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Die Oststeiermark gliedert sich landschaftlich deutlich in zwei Abschnitte, die durch die Isohypsen von 400–600 m, die von Friedberg über Hartberg, Pöllau und Weiz nach Graz ziehen, abgegrenzt erscheinen. Inmitten dieser Landschaft liegt in einer Höhe von 360 m an der Übergangszone zum steirischen Hügelland das durch die geologische Isohypsenlinie bestimmte Hügelland von Hartberg, deren Becken erst im Pleistozän südlich angezapft wurde. Durch das Sinken der Hartberg gegenüber liegenden Bodenschwelle ist es bereits weitgehend zu einer Aufhebung des Moorcharakters gekommen, doch schwillt das „Moos” bei Regenfällen noch heute seeartig an, weshalb sich hier der Flurname Egelsee erhalten hat (1).
(1) F. POSCH, Siedlungsgeschichte d. Oststeiermark. (MIÖG Erg. Bd. 13/4, 1941) S. 385 f. – F. HERITSCH, Geologie d. Stmk., 1921, S. 217. – W. BRANDL, Zur Geomorphologie d. Masenberggebirgsstockes am Nordostsporn d. Alpen, in: Mitt. d. Naturwiss. Vereines f. Stmk. 70 (1933) S. 5 ff. – DERS., Die tertiären Ablagerungen am Saume d. H.er Gebirgsspornes, in: Jb. d. Geolog. Bundesanstalt 81 (1931) S. 383 ff. – DERS., Hydrogeologische Studien zum Gebiet d. Ringkogels bei H., in: Beitr. zur Hydrogeologie d. Stmk. 3 (1950) S. 21 ff. – Weitere einschlägige Werke von BRANDL zitiert bei POSCH, Geschichte d. Verwaltungsbezirkes H. 1/I, 1978, S. 484.
Die geologisch-geographische Scheidelinie der Nordoststeiermark, die das Land in zwei voneinander verschiedene Gebiete teilt, war auch für die älteste Besiedlung maßgebend, da es für den Urbewohner schwer war, in das Bergland einzudringen. Der erste Mensch kam als Neolithiker im 3. Jahrtausend v. Chr. in unsere Gegend, deren lehmiger Boden für die Feld- und Viehwirtschaft geeignet war. Gegen Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. wurde die donauländische friedliche Entwicklung von einer Periode immer wieder erneuerter Veränderungen abgelöst, einerseits von jenen Weidebauern und Hirten, die später als Schnurkeramiker bezeichnet werden, und andererseits von den Trägern der nordischen Megalithkultur, die schon frühzeitig wohlhabende Bauerngeschlechter zu kennen scheint, die bereits bessere Waffen kannten und sich in Höhlen schützten. Doch auch aus dieser Periode der Jungsteinzeit gibt es nur Einzelfunde. Ähnliches gilt auch für die Bronzezeit und für die erste Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. sowie für die erste Hälfte des letzten vorchristlichen Jahrhunderts für die sogenannte Urnenfelder- und ältere Eisenzeit (Hallstattzeit). Erst in der späteren Bronzezeit beginnt sich ein einheitlicher mittelsteirischer Kulturbereich abzugliedern. Aus dieser Zeit stammen verschiedene Bronzewerkzeuge und Waffen, doch ist die Nordoststeiermark nur durch wenige Einzelfunde gekennzeichnet. Das gilt gleichermaßen für die darauffolgende Urnenfelderzeit (bis etwa 700 v. Chr.). Im Verlaufe des 8. Jahrhunderts v. Chr. verlagerte sich jedoch der Schwerpunkt der politisch-kulturellen Entwicklung. Die ab dem 3. vorchristlichen Jahrhundert auch in die Ostalpen einströmenden Kelten haben ein Gebiet eigenständiger Entwicklung der sogenannten ostnorischen, unter illyrischem Vorzeichen stehenden Kultur fast bis zur Römerzeit halten können (2).
(2) R. PITTIONI, Die prähistor. Funde im polit. Bezirk H. in Stmk., in: Wiener prähistor. Zs. 15 (1918) S. 102 ff. – H. HOCHHOLZER, Raabgau, Wechselgau und Roseggerheimat, in: Der Wegweiser 1, Folge 7 (1935).
Diese „Ostnoriker” scheinen ihr Gebiet in Verteidigungsbereitschaft versetzt zu haben, wozu auch der „Ring” bei Hartberg gehörte. Das vorgeschichtliche Dorf auf dem Ring ist mit einem Wall umgeben, der noch zum großen Teil gut erhalten ist und an der Sohle eine Breite von 5–6 m und eine Höhe bis 1,80 m aufweist. Die Wallenden beim alten Zugang (heute noch Ringtor genannt) biegen halbkreisförmig um und sind leicht nach innen gebogen. Aus den Kleinfunden geht hervor, daß diese Fluchtburg von der späten Hallstattzeit bis zur Römerzeit, also rund ein halbes Jahrtausend, der Gegend Schutz und Sicherheit geboten haben kann. Das eingedrungene keltische Bevölkerungselement wurde hier bereits im letzten vorchristlichen Jahrhundert assimiliert. Das Königreich Norikum, das nach dem im Alpenland führenden Stamm der Noriker in Mittelkärnten benannt ist, entstand im 2. Jahrhundert v. Chr. und umfaßte außer Nieder- und Oberösterreich Kärnten und die Steiermark, also auch die Oststeiermark (3).
(3) W. SCHMID, Ostnorische Kultur, in: BII. Hk. 8 (1930) S. 79 ff. – W. MODRIJAN, Zur Problematik d. „ostnorischen Kultur”, in: Beitr. zur Erforschung d. Vergangenheit u. Kulturgeschichte d. Menschheit 1958 (1959) S. 65 ff.
Zum Plan des Kaisers Augustus gehörte schließlich auch die Einverleibung von Norikum in das Römerreich, mit dem im Jahre 16. v. Chr. begonnen wurde. Die Besetzung scheint ohne wesentliche Schwierigkeiten erfolgt zu sein. Erst unter Kaiser Claudius (41–54 n. Chr.) wurde Norikum Zivilprovinz unter einem Statthalter aus dem Ritterstand. Die römische Besatzung hat im Laufe der Jahrhunderte dem waldreichen Norikum alle Vorteile der damaligen Zivilverwaltung gebracht, wie Straßen, Wasserleitungen, Bäder, Kanalisation, Raumwarmluftheizung etc. Da die römische Hauptstraße jedoch westlich und östlich unseres Gebietes vorbeiführte, wurden die zahlreichen lokalen Zentren hauptsächlich durch Straßen zweiter Ordnung verbunden. Das verhältnismäßig dicht besiedelte oststeirische Gebiet wurde in den Markomannenkriegen (166–180) erstmals verwüstet, wobei auch Flavia Solva zum ersten Mal zerstört wurde. Das seit Diokletian zu Binnennorikum gehörende Gebiet wurde allmählich romanisiert, worauf viele Grabinschriften hinweisen, und später vermutlich auch christianisiert, doch kennen wir noch keine frühchristliche Kultanlage auf dem Boden unserer Heimat. Die Germaneneinbrüche seit dem Ende des 4. Jahrhunderts haben das Land bald stark in Mitleidenschaft gezogen. Um 400 wurde Flavia Solva endgültig von germanischen Stämmen zerstört. Im Jahre 468 hören wir von einer Besetzung Binnennorikums durch die Ostgoten, dann hat das Gebiet zum Herrschaftsbereich Odoakers und Theoderichs des Großen gehört, der es noch ein Bollwerk genannt hat. Im Jahre 568 begann der Abmarsch der in Westungarn sitzenden Langobarden nach Italien. Die große und endgültige Zäsur zur Antike aber brachte erst der Awaren- und Slaweneinbruch seit 582, der die Ostalpenländer für einige Jahrhunderte dem südlichen und westlichen Kulturbereich entriß. Es scheint, daß von der illyrisch-römischen Bevölkerung nicht viel im Lande verblieben ist, die Siedlungen wurden jedenfalls aufgegeben und nicht einmal deren Namen sind uns überliefert (4).
(4) M. GRUBINGER, Forschungen in der Umgebung von H., in: Jahreshefte d. Österr. archäolog. lnst. in Wien 19 (1935) S. 259 ff. – MODRIJAN, Landesarchäologie im Bezirk H., in: BII. Hk. 50 (1976) S. 58 ff.
Wenn wir versuchen, die lokalen Zentren herauszuarbeiten, müssen wir den Boden von Hartberg und Umgebung vor allem ins Auge fassen, da hier wie schon in der Hallstattzeit der zentrale Ort der Nordoststeiermark anzunehmen ist. Die Terrasse zwischen dem Berg, der die vorgeschichtliche Ringwallanlage trug, und dem See, der sich an der Stelle des heutigen Gmooses befand, scheint schon sehr früh siedlungsbildend gewirkt zu haben und war der Mittelpunkt uralter Ansiedlung und anscheinend auch ein Brennpunkt provinzial-römischen Lebens, denn hier treffen sich auch die Straßenzüge, die später den Platz für die Erbauung Hartbergs geradezu aufdrängten. Die Kommunikation der Straßen und Wege, die sich in der heutigen Ungarvorstadt vereinigten, läßt annehmen, daß sich dieses lokale Zentrum hier befunden haben dürfte. Hier mündete die von Norden über die Pittenfurche kommende und oberhalb Spital den Hartberg überquerende alte Straße ein, deren Bestand schon für die Zeit des Beginnes der bairischen Kolonisation, als Spital gegründet wurde, belegt ist, die also damals bereits ein althergebrachter Straßenzug gewesen sein muß. Von hier führte nach Osten über die Lafnitz eine Straße nach Savaria-Steinamanger, die vielleicht erst von den Römern angelegt wurde, da sie gerade verlief und da der Graben, durch die sie östlich der Safen verlief, der hier das Gelände durchschneidet, noch heute als Römergraben bezeichnet wird. Diese Straße verlief von Hartberg aus gerade zur Lafnitz und war 1129 Grenze einer Grundschenkung, wobei sie die nördliche Gemeindegrenze von St. Johann in der Haide bezeichnete und „strata ungarica” genannt wurde. Auch nach Süden und Westen sind Straßenverbindungen anzunehmen, auch wenn wir sie nicht so früh belegen können. Der unter der Kirchenterrasse entlang der heutigen Michaeligasse verlaufende Straßenzug gabelte sich (wie auch heute noch) außerhalb der Stadt in die Straße nach dem römischen lokalen Zentrum Waltersdorf, die auf der Wasserscheide zwischen Safen und Dombach im Gemeindegebiet von Oberbuch als Hochstraße bezeichnet wird, und in die in Richtung Gleisdorf führende, die bei Hofing die Feistritz überquerte. Von Hartberg führte auch eine Hochstraße ins Mürztal. Sie war später als Wein- oder Samerstraße bekannt und wird bis in die Hochwarth von römischen Grabhügeln umsäumt. Beim Bau der neuen Ringstraße wurden Teile der alten Straße wieder aufgedeckt. Eine weitere Straßenverbindung dürfte von Hartberg über Löffelbach, wo sich eine römische Villa befand, in den Pöllauer Kessel geführt haben, dessen Straßenstücke noch den Namen Samerweg führten. Sehen wir den Boden von Hartberg zur Römerzeit im Zentrum eines Straßennetzes, dürfte auch der Schluß berechtigt sein, daß hier ein Ort von einer gewissen, wenn auch nur provinziellen Bedeutung bestanden haben dürfte, worauf ja auch die zahlreichen Funde hinweisen. Wenn auch anzunehmen ist, daß die römerzeitliche Siedlung in der heutigen Ungarvorstadt lag, so ist durch die Ausgrabungen unter der heutigen Stadtpfarrkirche im Jahre 1973 hier eine römische Villenanlage mit Hypokaustheizung festgestellt worden, die also auf der Terrasse über der Durchzugsstraße mit weitem Blick in das Vorland errichtet war. Auch hier weist die überhöhte Lage auf die besondere Auswahl dieses Platzes für den Bau dieser Villa hin. Es wurden Teile des Präfurniums und dreier Räume freigelegt, deren Orientierung von den darüberliegenden Kirchenbänken abweist. Der römische Bau wurde anscheinend ebenfalls einem langsamen Verfall preisgegeben. Weiters fanden sich in Hartberg selbst zwei Bruchstücke eines römischen Grabsteines, ein Familiengrabstein, das Bruchstück eines Frieses, ein Relief mit drei Tänzerinnen, das Bruchstück eines großen Marmorgrabsteines und ein Stück einer Marmorsäule, die im Bereich der Stadtpfarrkirche und in der Michaeligasse angebracht sind, sowie Münz- und Ziegelfunde bei denen jedoch keine genauere topographische wie kartographische Präzisierung möglich ist. Zahlreich sind auch die Funde in der Umgebung, wie der Grabstein des Duumvir (Bürgermeister) und seiner Gattin von Flavia Solva in Grafendorf samt anderen Stücken. Die ganze Oststeiermark war damals ungefähr dem heutigen Siedlungszustand entsprechend erschlossen (5).
