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Die Landschaft um Klagenfurt verdankt ihr Erscheinungsbild in geologischer Hinsicht der Eis- und Nacheiszeit. Klagenfurt befindet sich zum Großteil auf Ablagerungen der Würmeiszeit, im Bereich des ehemaligen Draugletschers, der einst das gesamte Klagenfurter Becken ausfüllte. Nach dem Abschmelzen der Eismassen blieben ausgedehnte Moränenablagerungen zurück und die Glan schüttete hier einen gewaltigen flachen Schwemmfächer auf, der zum Baugrund von Klagenfurt wurde. Nur an einigen Stellen ragt aus den jungen Aufschüttungen vermutlich paläozoisches Altkristallin heraus (zum Beispiel Maria Loretto), ansonsten liegen die sandreichen, im oberen Teil verlehmten, groben Flußschotter in großer Mächtigkeit über dem Felsuntergrund. In den späteiszeitlichen Schottern und Sanden grub sich die Glan den auch heute noch von ihr benützten Lauf. Damals entstand auch der Wörthersee, der sich vor 3000 bis 4000 Jahren ca. 5 km weiter nach Osten erstreckte. Seinen natürlichen Abfluß bildet die Niederung südlich von Klagenfurt, deren Südrand vom Höhenzug der Sattnitz, einem Konglomerat, gebildet wird. Nach dem Verlanden des östlichsten Teiles des Sees entstand ein großes Moorgebiet, das die Entwicklung Klagenfurts bis nahezu in die Gegenwart behinderte. Erst in unseren Tagen griff der Mensch aktiv in die geologischen Gegebenheiten dieses Raumes ein und schuf durch die Regulierung der Glan im Norden und der Glanfurt im Süden der Stadt sowie durch die Entwässerung des Sumpfes neuen Lebensraum beziehungsweise Schutz für den bisherigen (1).
(1) F. H. UCIK, K. und seine Umgebung aus geologischer Sicht, in: Die Landeshauptstadt K., Aus ihrer Vergangenheit und Gegenwart, Bd. II, 1970, S. 456 ff.
Die historische Entwicklung des Stadtgebietes von Klagenfurt kann man vom topographischen Standpunkt aus in drei Abschnitte gliedern. Der erste erstreckte sich von der Entstehung des Marktes am Fuße des Spitalsberges (Ende 12. Jahrhundert) über seine Verlegung an einen günstigeren Standort (Mitte 13. Jahrhundert) sowie die Stadtwerdung (2. Hälfte 13. Jahrhundert) bis zum verheerenden Brand im Jahre 1514. In dieser ersten Entwicklungsphase war Klagenfurt unter den landesfürstlichen Städten in Kärnten die unbedeutendste. Der zweite Abschnitt begann mit der Schenkung der Stadt an die Landstände durch Kaiser Maximilian im Jahre 1518. Diese Phase brachte den Ausbau zur Festung und zum Verwaltungszentrum, damit verbunden den Aufstieg zur Landeshauptstadt. Aus dem engen mittelalterlichen Handelsstädtchen wurde eine großzügig angelegte Renaissancestadt mit repräsentativen Bauten. Vor den Stadttoren entstanden an den Ausfallsstraßen kleine Vorstädte; eine bedeutendere Entwicklung der Stadt konnte jedoch erst nach der Schleifung der Festung 1809/10 einsetzen. Diese Entwicklungsphase als landständische Stadt endete mit dem Erlöschen der Ständeherrschaft im Jahre 1848. Der dritte Abschnitt, eingeleitet durch das Provisorische Gemeindegesetz vom 17. 3. 1849 (2), brachte für Klagenfurt einschneidende Veränderungen. 1850 erhielt die Stadt die Selbstverwaltung. Zur – seit der Josephinischen Steuerregulierung bestehenden – Katastralgemeinde Klagenfurt gehörten um 1850 nur die vier Stadtviertel innerhalb der ehemaligen Stadtbefestigung, während die Vorstädte in den Katastralgemeinden St. Lorenzen, St. Peter, St. Ruprecht, Waidmannsdorf, St. Martin und Spitalsmühle lagen. Die Stadt Klagenfurt und diese Katastralgemeinden hatten seit Jahrhunderten den – bereits 1338 erwähnten – Burg- oder Stadtfried Klagenfurt gebildet. Nun wurden diese Katastralgemeinden geteilt und die Vorstädte als eigene Katastralgemeinden zur Stadtgemeinde Klagenfurt geschlagen, so daß diese nunmehr in die Katastralgemeinden Klagenfurt, St. Lorenzen Stadt, St. Peter Stadt, St. Ruprecht Stadt, Waidmannsdorf Stadt, St. Martin Stadt und Spitalsmühle zerfiel. Die ländlicheren Gebiete wurden zu eigenen Ortsgemeinden zusammengeschlossen: St. Peter, St. Ruprecht und St. Martin. Das rasche Wachstum der Stadt machte bald eine Erweiterung des Stadtgebietes erforderlich. Mit Wirkung vom 1. 1. 1893 (3) wurden Teile der Ortsgemeinden St. Martin, St. Peter und St. Ruprecht mit der Stadt vereinigt, das Stadtgebiet im Westen bis über das Kreuzbergl, im Osten bis zur Ebentaler Straße und im Süden bis zur Bahnlinie ausgedehnt. Die nächste – flächenmäßig sehr bedeutende – Gebietserweiterung (4) brachte das Jahr 1938 mit der Eingemeindung der selbständigen Gemeinden St. Ruprecht (5), St. Martin, Annabichl und St. Peter sowie Teilen aus den Gemeinden Hörtendorf, Viktring, Maria Wörth (Halbinsel Maria Loretto und Teile des Wörthersees), Krumpendorf und Lendorf. Damit wurde Klagenfurt unter anderem zur „Stadt am Wörthersee”, wie man es schon seit der Jahrhundertwende geplant hatte, um den See der Entwicklung der Stadt dienstbar zu machen. Um der Bevölkerung der Landeshauptstadt einen genügend großen Erholungsraum zu sichern, wurden damals der Falkenberg und der Maria Saaler Berg eingemeindet. Die bisher letzte Gebietserweiterung erfolgte mit dem Gesetz vom 29. Juni 1972 über die Neuordnung der Gemeindestruktur in Kärnten, das mit 1. 1. 1973 in Kraft trat (6). Dabei wurde das Gebiet der Stadtgemeinde flächenmäßig etwa verdoppelt, indem die Gemeinden Viktring, Hörtendorf, Wölfnitz und St. Peter am Bichl zum überwiegenden Teil sowie kleinere Teile der Gemeinden Ebental, Maria Wörth, Poggersdorf und Liebenfels der Landeshauptstadt angeschlossen wurden.
(2) M. WUTTE, Das Stadtgebiet von K. und seine Entwicklung, in: Car. l, 1911, S. 78 ff. – A. HUMMITZSCH, Die territoriale Entwicklung der Ortsgemeinden in Kärnten. (Schriftenreihe für Raumforschung und Raumplanung 3, 1962) S. 43 ff.
(3) LGBI. 8/1892, Nr. 14, S. 38.
(4) HUMMITZSCH, a. a. O., S. 50: von 618 ha auf 5.613 ha.
(5) Die Gemeinde St. Ruprecht bei K. war mit Gesetz vom 11.10.1930 zur Stadt erhoben worden und führte seit 5.5.1933 ein eigenes Wappen. Vgl. LGBI. 19/1930, Nr. 57, S. 107; KLA, Ständ. A., Urk. 404.
(6) LGBI. 28/ 1972, Nr. 63, S. 95, § 22
Der Name der Stadt Klagenfurt stammt vermutlich aus der Entstehungszeit des ersten Marktes. Ein „forum Chlagenuurt” ist zwischen 1193 und 1199 erstmals urkundlich erwähnt (7). Die erste Erklärung des Ortsnamens bot der berühmte Historiograph Abt Johann von Viktring († 1345) in seinem „Liber certarum historiarum”. Er übersetzte Klagenfurt mit „Querimoniae Vadus”, das heißt Furt der Klage. Hieronymus Megiser, der Verfasser der ersten Kärntner Landesgeschichte (Annales Carinthiae, Leipzig 1612) erklärte den Namen Klagenfurt aus Glanfurt, also Furt über den Fluß Glan (8). Diese Deutung behauptete sich bis ins 20. Jahrhundert, dann hat man sie aus sprachgesetzlichen Gründen aufgegeben (9). Der Name wurde als Gespenstername bezeichnet, wobei die Klage im übertragenen Sinne von Klaga als mythologische Gestalt, als Klageweib zu verstehen ist. Das althochdeutsche *Chlagûn oder *Clagônovurt und auch die älteste slowenische Überlieferung des Ortsnamens aus dem Jahre 1615, „v Zelouzi”, zurückgehend auf das altslowenische *Cviljovec (slowenisch cviliti = winseln, wimmern) (10), benennen einen Ort, an dem Klagegeister durch ihr Wehklagen Opfer fordern beziehungsweise Unglücksfälle verursachen (11).
(7) MDC III, n. 1412.
(8) G. MORO, Das älteste K., in: K. Ein Überblick von der Urzeit bis zur Gegenwart, 1950, S. 60 ff.
(9) P. LESSIAK, Die kärntnischen Stationsnamen. Mit einer ausführlichen Einleitung über die kärntnische Ortsnamenbildung, in: Car. l, 1922, S. 62 ff.
(10) A. OGRIS, Matthias Perdon – ein Lebensbild aus der Zeit der Gegenreformation, zugleich ein Beitrag zu zwei Kärntner Ortsnamen, in: Car. l, 1984, S. 340 ff.
(11) E. KRANZMAYER, Über die Herkunft unserer Ortsnamen, in: Kärntner Jahrbuch 1936, S. 83. – DERS. , Ortsnamenbuch von Kärnten II: Alphabetisches Kärntner Siedlungsnamenbuch. (AVGT 51, 1958) S. 119 f.
Die Lage von Klagenfurt ist vor allem durch günstige Verkehrsbeziehungen bestimmt. Es liegt im Schwerpunkt des Klagenfurter Beckens, am Südrand des Zollfeldes, der historischen Zentrallandschaft Kärntens, in deren Bereich durch über zwei Jahrtausende Mittelpunktsiedlungen lagen, an einer natürlichen Kreuzung von Verkehrswegen. Diese führen zu Fernzielen, welche schon in der Antike politische und wirtschaftliche Begriffe waren: Adria und Donau, pannonisches Tiefland und Brennerfurche (12).
(12) V. PASCHINGER, K., Lage und Entwicklung, in: K. Ein Überblick, wie Anm. 8, S. 25.
Die ältesten Spuren einer menschlichen Besiedlung im weiteren Umland von Klagenfurt sind der ausgehenden Jungsteinzeit (ca. 3000–1900 v. Chr.) zuzuordnen und stammen vom einzigen vorgeschichtlichen Pfahlbau in Kärnten, dessen Reste um 1860 im Keutschacher See gefunden wurden (13). Alle anderen bekannten Siedlungen aus diesem Zeitraum befanden sich in Höhenlage. Einzelfunde auf heutigem Stadtgebiet sind aus Viktring/Stein, Waidmannsdorf und Ebental bekannt (14). Zwei Einbäume, die 1939/40 im Sattnitzmoor, das zum Jagdgebiet des urgeschichtlichen Bewohners dieser Gegend gehörte, nahe der ehemaligen Papiermühle gefunden wurden, sind der mittleren Bronzezeit (1700–1400 v. Chr.) zuzuordnen (15). Bei den Siedlungsresten auf dem Maria Saaler Berg im Norden des Stadtgebietes ist eine Kontinuität von der Jungsteinzeit bis in die La-Tene-Zeit festzustellen (ca. 3000 – um Chr. Geburt). Einzelfunde im Bereich Waidmannsdorf und Wölfnitz stammen auch aus der Urnenfelderzeit (1400–750 v. Chr.) und der Hallstattzeit (750–250 v. Chr.) (16). Der unheimliche Morast spielt auch in der Gründungssage von Klagenfurt eine Rolle (17). Lauerte in ihm doch der Vorstellung des Volkes nach ein schrecklicher Lindwurm, wohl eine Personifikation der großen Gefahr, die eine Durchquerung der sumpfigen Furt stets bedeutete. Der Schädelfund des diluvialen wollhaarigen Nashorns vom Zollfeld im 14. Jahrhundert förderte die landläufige Vorstellung von einem gefährlichen Ungeheuer (Lindwurm) in der für Menschen klimatisch und bodenmäßig problematischen Sumpflandschaft (18). Selbst die Ortsnamen in diesem Bereich weisen auf die Lage inmitten von weiten Feuchtgebieten hin: So lautet der slowenische Name von Waidmannsdorf Otoče, das heißt die Inselbewohner, und erinnert an die alljährlichen Glanfurtüberschwemmungen früherer Zeiten. Auch die alten Namen von St. Martin (Zitoulich beziehungsweise Zetolich aus slowenisch *Sitovljiče, das heißt Binsendorf) und St. Ruprecht (Vlaschach beziehungsweise Flatschach aus slowenisch Blačah, das heißt „bei den Moosern”) sind Zeugnisse für das ausgedehnte, nasse Flachland im Süden und Südwesten von Klagenfurt (19).
(13) UCIK, K. und seine Umgebung, S. 469 ff. – Archäologischer Atlas von Kärnten, hg. v. G. PICCOTTINI unter Mitarbeit von E. WAPPIS, 1989, S. 11.
(14) Archäologischer Atlas, Tafel 2.
(15) K. STARZACHER, S. POSSEGGER, H. DOLENZ, Zwei Einbäume aus dem Sattnitzmoor, in: Car. l, 1940, S. 213 ff.
(16) Archäologischer Atlas, Tafel 3–5.
(17) G. GRABER, Die Sage vom K.er Stadtwappen, in: K. Ein Überblick, wie Anm. 8, S. 31 f.
(18) R. PUSCHNIG, Der „Lindwurmschädel” von K., in: Car. ll, 1935, S. 65 ff.
(19) KRANZMAYER, Ortsnamenbuch von Kärnten, II, S. 191, 193, 235.
Die Gegend des späteren Klagenfurt lag in der nächsten Umgebung von Virunum, der von ca. 45 n. Chr. bis in die 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts blühenden Hauptstadt der römischen Provinz Noricum. Günstig für die Besiedlung waren vor allem der Nordrand des heutigen Stadtgebietes mit dem Spitalsberg, dem Hügel um das Schloß Zigguln, jenem mit St. Georgen am Sandhof und der Westrand, das Kreuzbergl mit dem Falkenberg (20). Aus keltischer La-Tene-Zeit stammen Gräberfunde im Bereich von Klagenfurt/Stadt und Klagenfurt/Atschalas beziehungsweise Untergoritschitzen, Einzelfunde aus Harbach und vom Maria Saaler Berg (21). Funde weisen auch darauf hin, daß eine römische Siedlung auf dem Spitalsberg sowie im Bereich Atschalas/Untergoritschitzen existiert haben dürfte. Auf dem Spitalsberg befand sich an der Stelle der Prießnegger-Realität ein römisches Landhaus, aus dessen Resten später das ehemalige Johanneskirchlein erbaut wurde. Entlang eines alten Weges, der etwa 300 m westlich und parallel zur St.-Veiter-Straße verläuft (Spitalbergweg), fand man römerzeitliche Gräber. Diese Straße überquerte die Glan am Westrand der einstigen Glaninsel (22) und dürfte ein Stück des von Virunum über den Loiblpaß nach Emona/Laibach führenden Handelsweges gewesen sein. Römische Siedlungsreste befinden sich auch in Lendorf, damals an der Römerstraße von Santicum/Villach nach Virunum gelegen; eine spätantike Befestigung wird am Falkenberg angenommen (23). Die zahlreichen, im engeren Stadtgebiet Klagenfurts zum Großteil vermauert aufgefundenen, römerzeitlichen Denkmäler (vor allem Inschriften, seltener Reliefe) stammen meist vom nahen Virunum, von wo sie als Baumaterial oder bewußt als „Antiquität” in die Stadt gebracht worden waren. Die unruhigen Jahrhunderte der Völkerwanderungszeit bleiben völlig im Dunkeln.
(20) P. LEBER, Die Gegend von K. zur Römerzeit, in: K. Ein Überblick, wie Anm. 8, S. 36 ff. – PICCOTTINI, Neue römerzeitliche Funde aus K. und Umgebung, in: Landeshauptstadt K., I, S. 12 ff.
(21) Archäologischer Atlas, Tafel 6.
(22) WUTTE, Die Lage von Alt-K., in: Car. l, 1931, S. 105 f. – Die Glaninsel ist in der Katastralmappe von 1827 noch zu sehen; es handelt sich um die namengebende Furt.
(23) Archäologischer Atlas, Tafel 7.
Die Frage, auf welchem Wege das Klagenfurter Stadtgebiet schließlich in den Besitz der Spanheimer kam, die zwischen 1122 und 1269/79 Herzöge von Kärnten waren, wird von der Geschichtsforschung unterschiedlich beantwortet. Es wurde angenommen, daß dieses Gebiet nach der Beseitigung der Slawenherrschaft zu den Ländereien und Höfen der etwa um 828 errichteten karolingisch-fränkischen Königspfalz Karnburg gehörte, die durch eine Schenkung des ostfränkischen Königs Ludwig des Deutschen 860 ins Eigentum des Erzbistums Salzburg kamen. Im Investiturstreit wäre es von Erzbischof Gebhard dem Grafen Engelbert I. von Spanheim († 1096) als Dank für dessen Verdienste geschenkt worden (24). Dagegen steht die Auffassung, daß die Spanheimer das Klagenfurter Gebiet unmittelbar durch eine königliche Schenkung erhalten haben (25). Kaiser Konrad II. hatte dieses rheinfränkische Geschlecht als Gegengewicht gegen Herzog Adalbero von Eppenstein (1012–1035) nach Kärnten verpflanzt. Seit der Mitte des 11. Jahrhunderts in Kärnten begütert, sollten die Spanheimer im besonderen für Klagenfurt schicksalhafte Bedeutung erlangen. Im Jahre 1142 gründete Graf Bernhard († 1147) ein Zisterzienserkloster in Viktring (südwestlich von Klagenfurt) und zwei der bedeutendsten Vertreter dieses Geschlechts wurden die Begründer von Klagenfurt: Herzog Hermann (1161–1181) und sein jüngerer Sohn Bernhard von Spanheim (1202–1256). Herzog Hermann betrieb eine zielbewußte Politik zur Stärkung der landesfürstlichen Macht im Lande. Er erwarb vom Bistum Bamberg das Dorf St. Veit an der Glan am nördlichen Rand des Zollfeldes und errichtete dort – am Kreuzungspunkt wichtiger Verkehrslinien – einen Markt. St. Veit, 1224 als Stadt bezeichnet, wurde Sitz der herzoglichen Hofhaltung und war bis 1518 die Landeshauptstadt von Kärnten (26).
(24) A. JAKSCH, Vom alten K., in: Freie Stimmen, Nr. 1, 1905, S. 5. – DERS., Geschichte Kärntens bis 1335, I, 1928, S. 91. – MDC III, n. 27, 154, 159.
