstalt. XVIII. Jahresbericht über das Schuljahr 1960/71 mit Nachträgen über die Schuljahre 1953/54 bis 1959/60. Vgl. auch FÜRNKRANZ/WABRA (wie Anm. 36) S. 99.
(81) 30 Jahre Städtische Handelsschule in L. a. d. Thaya, [1968], S. 5. Die Gründung einer mittleren kaufmännischen Lehranstalt geht bereits auf das Schuljahr 1918/19 zurück, in dem eine zweiklassige Handelsschule in Laa errichtet worden war (S. 6). 1963/64 wurde die ursprünglich zweijährige Handelsschule durch das neue Schulgesetz dreijährig.
(82) Bericht des Fortbildungsschulrates L. a. d. Thaya über den 15jährigen Bestand der allg. gewerbl. Fortbildungsschule in L. a. d. Thaya insbesondere über den 6jährigen Zeitraum seiner Wirksamkeit, 1914.
(83) FÜRNKRANZ, Landesfürstliche Stadt (wie Anm. 16) S. 9; DERS., 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr der lf. Stadt L./Thaya. FS. 27. Landes-Feuerwehr-Leistungsbewerb, 62. Landesfeuerwehrtag, 1.–3. Juli 1877, 1977, S. 2.
(84) E. ZEINER, Regionale Feuerwehrgeschichtsforschung. Der alte Bezirksfeuerwehrverband Mistelbach von 1882–1899. (Der Zusammenschluß der freiwilligen Feuerwehren der Gerichtsbezirke Feldsbach, L./Thaya, Mistelbach und Zistersdorf zum Bezirksfeuerwehrverband Mistelbach und zur Bezirksfeuerwehrunterstützungskasse), 1999.
(85) FÜRNKRANZ, Das Bürgerspital in L. (Kulturhefte Laa, Nr. 3, 1984) S. 3–11.
(86) StA L., Ratsprotokoll v. 17. Juli 1680.
(87) FÜRNKRANZ u. B. WAIGNER, Ein Vierteljahrtausend Apotheke in L. a. d. Thaya. Gründung vor 250 Jahren – 130 Jahre Apotheke „Zum hl. Josef”, Sonderdruck aus: Österreichische Apotheker-Zeitung 31, Folge 52, 1977, S. 10.
(88) Zum Rundangerdorf Hanfthal vgl. 850 Jahre Rundangerdorf Hanfthal 1149–1999. Ein Streifzug durch die Dorfgeschichte. Nach Arbeiten von Dir. Friedrich Winna und Dipl. Ing. Wilhelm Schuster zusammengestellt von Rudolf Fürnkranz. (Kulturhefte Laa, Nr. 16, 1999).

 

 

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