(5) POSCH, Siedlungsgeschichte, wie Anm. 1, S. 387 ff. – O. MENGHIN, Zur Kenntnis der frühkaiserzeitl. Hügelgräber im norisch-pannonischen Grenzgebiet, in: FS. zum 70. Geburtstage Oswald Redlichs (beigebunden dem Jb. f. LKNÖ 21, 1928) S. 30 ff. – PITTIONI, wie Anm. 2, S. 388. – GRUBINGER, wie vorige Anm., S. 385. – J. OFFENBERGER, Steiermark, H., in: FÖ 12 (1973) S. 152 ff. – MODRIJAN, Die Ausgrabungen in d. Stadtpfarr- und Dekanatskirche hl. Martin in H. Neue Ausgrabungen in d. Stmk. (Schild von Steier. Kleine Schriften 14, 1973) S. 57f.
Da die Siedler wie auch später Holzbauten zumeist bevorzugten, dürften die an einzelnen Stellen aufgedeckten Gutshöfe wohl der Oberschicht gehört haben, vielleicht den Besitzern von Latifundien, wie wir sie aus der spätrömischen Zeit auch sonst kennen. Solche Villen oder Herrenhäuser finden sich entlang des ganzen Ostalpenraumes in meist klimatisch und lagemäßig bevorzugter Position. Bis jetzt wurden vor allem die Überreste der rund 50x60 m messenden Villenanlage in Löffelbach im Jahre 1961/62 ausgegraben und konserviert. Den Kern bildet eine Vierkant-Wohnvilla (Peristylhaus) aus der Zeit um 100 n. Chr., die im Laufe zweier Jahrhunderte durch Um- und Zubauten zu einem römischen Landsitz umgestaltet wurde, dessen Grundriß mit seinen axialen Verschiebungen, sechseckigen und achteckigen Räumlichkeiten aus dem benachbarten Pannonien angeregt zu sein scheint. Die meisten Räume hatten Fußbodenheizung. Wie aus einem aufgefundenen Grabstein geschlossen werden darf, wurde der Landsitz ursprünglich von den Freigelassenen Callistus und Fusca der Turbonii aus Flavia Solva erbaut, ist später aber zur Zeit des Agrarfeudalismus zu einer Anlage geworden, die, entfernt von größeren Siedlungen, eine selbständige wirtschaftliche Einheit verkörperte. Spätestens im ersten Viertel des 5. Jahrhunderts, als das Leben in dieser Gegend unsicher und untragbar wurde, wurde der Bau sich selbst und damit dem allmählichen Verfall überlassen. In der Nähe dieses Gutshofes befand sich auch eine monumentale Grabanlage mit zwei Löwenfiguren, von denen eine mit einem Eberkopf in den Pranken 1770 ausgegraben und später im Hartberger Stadtpark aufgestellt wurde (6).
(6) MODRIJAN, Aus der Ur- und Frühgeschichte d. Stmk., in: Die Stmk. Land – Leute – Leistung, 2. Aufl. 1971, S. 287 ff. – GRUBINGER, wie Anm. 4, S. 239 ff. – MODRIJAN, Der römische Landsitz von Löffelbach. (Schild von Steier. Kleine Schriften 3, 3. Aufl. 1971).
Während unser Land in der Antike einige Jahrhunderte dem Römerreich angehört und dadurch die römische Kultur und Sprache hier vorherrschend wurde, änderte sich das im Laufe der Völkerwanderung, die den Durchzug verschiedener germanischer Stämme brachte. Die größte und endgültige Zäsur zur Antike brachte aber erst der Awaren- und Slaweneinbruch seit dem Ende des 6. Jahrhunderts. Der Einbruch der Slawen in die Ostalpenländer ist der letzte Akt der großen Völkerbewegung, die wir als Völkerwanderung bezeichnen, die in der Nachfolge der 568 nach dem Süden ausgewichenen Langobarden in die Ostalpenländer eindrangen und bereits um 580 nach Westen vordrangen (7).
(7) POSCH, Der Landesausbau Österreichs im Früh- und Hochmittelalter, in: Siedlungs- und Bevölkerungsgeschichte Österreichs. (Schriften d. Inst. f. Österreichkunde 2, 1974) S. 75 ff.
Schon um 720/30 kam es zu schweren Kämpfen zwischen Baiern und Slawen um den Besitz des steirischen Ennstales. Herzog Boruth rief die Baiern um Hilfe, die die christliche Missionierung Karantaniens einleiteten. Doch als Herzog Tassilo von den Franken gestürzt wurde, kam Karantanien mit Bayern an das Fränkische Reich Karls des Großen (8). Erst die Beendigung des Aufstandes Ljudewits ab 819 und die Kirchenregelung zwischen Salzburg und Aquileia von 811 schufen jene Voraussetzungen, auf Grund derer die Besiedlung weitergeführt werden konnte (9). Die Missionierung Unterpannoniens wurde von Salzburg getragen. Damals entstand bei Hartberg das 50 Huben umfassende Gut, das 860 bereits eine Kirche besaß, die in diesem Jahr in das völlige Eigentum des Erzbischofs überging („ecclesia ad Sabnizam”) (10). Das zweite Gut im Bezirk Hartberg war das Gut am Witanesberg, das 100 Huben umfaßte. Witanesberg hieß damals der ganze Wechsel-Masenberggebirgsstock, der später als Hartberg bezeichnet wurde. Die Bedeutung des Wortes ist ungefähr dieselbe wie die des späteren Hartberg, nämlich Waldberg (11). Außer diesen beiden großen Besitzkomplexen erhielt die Salzburger Kirche im Jahre 864 von König Ludwig dem Deutschen das Dorf „Wisitindorf”, das damals gerade im Aufbau begriffen war, das etwa dem heutigen Areal der Siedlung Limbach-Koglerau entspricht. Dieses Dorf umfaßte damals 8 Huben (12). Ob damals auf dem Boden von Hartberg selbst ein Vorort der Gegend entstanden ist, läßt sich mangels an Quellen und Funden schwer sagen, doch scheint die Kirche unweit davon dafür zu sprechen. Von diesem kurzfristigen karolingischen Siedlungswerk des 9. Jahrhunderts ist nichts erhalten geblieben, da ein neues Volk aus dem Osten einbrach, das alles wieder vernichtete. Nur der Name des „Witanesberges” hat sich bei den Ungarn in der Warth in der Form „Vütöm” erhalten, mit dem sie noch heute den Wechsel bezeichnen (13). Durch die Magyaren, ein aus Asien stammendes Reitervolk, war am Ende des 9. Jahrhunderts das Ende der karolingischen Kolonisation gekommen. Den endgültigen Verlust Pannoniens, somit auch des ganzen steirischen Ostlandes, brachte erst die Vernichtung des bairischen Heerbannes bei Preßburg im Jahre 907. Im Norden wurde nun die Enns die Grenze zwischen Bayern und Ungarn, im Süden gingen alle Gebiete östlich des steirischen Randgebirges (Kor-, Stub-, Gleinalpe und Fischbacher Alpen) verloren. Mit dem Zusammenbruch der fränkischen Herrschaft in den Ostgebieten war auch die deutsche Kolonisation in diesen Gebieten vorläufig völlig ausgeschaltet (14).
(8) POSCH, Die geschichtlichen Grundlagen d. österr. Volkstums, in: Veröff. d. Verbandes österr. Geschichtsvereine 18 (1970) S. 14 ff.
(9) POSCH, Landesausbau, wie Anm. 7, S. 80 ff.
(10) POSCH, Zur Lokalisierung des in der Urkunde von 860 genannten Salzburger Besitzes, in: Mitt. Ges. f. Salzbg. LK 101 (1961) S. 243 ff. – DERS., Probleme der steir. Frühgeschichte, in: ZHVSt 39 (1948) S. 43 ff. – DERS., Der Besitz ad Sabnizam des Erzbistums Salzburg, in: ZHVSt 47 (1956) S. 75 ff.
(11) POSCH, Der Rodungsblock der 100 Huben zwischen Masenberg und Wechsel, in: ZHVSt 49 (1958) S. 83 ff.
(12) POSCH, Die Lage des karolingischen „Wisitindorf”, in: ZHVSt 45 (1954) S. 169 ff.
(13) G. PFERSCHY, Über den karolingischen Namen des Wechsels, Vütöm – Witanesperc, in: BII. Hk. 37 (1963) S. 102 ff.
(14) POSCH, Siedlungsgeschichte, wie Anm. 1, S. 399.
Eine rückläufige Bewegung und neuen Landgewinn brachte erst der Sieg Ottos des Großen im Jahre 955, der die Ungarn bei Augsburg besiegen konnte. Ungarn mußte damals einen breiten Landgürtel an seiner Westgrenze an das Reich abtreten, wo dieses einen Markengürtel als Schutzgürtel gegen Ungarn vorschob, darunter auch die Karantanische Mark oder Mark an der Mur, die das Alpenvorland vor dem Gebirgsriegel umfaßte. Die Mark an der Mur erstreckte sich nach dem Ungarnsieg Ottos des Großen im Jahre 955 vom Kor- und Gleinalpenzug bis zur Wasserscheide Mur-Raab, also bis zur Rieshöhe, wo damals die deutsch-ungarische Grenze verlief. Diese ursprünglich in etwa 40–50 km Breite sich erstreckende Mark, deren Ostgrenze, wie ich schon 1941 nachweisen konnte, der das Grazer Becken scharf gegen Osten, ursprünglich Predel genannte Höhenzug (= Rieshöhe) bildete – östlich davon sind auch ungarische Grenzwächtersiedlungen feststellbar –, erhielt seine Hauptbefestigungslinie entlang des westlichen Murufers. Somit war die Mur als riesiger östlicher Grenzgraben der Mark in die Markbefestigung einbezogen. Diese verhältnismäßig kleinräumige Karantanermark wurde erstmals vermutlich um oder kurz vor 1020 bis zur Lafnitz erweitert. Sowohl im Norden wie auch im Süden mußten die Grenzen gegen Ungarn nach dem unglücklichen Ungarnfeldzug König Konrads II. im Jahre 1030, der bei Wien eingeschlossen und gefangen wurde, wieder zurückgenommen werden, im Norden offenbar bis zur Fischa, im Süden offenbar wieder bis zur alten Grenze entlang der Wasserscheide Mur-Raab (Predel). Aber bereits König Heinrich III. (1039–1056) konnte die Reichsgrenze im Jahre 1043 wieder bis zur Leitha und Lafnitz vorschieben, wodurch im Südosten die fortan dauernde Grenzziehung gegen Ungarn erreicht wurde. Mit der Errichtung der Karantanermark gegen Ungarn, mit der Eroberung der Oststeiermark, beginnt daher ein neuer Geschichtsabschnitt in unserem Raum (15).