(25) MORO, Das älteste K., wie Anm. 8, S. 55 ff.
(26) K. DINKLAGE, Kärntner Städtegründungen unter Herzog Bernhard (1202–1256), in: MIÖG 69, 1961, S. 85 ff.
Herzog Hermann wird auch als Begründer des am Südrand des Zollfeldes und ebenfalls an einer Kreuzung bedeutender Straßen angelegten Marktes Klagenfurt angesehen, der allerdings erst unter seinem Sohn Ulrich II. (1181–1202) erwähnt wird. Zwischen 1193 und 1199 erließ dieser dem Stift St. Paul im Lavanttal die Maut im Markte Klagenfurt, „in foro Chlagenuurt” (27). Es ist dies die erste urkundliche Nennung von Klagenfurt und es handelt sich hier um die älteste Siedlung mit diesem Namen (28). Sie wird in Urkunden bis 1250 so genannt, dann hört man erst wieder 1344 und 1348 von dem Ort und zwar unter dem Namen Alt-Klagenfurt (29). Damit ist die Existenz eines jüngeren Klagenfurt bezeugt, das unter Herzog Bernhard von Spanheim ca. 1,3 km südlich vom alten Standplatz neu angelegt wurde. Alt-Klagenfurt lag im Bereich zwischen der Prießnegger-Realität am Spitalsberg, Untergoritschitzen und der Glan, nördlich der heutigen Feschnigstraße. Es erstreckte sich vermutlich auch auf das Südufer der Glan, da die seit dem 15. Jahrhundert genannte Prezner-Mühle, die spätere „Spitalmühle” südlich der Glan noch dazu gerechnet wurde (30). In und bei Alt-Klagenfurt befanden sich zwei im Jahre 1348 erstmals genannte Johanneskirchen. Eine davon, „sand Johans an der Glan”, stand in der Nähe der ehemaligen Glaninsel. Sie war im 16. Jahrhundert schon verfallen und wurde 1670 als abgekommen erwähnt, war aber wohl nicht die Vorläuferin der heute ebenfalls verschwundenen Laurenzkirche in Feschnig (31). Die zweite Johanneskirche „datz Pirch” ist dem Bereich der Prießnegger-Hube zuzuordnen (32). Bereits 1213 wird ein Marktrichter erwähnt (33). Die Lage von Alt-Klagenfurt war zwar verkehrsmäßig günstig am bequemen Flußübergang gewählt, doch das Gelände an der Glan war stets versumpft. Der – bis in jüngere Zeit – unregulierte Fluß gefährdete durch Überschwemmungen, die möglicherweise durch starke Rodungstätigkeit des 12. und 13. Jahrhunderts im Einzugsbereich der Glan und allgemeine Klimaverschlechterung bedingt waren, die nahegelegene Siedlung (34). Herzog Bernhard ließ daher den Markt weiter im Süden neu anlegen. Seit dieser Zeit ist Klagenfurt die einzige unter den größeren Städten Österreichs, die nicht an einem Wasserlauf entstanden ist. Das alte Klagenfurt am Fuße des Spitalsberges verschwand, wie auch die beiden Johanneskirchen, spurlos; schließlich blieb nur noch der Name Alt-Klagenfurt bis ins 18. Jahrhundert an der Spitalmühle haften.
(27) MDC III, n. 1412.
(28) Während LEBER, Die Gegend von K., wie Anm. 20, S. 47, das Fortbestehen einer vermutlich vorrömischen Siedlung annimmt, hält MORO, Das älteste K., wie Anm. 8, S. 59, K. für eine mittelalterliche Neugründung ohne Kontinuität der Bevölkerung, da sich sonst ein vorrömischer oder römischer Ortsname erhalten hätte.
(29) MDC X, n. 209. – KLA, Allg. Urk. A 318–1348 Aug. 24.
(30) WUTTE, Die Lage von Alt-K., wie Anm. 22, S. 103 ff.
(31) WUTTE, a. a. O., S. 105. – Erläuterungen zum histor. Atlas der österr. Alpenländer, II/8,2. (AVGT 52, 1958) S. 289, 300.
(32) WUTTE, Die Lage von Alt-K., wie Anm. 22, S. 104. Der Ortsname Pirk, in dem sl. breža, die Birke, steckt, erinnert an den Namen Prießnegger.
(33) MDC IV/ 1, n. 1675 II.
(34) H. PASCHINGER, Die Standortverlagerung der zentralen Siedlung Mittelkärntens, in: Landeshauptstadt K., I, S. 32.
Von der Gründung Klagenfurts durch Herzog Bernhard berichtet Abt Johann von Viktring, der Kärntner Chronist aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts (35). Der neue Markt dürfte zwischen 1246 und 1252 entstanden sein, denn die von Johann von Viktring genannten Brüder Haidenreich und Albert von Hallegg, die den Ort mit zwei wehrhaften Tortürmen befestigten, sind erstmals 1246 urkundlich bezeugt und laut der Interdiktsbulle vom 16. 8. 1252 waren Burg und „Stadt” (civitas) Klagenfurt damals im Besitz Herzog Bernhards (36). Grundriß und Gestaltung des Marktes um den heutigen Alten Platz lassen auf eine planmäßige Gründung schließen, vielleicht nach dem Vorbild von St. Veit, mit dem es Übereinstimmungen gibt. Der lange, leicht gekrümmte Dreiecksplatz, die wenigen schmalen Seiten- und Wirtschaftsgassen sind eine typisch hochmittelalterliche Erscheinung. Die Form des Platzes läßt die Datierung der Anlage spätestens im 2. Viertel des 13. Jahrhunderts zu. Der Marktplatz mit dem Verhältnis Breite: Länge = 1:10 (37) entstand am Schnittpunkt der Verkehrswege Villach – Völkermarkt – Marburg beziehungsweise St.Veit – Loibl – Laibach – Triest. Der auffallende, schräge Verlauf dieses Weges quer durch die Altstadt ist heute noch sichtbar (Wiener Gasse – Kramergasse – Postgasse) und ein Beweis, daß diese Straße älter ist als die Siedlung. Der Platz stellt eine Erweiterung der weitaus wichtigeren Ostwest-Verbindung dar.
(35) lohannis abbatis Victoriensis über certarum historiarum, ed. F. SCHNEIDER, in: MGH SS rer. Germ. in usum scholarum, 1909, I, S. 199.
(36) DINKLAGE, Kärntner Städtegründungen, wie Anm. 26, S. 94.
(37) K. ULBRICH, Städte und Märkte in Kärnten. (Wiener Geographische Studien 9, 1938) S. 10.
Johann von Viktring bezeichnete die neue Siedlung als „oppidum”, einen durch eine Mauer befestigten Markt. 1252 werden die landesfürstlichen Orte St. Veit, Völkermarkt und auch Klagenfurt mit ihren Burgen „civitates” genannt, dann wird Klagenfurt bis 1270 wieder als „forum” erwähnt (38), wobei der Wechsel in der Terminologie eine auch bei anderen Städten im 13. Jahrhundert allgemein übliche Erscheinung ist. Obwohl Klagenfurt erst im Testament Herzog Philipps von Spanheim 1279 ausdrücklich als „civitas” aufscheint, dürfte es doch schon früher die Rechtsstellung einer Stadt erreicht haben (39). Eine eigentliche Stadterhebung hat es für Klagenfurt, wie auch sonst bei den Kärntner Städten, nicht gegeben. Urkundliche Quellen, in denen eine Stadtbefestigung von Klagenfurt mit Mauer, Toren und Graben erwähnt wird, stammen erst aus dem 14. Jahrhundert (40). Viel früher ist dagegen von der Burg die Rede. Sie dürfte bereits existiert haben, als Klagenfurt erbaut wurde. Über ihre Geschichte selbst ist nichts bekannt, doch seit 1230 erscheinen in den Urkunden herzogliche Ministerialen mit dem Beiwort „de Klagenfurt”, „miles de Klagenfurt”, „castellanus de Chlagenfurt”. Es waren vermutlich Burggrafen der herzoglichen Burg (41). Diese wird im Jahre 1252 erstmals urkundlich erwähnt (42); über ihren Standort jedoch schweigen die Quellen. Sie hatte eine Schutzfunktion zu erfüllen und lag an exponierter Stelle der Stadtbefestigung, wie dies auch in anderen Kärntner Städten der Fall war. Vermutlich stand sie auf dem Gelände des heutigen Landhaus-Nordtraktes (43). Der Verlauf des Mauerkranzes aus dem 13. Jahrhundert läßt sich zum Teil rekonstruieren (44). Die Stadtmauer, 1,60 m dick und 6 m hoch, verlief vom St. Veiter Tor am nördlichen Ende der heutigen Wiener Gasse entlang der Nordseite der Osterwitzgasse, wo ein nicht mehr bestimmbares Verteidigungsobjekt (später der Khevenhüllersche Getreidekasten) die Nordostecke der Befestigung verstärkte. Sie folgte dann etwa dem Westrand der heutigen Bahnhofstraße bis zum Völkermarkter oder Unteren Tor; von hier verlief sie zum Fleischmarkt, wo sich später die Fleischbänke an die Ringmauerinnenseite lehnten, dann durch die heutigen Häuserkomplexe Hotel Moser-Verdino, Bank für Kärnten sowie Rainerhof bis zur Kramergasse, wo sich das Viktringer Tor beziehungsweise Fleischhackertor, das diesen Namen nach der Nähe der Fleischbänke trug, nach Süden öffnete. Die Mauer führte vermutlich nördlich des heutigen Landesreisebüros bis zum Burgbereich, der an der Südwestecke der Stadt die Mauer verstärkte. Von der Burg, die sich neueren Forschungen zufolge im Bereich nördlicher Landhausflügel – Berghauptmannschaft – „Goldene Gans” befand, verlief die Mauer bis zur Herrengasse, wo sich – der genaue Standort ist nicht festzustellen – das Obere oder Villacher Tor, 1320 auch Burgtor genannt, nach Westen öffnete (45). Dann führte die Mauer östlich der Eggergasse nach Norden sowie nördlich des Pfarrhofes und der Stadtpfarrkirche nach Osten zum St. Veiter Tor (46). Außerhalb der Stadtmauer umschloß ein ca. 4 m tiefer und 10 m breiter Graben, der möglicherweise durch einen von der Glan abgeleiteten Kanal mit Wasser gefüllt wurde, die Stadt (47).
(38) MDC IV/ 1, n. 2495, 2556, MDC IV/2, n. 2954, 2975–76, 3011–12, MDC V, n. 57.
(39) MDC V, n. 392. – W. FRESACHER, K. – eine Edlinger-Siedlung?, in: Car. l, 1960, S. 122.
(40) Z. B. MDC X, n. 54, 209.
(41) Z. B. MDC IV/1 n. 1979, 2254, 2292, 2600; MDC IV/2, n. 2833.
(42) MDC IV/1, n. 2495.
(43) JAKSCH, Die vier Burgen in K., in: Car. l, 1914, S. 9 ff. – WUTTE, Das Zeughaus in K., in: K.er Zeitung vom 27.2.1927. – F. X. KOHLA, Festungswerk K. des 16. Jahrhunderts. Eine militärbaugeschichtliche Studie, in: Landeshauptstadt K., I, S. 128.
(44) JAKSCH, Die K.er Stadterweiterung und die Erbauung des Landhauses im 16. Jahrhundert, in: Car. l, 1907, S. 42 f. – KOHLA, Festungswerk K., S. 128 f. – Urkundlich erwähnt wird die Mauer erst im 14. Jahrhundert, z. B. MDC X, n. 54, 209; MDC XI, n. 138.
(45) KLA, Allg. Urk. A 224–1320 Febr. 5; KLA, GV-HS 14/18, p. 11–1497 Aug. 24.
(46) E. SKUDNIGG, Die Stadtmauer der Spanheimerstadt, in: K. Stadtnachrichten u. Amtsblatt, Sept. 1964, S. 255/11 ff. – Lokalisiert die Nordwestecke der Stadtmauer auf dem Gelände der heutigen Pfarrhofgasse Nr. 4.
(47) MDC X, n. 209. – KOHLA, Festungswerk K., S. 127. – WUTTE, Vom Fluderbassin am Theaterplatz, in: K.er Zeitung v. 30. 9. 1928, S. 1 f.
Für Klagenfurt ist weder die Verleihung eines Markt- noch eines Stadtrechtes überliefert. Zwischen 1254 und 1266 ist noch vom „ius forense” die Rede; im Jahre 1320 wird erstmals ein „stat reht von Chlagenfurt” erwähnt (48). Als Herzog Albrecht II. am 17. 9. 1338 das hergebrachte Stadtrecht bestätigte, wurde nicht neues Recht verliehen, sondern bestehendes anerkannt (49). An die Stelle des herzoglichen Amtmannes trat der Stadtrichter, der 1287 erstmals urkundlich erwähnt wird (50). Er war oberster Verwaltungsbeamter und Richter der Stadt, wurde ursprünglich vom Stadtherrn ernannt, spätestens seit 1338 aber jährlich am Sonntag vor dem Veitstag (15. Juni) von der Bürgerversammlung gewählt und vom Stadtherrn vereidigt. Den örtlichen Zuständigkeitsbereich des Stadtgerichtes bildete der Stadt- oder Burgfried, dessen Grenzen, den heutigen Gemeindegrenzen vergleichbar, in gewissen Zeitabschnitten begangen und so außer Streit gestellt wurden (51). Ein Rat in seinen ersten Ansätzen ist seit 1280 bekannt (52); er wurde zwischen 1320 und 1338 erstmals von den Bürgern gewählt, vorher vom Stadtherrn ernannt. Das Entscheidungsrecht über alle wichtigen städtischen Angelegenheiten stand der Gmain (Bürgerversammlung) zu. Sie wählte den Stadtrichter und den Geschworenen Rat. Die Aufsicht über diese übte im Namen des Landesfürsten der Vizedom, ein landesfürstlicher Beamter, aus (53). Das älteste Stadtsiegel von Klagenfurt, 1280 erstmals erwähnt, ist an einer Urkunde aus dem Jahre 1287 überliefert (54). Das Wappenbild zeigt einen hohen schmalen, mit drei Zinnen gekrönten Turm, der unten von einem rundbogigen Tor durchbrochen wird. In halber Höhe des Turmes schwebt ein geflügelter Lindwurm mit geöffnetem Rachen, schlangenartigem Hals, dreifach geringeltem Schwanz und zwei bekrallten Füßen. Die Siegelumschrift lautet: +S. CIVITATIS CHLAGENWRT. Das Stadtsiegel vereint Befestigung und Gründungssage, Turm und Lindwurm, und ist ein Sinnbild der Wehrhaftigkeit der Siedlung und ihrer Bewohner. Diese scheinen in Urkunden seit 1244 auf und werden seit 1253 als Bürger genannt (55). Die ersten Einwohner von Klagenfurt waren Bauern, zum Teil Edlinger, aus der näheren Umgebung der Stadt; ein Handwerkerstand hat sich erst allmählich daneben entwickelt. Es bestand daher zuerst eine Oberschichte von Ackerbürgern, 1280 urkundlich als „pociores cives” bezeichnet, die in der Stadt Handel und Gewerbe betrieben und ihre außerhalb der Stadt liegenden Ländereien bebauten. Bis 1335 ist so gut wie keine Zuwanderung aus fremden Gebieten nachweisbar. Dagegen sind bei zahlreichen Klagenfurter Bürgern auffällige Bindungen an das nahe gelegene Kloster Viktring nachzuweisen und es ist anzunehmen, daß sie aus dem Bereiche dieser Grundherrschaft in die Stadt gezogen sind (56).
(48) MDC IV/1, n. 2556. – KLA, Allg. Urk. A 224–1320 Febr. 5.
(49) F. GRÖLL, Die Entwicklung des K.er Stadtrechtes, in: K. Ein Überblick, wie Anm. 8, S. 10. – DERS. , Entstehung, Gestaltung und Funktion des Stadtrechtes, in: Landeshauptstadt K., II, S. 293 f. – MDC X, n. 91.
(50) MDC VI, n. 39.
(51) WUTTE, Das Stadtgebiet von K., wie Anm. 2, S. 65 ff.
(52) MDC V, n. 444
(53) E. WEBERNIG, Landeshauptmannschaft und Vizedomamt in Kärnten bis zum Beginn der Neuzeit. (Das Kärntner Landesarchiv 10, 1983) S. 103 ff.
(54) MDC V, n. 444; MDC VI, n. 39.
(55) MDC IV/1, n. 2287, 2554.
(56) MDC V, n. 444. – FRESACHER, wie Anm. 39, S. 143 f. – OGRIS, Die Bürgerschaft in den mittelalterlichen Städten Kärntens bis zum Jahre 1335. (Das Kärntner Landesarchiv 4, 1974) S. 23 ff.
Seit dem Beginn des 14. Jahrhunderts werden in Urkunden vereinzelt Häuser erwähnt. Die Beschreibung ihrer Lage ermöglicht zuweilen ihre topographische Zuordnung. Zum Beispiel wird 1303 das Haus des Otto von Hallegg, „das da leit an dem vreithove”, genannt, womit der ehemals um die Stadtpfarrkirche St. Egid gelegene Friedhof gemeint ist (57). Der Bürger Paebel bewohnte 1320 ein „hous pey dem purchtor kegen der Lanchwart” (58). 1337 schenkte der Landmarschall Konrad von Auffenstein dem Kloster Viktring sein Haus „innerhalb der maur pei dem tor, da man gen Volchenmarcht vert” (59). Kaiser Friedrich III. schenkte sein „haws am Plaz bey der burgk gelegen” den Bürgern von Klagenfurt im Jahre 1489 mit der Auflage, ihm darin ein würdiges Absteigequartier einzurichten, da die Burg damals offenbar nicht mehr bewohnbar war (60). Juden lassen sich in Klagenfurt erst seit dem Ende des 13. Jahrhunderts nachweisen und bereits ab den sechziger Jahren des 14. Jahrhunderts fehlen weitere Nachrichten über eine Judengemeinde (61), die mangels eines regen Handels- und Geschäftsverkehrs in der Stadt nie eine größere Bedeutung erlangte. Ein eigenes Judenviertel hat es daher kaum gegeben. In einer einzigen Urkunde wird 1344 ein „haws an der rinchmauer, da die juden inne sint” erwähnt. Es lag, ähnlich den Judenhäusern in anderen Kärntner Städten, in unmittelbarer Nähe der Stadtmauer in der Gegend der heutigen Priesterhausgasse beim ehemaligen alten Völkermarkter Tor. Dieser Straßenteil führte bis 1829 die Bezeichnung „Judengasse” (62).
(57) MDC VII, n. 165.
(58) KLA, Allg. Urk. A 224–1320 Febr. 5. – Die „Lanchwart” (Glanfurt, heute Sattnitz) ist der Ausfluß des Wörthersees nach Osten; vgl WUTTE, Glanfurt oder Sattnitz?, in: Car. l, 1936, S. 1 55.
(59) MDC X, n. 54.