(15) POSCH, Landesausbau, wie Anm. 7, S. 75 ff. – DERS., Die deutsch-ungarische Grenzentwicklung im 10. und 11 . Jh. auf dem Boden d. heutigen Stmk., in: Südostforschungen 22 (1963) S. 126 ff.
Mit der Festlegung der deutsch-ungarischen Grenze an der Lafnitz wurden auch die beiderseitigen Grenzorganisationen etwa 40–50 km nach Osten verschoben. Die ungarischen Grenzwächterposten, die vor 1043 in einer Linie in der Höhe von Gleisdorf gelegen waren (an sie erinnern noch 4 Ungerdörfer), waren nun hinter der Lafnitzgrenze im Pinkatal postiert. Die 1043 endgültig zurückeroberten Ostgebiete des Landes fielen zur Gänze dem deutschen König zu, mit Ausnahme jener Güter, die bereits von den Karolingern verschenkt waren und wofür die Schenkungsurkunden noch vorlagen. Die größte Grundschenkung in der Nordoststeiermark muß bald nach der ersten Eroberung um 1020 an den Pfalzgrafen Hartwig von Bayern erfolgt sein. Da Pfalzgraf Hartwig bereits um 1026 starb, kam sein riesiger Besitz je zur Hälfte an seine Söhne Aribo und Boto. Nach der endgültigen Rückgewinnung der Oststeiermark im Jahre 1043 traten diese Grundherren wieder in ihre alten Rechte ein. Nun vergab der deutsche König den restlichen Grenzwald, indem er alles noch unvergebene Land im Osten der Mark zwischen der Piesting im Norden und Radkersburg im Süden an den damaligen Markgrafen der Karantanermark, Arnold von Wels-Lambach, schenkte, der seit dem Sturze des Eppensteiners Adalbero im Jahre 1037 die Leitung der Mark innehatte. Zu Weihnachten 1049 wurde sein Sohn Gottfried von seinen Gegnern getötet und Arnold seines Amtes entsetzt. Markgraf wurde nun Otakar I. aus dem Geschlecht der Traungauer oder Otakare, der 1056 erstmals als solcher genannt ist. Infolge des Endes des Geschlechtes der Wels-Lambacher ergaben sich auch für die Oststeiermark wichtige Änderungen. Ihre riesigen Besitzungen von der Piesting bis Radkersburg wurden nämlich unter zwei Erben aufgeteilt. Den Besitz nördlich von Hartberg erhielten die verwandten Grafen von Formbach, die sich bald in Pitten nördlich des Wechsels ihr neues Herrschaftszentrum schufen, den Besitz südlich von Hartberg der Markgraf Otakar aus dem Geschlechte der Traungauer. Die Grenzlinie beider Gebiete bildete in der Nähe der ungarischen Grenze die „strata ungarica”, also die heutige nördliche Gemeindegrenze von St. Johann in der Haide. Fast in die gleiche Zeit fällt ein anderes wichtiges Ereignis, der Aufstand Herzog Konrads von Bayern gegen König Heinrich III., an dem auch Pfalzgraf Aribo, der Sohn Pfalzgraf Hartwigs, und sein Bruder Boto, die größten Grundherren der Oststeiermark, teilnahmen. Beide verloren wegen Hochverrates einen Teil ihres Besitzes, Aribo auch die Pfalzgrafenwürde, die an Kuno von Rott kam, der jedenfalls vorübergehend nun den größten Teil von Aribos Besitz erhielt (16). Die Rückgewinnung der Oststeiermark war an und für sich der gegebene Anlaß, diese riesigen, ursprünglich nur spärlich von Slawen bewohnten Landstriche zu besiedeln, doch kam es dazu nur in Ansätzen. Aus den Siedlungsverhältnissen vor Beginn der Kolonisationszeit können wir nämlich erschließen, daß in dieser Zeit die Grenzgebiete fast vollständig verödeten, was wohl die Folge von verheerenden Einfälle der Ungarn in dieser Zeit war (17).
(16) H. PIRCHEGGER, Geschichte d. Stmk. Bd. 1, 2. Aufl. 1936, S. 135.
(17) POSCH, Siedlungsgeschichte, wie Anm. 1, S. 409 ff.
Das Jahr 1122 ist einerseits durch die Beendigung des Investiturstreites, andererseits wegen der Übernahme des Eppensteiner Erbes durch die Otakare ein Epochenjahr der steirischen Siedlungsgeschichte. Die hauptsächlich durch den Investiturstreit verursachte, beinahe halbhundertjährige Stagnation alles Siedlungslebens in unserem Gebiet hat sich derart ausgewirkt, daß das Jahr seiner Beendigung der Anfang einer neuen Siedlungsepoche wurde. Das nordoststeirische Bergland war damals fast völlig unbesiedelt, nur an gewissen Stellen (bei Pöllau) hielten sich slawische Siedlungsrelikte. In der Oststeiermark wurde also alles neu kolonisiert und mußte auch alles wieder neu benannt werden. Es ist daher nicht verwunderlich, daß alle zuerst gegründeten Orte nach dem Gründer benannt wurden, da es noch keine Flur- und Gegendnamen gab. Eine Ausnahme macht hier der Name Hartberg, der soviel wie Wald, Waldgebirge bedeutet und den karolingischen Namen „Witanesberg” verdrängt hat. Das geht auch daraus hervor, daß der Name Hartberg im Slawischen mit „Dobronuc” übersetzt wurde, worin die Silbe „Hart” als „Eichenwald” übersetzt ist. Daß der Name Hartberg für den ganzen Gebirgsstock noch vor Beginn der Neubesiedlung oder jedenfalls gleichzeitig übernommen wurde, geht daraus hervor, daß die am Fuße des Gebirgsstockes erfolgte Neugründung bereits nach dem Gebirge benannt wurde. Auch die Schenkung der 12 Huben im heutigen St. Johann in der Haide erfolgte im Jahre 1129 in Hartberg, also in der Landschaft Hartberg. Der Name Hartberg, der zu Beginn der Kolonisation den ganzen nordoststeirischen Gebirgsstock bezeichnet, ist nur an zwei markanten Stellen erhalten geblieben, im Namen der Stadt Hartberg und im Namen des Berges Hartberg. An die Stelle des südlichen Hartberg trat später der Name „Masinberg” (von mhd. meiz = Schlag, Holzschlag), doch ist der Name hier am längsten haften geblieben. Er erscheint hier ab 1147 und ist bis ins 19. Jahrhundert bezeugt. Der Name „Ring” hat sich erst seit etwa 1500 durchgesetzt. Der Name „Wechsel” für den nördlichen Teil kommt ab etwa 1410 vor, nur der östliche Ausläufer hat den Namen Hartberg zu behalten vermocht (18). Wie schon ausgeführt, sind wohl das Ende des Investiturstreites, der Anfall des Eppensteiner Erbes an die Traungauer Markgrafen im Jahre 1122 und weiters der Friede mit Ungarn die wichtigsten Voraussetzungen für die Gründung des ersten Hartberg. An der Spitze des Unternehmens stand jedenfalls Markgraf Leopold (1122–1129), den schon das 12. Jahrhundert den „Starken” nannte. Dieses Werk konnte er nur im Einverständnis und gemeinsam mit der Landesgemeinde, also mit dem Adel und der hohen Geistlichkeit, durchführen, denn die Rodung setzte nun fast gleichzeitig auf den meisten dieser Güter ein, wobei die einzelnen Grundherren Herrschaftszentren, also Herrenhöfe als Mittelpunkte ihrer Herrschaft, errichteten und zugleich die ersten Dorfgründungen durchführten. Das Hauptzentrum und sozusagen der Vorort der ganzen Siedlungsvorgänge in der gesamten Oststeiermark aber war Hartberg, wo der die Kolonisation einleitende Markgraf Leopold seine erste Pfalz im oststeirischen Urwald errichtete. Daß gerade der Boden von Hartberg zum Vorort des oststeirischen Grenzwaldes ausersehen wurde, hat seine guten Gründe. Hier begann nämlich, wenn man von Norden anreiste, erst der Besitz des Markgrafen, und hier öffnete sich das nordoststeirische Bergland in das Hügelland. Der Boden von Hartberg war also der erste Platz, der für die von Norden über den Hartberg (= Wechsel) kommenden Kolonisten des Markgrafen zur Verfügung stand, denn die Macht des Markgrafen Leopold war damals um Steyr im heutigen Oberösterreich und um Fischau im heutigen Niederösterreich konzentriert, während er über den Grazer Boden, der einem anderen hochfreien Geschlecht, den Grazern, gehörte, noch nicht verfügen konnte. Der Gründungsvorgang dürfte sich also etwa in folgenderweise vollzogen haben: Markgraf Leopold und sein Beauftragter, vermutlich der noch 1147 genannte Konrad Bertha von Hartberg, gründete zuerst die Burg als Pfalz auf der letzten Terrainwelle des Masenberges, die, vom Berghang durch eine Einsenkung getrennt, dann ins Safental abfällt. Da Konrad Bertha urkundlich als „de Hartberc” genannt ist, ist anzunehmen, daß zu diesem Zeitpunkt eine Burg bestand, die wahrscheinlich bald nach 1122 errichtet worden war, und wie Ausgrabungen ergeben haben, aus romanischen Quadersteinen erbaut wurde (19). Zur Burg von Hartberg gehörte auch eine Burgkapelle, die, wie damals üblich, abseits von der Burg stand. Es war dies die spätere Johanneskirche in „Pregarten” (also „vor der Burg”) in herrlicher Lage mit weiter Fernsicht, der mittleren der drei Mühlen gegenüber. Sie war später eine Doppelkirche, bestand also in zwei übereinander gebauten Kirchen, wovon die untere Johannes dem Täufer, die obere Maria Magdalena geweiht war, doch war das Johannespatrozinium das ursprüngliche. Im 16. Jahrhundert wird sie bereits als „alte” Johanneskapelle genannt und war wie die Burg, der Karner und die romanische Kirche aus behauenen Quadern aufgeführt, gehörte also der frühesten Bauperiode an. Diese Quadersteine wurden in der josephinischen Zeit zum Aufbau der Friedhofmauer vor dem Ungartor verwendet. Nicht von ungefähr hatte auch die Traungauer Pfalz im Ennstal in Pürgg eine Johanneskapelle als Burgkapelle (20). Da zu einer Burgherrschaft zumeist auch ein Meierhof und eine Mühle gehörte, ist die mittlere der drei Mühlen wahrscheinlich die ursprüngliche Herrschaftsmühle, da sie auch später noch als Hofmühle bezeichnet wird. Der Meierhof dürfte oberhalb der Burgkapelle etwa auf dem Besitz Stachl unterhalb des Brühleinganges gestanden sein, wo sich im Garten noch die alten Grundmauern vorfinden (21). Als nächstes (oder gleichzeitiges) Unternehmen dürfte die Anlage des ersten Marktes erfolgt sein, der ein Gassenmarkt war und mit der heutigen Herrengasse identisch ist. Dieser erste Markt erstreckte sich von der Burg bis zur Durchzugsstraße, auf die er senkrecht gestellt war. Das Areal nördlich dieses ältesten Marktes wurde für kirchliche Zwecke gewidmet, wo nun auch die erste Pfarrkirche St. Martin – das Patrozinium leitet sich von St. Martin in Fischau ab – auf den Fundamenten einer römischen Villa als romanische Chorquadratkirche (Längsschiff 14x10 m, Chor 8x7,30 m) errichtet wurde. Daneben entstanden der Pfarrhof, der Meierhof und der Friedhof (22). Zur Anlage des ersten Hartberg gehörte also auch der kirchliche Bereich außerhalb der ersten Siedlung, wozu nicht nur Kirche und Pfarrhof, sondern auch ein großer herrschaftlicher Bereich mit den dazugehörigen Baugründen rund um Kirche und Pfarrhof gehörten. Da sich der erste Markt aber bald als zu klein erwies, mußte daneben eine Erweiterungsanlage errichtet werden, die um den heutigen Hauptplatz, wodurch der älteste Platzmarkt des Landes entstand. Da aber bis zur Mitte dieses Platzes der an die Kirche vergebene Grund reichte, mußte diese Anlage zum Teil auf Kirchengrund errichtet werden, weshalb die hier auf Kirchengrund errichteten Häuser dem Stadtpfarrer bis ins 19. Jahrhundert Grundzinse zu geben hatten. Die Fertigstellung dieser zweiten Anlage um den Hauptplatz ist für 1147 gesichert, da in diesem Jahr hier Markgraf Otakar III. zwei Hofstätten an das Kloster Rein widmete, die im Bereich der späteren Platzkaserne standen. Später folgte noch die Anfügung der Häuserzeile südöstlich der Durchzugsstraße, der heutigen Michaeligasse, die ebenfalls zum Teil auf Pfarrgrund errichtet wurde, worüber noch zu berichten ist (23).
(18) POSCH, a. a. O., S. 413 ff.
(19) M. SCHAFFLER, Der Stadtturm von H., in: Osterr. Zs. f. Kunst- und Denkmalpflege 9 (1955) S. 131 ff.
(20) J. WEIGL, Geschichte d. Pfarre H. Manuskript im StLA, 1954/55. – J. SIMMLER, Die Geschichte d. Stadt, d. Pfarre und d. Bezirkes H., 1914, S. 369 f.
(21) POSCH, Verwaltungsbezirk, wie Anm. 1, S. 51.
(22) OFFENBERGER, wie Anm. 5, S. 152 ff.
(23) POSCH, Die Anfänge des steirischen Städtewesens, in: ZHVSt 59 (1968) S. 3 ff. – DERS., Die mehrstufigen Stadt- und Marktanlagen der Steiermark im Mittelalter und ihre Bedeutung für die Siedlungsgeschichte, in: MIÖG 78 (1970) S. 274 ff. – DERS., Die Schenkungen an das Kloster Rein in und um H. vom 12. bis 14. Jh., in: FS. Julius Franz Schütz, 1954, S. 427 ff.
Schon die zweite Gründung von Hartberg um etwa 1147, die Anlage der romanischen Bauten, die Bevorzugung als Taidingsort sowie der Vorrang des Hartberger Pfarrers Ulrich (1163–1201), der bis 1197 vor allen übrigen Pfarrern im Lande gereiht wurde, und 1194 Herzog Leopold vom Banne löste, läßt die Position von Hartberg als Hauptpfalz vorrangig vor allen anderen Orten der Steiermark erscheinen, auch vor Graz, das erst 1156 an den Markgrafen Otakar III. kam, der bis etwa 1164 die Anlage um den heutigen Hauptplatz gründete (24). Der Tod des Markgrafen Otakar III. am 31. Dezember 1164 in Fünfkirchen scheint jedoch einen Wandel in den Beziehungen zu Ungarn gebracht zu haben, die in zunehmendem Maße in Feindschaft ausarteten. Das zeigt sich am besten an der Befestigung der Ostgrenze. Der Befestigungsprozeß wird durch verschiedene Maßnahmen dokumentiert. Konnte Otakar noch Ende 1163 das Chorherrenstift Vorau mit Grenzland ausstatten, so treten uns einige Jahrzehnte später Sicherungs- und Wehrmaßnahmen auf allen Linien entgegen. Die bereits ansässigen Geschlechter erbauten Verteidigungsanlagen, die entweder durch ihren Namen oder durch ihre Lage ihren Defensivcharakter erkennen lassen. Der Landesfürst nahm den an Vorau gewidmeten grenznahen Besitz wieder zurück und stattete damit Gefolgsleute aus, die hier Burgen errichteten. Die erste Burg, die auf unserem Grenzabschnitt diesen Defensivcharakter erkennen läßt, ist Neuberg bei Hartberg, nach der sich Gottschalk Schirling, der Sohn Wulfings, erstmals 1166 nennt, die also kurz vorher, 1165 oder 1166 erbaut worden sein muß. Die Burg, die ursprünglich „Nitperg” hieß (von mhd. „nit”, nach Lexer: Gesinnung, dem Feinde zu schaden, Kampfgrimm), war also eindeutig eine Abwehrburg. Es wäre denkbar, daß diese und die anderen später hier entstandenen Burganlagen auf den Adelsversammlungen von Fischau und Hartberg im Jahre 1166 unter dem Vorsitz der Markgräfin Kunigunde beschlossen wurden. Am 17. September 1166 waren in Hartberg die bedeutendsten Ministerialen der Markgräfin versammelt. Es ist wahrscheinlich, daß damals auch die Befestigung von Hartberg, das ja an der offenen ungarischen Einfallsstraße lag, beschlossen wurde, denn es wird in diesem Jahr als forum (forum = Markt) bezeichnet. Um den Markt aber mit Mauer und Graben umgeben zu können, war an der besonders gefährdeten Ostseite die Anfügung der Häuserzeile östlich der Durchzugsstraße erforderlich, um diese in die Stadt einzubeziehen, da sonst anstelle der Straße der Stadtgraben hätte errichtet werden müssen. Außerdem hätte eine Ringmauer unmittelbar an der Steilstufe keinen Zweck gehabt. Es ist anzunehmen, daß damals auch der Karner erbaut wurde, an dem nach der Überlieferung über dem Eingang die Jahreszahl 1167 angebracht gewesen sein soll. Der damalige Pfarrer Ulrich weihte den Karner außer dem hl. Michael seinem Namenspatron, dem hl. Bischof Ulrich. Auch die Erbauung der neuen dreischiffigen romanischen Basilika dürfte wohl in dieser Zeit begonnen worden sein, da die erste kleine Kirche mit Chorquadrat nach den beiden Erweiterungsbauten und den neuen Dorfgründungen in der Umgebung sicher nicht mehr genügte. Da im Jahre 1173 die Errichtung eines Landesbistums auf dem Eigen des Markgrafen geplant war, um die Macht des Erzbistums Salzburg zu schwächen, ist es denkbar, ja wahrscheinlich, daß dieses Bistum in Hartberg errichtet werden sollte, das damals noch als die Hauptpfalz der Traungauer in der Mark anzusprechen ist. Dafür sprechen auch die Umgestaltungen, die anscheinend damals an dem als Karner errichteten Bau nachträglich vorgenommen wurden, um diesen in eine Taufkapelle umzuwandeln (Fresken, Abflußrohr für das Taufwasser). Erzbischof Adalbert aber konnte den Plan einer Bistumserrichtung im letzten Augenblick verhindern. Mit der Befestigung von Hartberg und der Erbauung der Burg Neuberg waren die durch das Einfallstor der Ungarnstraße am meisten gefährdeten Grenzpunkte abgesichert. Mit den drei Gründungsphasen von Hartberg und der Befestigung von Hartberg, die um diese Zeit abgeschlossen worden sein muß, auch wenn Hartberg zwischen 1166 und 1286 nicht als Markt oder Stadt genannt wurde, war die Entwicklung der Stadt bis auf weiteres abgeschlossen (25).
(24) POSCH, Siedlungsgeschichte, wie Anm. 1, S. 428 ff. – DERS., 800 Jahre Pfarre H., in: Pfarrblatt H. Festausgabe zur 800-Jahrfeier, 1958, S. 3 ff. – DERS., Mehrstufige Anlagen, wie vorige Anm., S. 280 ff.
(25) POSCH, Verwaltungsbezirk, wie Anm. 1, S. 54 ff. und 84 f. – DERS., Siedlungsgeschichte, S. 642 ff. – S. WALTER, Die Fresken im H.er Karner, in: ZHVSt 69 (1978) S. 185 ff. und in: ZHVSt 70 (1979) S. 143 ff.
In der Gründungsphase von Hartberg entwickelten sich also von 1122 bis 1167 die drei Gründungsanlagen, es entstanden die romanischen Bauten der Burg mit der St. Johanneskapelle, die Pfarrkirche mit dem Stadtturm, des weiteren der Stadtpfarrhof mit dem noch erhaltenen romanischen Keller, der Karner, der als Taufkapelle vorgesehen war, und schließlich auch die Ummauerung der Stadt – als Ausdruck der Lage an der Grenze, sicher aus dieser Zeit stammend. Mit der Gründung des zentraler gelegenen Graz, das erst 1156 in den Traungauer Besitz kam und wo von 1156 bis 1164 eine Neugründung um den Hauptplatz entstand, gewann Graz als Residenz der Traungauer den Vorrang, wenn auch Hartberg noch bis zum Ende des 12. Jahrhunderts einen Ehrenvorrang vor Graz behaupten konnte, wie die Lösung des Bannes Herzog Leopolds durch den Pfarrer Ulrich von Hartberg im Jahre 1194 beweist. Nach 1165 wurde nun die ganze Ostgrenze gegen Ungarn befestigt, es entstanden die Burgen Wiener Neustadt, Friedberg und Fürstenfeld und viele andere, die die Bedeutung Hartbergs entschieden minderten. In dieser Zeit sank Hartberg in den Rang einer Grenzstadt zurück, blieb aber weiterhin Mittelpunkt einer großen Gutsherrschaft und auch Besitz des Landesfürsten, der Burggrafen mit der Verwaltung betraute. Nach Konrad Bertha werden 1159 ein Heinrich von Hartberg, 1184 ein Adelbold von Hartberg, ca. 1195 ein Marschall Ulrich von Hartberg genannt (26). 1252 oder 1253 fiel in der Schlacht unter der Burg gegen die eingedrungenen Ungarn der damalige, namentlich nicht genannte Burggraf, der vom königlich-ungarischen Oberstallmeister und Gespan von Trentschin, Herrand, mit der Lanze getötet wurde (27). Als weiterer Burggraf wird 1310 Leutold von Egelsdorf, der auch Landrichter war, genannt (28). 1316 verpfändeten König Friedrich der Schöne und Herzog Leopold die Pflege und das Amt Hartberg dem Pilgrim von Puchheim samt Zubehör um 760 Pfund. 1319 schlugen die beiden auf das versetzte Gut Hartberg noch 240 Pfund auf (29). 1319 und 1341 war Pilgrim von Puchheim Hauptmann von Hartberg (30). Am 23. Juli 1436 verschrieb Herzog Friedrich zu Marburg seinen Räten, den Vettern Albrecht und Hans von Neuberg, für ihre treuen Dienste, wie auch dem Bruder des Hans, Jörg von Neuberg, für sich und ihre ehelichen Söhne als Leibgeding die herzogliche Stadt Hartberg mit dem Landgericht, Bergrecht und Marchfutter nebst anderem Zubehör. Sie sollten die Bürger und Leute daselbst vor Gewalt und Unrecht schirmen und die Stadt offenhalten (31). In der Nacht auf den 2. Februar 1469 wurde nach der überfallsartigen Einnahme der Stadt durch Andreas Baumkircher der damalige Pfleger der Burg, Anton von Herberstein, gefangen nach Schlaining geführt (32). 1470 waren Anton von Herberstein, 1477 Niklaus Schakho, 1483 Friedrich von Herberstein Burggrafen. 1487 wurde nach der Eroberung der Stadt die Hauptmannschaft vom ungarischen König Mathias Corvinus dem Wilhelm Baumkircher, dem Sohn des vorigen, verliehen, der sie bis zur Wiedereroberung durch den jungen Maximilian im Jahre 1490 behielt (33). 1491 erhielten Hans Kheyl und Hans Han die Herrschaften Hartberg und Fürstenfeld von Kaiser Friedrich um 500 Gulden jährlich bis auf weiteres in Bestand. 1494 erhielt Engelhard von der Haid von König Maximilian die Herrschaft samt allem Zubehör verliehen. Auf ihn folgte 1514 Wolfgang Zeringer in der Pflegschaft (34).