(60) MDC XI, n. 608. – Es handelt sich hier um einen Vorgängerbau des Hauses Alter Platz Nr. 31 („Goldene Gans”). Die heutige Bausubstanz stammt zum Großteil aus dem 17. Jahrhundert, da das Haus dem Stadtbrand von 1636 zum Opfer fiel.
(61) H. T. SCHNEIDER, Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in K., in: Landeshauptstadt K., II, S. 280 ff. – W. WADL, Geschichte der Juden in Kärnten im Mittelalter. Mit einem Ausblick bis zum Jahre 1867. (Das Kärntner Landesarchiv 9, 1981) S. 149 ff.
(62) MDC X, n. 209. – WADL, a. a. O., S. 151.
Von großer Wichtigkeit für die Wirtschaft der Stadt waren die Markttage. Es gab einen Wochenmarkt, der an Donnerstagen stattfand und seit 1469 noch einen am Montag, der sich jedoch nicht hielt (63). Ferner gab es einen Jahrmarkt am 8. September (Mariä Geburt), der im Jahre 1304 erstmals erwähnt, 1405 als gute alte Gewohnheit bestätigt und 1414 auf den Sonntag nach Mariä Geburt verlegt wurde (64). Der Versorgung der städtischen Bevölkerung dienten die im Jahre 1374 erstmals genannten Fleischbänke der Metzger, an die heute noch der „Fleischmarkt” in der Südostecke der alten Stadt erinnert (65). Eine Mühle wird erst 1420 an der Glanfurt im Süden der Stadt erwähnt (66). Nur wenige Straßenzüge des mittelalterlichen Klagenfurt sind uns namentlich bekannt. Das Zentrum – in kommunaler wie wirtschaftlicher Hinsicht – bildete der Platz (Alter Platz). Er war zugleich Marktplatz und wichtige Durchzugsstraße in der Ostwest-Richtung. Die Nordsüd-Verbindung bildete der alte Straßenzug der Wiener Gasse und Kramergasse. Die Wiener Gasse war „die strazz, da man ken sannd Veyt get” (67). Außerhalb der Stadtmauer gelegen war die seit 1381 genannte Schmiedgasse, etwa die heutige obere Bahnhofstraße (68). Bereits im 14. Jahrhundert entstanden an den vier Ausfallsstraßen vor den Stadttoren kleine Niederlassungen, die Anfänge der späteren Vorstädte. Erst im 16. Jahrhundert werden die Obere (= St. Veiter) Vorstadt im Norden und die Untere (= Viktringer) Vorstadt im Süden genannt (69), noch später die Villacher Vorstadt im Westen und die Völkermarkter Vorstadt im Osten.
(63) MDC XI, n. 410.
(64) MDC VII, n. 254; MDC X, n. 1081, 1154.
(65) MDC X, n. 778.
(66) KLA, GV-HS 1/1, n. 378.
(67) MDC XI, n .12.
(68) KLA, GV-HS 14/18, p. 186.
(69) KLA, Stadta. K., HS 5, fol. 4 f. – P. KHEPPIZ, Clagenfurterische Chronik, ed. D. JANDL, 1968, S. 20.
Die erste Nennung eines in Klagenfurt wirkenden Seelsorgers fällt in das Jahr 1255 (70). Zu diesem Zeitpunkt bestand in Klagenfurt bereits ein Vikariat, das dem Propst des Kollegiatkapitels Maria Saal unterstand. Die älteste Kirche Klagenfurts, ein Vorgängerbau der heutigen Stadtpfarrkirche, war eine „Frauenkirche”. Sie war der Gottesmutter Maria geweiht und vermutlich von Maria Saal aus gegründet worden; der Zeitpunkt ist unbekannt. Zwischen 1254 und 1266 diente der Platz vor der Kirche als Ort einer Gerichtsverhandlung (71); am 28. 6. 1283 fand eine Gerichtssitzung in der „Vrouwenchirchen” statt (72). Schon um 1300 war sie mit den Rechten einer Pfarre ausgestattet, da im Jahre 1303 ein Friedhof zu Klagenfurt genannt wird (73). In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erfolgte ein Patrozinienwechsel; seit 23. 4. 1347 wird das Gotteshaus „sand Gilgen” (St. Egid) genannt (74). Ein Karner wird im Jahre 1497 erwähnt (75). Die Baugestalt der ehemals zweitürmigen romanischen Kirche (13. oder 14. Jahrhundert) ist aus den ältesten Stadtansichten (1605, 1649, 1680) zu rekonstruieren; der gotische Hochchor entstand in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts (76). Klagenfurt besaß auch eine Schule, die vielleicht mit der Pfarrkirche in Verbindung stand. Im Jahre 1329 wird erstmals ein Schulmeister zu Klagenfurt genannt (77). Außerhalb der Stadtmauer lagen die seit 1355 erwähnte Kirche zum Heiligen Geist mit einem Friedhof und das älteste, 1449 erstmals genannte Spital (78).
(70) MDC IV/1, n. 2608. – P. G. TROPPER, Notizen zur Geschichte der Stadthauptpfarre St. Egid in K., in: Die Stadthauptpfarrkirche St. Egid in K., Geschichte und Kunst. (Carinthia-Kultur-Begleiter 1, 1987) S. 6 ff.
(71) MDC IV/1, n. 2556.
(72) MDC V, n. 561.
(73) MDC VII, n. 165. – R. WANNER, Die Begräbnisstätten der Stadt K., in: Car. l, 1955, S. 810 ff.
(74) MDC X, N. 274.
(75) KLA, GV-HS 14/18, p. 5 ff. – Der Karner mit einer Michaelskapelle fiel dem Stadtbrand von 1636 zum Opfer.
(76) B. TRINKS, Alte Darstellungen von K., in: K., 1966, Nr. 8, S. 17 ff.; Nr. 9, S. 1 ff.; Nr. 10, S. 15 ff.; Nr. 11, S. 15 ff.; Nr. 12, S. 13 ff. – O. DEMUS, Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirkes K., Die Stadt K. (Die Kunstdenkmäler Kärntens, hg. v. K. GINHART, V/1, 1931), S. 38 f.
(77) MDC IX, n. 242.
(78) Erläuterungen zum historischen Atlas, ll/8,2, S. 285 ff. – MDC XI, n. 251.
Die Regierung Herzog Bernhards von Spanheim war eine Zeit friedlicher Entwicklung für Klagenfurt, erst unter Ulrich III. und dessen Bruder Philipp, dem Erwählten von Salzburg, brachen unruhige Jahre über Kärnten herein. 1268 mußte Herzog Ulrich III. Markt und Burg Klagenfurt zur Wiedergutmachung der Schäden, die Philipp Salzburg zugefügt hatte, dem Erzbistum schenken und von diesem als Lehen wieder empfangen. Auch König Ottokar von Böhmen wurde nach seinem Herrschaftsantritt in Kärnten von Salzburg mit Burg und Stadt Klagenfurt belehnt. Diese Regelung hatte jedoch keine rechtlichen Folgen und die Habsburger verstanden es, diese Frage „auf die lange Bank eines nie zusammengetretenen Schiedsgerichtes zu schieben” (79). Die in der Mitte des 14. Jahrhunderts über Kärnten hereingebrochenen Katastrophen wie Erdbeben, Pest, Hungersnot, werden Klagenfurt nicht verschont haben, wenn auch die historischen Quellen darüber nichts berichten. Im 15. Jahrhundert brachte die Türkengefahr erhebliche Bevölkerungsverluste, aber auch verstärkte Landflucht, wovon Klagenfurt profitierte. Die von kriegerischen Ereignissen erfüllten Jahre von 1470 bis 1485 waren die schwersten, die Stadt und Land durchmachen mußten. Die völlige Desorganisation der Landesverteidigung führte zu chaotischen Zuständen, vor allem als in kurzen Intervallen türkische Streifscharen aus Bosnien das Land mit Raub und Brand überzogen. Der zeitgenössische Chronist Jakob Unrest berichtet über die Greueltaten dieser Zeit, unter anderem von einem mißglückten Ausfall der Klagenfurter aus dem St. Veiter Tor im Jahre 1473 (80). Die Situation zu Beginn des 16. Jahrhunderts sah nicht viel besser aus. Soziale Spannungen unter den Bauern und Knappen versetzten das Land in Unruhe und nach einem Erdbeben im Jahre 1511 legte eine Feuersbrunst im Jahre 1514 ganz Klagenfurt in Schutt und Asche. Diese Brandkatastrophe schien die Stadt zur völligen Bedeutungslosigkeit absinken zu lassen.
(79) MDC IV/2, n. 2975; MDC V, n. 57. – W. NEUMANN, Stadtherren und Städte Kärntens im 14. Jahrhundert, in: Stadt und Stadtherr im 14. Jahrhundert. Entwicklungen und Funktionen. (Beiträge zur Geschichte der Städte Mitteleuropas II, 1972) S. 330.
(80) JAKOB UNREST, Österreichische Chronik, ed. K. GROSSMANN, MGH SS, N. S. XI, S. 41.
Die Landstände erkannten die Notwendigkeit eines gesicherten Rückhaltes im Lande und baten Kaiser Maximilian I., ihnen die Brandruine Klagenfurt zu überlassen, um den Ort zur starken Festung auszubauen. Die Vorstellungen der Landstände kamen den Intentionen Maximilians entgegen und er überließ mit Urkunde vom 24. 4. 1518 die Stadt Klagenfurt samt der Burg den Landständen als erbliches Eigentum (81). Sie sollten die Stadt nach modernen Erkenntnissen aufbauen und mit eigenen Mitteln daraus einen Stützpunkt der Landesverteidigung formen. Die Besetzung der städtischen Ämter stand in Hinkunft den Landständen zu, während alle landesfürstlichen Privilegien der Bürger aufgehoben wurden. Gleiche Handels- und Gewerbefreiheit für Einwohner und Fremde sollte den wirtschaftlichen Aufschwung sichern. Während die strategische Situation ganz Kärntens durch den Ausbau Klagenfurts zur Festung aufgewertet wurde, trafen die Bestimmungen des „Gabbriefes” die bürgerliche Selbstverwaltung empfindlich. Der Tod Maximilians I. am 12. 1. 1519 machte schließlich die Hoffnungen der Bürger auf eine Änderung der Situation zunichte. Der Übergang einer landesfürstlichen Stadt ins Eigentum der Landstände stellt in rechtshistorischer Hinsicht einen einzigartigen Fall in der Geschichte des deutschen Städtewesens dar! Verwaltungsrechtlich fiel die Unterstellung der Stadt unter das landesfürstliche Vizedomamt weg und es gab einschneidende Änderungen, da die Stände einen eigenen Verwaltungsapparat aufbauten. Das Verordnetenkollegium, dem unter anderem die Ausführung der Landtagsbeschlüsse oblag, übernahm vorerst die Oberaufsicht über die Stadt. Ein Mitglied der Verordneten, der ständische Burggraf, wurde bald zum Oberhaupt der Landstände und der Stadt. Er war vom Landesherrn völlig unabhängig und hatte das Recht, gemeinsam mit den Verordneten den Stadtrichter zu bestellen. Der erste Burggraf, Moritz Rumpf von Wulroß, wird 1523 erwähnt (82). Die städtischen Institutionen (Gmain, Innerer und Äußerer Rat, Stadtrichter, Stadtschreiber) blieben vorerst unverändert. Eine wesentliche Neuerung war die 1587 durch die Stände erfolgte Schaffung des Amtes eines Bürgermeisters, der am 3. 1. 1588 erstmals gewählt wurde. Der bisherige Aufgabenbereich des Stadtrichters wurde nun von diesem und dem Bürgermeister geteilt.
(81) KLA, Ständ. A., Urk. 52. – G. A. v. METNITZ, Das ständische K. 1518–1628, in: Landeshauptstadt K., I, S. 105. – K. TORGGLER, K. als ständische Stadt, in: Die Städte Deutschösterreichs IV, 1929, S. 61 ff.
(82) I. MANHART, Das Burggrafenamt in Kärnten, in: Car. l, 1941, S. 45.
Nachdem die Landstände Klagenfurt im Frühjahr 1519 kampflos in Besitz genommen hatten, schritten sie zur Realisierung ihrer großen Pläne. Die neue Befestigung der Stadt sollte den Zeiterfordernissen entsprechend gestaltet werden (83). Außerdem war eine Stadterweiterung notwendig, da die landesfürstlichen und landschaftlichen Ämter in Klagenfurt unterzubringen waren und auch die Landtage hier stattfinden sollten. Kräftige Impulse der modernen Befestigungskunst gingen damals von Italien aus und die Landstände holten sich Domenico de Lalio aus Lugano († 1563) als leitenden Planverfasser und anfänglichen Bauleiter. Seine Entwürfe der Stadterweiterung und Befestigung sind leider verschollen. De Lalio, Baumeister der innerösterreichischen Länder unter Ferdinand I., nach 1544 an der Befestigung Wiens beteiligt und vor allem in Graz tätig, wählte als einfachste und billigste Form für die Festung ein nach Westen verschobenes Viereck, in dessen nördlichem Teil die Altstadt miteinbezogen wurde. Um diesen Rhombenrahmen wurde ein ca. 34–38 m breiter, im Süd- und Ostteil Eigenquellwasser führender Stadtgraben von 7 m Tiefe seit 1534 beziehungsweise 1537 (84) neu ausgehoben und vom Lendkanal mit Wasser aufgefüllt. Mit dem Bau dieses 4 km langen „Seegrabens”, der die Stadt mit dem Wörthersee verbinden sollte, war schon im Jahre 1527 begonnen worden (85). Damit wurde der alte Plan des Stadtgründers Herzog Bernhard Wirklichkeit, der damit einst am Widerstand des Abtes von Viktring gescheitert war (86). 1535 wurde die heute in verbreiterter Form noch bestehende Steinerne Brücke gebaut, 1558 der Seegraben weiter und tiefer gemacht und noch im 16. Jahrhundert so verlegt, daß er gegen Verlandung geschützt war (87). Bis zum Ersten Weltkrieg wurden auf ihm mit Schiffen und Flößen Lebensmittel und Holz in die Stadt befördert. Die Schiffahrt wurde von der Landschaft verpachtet und sicherte der Stadt ein gutes Einkommen. Zur Verstärkung der vier Ecken der Festung ließ de Lalio Bollwerke (Basteien) bauen: die Südwest-Bastei wurde 1543, die Südost-Bastei 1551, die Nordwest-Bastei 1558 und die Nordost-Bastei 1564 begonnen (88). Dazu kamen seitlich von den Stadttoren zu deren Schutze vier Mittelbasteien, die vom Stadtinneren über eine breite Rampe (am Kardinalplatz noch erhalten) erreicht werden konnten. Der Aushub des Stadtgrabens wurde zur Aufschüttung des 8 m hohen, später mit Bäumen bepflanzten Walles (Schütt) verwendet. Dieser war nur in den Basteien mit gewölbten Hohlräumen (Kasematten) genützt. An der Außenseite war er durch eine 15 m hohe Bruchsteinmauer mit horizontalem Leiterwulst gestützt (Reste beim ehemaligen Villacher Tor hinter dem Quelle-Haus). Die äußere Grabenseite blieb naturgeböscht und wurde nicht ausgemauert. Zwischen Graben und Außenwall (Glacis) verlief ein einspuriger Fahrweg. Diese Wege sind, nimmt man die Grabenverschüttung dazu, die heutigen „Ringe”. Am äußeren Völkermarkter Ring sieht man noch deutlich hügelige Reste des hohen Glacisinnenrandes, ebenso am Villacher Ring, weniger ausgeprägt am Viktringer Ring. Zu den vier Stadttoren führten 50 Schritt lange Holzbrücken auf 7 Jochen etwas schief über den Graben. Das Villacher Tor im Westen, 1588 vollendet (89), war das repräsentativste der Tore. Es war architektonisch schöner als das zwischen 1559 und 1562 begonnene, nach Norden führende St. Veiter Tor, das ca. 1587 vollendet wurde (90). Das Viktringer oder Krainer Tor im Süden war 1589/90 fertiggestellt (91). Als letztes der vier Stadttore entstand das Völkermarkter Tor im Bereich der heutigen Salmstraße. Obwohl schon 1573 die dafür benötigten Grundstücke „im Conntitsch” verschüttet wurden, war es erst im Jahre 1591 vollendet (92). Den Torschmuck aller Stadttore fertigte der damals bedeutendste Kärntner Steinbildhauer Ulrich Vogelsang an (93).
(83) KOHLA, Festungswerk K., wie Anm. 43, S. 125 ff.
(84) KHEPPIZ, Clagenfurterische Chronik, wie Anm. 69, S. 10. – C. LUCERNA, Aus Urban Paumgartners Aristeion Carinthiae Claudiforum, in: Car. l, 1914, S. 34.
(85) KHEPPIZ, Clagenfurterische Chronik, wie Anm. 69, S. 8. – WUTTE, Vom Lendkanal, in: K.er Zeitung v. 17.1.1929.
(86) Siehe Anm. 35.
(87) KHEPPIZ, Clagenfurterische Chronik, wie Anm. 69, S. 24.
(88) Ebenda, S. 19, 21, 24, 27. – JAKSCH, Die K.er Stadterweiterung und die Erbauung des Landhauses im 16. Jahrhundert, in: Car. l, 1907, S. 75 ff.
(89) KLA, Ständ. A., HS 24, fol. 42'.
(90) KHEPPIZ, Clagenfurterische Chronik, wie Anm. 69, S. 26 u. Anm. 77. – LUCERNA, Urban Paumgartners Aristeion, S. 41 und JAKSCH, K.er Stadterweiterung, S. 71: Fertigstellung des St. Veiter Tores 1584.
(91) KLA, Ständ. A., HS 27, fol. 115'. – LUCERNA, a. a. O., S. 43.
(92) KLA, Stand. A., HS 14, fol. 29'. – Mit „Conntitsch”, Conditsch, Canditsch wurde vom 16. bis ins 18. Jahrhundert der von Kleinbürgern, Gewerbetreibenden und Bauern bewohnte Bereich südlich des Viehplatzes (Kardinalsplatz) bezeichnet. Der östliche Teil diente lange als Weide und wurde auch „Sauzipf” bzw. „Winkel oder Zipf” genannt und galt als schlechte Gegend. Der Name ist vermutlich durch Nasalierung aus sl. kot(ič) = Winkel oder aus konec = Ende, Zipfel bzw. kanec = Eber entstanden.
(93) F. W. LEITNER, Die Inschriften der ehemaligen K.er Stadttore, in: Die Kärntner Landsmannschaft, Heft 11, 1985, S. 3 ff.