(26) StUB Bd. 1, bearb. v. J. ZAHN, 1875, Nr. 401/631 und Bd. 2, bearb. v. J. v. ZAHN, 1879, Nr. 13.
(27) Burgenländisches Urkundenbuch Bd. 1, 1955, Nr. 405.
(28) Regesten des Herzogtums Stmk. Bd. l/ 1, bearb. v. A. REDIK, 1976, Nr. 207.
(29) Ebda., Nr. 896.
(30) Ebda., Nr. 1171.
(31) J. CHMEL, Geschichte Kaiser Friedrichs IV. und seines Sohnes Maximilian. Bd. 1, S. 236.
(32) POSCH, Verwaltungsbezirk, wie Anm. 1, S. 106.
(33) POSCH, a. a. O., S. 108.
(34) HHStA, Allgem. Urk., 1491 Juli 5, 1494 Juni 13.
Erst 1225 ist wieder ein Landesfürst in Hartberg urkundlich bezeugt, als sich hier am 19. Juni dieses Jahres Erzbischof Eberhard mit Herzog Leopold VI. traf (35). Um 1400 war Herzogin Theodora in Hartberg (36). Die Stadt hatte an den Landesfürsten bzw. an die Herrschaft Hartberg jährlich 50 Pfund zu Bartolomä (24. August) von Landgericht, Stadtgericht und Maut und an Grundzins 50 Mark zu leisten. Dies ist schon im landesfürstlichen Urbar von 1265 belegt (später 65 Pfund). Der Landesfürst sorgte für das Wohlergehen der Stadt durch Erteilung von Privilegien. Herzog Friedrich der Schöne gewährte den Bürgern am 25. Mai 1310 das Recht der freien Richterwahl – bereits 1220 ist ein „Peregrinus index” urkundlich genannt – und jährlich einen Jahrmarkt ab Dienstag in der Pfingstwoche sowie die Kompetenz des Stadtgerichtes für Klagen über in ihrer Stadt angefallene Schulden, weiters die Bestätigung aller jener Rechte, die Graz und andere Städte im Lande besaßen. Herzog Albrecht II. bestätigte am 24. Juni 1330 der Stadt nicht nur alle Freiheiten, er gewährte den Bürgern auch das Privileg, in seinen Landen frei und ungehindert ohne Maut und Zoll, wie Fürstenfeld und Friedberg, mit ihren Waren Handel treiben zu dürfen. Herzog Wilhelm erteilte am 12. Juli 1401 Richter, Rat und Gemeinde das Privileg, daß die landesfürstlichen Pfleger nur in Anwesenheit der Bürgerschaft über einen Hartberger Bürger Gericht halten dürfen und der mit Arrest zu bestrafende Schuldige nirgendwo anders in Gewahrsam gebracht werden dürfe. Er trug dem Pfleger auf, an den Bürgern nach Recht zu handeln und sie auf keine Art zu beschweren. Herzog Friedrich, der spätere Kaiser, bewilligte den Hartbergern, die durch das Feuer großen Schaden erlitten hatten, am 11. Juli 1436 einen zweiten Jahrmarkt am St. Kolomanstag (13. Oktober) mit allen jenen Rechten und Freiheiten zu halten wie den zu Pfingsten. Als die Stadt in den Kämpfen mit den Ungarn starke Zerstörungen erlitt, erteilte Kaiser Friedrich am 25. Jänner 1478 ein Privileg zum Wiederaufbau der zerstörten Häuser. Kaiser Maximilian I. bestätigte der Stadt am Samstag nach St. Erhard (10. Jänner) im Jahre 1512 einen Jahrmarkt auf dem Mittwoch nach (richtiger: vor!) dem Sonntag Invocavit in der Fasten und dazu fürstliche Freiung 14 Tage vorher und nachher. König Ferdinand bestätigte 1551 die Mautfreiheit aller Waren, den Viehhandel ausgenommen. Am 5. Februar 1567 verlieh Erzherzog Karl einen Wochenmarkt an jedem Dienstag. Alle diese Privilegien wurden von den späteren Herrschern immer wieder bekräftigt (37).
(35) StUB Bd. 2, Nr. 226.
(36) StUB Bd. 2, Nr. 379.
(37) SIMMLER, wie Anm. 20, S. 144 ff. – A. KERNBAUER – F. HUBER, 700 Jahre civitas Hartberg. Quellen und Beiträge zur Stadtgeschichte, 2. Aufl. 1987. – Die landesfürstl. Gesamturbare d. Stmk. aus dem Mittelalter, hg. v. A. DOPSCH, (Österr. Urb. I/ 2, 1910) S. 58.
Hartberg hat als Grenzstadt im 12. und 13. Jahrhundert, besonders aber im 15. Jahrhundert, durch die Ungarn viel erleiden müssen. Die erste große Heimsuchung unseres Gebietes im 15. Jahrhundert war der große Ungarneinfall des Jahres 1418, wobei mit Hartberg 18 Pfarren verwüstet und eine Reihe von Kirchen niedergebrannt wurden. Da sich König Sigismund am 26. April 1418 mit den Ungarn traf, dürfte der Einfall kurz vorher erfolgt sein (38). Dieser erste Ungarneinfall im 15. Jahrhundert hatte bereits zur Folge, daß nun verschiedene Bauernhäuser nicht mehr aufgebaut wurden. Infolge der unsicheren Verhältnisse und der Tatenlosigkeit des Kaisers bildete sich 1467 ein steirischer Adelsbund von Unzufriedenen, dessen Haupt später der Söldnerführer Andreas Baumkircher wurde. Baumkircher erhob sich im Jahre 1469 gegen den Kaiser und besetzte viele steirische Städte, darunter auch Hartberg, das in der Nacht auf den 2. Februar 1469 von ihm überfallsartig eingenommen wurde (39). Am 7. August 1470 beauftragte Kaiser Friedrich den Grafen Wilhelm von Tierstein, Hartberg und Fürstenfeld einzunehmen, was bald darauf erfolgt sein dürfte (40). Damals fiel auch der Syndikus der Freien Reichs- und Hansestadt Lübeck, Dr. Johannes Osthusen, in oder bei Hartberg in die Hände der Aufständischen, die für ihn ein Lösegeld von 100 ungarischen Gulden, zwei neue Armbrüste und ein Stück welsche Leinwand verlangten (41). Erst die widerrechtliche Gefangennahme und Hinrichtung Andreas Baumkirchers und Andreas Greißeneggers durch den Kaiser am 23. April 1471 beendete die Gefahr. Während ab 1471 die Türken immer wieder in die Untersteiermark einbrachen, erklärte am 12. Juni 1477 der ungarische König Mathias Corvinus dem Kaiser den Krieg. Durch alle diese Kämpfe wurden Hartberg und Umgebung stark in Mitleidenschaft gezogen. Schon 1477 hören wir von öden Gründen in der Stadt, ebenso 1478, in welchem Jahr in Anbetracht der Tatsache, daß die Stadt Hartberg in den vergangenen Kriegsläuften schwer gelitten habe und deshalb viele Häuser darin öde und unbesetzt seien, der Kaiser dem Richter und Rat und allen Bürgern die Genehmigung erteilt habe, daß, wer diese Häuser wieder besetzt und aufbaut, in deren Besitz nicht gestört werden solle. Ähnlich dürften die Zerstörungen im ganzen Grenzgebiet wie zum Beispiel Pöllau und St. Johann bei Herberstein gewesen sein (42). Als König Mathias Corvinus von Ungarn am 6. April 1490 starb, brach die Ungarnherrschaft im Lande zusammen. Kaiser Friedrichs III. Sohn Maximilian führte die Befreiung durch. Anfang August ergab sich ihm Hartberg (43). In dieser Zeit des Adelsaufstandes und Ungarnkrieges hat das Land furchtbar gelitten. In Hartberg gab es wie anderswo viele öde Häuser, die meisten Dörfer der Umgebung sind damals um ein Drittel geschrumpft. Für die meisten Zerstörungen ist außer dem Ungarneinfall der Überfall Baumkirchers von 1469/70 und der Ungarnkrieg von 1477–1490 die Ursache.
(38) PIRCHEGGER, Eine Besteuerung der Seckauer Pfarren im 15. Jh., in: ZHVSt 10 (1912) S. 108 ff.
(39) Jakob Unrest, Österreichische Chronik, hg. v. H. GROSSMANN. MGH SS rer. Germ. N. S. XI, 1957, S. 23 f.
(40) CHMEL, Regesten Kaiser Friedrichs III., 1859, Nr. 7068. – StLA Urk. Nr. 7327 b.
(41) G. NEUMAN, Johannes Osthusen, ein Lübecker Syndikus und Domherr in der 2. Hälfte des 15. Jhs., in: Zs. d. Vereins f. Lübecker Geschichte u. Altertumskunde 56 (1976) S. 34 f.
(42) StLA Urk. Nr. 7634 c und 7887.
(43) Vgl. dazu die Urkunde Engelharts von der Haid von 1497 bei J. v. ZAHN, Styriaca aus dem K. K. Statthaltereiarchiv Innsbruck, in: Beiträge zur Kunde steiermärkischer Geschichtsquellen 15 (1878) S. 12.
Wenn auch schon im Jahre 860 eine Kirche an der Safen genannt ist, die knapp oberhalb des heutigen Schlosses Klaffenau auf Salzburger Grund gestanden und in den Ungarnstürmen am Ende des 9. Jahrhunderts zugrunde gegangen ist, gibt es doch keine Verbindung zur heutigen Pfarrkirche von Hartberg, die erst im Zuge der Kolonisation der Oststeiermark nach 1122 gleichzeitig mit der Gründung des ersten Marktes notwendig war und unter ganz anderen Voraussetzungen auf markgräflichem Grund errichtet wurde. Urkundlich belegt ist sie zwar erst durch den Namen des ersten Pfarrers Erchenger im Jahre 1157, die Erbauung der ersten Kirche ist jedoch gleichzeitig mit der Erbauung der markgräflichen Burg und des ersten Marktes, der heutigen Herrengasse, erfolgt. Die erste Kirche, eine romanische Chorturmkirche, wurde auf den Fundamenten einer römischen Villa außerhalb des Marktes errichtet, da hier die Kirche die Gründe für die kirchlichen Bedürfnisse erhalten hatte, die sie zum Bau des Gotteshauses, des Pfarrhofes und des Friedhofes benötigte. Diese Kirche, deren Turm sich über dem heutigen Chorquadrat erhob und deren Langhaus nicht ganz zwei Joche des jetzigen Mittelschiffes umfaßte (Langschiff 14x10 m, Chor 8x7,30 m), ist um 1130 erbaut worden. Unter dem bedeutenden Pfarrer Ulrich (1163–1202) wurde die Kirche zu einer dreischiffigen Pfeilerbasilika mit einem über dem Ostturm hinaus verlängerten Chorraum erweitert (44). In der Spätgotik (1467) erhielt die Kirche ein Steinrippengewölbe mit 3/8-Schluß angebaut (45).
(44) POSCH, Verwaltungsbezirk, wie Anm. 1, S. 53 und 71.
(45) SIMMLER, wie Anm. 20, S. 176.
Die im Grunde romanische Kirche wurde 1744 vom Bischof visitiert, der einen Neubau plante (46). Der damalige Pfarrer Soecker erbaute vorläufig die Kapelle zur Schmerzhaften Mutter Gottes, wodurch die Kirche ein Seitenschiff erhielt. Die Kosten betrugen über 1.102 Gulden. Da die Vorderseite des Presbyteriums besonders baufällig war und ein Einsturz drohte, ließ Soecker diese 1750 ohne Genehmigung aus den Mitteln der Kirchenkasse renovieren, wobei sie verlängert und dem Pfarrhof näher gerückt wurde. Im Jahre 1751 suchte der Stadtpfarrer bei der zuständigen Hofkammer um die Erlaubnis an, die bei der Stadtpfarrkirche notwendigen Reparationen vornehmen zu dürfen. Soecker ging sofort ans Werk. 1753 wurde die Kirche gepflastert und es wurden auch bereits 28 Betstühle angeschafft (47). Der Kirchenumbau wurde von dem in Hartberg ansässigen Baumeister Thoman Reiff durchgeführt, der bereits am Neubau der romanischen Stiftskirche Rein in spätbarocken Formen mitgewirkt hatte (48). Nach dem Abbruch der romanischen Seitenschiffe wurde mit der Errichtung der barocken Seitenschiffe und der darüber liegenden Emporen begonnen. Die neuen Seitenschiffe wurden um die Tiefe des Stadtturms, der ursprünglich nur mit einer Seite mit der Kirche verbunden war, verlängert und dieser in die Westfassade der Kirche einbezogen. Der Kirchenbau war nach dem Bericht des Stadtpfarrers vom 23. Oktober 1753 so gut wie abgeschlossen, denn an diesem Tage suchte Soecker bei der Repräsentation und Kammer um die Genehmigung eines neuen Predigtstuhles und zweier neuer Seitenaltäre an, was am 6. November dieses Jahres genehmigt wurde. Die Ausgaben bis 1754 betrugen über 1.405 Gulden. Die 18 Richter und Amtleute der Pfarre erhielten für die Anhaltung ihrer Gemeinden zu den nötigen Fuhren fast 10 Gulden. Das Altarblatt „Jesus, Maria und Joseph” vom Maler Franz Poll kostete 30 Gulden (49). Abschließend erfolgte der Turmbau. Der Kirchturm war ursprünglich der Ostturm an der Stelle der heutigen Kuppel. Die Glockenstricke hingen unweit des Hochaltars in der Kirche herab. Im Westen stand, anschließend an die Kirche, der Stadtturm, der wie die Ringmauer zwecklos geworden war. Seit dem großen Brand von 1715 war er ohne Dach, selbst das Innere des Turmes war vom Feuer völlig zerstört. Er war höher als der Kirchturm. Beide Türme waren vierseitig, mit Ziegeln gedeckt und endeten in einer Spitze, auf der Wetterhähne angebracht waren. Die Stadt überließ nun den Stadtturm der Kirche. Schon am 24. April 1755 wurde die große Glocke vom alten Kirchturm herabgelassen und auf die neue aufgezogen. Jener wurde abgetragen und an seine Stelle kam die Kuppel. Der neue Kirchturm wurde in die Kirche einbezogen und mit Kupfer eingedeckt. Die Ausgaben für den Kirchenbau betrugen 1755 über 4.896 Gulden. Im gleichen Jahr erfolgte die Vergoldung der oberen Kuppel, der Laterne des oberen Turmknopfes und des Kreuzes. Leider hat man den ganz aus behauenen Quadersteinen bestehenden Turm mit Mörtel übertüncht. Erst 1756 wurde der Kirchenbau abgeschlossen, in diesem Jahr wurden noch über 5.698 Gulden ausgegeben. 1757 wurde der Seitenaltar des Johannes Nepomuk hergestellt (50). Der Bauherr der Kirche, Pfarrer Soecker, starb 64-jährig am 28. September 1758 und ist in der von ihm erbauten „Schmerzhaften Mutter Gotteskapelle” bestattet. Die weitere Innenausstattung erfolgte unter seinem Nachfolger Jöchlinger, 1780 wurde die Musikempore eingebaut, 1768 entstand der neue Hochaltar (51).
(46) WEIGL, wie Anm. 20, S. 515.
(47) WEIGL, a. a. O., S. 321 ff.
(48) R. KOHLBACH, Steirische Baumeister, 1961, S. 314.
(49) WEIGL, wie Anm. 20, S. 329.
(50) WEIGL, a. a. O., S. 330. – SCHAFFLER, wie Anm. 19, S. 131 ff.
(51) WEIGL, a. a. O., S. 343.
Die Kirche hatte von Anbeginn an das Patrozinium des hl. Martin, was wohl darauf zurückgeht, daß der Archidiakon Reinbert von Fischau, dessen Kirche ebenfalls ein Martinspatrozinium hatte, damals für die oststeirischen Gebiete zuständig war. Auch dürften viele Kolonisten damals aus dieser Gegend zugewandert sein (52). Patron, Vogt- und Lehensherr war der Gründer des ersten Marktes und der Kirche, Markgraf Leopold der Starke, und nach ihm seine Nachfolger, die steirischen Markgrafen und Landesfürsten, die darüber das Besetzungsrecht ausübten. Im Jahre 1211 wurde das vom Erzbischof von Salzburg ausdrücklich anerkannt (53).
(52) POSCH, Verwaltungsbezirk, wie Anm. 1, S. 747.
(53) StUB Bd. 2, Nr. 118 und 402.
Neben der Kirche wurde der Pfarrhof errichtet, der dem Pfarrer und seinen Kaplänen zur Wohnung diente und Sitz der Pfarrwirtschaft und der Gült beziehungsweise der Grundherrschaft der Pfarre wurde. Dazu erhielt der Pfarrer vom Erzbischof von Salzburg ein Drittel des Zehents in seinem Pfarrgebiet. Die ersten Gründe für den Pfarrmeierhof lagen also rund um den Pfarrhof, der außerhalb der ersten Marktgründung gelegen war (54). Als mit der großen Platzanlage um den Hauptplatz und mit der Anfügung der Michaeligasse diese Gründe verbaut wurden, mußten die darauf gebauten Häuser dem Pfarrer Grundzins leisten. Der Pfarrer suchte dann andere Gründe für die Pfarrhofwirtschaft. Das größte Feld, das zum Besitz der Pfarre wahrscheinlich anläßlich der Auflassung des landesfürstlichen Herrenhofes unterhalb Schildbach kam, war das Hoffeld im Tottach außerhalb Maria Lebing, dessen Umfang in den Urbaren des 16. Jahrhunderts mit 15 Tagwerk, später mit 24 Tagwerk angegeben war. Der Pfarrhof, das wirtschaftliche Zentrum der Pfarrwirtschaft und späteren Herrschaft war ursprünglich ein romanischer Bau, dessen romanischer Keller noch erhalten ist. Der Stadtpfarrer Dr. Franz Christoph Freiherr bzw. Graf von Webersberg (1698–1712) baute nach verschiedenen Renovierungen ab 1703 den Pfarrhof im damals herrschenden barocken Stil bis auf den romanischen Keller von Grund auf neu, mit drei Geschossen auf der Hofseite und zwei auf der Kirchenseite. Nach der Aufhebung der Grundherrschaft und der Auflösung der Pfarrwirtschaft verlor der Pfarrhof seine wirtschaftliche Bedeutung, die Restaurierung und der Umbau wurden ab 1955 durch Grundstückverkäufe finanziert, 1983 erfolgte eine neuerliche Generalsanierung, die die derzeitigen Notwendigkeiten berücksichtigte (55).
(54) POSCH, Verwaltungsbezirk, wie Anm. 1, S. 51.
(55) POSCH, Aus der Geschichte des Stadtpfarrhofes H., in: BII. Hk. 59 (1985) S. 87 ff.
Der Pfarrer hatte auch zinspflichtige Untertanen, wodurch die Pfarrgült entstand, die später wegen ihrer Größe auch gern als Herrschaft bezeichnet wurde und seit dem 16. Jahrhundert aus den zwei Ämtern Eggendorf und Maria Lebing oder Schildbach bestand.
Der Protestantismus drang nur vorübergehend in Hartberg ein, bis es dem Stadtpfarrer Johann Türk gelang, diese Bewegung einzudämmen. Der Pöllauer Propst Muchitsch konnte schon 1587 einen Bericht über ein Erstarken der katholischen Religion erstellen. 1588 wurde den Hartbergern mit herzoglichem Erlaß befohlen, die Sakramente zu empfangen. 1589 verordnete der Erzherzog Jeremias Prantner und Johann Baptist von Paar als Kommissäre nach Hartberg, die einen katholischen Richter und Rat einsetzten und die Widerspenstigen entließen. Er schickte 1589 den Jesuiten Michael Kardanäus von Fürstenfeld nach Hartberg, durch dessen Predigten fast alle Einwohner der Stadt dem katholischen Glauben wieder gewonnen wurden (56). Am Ende des 17. Jahrhunderts, unter Pfarrer Aichinger, erhielt Hartberg ein eigenes Dekanat. 1786 wurde ein eigenes Kreisdechanat errichtet, das bis zum Tode des Kreisdechants Kölbl mit der Pfarre verbunden war. Erst nach der josephinischen Kirchenreform hören wir von einer regelrechten Ausschreibung der Pfarre, die vorher vom Landesfürsten als Vogt- und Lehensherrn verliehen wurde. Der Beauftragte des Bischofs bei der Installation war seit Joseph II. meist ein Kreisdechant, der Beauftragte der weltlichen Behörde ein Vertreter des Kreisamtes und später der Bezirkshauptmann (57).
(56) SIMMLER, wie Anm. 20, S. 303 ff.
(57) POSCH, Verwaltungsbezirk, wie Anm. 1, S. 747 f. und 793.
Von den Kirchen des alten Hartberg wurde die Burgkapelle der ersten Burg, die Johanneskapelle, auf dem Hausgrund Grazer Vorstadt Nr. 34, bereits erwähnt, die gleichzeitig mit der Burg errichtet wurde, deren romanische Mauern 1783 abgerissen wurden. Ebenfalls erwähnt wurde bereits der romanische Karner, der von Pfarrer Ulrich im Jahre 1167 errichtet wurde und dessen Totenpatron, dem hl. Michael, und dem Namenspatron des Pfarrers Ulrich, dem hl. Bischof Ulrich von Augsburg, geweiht wurde (58). 1173 wurde der Karner in eine Taufkapelle umgestaltet, weshalb die Thematik der Fresken mit der Darstellung der 7 Hauptsünden der einer Taufkapelle entspricht, die zu den notwendigen Einrichtungen eines Bistums gehörte. Dafür spricht auch die nachträgliche Anbringung eines Abflußrohres für das Taufwasser an der Südseite (59). 1358 stiftete der Bürger Jakob der Schuster außer der Lichtstiftung in der Pfarrkirche mit zahlreichen Gründen eine ewige tägliche Messe am Karner (60). 1514 stiftete der Stadtpfarrer Michael Kurzböck eine tägliche ewige Messe, deren Dotation zur Erhaltung einer eigenen Kaplanei hinreichte. Das Benefizium blieb bis zur Grundentlastung im Besitz des Stadtpfarrers (61). Die Michaelskapelle erhielt 1617 und 1697 neue Altäre (62). Unweit des Kamers stand die Totenkapelle, die eine ähnliche runde Gestalt hatte und mit einem Spitzdach versehen war. Auf Wunsch der Pfarrkirche wurde 1738 beziehungsweise 1739 ein Neubau durchgeführt. Die Totenkapelle wurde infolge der Vergrößerung des Schulhauses kassiert und zur Mesnerwohnung hergerichtet (63). Die Kreuzkirche vor dem Ungartor wurde im 13. oder 14. Jahrhundert erbaut und hatte drei Altäre. An dieser Kirche und an der Magdalenenkirche stiftete 1518 der Stadtpfarrer Michael Kurzböck eine zweite Kaplanei mit eigenem Gut für eine Messe an jedem Mittwoch in der Magdalenenkirche ober der Stadt und an jedem Freitag in der Kreuzkirche vor der Stadt, die anderen in der Pfarrkirche St. Martin mit einem Haus neben dem Haus des Kaplans von Maria Lebing und zahlreichen Gründen. Als ersten Kaplan setzte er Valentin Gratzer aus Pöllau ein und zum Vogt- und Lehensherrn den Propst von Pöllau (64). Nach dem Tode des Kaplans Bartholomäus Gruber erreichte der Propst von Pöllau die Einverleibung der Kaplanei ins Stift Pöllau und die Lesung der Stiftsmesse in der Stiftskirche (65). Das Benefiziatenhaus und selbst die Kreuzkirche, später das städtische Krankenhaus, blieben bis zur Aufhebung des Stiftes bei Pöllau. 1816 kaufte der Magistrat die Kreuzkapelle und das dazu gehörige Areal zur Umgestaltung in ein Krankenhaus (66).