Während der ungewöhnlich langen Bauzeit der Umfassung der Stadt (1534/37–1591) erfolgte auch die Einteilung der Verbauung des Stadtinneren nach modernen Gesichtspunkten mit breiten, rasterförmig angelegten Straßen und großzügig konzipierten Plätzen. Im nördlichen Teil wurde die Altstadt in das Konzept einbezogen, hier blieben die unregelmäßigen Baublöcke um den alten Straßenplatz bestehen, während im Süden davon die eigentliche Renaissancestadt mit regelmäßigen Baublöcken um den zentral gelegenen Neuen Platz (Breite: Länge = 1:2) entstand (94). Die neue Stadt wurde in vier Viertel eingeteilt und von Viertelmeistern, einer Art Feuer- und Sittenpolizei, beaufsichtigt. Die vier Viertel hießen: das erste = Villacher, das zweite = St. Veiter, das dritte = Völkermarkter und das vierte = Krainer, später auch Viktringer Viertel (95). Zu jedem Viertel gehörte jeweils die Hälfte der beiden angrenzenden Vorstädte.
(94) ULBRICH, Städte und Märkte, wie Anm. 37, S. 10. – DEMUS, Kunstdenkmäler K., wie Anm. 76, S. 16 ff.
(95) KLA, Ständ. A.,Sch. 245, Fasz. 3, fol. 5 ff. – H. MALLOTH, Beiträge zur Geschichte der Stadt K. vom großen Brand im Jahre 1514 bis zum entscheidenden Erfolg der Gegenreformation im Jahre 1604. Ungedr. phil. Diss. Innsbruck 1964, S. 28 ff. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die Stadtviertel Stadtpfarr-, Kapuziner-, Jesuiten- und Franziskanerviertel genannt; vgl. KLA, Ständ. A., Sch. 38 c/fol. 2. Die Vierteleinteilung wurde später mehrmals geändert. Vgl. auch M. DRUMEL, K.er Straßenstudien (Innere Stadt), in: Car. l, 1908, S. 142 f.
Gemäß dem „Gabbrief” Maximilians I. hatte dieser das Recht, in der Stadt ein Zeughaus zu errichten und in der nun den Landständen gehörenden Burg ein Absteigequartier zu beanspruchen. Zuerst besserte man die alte Burg 1518/19 aus und setzte sie baulich wieder instand. 1519/20 wurde der Bau des Zeughauses in Angriff genommen, das man später in den Komplex des Landhauses einbezog; es bildet das Untergeschoß des östlichen Teiles des nördlichen Landhausflügels (96). Nachdem die alte Burg durch den Stadtbrand von 1535 in Mitleidenschaft gezogen worden war, dürfte sie soweit wiederhergestellt worden sein, daß sie zu Amtszwecken verwendet werden konnte, unter anderem fanden auch Landtagssitzungen dort statt (97). Am 7. 7. 1574 faßten die Landstände den Beschluß, in nächster Nähe der alten Burg ein neues, dem Renaissancegefühl entsprechend frei und repräsentativ wirkendes Gebäude zu errichten. Den Bau leitete zuerst der landschaftliche Baumeister Hans Freymann, von Ende 1581 bis 1587 war der Italiener Johann Anton Verda für die weitere Gestaltung verantwortlich. Er machte das zweitürmige Gebäude zum hervorragenden Werk des Manierismus (98), indem er ihm im wesentlichen die heutige Form gab. Von 1587 an leitete unter anderem der landschaftliche Bildhauer Ulrich Vogelsang die Bauführung. Am 4. 12. 1581 tagte der Landtag erstmals in den Räumlichkeiten der neuen „landschaftlichen Burg” (99), die 1580 erstmals als „Landhaus” bezeichnet wurde (100). Den Abschluß der Bauarbeiten am Landhaus bildete die Errichtung des Landhaushoftores im Jahre 1594. Es verband das Paradeiserhaus (Landhaushof Nr. 3), damals an der alten Stadtmauer gelegen und von den Landständen zur Unterbringung des Einnehmeramtes, der Buchhalterei sowie für Zusammenkünfte der Verordneten käuflich erworben (101), mit dem Gebäude Alter Platz Nr. 31 („Goldene Gans”). Die Südseite des Hauses mit unregelmäßigem Grundriß, Stützpfeilern und großer Mauerdicke könnte noch ein Teil der alten Stadtmauer sein (102). In der Burg beziehungsweise später im Landhaus war bis 1622 die ca. 1529 von St. Veit nach Klagenfurt übersiedelte Münze untergebracht, die 1533 erstmals erwähnt wird. Zu ihr gehörte auch eine Goldscheiderei in der Südwest-Bastei und die Schmelzhütte an der Glanfurt (103).
(96) WUTTE, Das Zeughaus in K., wie Anm. 43. – JAKSCH, Die K.er Stadterweiterung, wie Anm. 88, S. 44. – LUCERNA, Urban Paumgartners Aristeion, wie Anm. 84, S. 38.
(97) KHEPPIZ, Clagenfurterische Chronik, wie Anm. 69, S. 11. – KLA, Ständ. A.,HS 18, fol. 66: 1580 Dez. 10 – Ende des Landtages „in der alten burgkh”.
(98) R. MILESI, Manierismus in Kärnten. Zur Kunst des späten 16. Jahrhunderts. (Buchreihe des Landesmuseums f. Kärnten XXXIII, 1973) S. 23 ff.
(99) OGRIS, Kärntner Landtag, Landhaus und Vierbergelauf im 16. Jahrhundert. Zur Auswertung und Rezeption landeskundlicher Quellen und Forschungsergebnisse, in: Car. l, 1987, S. 263 ff.
(100) KLA, Ständ. A., HS 18, fol. 50'.
(101) DINKLAGE, Die Anfänge der Kärntner Landesverwaltung. Der Aufbau von Kanzlei, Buchhaltung, Registratur und Archiv der Landstände bis zur Adelsemigration von 1629, in: Car. l, 1983, S. 254 ff.
(102) DEMUS, Kunstdenkmäler K., wie Anm. 76, S. 67.
(103) LUCERNA, Urban Paumgartners Aristeion, wie Anm. 84, S. 38. – G. PROBSZT – OHSTORFF, Münzstätte K., in: Landeshauptstadt K., I, S. 168 ff., 240 f.
Geplant, aber nie zur Ausführung gelangt war der Bau einer neuen landesfürstlichen Burg. Als Standort wurde dafür der westliche Bereich des Benediktinerplatzes, der früher unter anderem Herzogsplatz hieß, vorgesehen (104). Die städtischen Ämter wurden in einem neuen Rathaus untergebracht, das 1578 vor der Fertigstellung stand. Im ältesten Stadtplan von Klagenfurt aus dem Jahre 1605 (105) ist das Haus Alter Platz Nr. 3 als „curia oppidana” bezeichnet (106). Dieses Gebäude diente bis ins 17. Jahrhundert als Rathaus, bis 1739 war es im Haus Alter Platz Nr. 23 untergebracht, dann fand das ehemalige Palais Welzer (Alter Platz Nr. 1) bis 1918 als Rathaus Verwendung. Damals erwarb die Stadt das Palais Rosenberg an der Westseite des Neuen Platzes als neues Rathaus, während das alte in fürstlich Rosenbergischen Besitz überging. Zahlreiche weltliche Landstände erbauten in der Stadt ansehnliche Wohnsitze, vor allem in der Nähe des Landhauses, in der Herrengasse sowie um den Alten und den Neuen Platz. Auch die geistlichen Landstände kauften oder bauten Häuser in der Stadt, jedoch erst im 17. Jahrhundert. Zum Beispiel erwarb das Hochstift Bamberg für seinen Vizedom im Jahre 1614 ein Haus am Alten Platz (Nr. 22) neben der Behausung des landesfürstlichen Vizedoms (Nr. 21) (107), das Benediktinerkloster St. Paul 1619 ein Haus südlich des Heiligengeistplatzes (108). Das Zisterzienserstift Viktring kaufte 1622 das Eckhaus am Beginn der Gasse, die zum Viktringer Tor führte (Karfreitstraße Nr. 1) (109), das Kloster Ossiach 1624 ein Haus nahe dem südlichen Stadtwall (Kaufmanngasse Nr. 11) (110) und das Erzbistum Salzburg erwarb für seinen Vizedom 1670 ein Haus gegenüber dem ehemaligen Khevenhüllerischen Garten (Dr.-Hermann-Gasse Nr. 3) (111).
(104) JAKSCH, Burgen, wie Anm. 43, S. 9 ff.
(105) Aus Urban Paumgartners Aristeion Carinthiae, Claudiforum. Stich v. CHRISTOF SENFT, Lauingen 1605.
(106) KLA, Stadta. K., HS 10, fol. 39. – JAKSCH, Vom älteren, alten und neuen Rathaus, in: K.er Zeitung vom 4.9.1918. – WANNER, Kleine Beiträge zur Geschichte der Stadt K., in: Car. l, 1950, S. 834 ff.: Das älteste Rathaus könnte das Haus am Platz bei der Burg gewesen sein, das Friedrich III. den Klagenfurter Bürgern im Jahre 1489 schenkte.
(107) KLA, SABIDUSSI, Häuserkataster, Blatt 27.
(108) Ebenda, Blatt 157.
(109) KLA, Allg. Urk. A 2865–1622 Dez. 11. – Bezirkshauptmannschaft K., FS zur Hundertjahrfeier ihrer Gründung, gel. v. H. BRAUMÜLLER, 1950, S. 7 ff.
(110) KLA, Allg. Urk. 2861–1624 März 5.
(111) E. v. ZENEGG, Beiträge zur Geschichte von K.er Häusern, in: Car. l, 1917, S. 51 f. Der ehemalige Salzburgerhof beherbergt heute die Finanzlandesdirektion.
Zahlreiche Denkmäler (zum Beispiel Lindwurm, Herkules), Säulen, die Grundmauern vieler Gebäude sowie die Reste der Stadtmauern bestehen aus grünen Schiefern, die im 16. Jahrhundert als Baumaterial sehr modern waren. Die Hauptmasse dieser Bausteine stammt vom Kreuzbergl, wo eine Anzahl von Steinbrüchen eröffnet wurde. Der sogenannte „Kreuzberglschiefer” ist ein umgewandelter Amphibolit, der sich in bautechnischer Hinsicht als sehr wetterbeständig erwies (112). Der wichtigste Steinbruch lag am Ostende des Kreuzbergls (heute Botanischer Garten). Schon im ältesten Stadtplan aus dem Jahre 1605 ist der sogenannte „Feuerbach”, eine „kulturhistorische Rarität”, zu erkennen (113). Er wurde von der Glan abgeleitet und floß über eine hölzerne Brücke über den Stadtgraben beziehungsweise durch einen Tunnel in die Stadt. Auf dem heutigen Theaterplatz diente ein Sammelbecken, das „Fluder”, als Pferdeschwemme (114). Von dort floß der Feuerbach in einem offenen, ursprünglich mit Holz ausgekleideten Gerinne entlang des mittelalterlichen Stadtgrabens nach Osten und durch die heutige Bahnhofstraße (früher Kanalgasse) zum Ausfluß, der sich südlich des inmitten eines unverbauten Gebietes stehenden Pulverturmes befand (115). Der Feuerbach diente vor allem zum Löschen der häufigen Brände in der Stadt. Zur Katastrophe kam es im Jahre 1636, als er wegen Säuberung des Grabens kein Wasser führte und eine Feuersbrunst sich bei starkem Wind zum verheerenden Stadtbrand ausweitete (116). Valvasors Stadtbild aus der Vogelschau (1688) zeigt bereits einen zweiten Arm des Feuerbaches, der vom Fluder aus westlich am Landhaus vorbei, dann quer über den Franziskanerplatz (Benediktinerplatz) zum Ausfluß in den Stadtgraben führte (117). Da der tiefe Festungsgraben den Wasserspiegel der Zieh- und Schöpfbrunnen beträchtlich senkte, wurden Schacht- und Fließbrunnen errichtet, die zum Teil in Holzröhren von den im Süden der Stadt im Sattnitzgebiet gelegenen Quellen an wichtige Kreuzungspunkte der Stadt zugeführt wurden (118). An sie erinnern unter anderem der Brunnen im Landhaushof und der Lindwurmbrunnen auf dem Neuen Platz. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts ließen die Stände dem alten Wahrzeichen der Stadt, dem Lindwurm, hier ein Denkmal setzen. Die Ulrich Vogelsang zugeschriebene monumentale Plastik, ein Kunstwerk des Manierismus, stand ursprünglich mit dem Haupt nach Norden und noch ohne Verbindung mit einem Brunnen auf der Westseite des Platzes. Der Brunnen in seiner heutigen Form entstand in den dreißiger Jahren des 17. Jahrhunderts; 1636 wurde der Lindwurm mit dem Haupt nach Osten gemeinsam mit dem Herkules von Michael Hönel aufgestellt (119).
(112) LUCERNA, Urban Paumgartners Aristeion, wie Anm. 84, S. 45 f. – UCIK, K. und seine Umgebung, wie Anm. 1, S. 474 f.
(113) KOHLA, Das Festungswerk K. des 16. Jahrhunderts. Eine militärbaugeschichtliche Studie, in: Car. l, 1968, S. 58.
(114) WUTTE, Fluderbassin, wie Anm. 47, S. 1 f.
(115) Der Pulverturm befand sich hier bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts; vgl. KLA, SABIDUSSI, Häuserkataster, „demolierte Bauten”, Blatt 51.
(116) KLA, Stadta. K., HS 120, fol. 148 ff.
(117) J. W. VALVASOR, Topographia Archiducatus Carinthiae …, 1688, S. 21.
(118) LUCERNA, Urban Paumgartners Aristeion, wie Anm. 84, S. 42.
(119) JAKSCH, Vom Lindwurmbrunnen in K., in: Car. l, 1914, S. 147 ff. – MILESI, Die Kunst des späten 16. Jahrhunderts in K., in: Car. l, 1968, S. 61 ff. – LUCERNA, Urban Paumgartners Aristeion, wie Anm. 84, S. 41.
1530 verlieh Erzherzog Ferdinand den Klagenfurtern einen zweiten Jahrmarkt, der alljährlich vom Sonntag Cantate bis zum darauffolgenden Sonntag dauern sollte (120). Die Jahrmärkte wurden auf der Jahrmarktwiese in der Neuen Stadt abgehalten. Der Wochenmarkt an Donnerstagen beziehungsweise seit 1469 auch an Montagen, fand am Alten Platz und den in ihn mündenden Gassen (Herrengasse, Wiener Gasse, Kramergasse) statt (121). Da die Bevölkerung infolge des Ausbaues der Stadt beträchtlich zugenommen hatte, mußten auch die Versorgungsbetriebe entsprechend vermehrt werden. Neue Fleischbänke wurden ca. 1587/88 im Bereich des Fleischmarktes und der heutigen Renngasse fertiggestellt (122). Im engeren Stadtgebiet wurde 1588 die sogenannte Roßmühle oder „mola asinaria” gebaut, die nicht mit Wasserkraft, sondern durch Pferde oder Esel betrieben wurde. Sie befand sich nahe der Nordost- beziehungsweise St.-Georgen-Bastei etwas östlich des später dort erbauten Kapuzinerklosters und dürfte beim Bau des Klosters 1646–49 abgebrochen worden sein (123). Entlang der Glan entstanden im 16. Jahrhundert neue Mühlen (124), die zum Teil bis ins 20. Jahrhundert existierten, wie die Mageregger Getreidemühle, 1581 als Besitz des Wolf Mager erwähnt. Weiter südlich befand sich die Mantschemühle, im 16. Jahrhundert von der Bürgerfamilie Khegl, im 18. Jahrhundert von den Mantsche von Liebenheim betrieben und die Jesuitenmühle, im 17. Jahrhundert Eigentum des Jesuitenordens. Die Spitalmühle, einst westlich der St.-Veiter-Straße am Südufer der Glan gelegen, seit 1462 als landesfürstliches Lehen genannt, ging im Jahre 1582 an die Stadt Klagenfurt über, die sie für das Bürgerspital nutzbar machte. Sie blieb bis 1795 in städtischem Besitz (125). An der Glanfurt im Süden der Stadt stand nahe der heutigen Rosentaler Straße die älteste, seit 1420 genannte Mühle der Umgebung (126). Ebenfalls an der Glanfurt entstand um 1563 die zweitälteste Papiermühle in Kärnten, die, von 1721 an im Besitz der Familie Weinländer, 1873 in eine Kunstmühle für Getreide umgebaut und 1971 stillgelegt wurde (127). Auch für die medizinische Betreuung der Bevölkerung mußte in verstärktem Maße gesorgt werden. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts wurde eine landschaftliche Apotheke eingerichtet, die zweite nahm ab 1563 ihre Tätigkeit auf. Beide lagen zunächst in der Westhälfte des Alten Platzes. 1631 verlegte der Inhaber der älteren Apotheke seine Räumlichkeiten an den Neuen Platz (heute „Adler-Apotheke”). Am Alten Platz Nr. 32 verblieb bis heute die „Landschaftsapotheke” (128). Ein Badhaus existierte im 16. Jahrhundert in der damals schon nach ihm benannten Badgasse. Es befand sich unterhalb des St. Veiter Tores am alten Stadtgraben. 1596 wird ein privates Bad in der neuen Stadt erwähnt, wodurch dem alten städtischen Badhaus erheblicher Schaden entstand (129). Als Vorläufer des ständischen Theaters ist das Ballhaus anzusehen, das um 1620 in der Nähe des Fluders errichtet wurde. Es diente ursprünglich nur den gesellschaftlichen Vergnügungen des Adels, ab 1737 wurde es zu einem ständigen Theater mit Opern- und Komödienaufführungen ausgebaut (130).
(120) MALLOTH, Beiträge, wie Anm. 95, S. 54.
(121) Ebenda, S. 56. – KLA, Stadta. K., HS 3, fol. 37 f.
(122) KLA, Stadta. K., HS 7, fol. 91; KLA, Ständ. A., HS 24, fol. 99'; ebenda, HS 25, fol. 35.
(123) JAKSCH, Die K.er Stadterweiterung, wie Anm. 44, S. 83 f. – KLA, Karten und Risse, H 2/1b: Stadtplan v. 1709 – Roßmühle nicht mehr eingezeichnet.
(124) C. LEBMACHER, „In einem kühlen Grunde …”, in: Kleine Zeitung v. 23. 2. 1941, S. 8f.
(125) WUTTE, Die Lage von Alt-K., wie Anm. 22, S. 105. – KLA, Finanzprokuratur IV, Fasz. II, Nr. 12.
(126) Vgl. Anm. 66.
(127) T. HORN, Die Geschichte der Papiermühl-Realität in St. Ruprecht. Typoskript, 1982.
(128) DINKLAGE, Geschichte der Landschaftsapotheke zu K., ca. 1961. – K. R. H. FRICK, Geschichte der Medizin in Kärnten im Überblick. I: Von den Anfängen bis zum Jahre 1804. (Das Kärntner Landesarchiv 14, 1987) S. 97 ff., 104 ff., 137 ff., 178 ff.
(129) KLA, Stadta. K., HS 32, fol. 170 und HS 34, fol. 125.
(130) B. BRUNNER, Beiträge zur Geschichte der Stadt K. vom ersten entscheidenden Erfolg der Gegenreformation im Jahre 1604 bis zum Regierungsantritt Maria Theresias. Ungedr. phil. Diss. Innsbruck 1965, S. 50 ff. – A. OHRFANDL, Zur Geschichte des K.er Stadttheaters, in: K.er Zeitung v. 19. 3. 1910.
Der Protestantismus hatte seit ca. 1520 in Kärnten Verbreitung gefunden. Vor allem der Adel trat bald zur neuen Lehre über; um 1560 beriefen die schon überwiegend protestantischen Stände den Prediger Martin Knorr aus Böhmen als Stadtpfarrer nach Klagenfurt, unter dessen Einfluß 1563 die katholische Messe abgeschafft wurde. Bis 1570 waren fast alle Bewohner der Stadt protestantisch. Die 1579 einsetzenden gegenreformatorischen Maßnahmen des katholisch gebliebenen Landesfürsten konnten in der landständischen Stadt erst relativ spät durchgeführt werden (131). Auf kulturellem Gebiet wurde Klagenfurt im 16. Jahrhundert führend. Es gab zum Unterricht der bürgerlichen Jugend eine deutsche und lateinische Schule; die städtische Lateinschule „am freithof” bei St. Egid überstand den Stadtbrand von 1535 (132). Spätestens 1552 wurde von den Landständen eine eigene Schule zur Ausbildung der jungen Adeligen eingerichtet (133). Für diese „adelige Landschaftsschule” mit halbuniversitärem Charakter erbaute man seit 1586 ein eigenes Gebäude, das „Collegium sapientiae et pietatis” (heute die „Burg”) (134). Bedeutende Gelehrte wie Urban Paumgartner und Hieronymus Megiser unterrichteten hier in humanistischem Sinne. Im Jahre 1600 wurde das protestantische Kirchen- und Schulwesen Klagenfurts im Zuge der Gegenreformation aufgehoben; die Lehrer und Prädikanten mußten 1601 das Land verlassen.
(131) N. LEBINGER, Die Reformation und Gegenreformation in K. (XVII. und XVIII. Programm des k. k. Gymnasiums zu K., 1867 und 1868).
(132) KHEPPIZ, Clagenfurterische Chronik, wie Anm. 69, S. 11. – H. BRAUMÜLLER, Zur Geschichte des K.er Schulwesens in der Reformationszeit, in: Car. l, 1924, S. 14.
(133) NEUMANN, Zur Gründung der Landschaftsschule in K., in: Landeshauptstadt K., I, S. 246 ff.
(134) LUCERNA, Urban Paumgartners Aristeion, wie Anm. 84, S. 36 f.
In Klagenfurt gab es zu Beginn des 16. Jahrhunderts nur zwei Kirchen, die Stadtpfarrkirche St. Egid und die Spitalskirche zum Heiligen Geist, die erst durch den Ausbau der Stadt in diese einbezogen wurde. Sie war in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ebenso wie das an sie angebaute alte Bürgerspital baufällig, und so beschlossen die Stände, eine neue Kirche und ein damit in Verbindung stehendes Spital im südöstlichen, noch vorwiegend unverbauten Teil der Stadt zu errichten. Mit dem Bau wurde 1581 beziehungsweise 1582 begonnen, die Weihe zu Ehren der Hl. Dreifaltigkeit erfolgte am 28. 4. 1591 (135). Die Kirche wurde im Jahre 1600 durch die Reformationskommission gesperrt, 1604 den Jesuiten, als gegenreformatorische Maßnahme vom Landesfürsten nach Klagenfurt geholt, übergeben und zu Ehren der Apostel Petrus und Paulus erneut geweiht. Das alte Bürgerspital, eine soziale Einrichtung des Magistrats und der Bürgerschaft für die Armen der Stadt, war durch die Brände von 1531 und 1535 stark in Mitleidenschaft gezogen sowie durch die Arbeiten an der neuen Stadtbefestigung fast verschüttet worden. Es wurde nach 1594 abgetragen (136); der neue Spitalsbau, der die Dreifaltigkeitskirche westseitig mit einem weiten Hof umgab, wurde in den Jahren 1582 bis 1599 errichtet. Ende 1604 übernahmen die Jesuiten außer der Kirche auch das Spitalsgebäude, gründeten hier ein Kolleg und richteten ein Gymnasium ein. 1605 erwarben sie das gegenüberliegende Gebäude (Karfreitstraße Nr. 14) als Seminar, 1627 das „Seminaristöckl” in der Völkermarkter Vorstadt und 1645 das Schloß Zigguln als Erholungsstätten für ihre Schüler. Die Jesuiten richteten auch ein Theater an ihrer Schule ein; Spielort war zunächst der Hof des Kollegiums. Die Jesuitenschule, die bis zur Auflösung des Ordens 1773 bestand, errang teilweisen Hochschulstatus, hatte aber kein Promotionsrecht (137). Für das Spital war daher trotz Aufstockung des Hauses bald zu wenig Platz vorhanden und die Jesuiten erbauten auf einem ihnen 1613 von der Landschaft zur Verfügung gestellten Bauplatz weiter östlich ein neues Bürgerspital, das 1616 bezogen werden konnte. Im November 1600 konnte die vom Seckauer Fürstbischof Martin Brenner geleitete landesfürstliche Reformationskommission, die unter militärischer Bedeckung in Kärnten ihres Amtes waltete, die Stadtpfarrkirche St. Egid wieder dem katholischen Geistlichen übergeben. Die bisherige Filialkirche der Propstei Maria Saal wurde 1603 zur selbständigen Pfarre erhoben. Die Heiligengeistkirche wurde ebenso wie die Dreifaltigkeitskirche geschlossen; viele Bürger, die dem lutherischen Bekenntnis nicht abschwören wollten, mußten nach 1604 die Stadt verlassen.
(135) KHEPPIZ, Clagenfurterische Chronik, wie Anm. 69, S. 30. – Erläuterungen zum historischen Atlas ll/ 8,2, S. 278. – DEMUS, Kunstdenkmäler K., wie Anm. 76, S. 31 ff.
(136) KLA, Stadta. K., HS 29, fol. 41 f.
(137) J. RAINER, Anfänge einer Universität K. im 17. Jahrhundert, in: Landeshauptstadt K., I, S. 310 ff. – BRUNNER, Beiträge, wie Anm. 130, S. 50 ff.
Im Zuge der religiösen Erneuerung kam es im 17. Jahrhundert zu mehreren Kloster- und Kirchengründungen in Klagenfurt. Nach den Jesuiten (1604) kam im Jahr 1613 der Orden der Franziskaner in die Stadt (138). Noch 1613 erfolgte die Grundsteinlegung für das Kloster und die Kirche südlich des ehemaligen Herzogsplatzes (Benediktinerplatz); das Kloster (seit 1807 vom Benediktiner-, von 1903 bis 1987 vom Jesuitenorden betreut) wurde 1617, die Marienkirche 1624 geweiht (139). Zwischen 1646 und 1649 wurde auf Kosten der Landstände ein Kapuzinerkloster mit einer Kirche (Nordende der Bahnhofstraße) errichtet und 1649 geweiht. Diese Ordensniederlassungen, besonders die der Jesuiten, waren für das Geistesleben der Stadt, deren Wohlstand durch die Abwanderung protestantischer Bürger, große Brände, Erdbeben und Seuchen arg gefährdet wurde, nunmehr bestimmend. Im Jahre 1670 kamen die Ursulinen nach Klagenfurt, die mit Unterstützung der Landschaft bei der Heiligengeistkirche ein Frauenkloster erbauten, das 1678 fertiggestellt wurde. Sie widmen sich bis heute der Erziehung der weiblichen Jugend Klagenfurts (140). 1663/ 64 wurde an das Bürgerspital im Osten die kleine Spitalkirche zum Hl. Sebastian angebaut (141). Die Kloster- und Kirchenneubauten wurden vorwiegend am Stadtrand in der Nähe der Befestigung, wo noch große unverbaute Flächen zur Verfügung standen, errichtet und waren von ansehnlichen Gärten umgeben. Damit auch für die Bewohner der Vorstädte in Notfällen und in der Nacht, wenn die Stadttore verschlossen waren, geistlicher Beistand gewährleistet war, bauten die Stände 1673 vor dem St. Veiter Tor die Schutzengelkirche. Sie wurde 1679 fertiggestellt, um 1783 profaniert, 1802 neuerlich geweiht und 1809 bei der Sprengung der Stadtbefestigung durch die Franzosen zerstört (142). Eine landständische Glockengießerei bestand seit dem frühen 17. Jahrhundert östlich des Viktringer Tores auf der Bastei (143).
(138) Ebenda, S. 14 ff.
(139) Erläuterungen zum historischen Atlas, ll/8,2, S. 279.
(140) BRUNNER, Beiträge, wie Anm. 130, S. 16 f.
(141) DEMUS, Kunstdenkmäler K., wie Anm. 76, S. 47.
(142) H. STAUNIG, Die ehemalige Schutzengelkirche in K., in: Car.l, 1974, S. 171 ff.
(143) SABIDUSSI, Kärntens Glockengießer, in: Car.l, 1931, S. 26 ff.
Hauptfriedhof der Stadt war mehrere Jahrhunderte hindurch der einst um die Kirche St. Egid gelegene Friedhof, der 1303 erstmals urkundlich erwähnt wird (144). Er wurde aus sanitätspolizeilichen Erwägungen im Jahre 1776 geschlossen und 1784 aufgelassen. Neuer Bestattungsort wurde schon in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts der beim neuen Bürgerspital angelegte Friedhof. Da schon seit 1788 in St. Ruprecht ein neuer Friedhof für die Stadtbevölkerung in Verwendung stand, wurde der alte Spitalfriedhof 1793 eingeebnet. Einen Friedhof gab es auch bei der im Mittelalter außerhalb der Stadt gelegenen Heiligengeistkirche beziehungsweise beim ältesten Spital; er wird 1381 erstmals erwähnt (145) und diente vor allem als Pestfriedhof. Auch bei der Dreifaltigkeitskirche gab es ursprünglich einen Friedhof (146). Ein „Klagenfurter Galgen” wird 1472 im Norden von Klagenfurt erwähnt (147). Im frühen 16. Jahrhundert stand das Hochgericht mit dem Galgen am Wieltschnig, heute „Galgenbühel”, nördlich von Schloß Annabichl. Die Ausübung des Blutbannes ist seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar (148). Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde ein neues Hochgericht im Süden von Klagenfurt auf dem sogenannten „Schindanger”, zwischen der heutigen Rosentaler Straße und dem Bahnhof Viktring, errichtet (149). Der außergewöhnliche Sittenverfall im Klagenfurt des 16. Jahrhunderts machte die Aufstellung des sogenannten „Narrenhäusls”, eines großen eisernen Käfigs, notwendig, der zur öffentlichen Zurschaustellung von Rechtsbrechern diente. Dieser Pranger, bereits 1575 geplant, wurde ursprünglich auf dem Alten Platz aufgestellt, 1588 aber in die neue Stadt versetzt (150). Die Abbildung bei Valvasor aus dem Jahre 1688 weist als seinen Standort den ehemaligen Mehlplatz (Obstplatz, seit 1960 Dr.-Arthur-Lemisch-Platz) aus. Die gewöhnlichen Polizeistrafen waren meist Geldbußen oder ein kurzer Arrest. 1569 wird das „unterste Gefängnis am Turm” erwähnt (151). Im 17. Jahrhundert diente das ehemalige „Neugebäu” am heutigen Rennplatz als magistratlicher Arrest (152). Um 1800 entstand auch ein landschaftliches Kriminal-Untersuchungsgefängnis auf der Nordost-Bastei (153).
(144) WANNER, Begräbnisstätten, wie Anm. 73, S. 811. – TROPPER, Notizen, wie Anm. 70, S. 15. – Seit 1901 (Einweihung 1906) ist der Zentralfriedhof in Annabichl allgemeiner Stadtfriedhof von K.
(145) KLA, GV-HS 14/18, fol. 186. – Erläuterungen zum histor. Atlas II/8,2, S. 286. – Dieser Friedhof existierte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts nicht mehr.
(146) LUCERNA, Urban Paumgartners Aristeion, wie Anm. 84, S. 36.
(147) KLA, Finanzprokuratur II, Fasz. l, Nr. 110.
(148) KHEPPIZ, Clagenfurterische Chronik, wie Anm. 69, S. 22. – Kärntner Gerichtsbeschreibungen. (AVGT 20/21, 1912) S. 17, 103.
(149) WUTTE, Das Stadtgebiet von K., wie Anm. 2, S. 71 f.
(150) KLA, Stadta. K., HS 7, fol. 91', HS 8, fol. 43; Ständ. A., HS 25, fol. 7', HS 34, fol. 84.
(151) KLA, Ständ. A., HS 13, fol. 130.
(152) KLA, Stadta. K., HS 120, fol. 83; Ständ. A., Sch. 245, Fasz. 3, fol. 247 ff. Dieser Arrest entsprach schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts nicht mehr den Sicherheits- und hygienischen Anforderungen, er wurde aber erst ca. 1845 in das Rathaus am Alten Platz verlegt. Vgl. KLA, Kreisamt K., Fasz. 376.
(153) KLA, Karten und Risse, H 2/1e.
Das 17. Jahrhundert hatte die Emigration vieler protestantischer Adeliger und Bürger und damit tiefgreifende Veränderungen in den Besitzverhältnissen der Stadt gebracht. Der Dreißigjährige Krieg berührte Kärnten nur mittelbar, behinderte aber jeden wirtschaftlichen und kulturellen Aufstieg. Ein großes Ereignis für Klagenfurt war der feierliche Einzug Kaiser Leopolds I. am 28. 8. 1660 und die Erbhuldigung, die am 2. September im großen Landhaussaal stattfand (154). Tiefschläge für die Entwicklung der Stadt jedoch waren der verheerende Brand von 1636 und ein schweres Erdbeben im Jahre 1690, das der durch vorangegangene Beben 1571 und 1680 arg in Mitleidenschaft gezogenen Kirche St. Egid so schwere Schäden zufügte, daß 1691 ein Abbruch nötig wurde. Unter dem Stadtpfarrer Jakob Rohrmeister (1678–1705) wurde die Kirche in ihrer heutigen Gestalt mit dem mächtigen Turm (1692–1709) erbaut. Bis 1760 fand jedes Jahr am Sonntag vor dem Veitstag im Juni in der Stadtpfarrkirche die Wahl des Stadtrichters statt, dann wurde sie ins städtische Rathaus verlegt (155). Die Pest, die in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts auch in Klagenfurt eingeschleppt worden war und zahlreiche Opfer gefordert hatte, ging 1715/16, als in Kärnten etwa 6.000 Menschen von ihr dahingerafft wurden, an Klagenfurt vorüber. Dafür legte 1723 wieder eine Feuersbrunst weite Teile der Stadt in Schutt und Asche. Im Jahre 1728 fand die letzte Erbhuldigung der Stände in Klagenfurt vor Kaiser Karl VI. statt; nicht im Landhaus, das nach dem Brand von 1723 noch nicht wiederhergestellt war, sondern im Palais Rosenberg am Neuen Platz (156). Die Verbesserung des Straßennetzes unter Karl VI., vor allem der Ausbau der Straße über den Loibl (1728), wirkte sich belebend auf den Transitverkehr aus. Ein neuer Adel, der Montan- und Industrieadel, nahm die Stelle des alten Grundbesitzadels ein und ließ sich in der Landeshauptstadt nieder. Im Jahre 1759 gründete Johann Michael Ritter von Herbert in Klagenfurt die erste Bleiweißfabrik von Österreich, deren Betrieb erst 1965 eingestellt wurde. Ihr Standort war die damalige nordwestliche Stadtperipherie unterhalb des Kreuzbergls. Die Fabrikation unter dem Schutz kaiserlicher Privilegierung begann im Jahre 1761, das große Fabriksgebäude wurde 1765 fertiggestellt (157). 1762 sandte Maria Theresia den Niederländer Jan Thys nach Klagenfurt, um hier die erste Tuchfabrik in Österreich zu errichten. Die mit umfangreichen Privilegien ausgestattete „k. k. Feintuchmanufaktur” entstand nordwestlich der Bleiweißfabrik entlang der heutigen Henselstraße und nahm am 13. 11. 1762 den Betrieb auf. Als Arbeitskräfte wurden unter anderem die Insassen des Militärwaisenhauses, das in nächster Nähe errichtet worden war, herangezogen. Für Jans Sohn Rainer arbeiteten bis 1776 150 Kinder des Militär- und 100 des Zivilwaisenhauses unter schlechtesten Bedingungen (158). Der Krieg mit Frankreich und die Drosselung des Auslandsabsatzes führten um 1800 zur Schließung der Thys'schen Tuchfabrik. Das alte Hauptgebäude kam 1815 ans Militärärar, das hier ein Militärspital (159) errichtete, wozu es wegen seiner Nähe zu der aus dem ehemaligen Militärwaisenhaus seit 1748 umgestalteten „Waisenhaus-Kaserne” besonders geeignet war. Den Brüdern Christoph und Johann Moro, die 1785 aus Oberitalien eingewandert waren und 1788 das von Joseph II. aufgelassene Zisterzienserkloster Viktring erworben hatten, gelang ein neuer Aufschwung der Tuchfabrikation nach den Napoleonischen Kriegen. Ihre Fabriksgebäude standen am St.-Veiter-Ring (ehemalige Tuchfabrik Rauscher), an der Walk (Tuchwalke an der Glan bei Welzenegg) und in Viktring. Mit dem Zusammenbruch der Firma Moro im Jahre 1966 ging eine mehr als zweihundertjährige Textilindustrie im Raume Klagenfurt zu Ende (160).
(154) H. S. v. OTTENFELS, 1660. Beschreibung oder Relation über den Einzug und Erbhuldigungsactum in dem Ertzherzogthumb Kärndten, 1660. (Faksimileausgabe 1976).
(155) KLA, Ständ. A., Sch. 38, fol. 9.
(156) WUTTE, Die letzte Erbhuldigung in K. und Fromillers Deckengemälde im Wappensaal, in: Car. l, 1929, S. 55 ff.
(157) DINKLAGE, Ks. industrielle Entwicklung, in: Landeshauptstadt K., II, S. 241 ff.
(158) H. OLEXINSKI, Aus der Geschichte der „Waisenhauskaserne” in K., in: Landeshauptstadt K., I, S. 434 ff.
(159) KLA, Karten und Risse, H 2/1e: Vor 1800 befand sich das Militärspital auf der Südost-Bastei.
(160) DINKLAGE, wie Anm. 157, S. 235 ff.