(58) Siehe schon oben Anm. 25.
(59) P. KRENN, Bau- und Kunstdenkmäler H. und Umgebung, in: FS. 850 Jahre H., 1987, S. 2 ff. – DERS., Die Oststeiermark. (Österr. Kunstmonographie 11, 1981) S. 154 ff. – WALTER, Fresken, in: ZHVSt 69 (1978) S. 185 ff.
(60) WEIGL, wie Anm. 20, S. 25.
(61) WEIGL, a. a. O., S. 51.
(62) WEIGL, a. a. O., S. 286.
(63) WEIGL, a. a. O., S. 389.
(64) WEIGL, a. a. O., S. 55.
(65) WEIGL, a. a. O., S. 75.
(66) WEIGL, a. a. O., S. 225 f., 375 ff. und 42.
Die frühgotische Kapelle Maria Lebing an der Stelle eines römischen Gräberfeldes wurde 1409 geweiht. Diese Kapelle wurde 1472 durch einen einschiffigen spätgotischen Kirchenbau ersetzt, der im Kern noch vorhanden ist. Der 1532 von den Türken entweihte große Altar wurde 1588 von Fürstbischof Martin Brenner wieder konsekriert (67). 1643 erhielt die Kirche einen hölzernen Turm. 1682 wurde an der Südseite des Langhauses eine den Pestpatronen Sebastian, Rochus und Rosalia gewidmete Kapelle angefügt, die 1680 gelobt wurde. 1732 wurde unter Pfarrer Dr. Simon Krausler vom Baumeister Remigius Horner korrespondierend dazu an der Nordseite eine quadratische Kapelle zum hl.-Nepomuk mit einem Turm mit achteckigem Glockengebäude und Zwiebelhelm erbaut (68). Dadurch wurde die Kreuzform der Kirche geschaffen und unter dem Turm eine Johannes Nepomukkapelle, der kurz vorher heiliggesprochen worden war, errichtet. 1747 wurden ein neuer Hochaltar und zwei Seitenaltäre errichtet (69). 1770 erfolgte unter Pfarrer Jöchlinger die völlige Barockisierung des Inneren und die Ausmalung durch den Kammermaler Josef Adam von Mölck (1772) (70). 1691 wurde das Mesnerhaus erbaut, aber bereits am 7. August 1704 von den Kuruzzen niedergebrannt. Unter Pfarrer Simon Krausler erhielt das Mesnerhaus 1728 ein Stockwerk aufgesetzt. Pfarrer Jöchlinger baute aus eigenen Mitteln für sich als Sommeraufenthalt das mächtige Wohngebäude, wodurch das heute noch bestehende Benefiziatenhaus entstand (71). Das Benefizium Maria Lebing wurde ab 1413 eingerichtet, der Stiftbrief stammt von 1425, der Tauschbrief mit dem Stift Vorau von 1429. 1542 brachte der Stadtpfarrer das Benefizium an sich (72). 1782 schuf Pfarrer Jöchlinger das neue Benefizium, das bis 1960 bestand (73).
(67) WEIGL, a. a. O., S. 43.
(68) WEIGL, a. a. O., S. 308.
(69) WEIGL, a. a. O., S. 318 und 362.
(70) WEIGL, a. a. O., S. 317. – KRENN, Bau- und Kunstdenkmäler, wie Anm. 59.
(71) POSCH, 800 Jahre Pfarre H., wie Anm. 24. – DERS., Chronik der Stadtpfarrer von H. 1978.
(72) Urkunde im Ordinariatsarchiv Pfarre H.
(73) Ordinariatsarchiv Pfarre H., Benefizium Lebing V/4.
Die Rotkreuzkapelle außer der Stadt wurde an der Stelle, wo sich die Straßen nach St. Johann und Habersdorf trennten, vom Apotheker Unruh wahrscheinlich 1762 erbaut (74). Unter dem Stadtpfarrer Simon Krausler wurde der Kalvarienberg mit 3 Kreuzen angelegt, wozu dieser den Pfarrweingarten „Füchsel” widmete. Erst Kreisdechant Michael Schwarzl war es 100 Jahre später möglich, die Kirche zum gekreuzigten Heiland zu bauen. Die Grundsteinlegung fand am 20. Juli 1845 statt, die Einweihung erfolgte am 20. März 1846 (75). Die Gründung des Kapuzinerklosters durch den Grundherrn Wolf Rudolf Grafen Saurau war erst nach dem Tode des Julius Graf Paar 1654 möglich. Die einfache Kirche wurde 1656 eingeweiht. Das Kloster hatte 17 Zellen, wovon zwei für kranke oder fremde Brüder bestimmt waren. Das Kloster wurde 1940 aufgehoben, aber 1945 wieder besiedelt (76).
(74) WEIGL, wie Anm. 20, S. 338.
(75) WEIGL, a. a. O., S. 456.
(76) SIMMLER, wie Anm. 20, S. 91 ff. – H. OSPRIAN, 300 Jahre Kapuziner in H., in: FS. 800 Jahre Pfarre H., 1958, S. 45 ff.
Mit dem Beginn der Neuzeit sah sich der Kaiser veranlaßt, Hartberg als landesfürstliche Stadt aufzugeben. Der Landesfürst war infolge Geldnot wegen der Türkengefahr gezwungen, Schloß, Herrschaft und Stadt abzustoßen. König Ferdinand verkaufte dem Siegmund von Dietrichstein Stadt und Schloß Hartberg am 31. Dezember 1529 um 4.000 Pfund als freies Eigen, jedoch mit Vorbehalt der Schätze, Bergwerke, geistlichen und weltlichen Lehenschaften und des eigenen Wildbannes auf ewigen Wiederkauf. Dietrichstein sollte die Untertanen bei ihren Freiheiten lassen, sie nicht bedrücken und den König als Landesfürsten in Steier mit Schloß und Stadt Hartberg gleich anderen Landleuten allzeit gehorsam, getreu und gewärtig sein, auch neben gemeiner Landschaft in allen Dingen mitleidend sein (77). Siegmund von Dietrichstein starb jedoch schon am 20. Mai 1533. Die Pfandherrschaft ging an seine Erben, die jungen Freiherren Siegmund und Carl über, für die ihr Anwalt Dr. Konrad Hohenburger 1542 die Gült einbekannte (78). Bei der Teilung der Brüder Dietrichstein kam die Herrschaft an Adam von Dietrichstein, der sie 1568 um die Pfandsumme von 4.000 Gulden wegen der ihm erwiesenen Dienste auf sein Leben dem Caspar Puggl verschrieb, der das Schloß renovierte und darin wohnte. Puggl war schon 1567 Verwalter Dietrichsteins, in dessen Auftrag er Bauarbeiten am Schloß durchführte. Von Puggl wurde 1570 über Auftrag Erzherzog Karls ein Stockurbar der Herrschaft angelegt, aus dem wir den damaligen Besitzstand genauestens erschließen können (79).
(77) F. BISCHOFF, Urkunden-Regesten, in: Beiträge zur Kunde steiermärkischer Geschichtsquellen 13 (1876).
(78) StLA Gültschätzungen Bd. 5 fol. 78, Nr. 45 und fol. 155 ff.
(79) StLA Stockurbare 31/76.
Weil damals zur Herrschaft nur wenige Meiergründe gehörten, sah sich Puggl veranlaßt, in dem zur Herrschaft Hartberg gehörigen Wald an der Lafnitz namens „Khärrt” einen Meierhof zu bauen. Puggl behielt diesen Meierhof auch nach dem Ende der Pacht. Nach seinem Tode folgte auf ihn Georg Weizer als Pächter (1592–1606). Nach dem Stiftregister von 1706 hatte die Gemeinde Schölbing den „Bugglmeierhof” gegen jährlich 10 Gulden in Bestand. Weil ihm die Herrschaft nicht vom Landesfürsten, sondern von Adam von Dietrichstein verschrieben war, der dazu keine Berechtigung hatte, kündigte Puggl die Herrschaft diesem wieder auf. Am 13. August 1571 teilte die Niederösterreichische Kammer Adam von Dietrichstein mit, daß Erzherzog Karl dem Hofpostmeister und Quartiermeister Johann Baptist von Paar in Ansehung seiner bisher geleisteten treuen Dienste bewilligt habe, seine eigentümliche Herrschaft Schloß Hartberg, die ihm bisher kaufs- und wiederkaufsweise verschrieben gewesen sei und die er gleicherweise Caspar Puggl verkauft habe, abzulösen, was zu Georgi (23. April) 1572 zu geschehen habe (80).
(80) StLA Miszellen, Sch. 176.
Am 5. März 1572 übernahm Johann von Paar von Puggl das Pfandrecht und schloß am 10. März 1574 mit Erzherzog Karl den Pfandvertrag ab. Unter Paar gab es keine wesentlichen Änderungen im Bestand der Herrschaft außer einigen Grundankäufen. Johann von Paar erbaute 1576 einen dreigeschossigen Neubau unter Einbeziehung der mittelalterlichen Mauerreste (Spitzbogentor an der Südseite), welcher den halbverfallenen Westtrakt des heutigen Komplexes bildet. Im zweiten Obergeschoß befand sich in der Ausdehnung des ganzen Gebäudes der Rittersaal. Der gegen Norden vorgeschobene, im Osten anschließende Trakt, der im Kern mittelalterlich ist, wurde von Johann von Paar und seiner Frau Afra von Haim zum Reichenstein 1584 errichtet (81).
(81) WEIGL, wie Anm. 20, S. 67. – KRENN, wie Anm. 59, S. 2. – KRENN, Oststeiermark, wie Anm. 59, S. 162.