An sozialen Einrichtungen entstand zu Beginn des 18. Jahrhunderts zuerst das Spital beim 1710 gegründeten Elisabethinenkloster in der Völkermarkter Vorstadt, das zu Zeiten seiner Gönnerin Erzherzogin Maria Anna bereits 24 Betten zählte (161). Die Tochter Maria Theresias lebte von 1781 bis zu ihrem Tode 1789 in dem für sie von 1769 bis 1776 als Residenz erbauten Palais (Mariannengasse Nr. 2) nördlich des Elisabethinenklosters beziehungsweise der zwischen 1720 und 1730 westseitig an das Kloster angebauten Kirche St. Lorenzen. Seit 1789 dient das Palais als Wohnsitz der Bischöfe von Gurk (162). Unter Maria Theresia wurde nach 1750 ein Armen-, Zucht- und Spinnhaus westlich des Heuplatzes eingerichtet. Von 1782 bis 1786 wurde unter anderem aus dem Erlös des Zeughausinventars ein Krankenhaus mit Irren- und Gebäranstalt am Heuplatz (Nr. 2) gebaut, das hier bis zur Eröffnung des neuen Landeskrankenhauses im Jahre 1896 bestand (163). Im 18. Jahrhundert entstand außer der Vorstadtkirche St. Lorenzen im Stadtgebiet 1768 die (1958 abgebrochene) Priesterhauskirche St. Karl Borromäus. Sie schloß westlich an das 1755 bis 1759 in der damaligen Judengasse (Priesterhausgasse) im ehemaligen Baron Geylpergischen Haus eingerichteten Priesterseminar an, das 1811 durch Ankauf des bisher dem Deutschen Orden gehörenden östlichen Traktes vergrößert wurde (164). Die Kirche Hl. Petrus und Paulus beim Jesuitenkolleg wurde nach der Aufhebung des Jesuitenordens (1773) im Jahre 1787, als die Gurker Bischöfe ihre Residenz von Straßburg nach Klagenfurt verlegten, Domkirche des Fürstbistums Gurk. Auf der Anhöhe nordwestlich der Stadt, die ehemals „Steinbruchberg” hieß und nach einem 1692 dort aufgestellten Kruzifix „Kreuzberg” beziehungsweise der 1696 errichteten Kalvarienberganlage auch „Kalvarienberg” genannt wurde, erbaute man 1737–40 die zweitürmige Kreuzbergkirche (165). Auf dem „Kreuzbergl” entstanden anläßlich eines Besuches Kaiser Franz Josephs I. im Jahre 1850 die heute noch beliebten Erholungsanlagen für die Stadtbevölkerung in unmittelbarem Stadtbereich.
(161) LEBMACHER, Die drei ältesten Wohltätigkeitsanstalten in K., in: Kärntner Tagblatt v. 25. 12. 1932, S. 10 f.
(162) DEMUS, Kunstdenkmäler K., wie Anm. 76, S. 80.
(163) OLEXINSKI, Die Geschichte der Armen- und Krankenpflege in Kärnten, unter bes. Berücksichtigung der K.er Versorgungsbetriebe. Ungedr. phil. Diss. Wien 1968, S. 84 ff. – P. POSCH, Landeskrankenhaus K. Geschichte der Kranken-, Heil- und Pflegeanstalten des Landes Kärnten in K. und der K.er Spitäler, 1987.
(164) DEMUS, a. a. O. – J. OBERSTEINER, Zur Geschichte des alten K.er Priesterhauses, in: Landeshauptstadt K., I, S. 451 ff.
(165) Kreuzberg-Kirche in K., in: Kärntner Tagblatt v. 18. 10. 1931. – H. REINPRECHT, 100 Jahre K.er „Kreuzbergl”, in: K. Ein Überblick, wie Anm. 8, S. 103 f.
Mit der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 ging auch die glanzvolle Ära des Klagenfurter Jesuitengymnasiums, einer Art Akademie, zu Ende, das schon 1753 den k. k. Schulbehörden unterstellt worden war. Das Gymnasium wurde 1773 in der (Großen) Schul(haus)gasse (10.-Oktober-Straße Nr. 24) untergebracht, wo auch die Normal-Hauptschule, eine Schöpfung Maria Theresias, und das unter Joseph II. geschaffene Lyzeum mit drei Fakultäten Platz finden mußten (166). Das große dreiflügelige Gebäude des ehemaligen Jesuitenkollegs diente seit 1775 als Kaserne, wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und 1964 abgebrochen (167). Das Postwesen wurde seit der Mitte des 16. Jahrhunderts bis ins 18. Jahrhundert von den Landständen organisiert; erst unter Maria Theresia erhielt Kärnten einen ständigen Anschluß an das kaiserliche Postnetz. 1751 wurde in Klagenfurt ein Oberpostamt eingerichtet, das bis 1809 Domäne der Familie von Manner blieb. Das k. k. Postamt befand sich damals in der Oberen Postgasse (Burggasse Nr. 14) (168).
(166) A. TRAUNIG, Vom einstigen Schulwesen in K., ebenda, S. 105 ff.
(167) S. HARTWAGNER, K.-Stadt. Ihre Kunstwerke, historischen Lebens- und Siedlungsformen. (Österr. Kunstmonographie X, 1980) S. 84 f.
(168) I. WASTE und K. DINKLAGE, Kleine Post- und Markenkunde von Kärnten, 1952. – KLA, SABIDUSSI, Häuserkataster, Blatt 95. – Anschließend befand sich das k. k. Aerarial-Absatz-Postamt Im Gasthof „Kaiser von Österreich” am Heuplatz (Wiener Gasse Nr. 11), vgl. H. HERMANN, K., die jetzige Hauptstadt Kärntens, historisch und topographisch dargestellt, in: Kärntnerische Zeitschrift 7, 1832, S. 23.
Die alte Machtstellung der Stände ging zu Ende, als Maria Theresia 1748 die Schaffung einer zentralistischen Staatsverwaltung einleitete (169). Das Steuerbewilligungsrecht, bisher wichtigstes Machtinstrument der Stände, ging ihnen verloren, das Burggrafen- und das Vizedomamt wurden aufgehoben, und die politische Landesstelle, die „k. k. Repräsentation und Kammer” den Wiener Zentralstellen untergeordnet. Sitz dieses Amtes war die als „Collegium sapientiae et pietatis” 1586 erbaute, seit 1604 als Sitz des Burggrafen dienende „Ständische Burg” (Burggasse Nr. 8). Kärnten wurde 1748 in drei Kreise eingeteilt (Villacher, Klagenfurter und Völkermarkter Kreis) und diese der landesfürstlichen Verwaltung unterstellt. Sitz des Klagenfurter Kreisamtes war die „Burg”, von 1811 bis 1850 der ehemalige Salzburger Hof. 1763 wurde die k. k. Landeshauptmannschaft in Klagenfurt dem neu eingerichteten Gubernium Graz unterstellt. Residenz des Landeshauptmannes war ebenfalls die „Burg”, in der auch die Kanzleien der Landeshauptmannschaft untergebracht waren. Im Zuge der Reformen Josephs II. verlor Kärnten 1782 seine verwaltungsmäßige Selbständigkeit, Klagenfurt sank vom Rang einer Landeshauptstadt zu einer Kreisstadt herab. 1782 wurde in Klagenfurt ein Appellationsgericht für Innerösterreich eingerichtet, das bis 1848 und als kärntnerisch-krainisches Oberlandesgericht bis 1854 bestand. Die Räumlichkeiten dieses Amtes befanden sich bis 1791 in der landschaftlichen Burg, dann im ehemaligen Viktringer Hof. 1797 wurden Stadt und Land in die Wirren der Napoleonischen Kriege hineingezogen, Klagenfurt wurde wiederholt vom Feinde besetzt. Ende März 1797 weilte General Bonaparte für kurze Zeit in Klagenfurt und wohnte im Haus Herrengasse Nr. 12 (Palais Aicholt-Egger-Helldorf). Wirtschaftlich durch Kontributionen und Requirierungen schwer geschädigt, erlitt Klagenfurt zusätzlich durch die unsachgemäße Durchführung der Sprengung der Befestigungsanlagen schwerste Schäden. Als die Franzosen bei ihrem Abzug bestrebt waren, Klagenfurt als militärischen Stützpunkt wertlos zu machen, wurden vom 20. 12. 1809 bis 8. 1. 1810 über 100 Häuser und die Schutzengelkirche zerstört. Es gab mehrere Tote und viele Verletzte unter der von den Sprengungen nicht rechtzeitig informierten Zivilbevölkerung. Den Ständen gelang lediglich die Rettung des Völkermarkter Tores, das erst 1867 aus verkehrstechnischen Gründen demoliert wurde (170). Doch erst nach der Beseitigung der einschnürenden Befestigungsanlagen konnte die Entwicklung der Stadt in die Breite beginnen, die bis heute andauert. Im Revolutionsjahr 1848 wurde auf Betreiben des Klagenfurter Militärkommandanten 500 m südwestlich der zerstörten Stadtbefestigung, in der freien Ackerflur gegen Waidmannsdorf ein k. k. Defensionswerk errichtet, dem jedoch schon seit 1859 (bis 1939) die friedliche Funktion einer „Knabenrettungsanstalt” übertragen wurde und das heute als städtische Volksschule „Festung” dient (171).
(169) WUTTE, Beiträge zur Verwaltungsgeschichte Kärntens, in: Car. l, 1941, S. 86 ff. und Car. l, 1943, S 44 ff.
(170) M. DRUMEL, Die Sprengung der K.er Festungswerke durch die Franzosen 1809–1810, in: Car. l, 1911, S. 33 ff. – JAKSCH, Die Schleifung der K.er Festungswerke durch die Franzosen 1809, in: Car. l, 1916, S. 61 ff.
(171) KOHLA, Das k. k. Defensionswerk zu K. (Spätere Knabenrettungsanstalt), in: Landeshauptstadt K., II, S. 102 ff.
Mit dem Ende der Ständeherrschaft begann für Klagenfurt, das im Jahre 1850 ein eigenes Statut und damit Selbstverwaltung erhielt, ein neuer Abschnitt. Seit 1849 war Kärnten wieder ein selbständiges Verwaltungsgebiet; das Klagenfurter Kreisamt wurde provisorische Landesbehörde, bis es 1850 von der neugebildeten Statthalterei abgelöst wurde, die 1852 in der „Burg” einzog. 1848 hatte das Justizärar das ehemalige Hotel zur „Kaiserkrone” auf der Nordseite des Heuplatzes (Nr. 4) gekauft, wo sich bis ca. 1826 die alte ständische Reitschule befunden hatte. Ebenfalls am Heuplatz (Nr. 3) entstand seit 1851/52 das Schwurgericht mit einem 1859 erbauten Arrestgebäude (172). Seit 1856 waren dort das k. k. Landesgericht, das Landtafel- und Grundbuchamt untergebracht, während das Oberlandesgericht 1854 nach Graz verlegt wurde. Die neue ständische Reitschule wurde 1829/30 auf der ehemaligen Fluderbastei im Nordwesten der Stadt erbaut (173). Bemerkenswerte Fortschritte wurden im Schulwesen erzielt. So konnte die 1851 eröffnete Realschule 1860 in ein eigenes Gebäude in der heutigen Bahnhofstraße einziehen. 1866 wurde eine Ackerbauschule gegründet, 1879 der Neubau der Benediktiner-, 1895 der Hasner- und 1910 der Westschule fertiggestellt. Im Jahre 1857 erfolgte in der Ebentaler Allee der Spatenstich für das erste Teilstück der Südbahnstrecke in Kärnten (Klagenfurt – Marburg), das 1863 eröffnet und 1871 bis Franzensfeste fortgesetzt wurde (174). Ab 1862 wurde die Kanalgasse zur heutigen Bahnhofstraße ausgebaut, wobei der noch bestehende Stadtwall durchbrochen werden mußte, um die Verbindung mit dem neuen Südbahnhof herzustellen. 1869 wurde auch der Schienenweg Klagenfurt – St. Veit, zunächst als Lokalbahn, eröffnet und 1906 durch die Fertigstellung der Karawankenbahn die Verbindung nach Süden geschaffen. Der Verlauf dieser Eisenbahntrassen bedeutete allerdings eine gewisse Umklammerung, von der sich die Stadt erst nach 1948 durch den Bau von Unter- und Überführungen befreien konnte.
(172) LEBMACHER, Wie das Landgerichtsgebäude in K. entstand, in: Kleine Zeitung v. 23. 5. 1940, S. 7.
(173) WUTTE, Reitschule und Landesgericht, in: K.er Zeitung v. 28. 10. 1928. – KLA, Kreisamt K., Fasz. 378
(174) WANNER, Die autonome Stadt K. seit 1850, in: K. Ein Überblick, wie Anm. 8, S. 112 ff.
Zwischen dem ausgehenden 19. Jahrhundert und dem Beginn des Ersten Weltkrieges ist Klagenfurt aus den engen Schranken der mittelalterlichen und ständischen Entwicklung herausgewachsen. In einer Zeit des wirtschaftlichen Aufstiegs begann eine rege Bautätigkeit, die erst durch den Kriegsausbruch ein jähes Ende fand. Den Auftakt bildete die Abtragung des letzten, von den Franzosen 1810 verschonten Stadttores, des langen und finsteren Völkermarkter Tores, im Jahre 1867. In der Folgezeit wurden die alten Stadtgräben zugeschüttet (Reste sind nur noch entlang des südlichen Villacher Ringes sichtbar), die aufgeschütteten Gründe wurden zum Teil als Parkanlagen gestaltet beziehungsweise für die Errichtung moderner Bauten genützt. 1853–55 wurde der noch offen durch die Stadt fließende Feuerbach reguliert, tiefergelegt und eingedeckt. In der Kanalgasse (Bahnhofstraße) wurde dabei der alten, schon im 16. Jahrhundert erwähnten Hammerschmiede östlich der Domkirche die Wasserkraftstufe genommen (175). Die den Landständen gehörende Rohrwasserleitung vom Quellgebiet in der Sattnitz wurde erst 1868 der Stadt Klagenfurt übergeben. Nach 1869 erfolgte ein Neubau der Wasserleitung, seit 1890 wurden Hausanschlüsse geschaffen (176). Nachdem 1874 die ehemaligen Vorstädte unmittelbar außerhalb der Stadtgräben in das Stadtgebiet einbezogen und 1892 große Teile der Umgebungsgemeinden im Sinne der Wiedererreichung der alten Burgfriedsgrenzen zum Stadtgebiet erklärt worden waren, begann sich die Stadt nach Osten, später auch nach Westen zum See hin auszudehnen. Von 1882 an gab es acht Stadtbezirke: die ersten vier umfaßten die innere Stadt, wobei die Einteilung wieder der ältesten aus dem 16./17. Jahrhundert entsprach, die weiteren vier bildeten die ehemaligen Vorstädte (177). Damals entstanden unter anderem der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Hauptbahnhof (1863), die evangelische Kirche am Lendkanal (1867), das heutige Landesregierungsgebäude (1873/74 erbaut als Verwaltungsgebäude der Alpine-Montan-Gesellschaft), das Landesmuseum (1879–1883), das neue Landeskrankenhaus in der St.-Veiter-Straße (1896) sowie das neue Stadttheater (1908–10). Auch der Wörthersee begann seit der Gründung der „Wörthersee-Schiffahrtsgesellschaft” im Jahre 1883 eine Rolle im Fremdenverkehr zu spielen. Der Weltkrieg 1914–1918 brachte in die wirtschaftliche, bauliche und kulturelle Entwicklung Klagenfurts einen plötzlichen Stillstand. Der Zusammenbruch der Monarchie bedeutete für die Landeshauptstadt zwei weitere schwere Jahre. Die slowenische Nationalregierung in Laibach forderte nämlich unter Berufung auf seine slawische Vergangenheit die Abtretung von über einem Drittel des Landes Kärnten, darunter auch der Stadt Klagenfurt. Südslawische Truppen drangen widerrechtlich über die provisorische Demarkationslinie und besetzten im Verlauf des nun folgenden Kärntner Freiheitskampfes am 6. 6. 1919 Klagenfurt. Sitz der Kärntner Landesregierung war von 30. 5. 1919 bis 1. 9. 1919 Spittal, bis November 1920 St. Veit an der Glan, während der Klagenfurter Gemeinderat trotz der jugoslawischen Stadtbesetzung weiter amtierte. Die Pariser Friedenskonferenz hatte unterdessen dem Land eine Volksabstimmung über das umstrittene Gebiet zuerkannt. Klagenfurt mußte am 31. 7. 1919 von den jugoslawischen Militärverbänden geräumt werden. Die unter Aufsicht einer Interalliierten Abstimmungskommission, die am 21. 7. 1920 ihre Tätigkeit in der Klagenfurter „Burg” aufgenommen hatte, vorbereitete Volksabstimmung ergab eine Mehrheit für die Republik Österreich, „die Stadt Klagenfurt blieb Zentrum der Wirtschaftseinheit Klagenfurter Becken” (178). In den Nachkriegsjahren wurde Klagenfurt durch Inflation und Arbeitslosigkeit in seiner Weiterentwicklung so gehemmt, daß die Bautätigkeit in größerem Umfang erst ab 1930 wieder anlief (179). Im Sommer 1925 konnte das Strandbad provisorisch eröffnet werden, im selben Jahr wurde die erste Fluglinie Österreichs, Wien – Klagenfurt – Wien, eröffnet. Der Standort des Flugplatzes am nördlichen Stadtrand erweist sich heute allerdings als großes Hemmnis für die Ausdehnung der Stadt in diesem Bereich. Von Bedeutung für die weitere Stadtentwicklung wurde die Eingliederung der selbständigen Gemeinden St. Ruprecht, St. Martin, Annabichl und St. Peter im Jahre 1939 und die Stadterweiterung nach Südwesten hin durch den Bau der Kanaltalersiedlung während des Zweiten Weltkrieges. Vom 16. 1. 1944 bis 26. 4. 1945 wurde Klagenfurt durch rund 50 Luftangriffe, die über 500 Menschenleben forderten, schwer in Mitleidenschaft gezogen. 60% der Wohnungen und 84 Industrie- und Gewerbebetriebe wurden beschädigt, wobei vor allem Neu-Klagenfurt gegen den Ostbahnhof zu die größten Zerstörungen aufzuweisen hatte. Am 8. 5. 1945 besetzten britische Truppen und kurzfristig auch jugoslawische Partisanenverbände die Stadt. Doch der Wiederaufbau konnte, gefördert von der britischen Besatzungsmacht, in Ordnung und Ruhe voll einsetzen. 1948 wurde der erste Flächenwidmungs- und Regulierungsplan der Landeshauptstadt beschlossen, der 1962 erweitert und erneuert wurde, vor allem im Hinblick auf die Erhaltung der Altstadt.
(175) LEBMACHER, Zur Geschichte einer alten Schmiedewerkstätte in K., in: K.er Zeitung v. 18. 9. 1931. – DERS. , Zur Geschichte des Feuerbaches, in: K.er Zeitung v. 22. 8. 1926.
(176) E. TRIPLAT, Die Entwicklung der städtischen Wirtschaft der Stadt K., in den letzten hundert Jahren, in: Car. l, 1950, S. 735 ff. – UCIK, K. und seine Umgebung, wie Anm. 1, S. 473 f. – Nach 1930 erschloß man neue Gebiete für die Versorgung der Stadt mit Trinkwasser, u. a. den Zwirnawald nördlich von K.
(177) DRUMEL, K.er Straßenstudien (Innere Stadt), in: Car. l, 1908, S. 142 f. – Kärntner Gemeindekalender 1984, S. 70. – Seit den Eingemeindungen im Jahre 1938 hatte K. 12, seit 1973 hat es 15 Stadtbezirke, die jedoch verwaltungsmäßig keine Rolle spielen, da es keine eigenen Bezirksämter gibt.
(178) C. KROMER, Die Stadt K. in den Pariser Friedensverhandlungen über Kärnten (1919), in: Landeshauptstadt K., II, S. 157 ff.
(179) I. BÄRNTHALER, K. zwischen den beiden Weltkriegen, ebenda, S. 172 ff.
Neue Wohn- und Amtshäuser, das erste Fernheizkraftwerk Österreichs (1947–49) und ein bisher noch nicht dagewesener Ausbau der Klagenfurter Verkehrswege nach allen Richtungen waren die Anfänge des Gesamtwiederaufbaues nach den Kriegsjahren (180). Im Süden und Südosten der Stadt entstand ein neues Industriegebiet, während die Innenstadt weitgehend von Betrieben entlastet wurde, die Lärm und Rauch erzeugen. Für die wirtschaftliche Entwicklung symptomatisch ist die Entwicklung der Österreichischen Holzmesse – Klagenfurter Messe, die seit dem Kriegsende jährlich an Bedeutung zunimmt. 1951 wurde mit der Verwirklichung eines großen Schulbauprogrammes begonnen, bis 1969 entstanden etliche neue Volks- und Hauptschulen sowie allgemein- und berufsbildende Schulen auf städtischen Grundstücken (181). 1970 ging der alte Wunsch der Stadt Klagenfurt, Hochschulstadt zu werden, mit der Grundsteinlegung für eine Hochschule für Bildungswissenschaften (1975 Universität) in Erfüllung.
(180) WANNER, Autonome Stadt K., wie Anm. 174, S. 120.
(181) H. AUSSERWINKLER, K. zwischen gestern und morgen. Ein Bericht über die Entwicklung der Landeshauptstadt K. seit 1945, in: Landeshauptstadt K., II, S. 204 ff.
Die im Laufe von hundert Jahren stetig ansteigende Bevölkerungszahl zeigt die Entwicklungsfähigkeit der Stadt Klagenfurt. Die Einwohnerzahlen bewegten sich bis ins 19. Jahrhundert unter 10.000; 1820 lagen sie erst knapp darüber (182). Im Jahre 1850 hatte Klagenfurt auf einer Fläche von 458 ha insgesamt 12.553 Einwohner, davon lebten 8.738 in den vier Bezirken der Inneren Stadt. Die Gebietserweiterungen von 1893 (155 ha mit 1.049 Einwohnern) und vor allem 1938 brachten auch erheblichen Bevölkerungszuwachs. Klagenfurt umfaßte nunmehr 5.613 ha, bei der Volkszählung 1939 wurden 53.516 ständige Bewohner erfaßt (183). Seit 1. 1. 1973 hat das Stadtgebiet eine Fläche von 11.969, 74 ha und laut Volkszählung 1981 eine Wohnbevölkerung von 87.321 (184). Im Zusammenhang mit der Kärntner Volksgruppenthematik nimmt die Landeshauptstadt eine Sonderstellung ein. Obwohl nicht zum gemischtsprachigen Gebiet Kärntens zählend, hatte Klagenfurt bei den Volkszählungen (wobei allerdings die Fragestellung variierte) immer einen geringen Anteil an slowenischsprachiger Bevölkerung. Laut Volkszählung von 1910 besaß Klagenfurt bei einer Gesamtbevölkerungszahl von 28.911, 1.761 Personen mit slowenischer Umgangssprache (185). 1971 gaben 987 Klagenfurter mit österreichischer Staatsbürgerschaft (1,2%) Slowenisch beziehungsweise Slowenisch in Kombination mit Deutsch oder Windisch als Umgangssprache an, 1981 waren es 919 (1,1%) (186).
(182) DINKLAGE, Geschichte der Landschaftsapotheke, wie Anm. 128, S. 6, erschloß für das Jahr 1595 aus einer Zahl von 270 Bürgern eine Einwohnerzahl von 1.620, wobei jedoch nur Bürgerfamilien berücksichtigt wurden. – H. P. MEIER, K. im Wandel der Zeiten, in: Die Städte Deutschösterreichs, IV, 1929, S. 45.
(183) HUMMITZSCH, Die territoriale Entwicklung, wie Anm. 2, S. 46, 50.
(184) Ortsverzeichnis 1981, Kärnten, bearb. im Österr. Statist. Zentralamt, 1985, S. 19. – Volkszählung 1981. Wohnbevölkerung nach Gemeinden (revidierte Ergebnisse) mit der Bevölkerungsentwicklung seit 1869. (Beiträge zur Österr. Statistik, Heft 630/1A, 1983) S. 8f.
(185) Spezialortsrepertorium der österreichischen Länder, bearb. auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung v. 31. 12. 1910, V, Kärnten, 1918, S. 1.
(186) P. IBOUNIG, Die Kärntner Slowenen im Spiegel der Volkszählung 1981. (Kärnten-Dokumentation 2, 1986) S. 53. – R. UNKART – G. GLANTSCHNIG – A. OGRIS, Zur Lage der Slowenen in Kärnten. Die slowenische Volksgruppe und die Wahlkreiseinteilung 1979 – eine Dokumentation. (Das Kärntner Landesarchiv 11, 2. Aufl. 1984) S. 106 f.
Das im 16. Jahrhundert von de Lalio großzügig geplante Straßennetz der heutigen Innenstadt bewährt sich auch bei den problematischen Verkehrsverhältnissen des ausgehenden 20. Jahrhunderts. In der Altstadt entstand schon 1961 die erste Fußgängerzone Österreichs. Die Bewältigung des weiterhin zunehmenden Straßenverkehrs ist jedoch für Klagenfurt eines der größten Probleme der nahen Zukunft und sie wird entscheidend für die weitere Stadtentwicklung werden (Autobahnumfahrung). Seit der Erhebung zur Landeshauptstadt ist Klagenfurt nicht nur Verwaltungszentrum, sondern stellt seit damals auch den kulturellen und wirtschaftlichen Schwerpunkt des Landes Kärnten dar. Darüberhinaus konnte es sich durch zahlreiche Städtepartnerschaften (zum Beispiel 1930 Wiesbaden) und viele internationale Veranstaltungen den ehrenvollen Namen einer „Europastadt” erwerben.
Evelyne Webernig
Anmerkungen
(1) F. H. UCIK, K. und seine Umgebung aus geologischer Sicht, in: Die Landeshauptstadt K., Aus ihrer Vergangenheit und Gegenwart, Bd. II, 1970, S. 456 ff.
(2) M. WUTTE, Das Stadtgebiet von K. und seine Entwicklung, in: Car. l, 1911, S. 78 ff. – A. HUMMITZSCH, Die territoriale Entwicklung der Ortsgemeinden in Kärnten. (Schriftenreihe für Raumforschung und Raumplanung 3, 1962) S. 43 ff.
(3) LGBI. 8/1892, Nr. 14, S. 38.
(4) HUMMITZSCH, a. a. O., S. 50: von 618 ha auf 5.613 ha.
(5) Die Gemeinde St. Ruprecht bei K. war mit Gesetz vom 11.10.1930 zur Stadt erhoben worden und führte seit 5.5.1933 ein eigenes Wappen. Vgl. LGBI. 19/1930, Nr. 57, S. 107; KLA, Ständ. A., Urk. 404.
(6) LGBI. 28/ 1972, Nr. 63, S. 95, § 22
(7) MDC III, n. 1412.
(8) G. MORO, Das älteste K., in: K. Ein Überblick von der Urzeit bis zur Gegenwart, 1950, S. 60 ff.
(9) P. LESSIAK, Die kärntnischen Stationsnamen. Mit einer ausführlichen Einleitung über die kärntnische Ortsnamenbildung, in: Car. l, 1922, S. 62 ff.
(10) A. OGRIS, Matthias Perdon – ein Lebensbild aus der Zeit der Gegenreformation, zugleich ein Beitrag zu zwei Kärntner Ortsnamen, in: Car. l, 1984, S. 340 ff.
(11) E. KRANZMAYER, Über die Herkunft unserer Ortsnamen, in: Kärntner Jahrbuch 1936, S. 83. – DERS. , Ortsnamenbuch von Kärnten II: Alphabetisches Kärntner Siedlungsnamenbuch. (AVGT 51, 1958) S. 119 f.
(12) V. PASCHINGER, K., Lage und Entwicklung, in: K. Ein Überblick, wie Anm. 8, S. 25.
(13) UCIK, K. und seine Umgebung, S. 469 ff. – Archäologischer Atlas von Kärnten, hg. v. G. PICCOTTINI unter Mitarbeit von E. WAPPIS, 1989, S. 11.
(14) Archäologischer Atlas, Tafel 2.
(15) K. STARZACHER, S. POSSEGGER, H. DOLENZ, Zwei Einbäume aus dem Sattnitzmoor, in: Car. l, 1940, S. 213 ff.
(16) Archäologischer Atlas, Tafel 3–5.
(17) G. GRABER, Die Sage vom K.er Stadtwappen, in: K. Ein Überblick, wie Anm. 8, S. 31 f.
(18) R. PUSCHNIG, Der „Lindwurmschädel” von K., in: Car. ll, 1935, S. 65 ff.
(19) KRANZMAYER, Ortsnamenbuch von Kärnten, II, S. 191, 193, 235.
(20) P. LEBER, Die Gegend von K. zur Römerzeit, in: K. Ein Überblick, wie Anm. 8, S. 36 ff. – PICCOTTINI, Neue römerzeitliche Funde aus K. und Umgebung, in: Landeshauptstadt K., I, S. 12 ff.
(21) Archäologischer Atlas, Tafel 6.
(22) WUTTE, Die Lage von Alt-K., in: Car. l, 1931, S. 105 f. – Die Glaninsel ist in der Katastralmappe von 1827 noch zu sehen; es handelt sich um die namengebende Furt.
(23) Archäologischer Atlas, Tafel 7.
(24) A. JAKSCH, Vom alten K., in: Freie Stimmen, Nr. 1, 1905, S. 5. – DERS., Geschichte Kärntens bis 1335, I, 1928, S. 91. – MDC III, n. 27, 154, 159.
(25) MORO, Das älteste K., wie Anm. 8, S. 55 ff.
(26) K. DINKLAGE, Kärntner Städtegründungen unter Herzog Bernhard (1202–1256), in: MIÖG 69, 1961, S. 85 ff.
(27) MDC III, n. 1412.
(28) Während LEBER, Die Gegend von K., wie Anm. 20, S. 47, das Fortbestehen einer vermutlich vorrömischen Siedlung annimmt, hält MORO, Das älteste K., wie Anm. 8, S. 59, K. für eine mittelalterliche Neugründung ohne Kontinuität der Bevölkerung, da sich sonst ein vorrömischer oder römischer Ortsname erhalten hätte.
(29) MDC X, n. 209. – KLA, Allg. Urk. A 318–1348 Aug. 24.
(30) WUTTE, Die Lage von Alt-K., wie Anm. 22, S. 103 ff.
(31) WUTTE, a. a. O., S. 105. – Erläuterungen zum histor. Atlas der österr. Alpenländer, II/8,2. (AVGT 52, 1958) S. 289, 300.
(32) WUTTE, Die Lage von Alt-K., wie Anm. 22, S. 104. Der Ortsname Pirk, in dem sl. breža, die Birke, steckt, erinnert an den Namen Prießnegger.
(33) MDC IV/ 1, n. 1675 II.
(34) H. PASCHINGER, Die Standortverlagerung der zentralen Siedlung Mittelkärntens, in: Landeshauptstadt K., I, S. 32.
(35) lohannis abbatis Victoriensis über certarum historiarum, ed. F. SCHNEIDER, in: MGH SS rer. Germ. in usum scholarum, 1909, I, S. 199.
(36) DINKLAGE, Kärntner Städtegründungen, wie Anm. 26, S. 94.
(37) K. ULBRICH, Städte und Märkte in Kärnten. (Wiener Geographische Studien 9, 1938) S. 10.
(38) MDC IV/ 1, n. 2495, 2556, MDC IV/2, n. 2954, 2975–76, 3011–12, MDC V, n. 57.
(39) MDC V, n. 392. – W. FRESACHER, K. – eine Edlinger-Siedlung?, in: Car. l, 1960, S. 122.
(40) Z. B. MDC X, n. 54, 209.
(41) Z. B. MDC IV/1 n. 1979, 2254, 2292, 2600; MDC IV/2, n. 2833.
(42) MDC IV/1, n. 2495.
(43) JAKSCH, Die vier Burgen in K., in: Car. l, 1914, S. 9 ff. – WUTTE, Das Zeughaus in K., in: K.er Zeitung vom 27.2.1927. – F. X. KOHLA, Festungswerk K. des 16. Jahrhunderts. Eine militärbaugeschichtliche Studie, in: Landeshauptstadt K., I, S. 128.
(44) JAKSCH, Die K.er Stadterweiterung und die Erbauung des Landhauses im 16. Jahrhundert, in: Car. l, 1907, S. 42 f. – KOHLA, Festungswerk K., S. 128 f. – Urkundlich erwähnt wird die Mauer erst im 14. Jahrhundert, z. B. MDC X, n. 54, 209; MDC XI, n. 138.
(45) KLA, Allg. Urk. A 224–1320 Febr. 5; KLA, GV-HS 14/18, p. 11–1497 Aug. 24.
(46) E. SKUDNIGG, Die Stadtmauer der Spanheimerstadt, in: K. Stadtnachrichten u. Amtsblatt, Sept. 1964, S. 255/11 ff. – Lokalisiert die Nordwestecke der Stadtmauer auf dem Gelände der heutigen Pfarrhofgasse Nr. 4.
(47) MDC X, n. 209. – KOHLA, Festungswerk K., S. 127. – WUTTE, Vom Fluderbassin am Theaterplatz, in: K.er Zeitung v. 30. 9. 1928, S. 1 f.
(48) MDC IV/1, n. 2556. – KLA, Allg. Urk. A 224–1320 Febr. 5.
(49) F. GRÖLL, Die Entwicklung des K.er Stadtrechtes, in: K. Ein Überblick, wie Anm. 8, S. 10. – DERS. , Entstehung, Gestaltung und Funktion des Stadtrechtes, in: Landeshauptstadt K., II, S. 293 f. – MDC X, n. 91.
(50) MDC VI, n. 39.
(51) WUTTE, Das Stadtgebiet von K., wie Anm. 2, S. 65 ff.
(52) MDC V, n. 444
(53) E. WEBERNIG, Landeshauptmannschaft und Vizedomamt in Kärnten bis zum Beginn der Neuzeit. (Das Kärntner Landesarchiv 10, 1983) S. 103 ff.
(54) MDC V, n. 444; MDC VI, n. 39.
(55) MDC IV/1, n. 2287, 2554.
(56) MDC V, n. 444. – FRESACHER, wie Anm. 39, S. 143 f. – OGRIS, Die Bürgerschaft in den mittelalterlichen Städten Kärntens bis zum Jahre 1335. (Das Kärntner Landesarchiv 4, 1974) S. 23 ff.
(57) MDC VII, n. 165.
(58) KLA, Allg. Urk. A 224–1320 Febr. 5. – Die „Lanchwart” (Glanfurt, heute Sattnitz) ist der Ausfluß des Wörthersees nach Osten; vgl WUTTE, Glanfurt oder Sattnitz?, in: Car. l, 1936, S. 1 55.
(59) MDC X, n. 54.
(60) MDC XI, n. 608. – Es handelt sich hier um einen Vorgängerbau des Hauses Alter Platz Nr. 31 („Goldene Gans”). Die heutige Bausubstanz stammt zum Großteil aus dem 17. Jahrhundert, da das Haus dem Stadtbrand von 1636 zum Opfer fiel.
(61) H. T. SCHNEIDER, Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in K., in: Landeshauptstadt K., II, S. 280 ff. – W. WADL, Geschichte der Juden in Kärnten im Mittelalter. Mit einem Ausblick bis zum Jahre 1867. (Das Kärntner Landesarchiv 9, 1981) S. 149 ff.
(62) MDC X, n. 209. – WADL, a. a. O., S. 151.
(63) MDC XI, n. 410.
(64) MDC VII, n. 254; MDC X, n. 1081, 1154.
(65) MDC X, n. 778.
(66) KLA, GV-HS 1/1, n. 378.
(67) MDC XI, n .12.
(68) KLA, GV-HS 14/18, p. 186.
(69) KLA, Stadta. K., HS 5, fol. 4 f. – P. KHEPPIZ, Clagenfurterische Chronik, ed. D. JANDL, 1968, S. 20.
(70) MDC IV/1, n. 2608. – P. G. TROPPER, Notizen zur Geschichte der Stadthauptpfarre St. Egid in K., in: Die Stadthauptpfarrkirche St. Egid in K., Geschichte und Kunst. (Carinthia-Kultur-Begleiter 1, 1987) S. 6 ff.
(71) MDC IV/1, n. 2556.
(72) MDC V, n. 561.
(73) MDC VII, n. 165. – R. WANNER, Die Begräbnisstätten der Stadt K., in: Car. l, 1955, S. 810 ff.
(74) MDC X, N. 274.
(75) KLA, GV-HS 14/18, p. 5 ff. – Der Karner mit einer Michaelskapelle fiel dem Stadtbrand von 1636 zum Opfer.
(76) B. TRINKS, Alte Darstellungen von K., in: K., 1966, Nr. 8, S. 17 ff.; Nr. 9, S. 1 ff.; Nr. 10, S. 15 ff.; Nr. 11, S. 15 ff.; Nr. 12, S. 13 ff. – O. DEMUS, Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirkes K., Die Stadt K. (Die Kunstdenkmäler Kärntens, hg. v. K. GINHART, V/1, 1931), S. 38 f.
(77) MDC IX, n. 242.
(78) Erläuterungen zum historischen Atlas, ll/8,2, S. 285 ff. – MDC XI, n. 251.
(79) MDC IV/2, n. 2975; MDC V, n. 57. – W. NEUMANN, Stadtherren und Städte Kärntens im 14. Jahrhundert, in: Stadt und Stadtherr im 14. Jahrhundert. Entwicklungen und Funktionen. (Beiträge zur Geschichte der Städte Mitteleuropas II, 1972) S. 330.
(80) JAKOB UNREST, Österreichische Chronik, ed. K. GROSSMANN, MGH SS, N. S. XI, S. 41.
(81) KLA, Ständ. A., Urk. 52. – G. A. v. METNITZ, Das ständische K. 1518–1628, in: Landeshauptstadt K., I, S. 105. – K. TORGGLER, K. als ständische Stadt, in: Die Städte Deutschösterreichs IV, 1929, S. 61 ff.
(82) I. MANHART, Das Burggrafenamt in Kärnten, in: Car. l, 1941, S. 45.
(83) KOHLA, Festungswerk K., wie Anm. 43, S. 125 ff.
(84) KHEPPIZ, Clagenfurterische Chronik, wie Anm. 69, S. 10. – C. LUCERNA, Aus Urban Paumgartners Aristeion Carinthiae Claudiforum, in: Car. l, 1914, S. 34.
(85) KHEPPIZ, Clagenfurterische Chronik, wie Anm. 69, S. 8. – WUTTE, Vom Lendkanal, in: K.er Zeitung v. 17.1.1929.
(86) Siehe Anm. 35.
(87) KHEPPIZ, Clagenfurterische Chronik, wie Anm. 69, S. 24.
(88) Ebenda, S. 19, 21, 24, 27. – JAKSCH, Die K.er Stadterweiterung und die Erbauung des Landhauses im 16. Jahrhundert, in: Car. l, 1907, S. 75 ff.
(89) KLA, Ständ. A., HS 24, fol. 42'.
(90) KHEPPIZ, Clagenfurterische Chronik, wie Anm. 69, S. 26 u. Anm. 77. – LUCERNA, Urban Paumgartners Aristeion, S. 41 und JAKSCH, K.er Stadterweiterung, S. 71: Fertigstellung des St. Veiter Tores 1584.
(91) KLA, Ständ. A., HS 27, fol. 115'. – LUCERNA, a. a. O., S. 43.
(92) KLA, Stand. A., HS 14, fol. 29'. – Mit „Conntitsch”, Conditsch, Canditsch wurde vom 16. bis ins 18. Jahrhundert der von Kleinbürgern, Gewerbetreibenden und Bauern bewohnte Bereich südlich des Viehplatzes (Kardinalsplatz) bezeichnet. Der östliche Teil diente lange als Weide und wurde auch „Sauzipf” bzw. „Winkel oder Zipf” genannt und galt als schlechte Gegend. Der Name ist vermutlich durch Nasalierung aus sl. kot(ič) = Winkel oder aus konec = Ende, Zipfel bzw. kanec = Eber entstanden.
(93) F. W. LEITNER, Die Inschriften der ehemaligen K.er Stadttore, in: Die Kärntner Landsmannschaft, Heft 11, 1985, S. 3 ff.
(94) ULBRICH, Städte und Märkte, wie Anm. 37, S. 10. – DEMUS, Kunstdenkmäler K., wie Anm. 76, S. 16 ff.
(95) KLA, Ständ. A.,Sch. 245, Fasz. 3, fol. 5 ff. – H. MALLOTH, Beiträge zur Geschichte der Stadt K. vom großen Brand im Jahre 1514 bis zum entscheidenden Erfolg der Gegenreformation im Jahre 1604. Ungedr. phil. Diss. Innsbruck 1964, S. 28 ff. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die Stadtviertel Stadtpfarr-, Kapuziner-, Jesuiten- und Franziskanerviertel genannt; vgl. KLA, Ständ. A., Sch. 38 c/fol. 2. Die Vierteleinteilung wurde später mehrmals geändert. Vgl. auch M. DRUMEL, K.er Straßenstudien (Innere Stadt), in: Car. l, 1908, S. 142 f.
(96) WUTTE, Das Zeughaus in K., wie Anm. 43. – JAKSCH, Die K.er Stadterweiterung, wie Anm. 88, S. 44. – LUCERNA, Urban Paumgartners Aristeion, wie Anm. 84, S. 38.
(97) KHEPPIZ, Clagenfurterische Chronik, wie Anm. 69, S. 11. – KLA, Ständ. A.,HS 18, fol. 66: 1580 Dez. 10 – Ende des Landtages „in der alten burgkh”.
(98) R. MILESI, Manierismus in Kärnten. Zur Kunst des späten 16. Jahrhunderts. (Buchreihe des Landesmuseums f. Kärnten XXXIII, 1973) S. 23 ff.
(99) OGRIS, Kärntner Landtag, Landhaus und Vierbergelauf im 16. Jahrhundert. Zur Auswertung und Rezeption landeskundlicher Quellen und Forschungsergebnisse, in: Car. l, 1987, S. 263 ff.
(100) KLA, Ständ. A., HS 18, fol. 50'.
(101) DINKLAGE, Die Anfänge der Kärntner Landesverwaltung. Der Aufbau von Kanzlei, Buchhaltung, Registratur und Archiv der Landstände bis zur Adelsemigration von 1629, in: Car. l, 1983, S. 254 ff.
(102) DEMUS, Kunstdenkmäler K., wie Anm. 76, S. 67.
(103) LUCERNA, Urban Paumgartners Aristeion, wie Anm. 84, S. 38. – G. PROBSZT – OHSTORFF, Münzstätte K., in: Landeshauptstadt K., I, S. 168 ff., 240 f.
(104) JAKSCH, Burgen, wie Anm. 43, S. 9 ff.
(105) Aus Urban Paumgartners Aristeion Carinthiae, Claudiforum. Stich v. CHRISTOF SENFT, Lauingen 1605.
(106) KLA, Stadta. K., HS 10, fol. 39. – JAKSCH, Vom älteren, alten und neuen Rathaus, in: K.er Zeitung vom 4.9.1918. – WANNER, Kleine Beiträge zur Geschichte der Stadt K., in: Car. l, 1950, S. 834 ff.: Das älteste Rathaus könnte das Haus am Platz bei der Burg gewesen sein, das Friedrich III. den Klagenfurter Bürgern im Jahre 1489 schenkte.
(107) KLA, SABIDUSSI, Häuserkataster, Blatt 27.
(108) Ebenda, Blatt 157.
(109) KLA, Allg. Urk. A 2865–1622 Dez. 11. – Bezirkshauptmannschaft K., FS zur Hundertjahrfeier ihrer Gründung, gel. v. H. BRAUMÜLLER, 1950, S. 7 ff.
(110) KLA, Allg. Urk. 2861–1624 März 5.
(111) E. v. ZENEGG, Beiträge zur Geschichte von K.er Häusern, in: Car. l, 1917, S. 51 f. Der ehemalige Salzburgerhof beherbergt heute die Finanzlandesdirektion.
(112) LUCERNA, Urban Paumgartners Aristeion, wie Anm. 84, S. 45 f. – UCIK, K. und seine Umgebung, wie Anm. 1, S. 474 f.
(113) KOHLA, Das Festungswerk K. des 16. Jahrhunderts. Eine militärbaugeschichtliche Studie, in: Car. l, 1968, S. 58.
(114) WUTTE, Fluderbassin, wie Anm. 47, S. 1 f.
(115) Der Pulverturm befand sich hier bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts; vgl. KLA, SABIDUSSI, Häuserkataster, „demolierte Bauten”, Blatt 51.
(116) KLA, Stadta. K., HS 120, fol. 148 ff.
(117) J. W. VALVASOR, Topographia Archiducatus Carinthiae …, 1688, S. 21.
(118) LUCERNA, Urban Paumgartners Aristeion, wie Anm. 84, S. 42.
(119) JAKSCH, Vom Lindwurmbrunnen in K., in: Car. l, 1914, S. 147 ff. – MILESI, Die Kunst des späten 16. Jahrhunderts in K., in: Car. l, 1968, S. 61 ff. – LUCERNA, Urban Paumgartners Aristeion, wie Anm. 84, S. 41.
(120) MALLOTH, Beiträge, wie Anm. 95, S. 54.
(121) Ebenda, S. 56. – KLA, Stadta. K., HS 3, fol. 37 f.
(122) KLA, Stadta. K., HS 7, fol. 91; KLA, Ständ. A., HS 24, fol. 99'; ebenda, HS 25, fol. 35.
(123) JAKSCH, Die K.er Stadterweiterung, wie Anm. 44, S. 83 f. – KLA, Karten und Risse, H 2/1b: Stadtplan v. 1709 – Roßmühle nicht mehr eingezeichnet.
(124) C. LEBMACHER, „In einem kühlen Grunde …”, in: Kleine Zeitung v. 23. 2. 1941, S. 8f.
(125) WUTTE, Die Lage von Alt-K., wie Anm. 22, S. 105. – KLA, Finanzprokuratur IV, Fasz. II, Nr. 12.
(126) Vgl. Anm. 66.
(127) T. HORN, Die Geschichte der Papiermühl-Realität in St. Ruprecht. Typoskript, 1982.
(128) DINKLAGE, Geschichte der Landschaftsapotheke zu K., ca. 1961. – K. R. H. FRICK, Geschichte der Medizin in Kärnten im Überblick. I: Von den Anfängen bis zum Jahre 1804. (Das Kärntner Landesarchiv 14, 1987) S. 97 ff., 104 ff., 137 ff., 178 ff.
(129) KLA, Stadta. K., HS 32, fol. 170 und HS 34, fol. 125.
(130) B. BRUNNER, Beiträge zur Geschichte der Stadt K. vom ersten entscheidenden Erfolg der Gegenreformation im Jahre 1604 bis zum Regierungsantritt Maria Theresias. Ungedr. phil. Diss. Innsbruck 1965, S. 50 ff. – A. OHRFANDL, Zur Geschichte des K.er Stadttheaters, in: K.er Zeitung v. 19. 3. 1910.
(131) N. LEBINGER, Die Reformation und Gegenreformation in K. (XVII. und XVIII. Programm des k. k. Gymnasiums zu K., 1867 und 1868).
(132) KHEPPIZ, Clagenfurterische Chronik, wie Anm. 69, S. 11. – H. BRAUMÜLLER, Zur Geschichte des K.er Schulwesens in der Reformationszeit, in: Car. l, 1924, S. 14.
(133) NEUMANN, Zur Gründung der Landschaftsschule in K., in: Landeshauptstadt K., I, S. 246 ff.
(134) LUCERNA, Urban Paumgartners Aristeion, wie Anm. 84, S. 36 f.
(135) KHEPPIZ, Clagenfurterische Chronik, wie Anm. 69, S. 30. – Erläuterungen zum historischen Atlas ll/ 8,2, S. 278. – DEMUS, Kunstdenkmäler K., wie Anm. 76, S. 31 ff.
(136) KLA, Stadta. K., HS 29, fol. 41 f.
(137) J. RAINER, Anfänge einer Universität K. im 17. Jahrhundert, in: Landeshauptstadt K., I, S. 310 ff. – BRUNNER, Beiträge, wie Anm. 130, S. 50 ff.
(138) Ebenda, S. 14 ff.
(139) Erläuterungen zum historischen Atlas, ll/8,2, S. 279.
(140) BRUNNER, Beiträge, wie Anm. 130, S. 16 f.
(141) DEMUS, Kunstdenkmäler K., wie Anm. 76, S. 47.
(142) H. STAUNIG, Die ehemalige Schutzengelkirche in K., in: Car.l, 1974, S. 171 ff.
(143) SABIDUSSI, Kärntens Glockengießer, in: Car.l, 1931, S. 26 ff.
(144) WANNER, Begräbnisstätten, wie Anm. 73, S. 811. – TROPPER, Notizen, wie Anm. 70, S. 15. – Seit 1901 (Einweihung 1906) ist der Zentralfriedhof in Annabichl allgemeiner Stadtfriedhof von K.
(145) KLA, GV-HS 14/18, fol. 186. – Erläuterungen zum histor. Atlas II/8,2, S. 286. – Dieser Friedhof existierte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts nicht mehr.
(146) LUCERNA, Urban Paumgartners Aristeion, wie Anm. 84, S. 36.
(147) KLA, Finanzprokuratur II, Fasz. l, Nr. 110.
(148) KHEPPIZ, Clagenfurterische Chronik, wie Anm. 69, S. 22. – Kärntner Gerichtsbeschreibungen. (AVGT 20/21, 1912) S. 17, 103.
(149) WUTTE, Das Stadtgebiet von K., wie Anm. 2, S. 71 f.
(150) KLA, Stadta. K., HS 7, fol. 91', HS 8, fol. 43; Ständ. A., HS 25, fol. 7', HS 34, fol. 84.
(151) KLA, Ständ. A., HS 13, fol. 130.
(152) KLA, Stadta. K., HS 120, fol. 83; Ständ. A., Sch. 245, Fasz. 3, fol. 247 ff. Dieser Arrest entsprach schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts nicht mehr den Sicherheits- und hygienischen Anforderungen, er wurde aber erst ca. 1845 in das Rathaus am Alten Platz verlegt. Vgl. KLA, Kreisamt K., Fasz. 376.
(153) KLA, Karten und Risse, H 2/1e.
(154) H. S. v. OTTENFELS, 1660. Beschreibung oder Relation über den Einzug und Erbhuldigungsactum in dem Ertzherzogthumb Kärndten, 1660. (Faksimileausgabe 1976).
(155) KLA, Ständ. A., Sch. 38, fol. 9.
(156) WUTTE, Die letzte Erbhuldigung in K. und Fromillers Deckengemälde im Wappensaal, in: Car. l, 1929, S. 55 ff.
(157) DINKLAGE, Ks. industrielle Entwicklung, in: Landeshauptstadt K., II, S. 241 ff.
(158) H. OLEXINSKI, Aus der Geschichte der „Waisenhauskaserne” in K., in: Landeshauptstadt K., I, S. 434 ff.
(159) KLA, Karten und Risse, H 2/1e: Vor 1800 befand sich das Militärspital auf der Südost-Bastei.
(160) DINKLAGE, wie Anm. 157, S. 235 ff.
(161) LEBMACHER, Die drei ältesten Wohltätigkeitsanstalten in K., in: Kärntner Tagblatt v. 25. 12. 1932, S. 10 f.
(162) DEMUS, Kunstdenkmäler K., wie Anm. 76, S. 80.
(163) OLEXINSKI, Die Geschichte der Armen- und Krankenpflege in Kärnten, unter bes. Berücksichtigung der K.er Versorgungsbetriebe. Ungedr. phil. Diss. Wien 1968, S. 84 ff. – P. POSCH, Landeskrankenhaus K. Geschichte der Kranken-, Heil- und Pflegeanstalten des Landes Kärnten in K. und der K.er Spitäler, 1987.
(164) DEMUS, a. a. O. – J. OBERSTEINER, Zur Geschichte des alten K.er Priesterhauses, in: Landeshauptstadt K., I, S. 451 ff.
(165) Kreuzberg-Kirche in K., in: Kärntner Tagblatt v. 18. 10. 1931. – H. REINPRECHT, 100 Jahre K.er „Kreuzbergl”, in: K. Ein Überblick, wie Anm. 8, S. 103 f.
(166) A. TRAUNIG, Vom einstigen Schulwesen in K., ebenda, S. 105 ff.
(167) S. HARTWAGNER, K.-Stadt. Ihre Kunstwerke, historischen Lebens- und Siedlungsformen. (Österr. Kunstmonographie X, 1980) S. 84 f.
(168) I. WASTE und K. DINKLAGE, Kleine Post- und Markenkunde von Kärnten, 1952. – KLA, SABIDUSSI, Häuserkataster, Blatt 95. – Anschließend befand sich das k. k. Aerarial-Absatz-Postamt Im Gasthof „Kaiser von Österreich” am Heuplatz (Wiener Gasse Nr. 11), vgl. H. HERMANN, K., die jetzige Hauptstadt Kärntens, historisch und topographisch dargestellt, in: Kärntnerische Zeitschrift 7, 1832, S. 23.
(169) WUTTE, Beiträge zur Verwaltungsgeschichte Kärntens, in: Car. l, 1941, S. 86 ff. und Car. l, 1943, S 44 ff.
(170) M. DRUMEL, Die Sprengung der K.er Festungswerke durch die Franzosen 1809–1810, in: Car. l, 1911, S. 33 ff. – JAKSCH, Die Schleifung der K.er Festungswerke durch die Franzosen 1809, in: Car. l, 1916, S. 61 ff.
(171) KOHLA, Das k. k. Defensionswerk zu K. (Spätere Knabenrettungsanstalt), in: Landeshauptstadt K., II, S. 102 ff.
(172) LEBMACHER, Wie das Landgerichtsgebäude in K. entstand, in: Kleine Zeitung v. 23. 5. 1940, S. 7.
(173) WUTTE, Reitschule und Landesgericht, in: K.er Zeitung v. 28. 10. 1928. – KLA, Kreisamt K., Fasz. 378
(174) WANNER, Die autonome Stadt K. seit 1850, in: K. Ein Überblick, wie Anm. 8, S. 112 ff.
(175) LEBMACHER, Zur Geschichte einer alten Schmiedewerkstätte in K., in: K.er Zeitung v. 18. 9. 1931. – DERS. , Zur Geschichte des Feuerbaches, in: K.er Zeitung v. 22. 8. 1926.
(176) E. TRIPLAT, Die Entwicklung der städtischen Wirtschaft der Stadt K., in den letzten hundert Jahren, in: Car. l, 1950, S. 735 ff. – UCIK, K. und seine Umgebung, wie Anm. 1, S. 473 f. – Nach 1930 erschloß man neue Gebiete für die Versorgung der Stadt mit Trinkwasser, u. a. den Zwirnawald nördlich von K.
(177) DRUMEL, K.er Straßenstudien (Innere Stadt), in: Car. l, 1908, S. 142 f. – Kärntner Gemeindekalender 1984, S. 70. – Seit den Eingemeindungen im Jahre 1938 hatte K. 12, seit 1973 hat es 15 Stadtbezirke, die jedoch verwaltungsmäßig keine Rolle spielen, da es keine eigenen Bezirksämter gibt.
(178) C. KROMER, Die Stadt K. in den Pariser Friedensverhandlungen über Kärnten (1919), in: Landeshauptstadt K., II, S. 157 ff.
(179) I. BÄRNTHALER, K. zwischen den beiden Weltkriegen, ebenda, S. 172 ff.
(180) WANNER, Autonome Stadt K., wie Anm. 174, S. 120.
(181) H. AUSSERWINKLER, K. zwischen gestern und morgen. Ein Bericht über die Entwicklung der Landeshauptstadt K. seit 1945, in: Landeshauptstadt K., II, S. 204 ff.
(182) DINKLAGE, Geschichte der Landschaftsapotheke, wie Anm. 128, S. 6, erschloß für das Jahr 1595 aus einer Zahl von 270 Bürgern eine Einwohnerzahl von 1.620, wobei jedoch nur Bürgerfamilien berücksichtigt wurden. – H. P. MEIER, K. im Wandel der Zeiten, in: Die Städte Deutschösterreichs, IV, 1929, S. 45.
(183) HUMMITZSCH, Die territoriale Entwicklung, wie Anm. 2, S. 46, 50.
(184) Ortsverzeichnis 1981, Kärnten, bearb. im Österr. Statist. Zentralamt, 1985, S. 19. – Volkszählung 1981. Wohnbevölkerung nach Gemeinden (revidierte Ergebnisse) mit der Bevölkerungsentwicklung seit 1869. (Beiträge zur Österr. Statistik, Heft 630/1A, 1983) S. 8f.
(185) Spezialortsrepertorium der österreichischen Länder, bearb. auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung v. 31. 12. 1910, V, Kärnten, 1918, S. 1.
(186) P. IBOUNIG, Die Kärntner Slowenen im Spiegel der Volkszählung 1981. (Kärnten-Dokumentation 2, 1986) S. 53. – R. UNKART – G. GLANTSCHNIG – A. OGRIS, Zur Lage der Slowenen in Kärnten. Die slowenische Volksgruppe und die Wahlkreiseinteilung 1979 – eine Dokumentation. (Das Kärntner Landesarchiv 11, 2. Aufl. 1984) S. 106 f.

 

 

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