Auf Johann von Paar folgte in der Pfandinnhabung sein Sohn Rudolf, dem Erzherzog Ferdinand am 16. Jänner 1606 Schloß und Stadt Hartberg für 100 Jahre auf einen ewigen Wiederkauf verschrieb (82). Wie schon Puggl und sein eigener Vater war auch er unablässig bestrebt, seine Machtposition zu erweitern, wodurch er ständig in Konflikt mit der Bürgerschaft geriet. Rudolf von Paar gelang nach Jahrhunderten erstmals eine wesentliche Vergrößerung der Herrschaft durch den Kauf der Ämter Teuffenbach (= später Kaindorf) und Schildbach. Am 10. Juni 1620 verkaufte Ludwig Freiherr von Königsberg, der Besitzer von Obermayerhofen, dem Rudolf Freiherrn von Paar zu Hartberg und Krottenstein (= Grottenhof), Erbpostmeister in Steier etc. seine zwei eigentümlichen Ämter Schildbach und Teuffenbach samt dem öden Schloß Teuffenbach und dem großen Weingarten am Vockenberg, nach Schielleiten dienstbar, weiters den halben großen Wald oberhalb des Schlosses Neuberg (83). Nach dem Urbar von 1652 umfaßte das Amt Teuffenbach-Tiefenbach (später Kaindorf) 49 Untertanen, das Amt Schildbach 28 (84). Bald darauf, 1624, konnte Rudolf von Paar die bisher pfandweise innegehabte Herrschaft Hartberg durch Kauf in sein Eigentum bringen. Kaiser Ferdinand II. verkaufte am 14. Oktober 1624 in Wien die bisher von Rudolf Freiherrn von Paar pfand- und satzweise innegehabte Herrschaft seinem Geheimen Rat und Kämmerer, Generalobersten der Kroatischen und Meergrenze, und allen seinen Erben. Dem Kaufbrief war das Urbar beigeschlossen (85). Das Verkaufsurbar deckte sich dem Inhalt nach mit den Stockurbaren von 1570, 1582 und 1591, enthielt aber einige Berichtigungen, die den inzwischen erfolgten Besitzveränderungen entsprachen. Aus der genauen Aufzählung kann man schließen, daß Paar darauf aus war, alle seine Rechte bis ins Letzte wahrzunehmen. Von diesem Urbar behaupteten der Richter und Rat zu Hartberg, daß es falsch und ohne rätliche Bedenken und Gutachten von der hohen Landesregierung aufgerichtet worden sei, weil darin zahlreiche Unrichtigkeiten in Bezug auf die Vogtei und andere Rechte vorkommen. Durch eine List eignete sich Rudolf von Paar auch das Dorf Habersdorf an, das seit 1538 den Teuffenbachern gehörte, die es vom Stift Rein auf einen Wiederkauf erworben hatten (86). Rudolf von Paar gelang es noch, den Zweidrittelzehent in der Pfarre Hartberg wieder an sich beziehungsweise an die Herrschaft zu bringen (87).
(82) StLA Hofkammer 1606-I-107.
(83) Abschrift im Urbar von 1652, Schloßarchiv H., StLA Stadtarchiv H., Sch. 1, Heft 3.
(84) Schloßarchiv H., Buchreihe Nr. 11 (heute verloren).
(85) Original im Staatsarchiv Prag, Abschrift im Schloßarchiv H. und im Kopialbuch d. Pfarre H.; weiter StLA, Stadtarchiv H. 1/4.
(86) POSCH, Schenkungen, wie Anm. 23, S. 435.
(87) WEIGL, wie Anm. 20, S. 510 f.
Unter Rudolf von Paar hat die Stadt schwer um ihre Rechte kämpfen müssen. Er mißachtete die bürgerlichen Rechte und behandelte die Städter als seine Untertanen. Die Spannung wurde immer ärger, schließlich kam es zum Bruch, als der Steinmetz Mathias Wels 1612 zum Stadtrichter gewählt wurde. Im Zuge dieser Auseinandersetzungen wurde der Stadtschreiber Preßl von den Dienern Paars am Allerseelentag 1613 mit ihren Hellebarden erstochen (88). Als Rudolf von Paar sein Ende nahen fühlte, machte er am 4. April 1626 in Graz sein Testament. Seine Leiche sollte in der Hofkirche bei den Jesuiten in Graz (= heute Dom) im Chor rechts, nahe der Sakristei neben dem Beichtstuhl begraben werden. Zum Universalerben setzte er seinen Bruder Hans Christoph mit der Verpflichtung ein, daß er das Hauptgut nicht schmälere. Nach dessen Hinscheiden sollte es durch Fideikommiß an den älteren Sohn fallen. Der Fideikommißinhaber müsse aber immer katholisch sein. Sollte die Paar'sche Dynastie aussterben, so daß kein einziger Mann dieses Stammes mehr am Leben wäre, dann sollte der Fideikommiß dem nächsten weiblichen Erben zufallen und derart verwendet werden, daß in der Stadt Hartberg eine Stiftung von weiblichen Klerikern fundiert und womöglich ein Bischofsitz errichtet werden. Die Stiftung müsse jedoch so gestaltet werden, daß der Freiherrn von Paar mit wöchentlichem und jährlichem Gottesdienst gedacht werde (89).
(88) SIMMLER, wie Anm. 20, S. 155 ff.
(89) SIMMLER. a. a. O., S. 129 f.
Rudolf von Paar starb 1626 in Karlstadt. Sein Universalerbe war laut Testament sein Bruder, der oberste Hofpostmeister Hans Christoph von Paar zu Hartberg und Krottenstein. Während seiner Abwesenheit verwaltete Elisabeth von Gera mit ihrem Gemahl Georg Philipp die Herrschaft, die er ab 1628 selbst übernahm. Hans Christoph war jedoch ein schlechter Wirtschafter. 1633 verpfändete Hans Christoph von Schell, Pfänder im Viertel Vorau, die drei Ämter Schöbling, Habersdorf und Kaindorf wegen der Steuerrückstände um 200 Gulden (90). Hans Christoph erlangte zwar 1636 den Grafentitel, doch konnte er den finanziellen Zusammenbruch nicht aufhalten. Ende dieses Jahres fand auch er den Tod und wurde in Wien bei den Dominikanern bestattet, wo auch seine Witwe Eleonora, eine geborene Herbersdorf, ihre Grabstätte fand. Da die ständigen Mahnungen, die doppelte Pön, die Androhung militärischer Exekution und auch die abgesandten Kommissäre nichts nützten, bewarb sich Hans Albrecht von Herberstein um die eingepfändete Herrschaft und erhielt sie mit Landtagsbeschluß und Satzbrief am 23. März 1634 zugesprochen. Von diesem ging sie an Johann Max Freiherrn von Herberstein über, dem sie durch Kaufbrief vom 16. Juni 1639 zuerkannt wurde, da nach fünfjähriger Pfändung weder der Eigentümer noch der Paar'sche Kurator Georg Christoph Prandtner etwas zur Wiedererlangung getan hatten (91). Die Herrschaft wurde wegen rückständiger Steuern und anderer Ausstände am 22. Juli 1639 neuerdings zur Landschaft eingepfändet und – da keine Zahlung erfolgte – am 18. Mai 1641 an den Landeshauptmann Karl Grafen von Saurau um über 3.544 Gulden verkauft. Schon zuvor war der Bürgerschaft auf dem Rathaus von den Verordneten die Übergabe der Stadt als Eigentum an den neuen Herrn mitgeteilt worden (92). Nach seinem Tod ging die Herrschaft an seinen Sohn Wolf Rudolf über, der 1654 das Kapuzinerkloster vor der Stadt stiftete. Aus seiner Zeit (1652) gibt es eine Schätzung der Herrschaft (93).
(90) Beigeheftet im Stockurbar H. von 1582, Fasz. 31 Nr. 77 im StLA.
(91) StLA, Stadtarchiv H., Sch. 1/5.
(92) StLA, Stadtarchiv H., Sch. 1/ 6.
(93) WEIGL, wie Anm. 20, S. 266. – SIMMLER, wie Anm. 20, S. 133.
Die angestammten Paar'schen Erben, Julius Graf von Paar, der Sproß einer Nebenlinie, und seine Gemahlin Maria, eine geborene Gräfin von Paar, gaben jedoch den Kampf um die Rückgewinnung der Herrschaft und Stadt nicht auf. Als Julius am 13. April 1654 plötzlich verstarb, nahm seine Witwe Maria den Kampf 1657 mit allen Mitteln wieder auf und hatte Erfolg. Eine kaiserliche Resolution entsetzte die Saurau der Herrschaft Hartberg und übergab sie an Maria von Paar. Da diese aus ihrer Ehe mit ihrem Vetter Julius nur eine Tochter, Maria Anna, hatte, die sie dem Rudolf Freiherrn von Tallenberg vermählte, wurde diese Tochter Erbin der Herrschaft Hartberg. Maria von Tallenberg verkaufte die Herrschaft am 10. Februar 1682 in Wien dem Georg Adam Grafen von Lengheim, Freiherrn auf Pertlstein und Kapfenstein (94). Dadurch kam auch die Stadt aus der Hand einer eigenwilligen Frau in die eines gestrengen Herrn, der sogar sein Wappen über dem Grazer Tor einmauern ließ. 1700 erweiterte Lengheim das alte Schloß (Neubau des heutigen Schlosses) und erbaute am oberen Ende der Herrengasse anstelle des Meierhofes das Amtshaus. Schon seit 1696 war allerdings ein Prozeß mit Karl Joseph Grafen von Paar, einem Enkel Johann Christophs, im Gange, der Herrschaft und Stadt für sich reklamierte. 1705 ging der Prozeß zu Ende, und Herrschaft und Stadt wurden neuerdings dem Grafen von Paar als Fideikommißgut zugesprochen. Der Kaufpreis betrug 31.000 Gulden (95).
(94) StLA, Hofkammer 1681-VI-44.
(95) SIMMLER, a. a. O., S. 130 ff.
Die Herrschaft blieb nun bis zur Grundentlastung im Besitz der Paar. Carl Joseph Reichsgraf von Paar, der 1722 sein Wappen über dem Grazer Tor von Hartberg anbrachte, nannte sich Freiherr zu Hartberg und Krottenstein. Er war auch Herr zu Fürstenfeld und Stein, Zladovitz und Skalka, Wirklicher Geheimer Rat, Kämmerer, Ritter des Goldenen Vließes und Generalpostmeister. Auf ihn folgten seine Nachkommen und Verwandten, unter denen Johann Wenzel (1741–1792), der 1769 gefürstet wurde, hervorzuheben ist. Später wohnten die Paar nicht mehr in Hartberg und ließen die Herrschaft durch Verwalter und Anwälte betreuen. Anläßlich der Grundentlastung bot Carl Fürst Paar 1850 seinen Hartberger Besitz samt allem Zubehör der Bürgerschaft um 120.000 Gulden zum Kauf an, doch konnte sich die Bürgerschaft wegen der Höhe des Kaufpreises nicht zum Kauf entschließen (96). Nach dem Ausgang der Paar'schen Herrschaft hat die Stadtgemeinde Hartberg mit Kaufvertrag vom 16. Oktober 1981 das Paar'sche Schloß, aber auch das sogenannte alte Gericht erworben, das letztere Gebäude aber gleich an den Gastwirt Reinhold Schreiner zwecks Errichtung eines Hotels weiter veräußert. Den Haidenwald hat die Gemeinde dem Steiermärkischen Grundauffangfonds mit Kaufvertrag vom 19. Dezember 1981 übergeben (97).
(96) SIMMLER, a. a. O., S. 138 ff.
(97) Mitteilung des Bürgermeisters LIND von H.
Bei der Gründung der Stadt in den drei Gründungsphasen erhielt jeder Bürger nur die kleine Parzelle für die Hofstatt, auf der er sein Haus erbaute und sein Handwerk und Gewerbe ausüben konnte, und einen anschließenden Garten. Wir haben in der Fluraufteilung keine Anhaltspunkte dafür, daß die ersten Bürger – wie die Bauern – auch Ackerparzellen in der Feldflur zugeteilt erhielten, denn die Gründe um den Markt gehörten weiterhin dem Landesfürsten, der sie entweder selbst behielt oder von dem sie entweder an die Gemeinde, an die Kirche oder später auch an einzelne Bürger kamen, die dadurch erst sogenannte Ackerbürger wurden. Dadurch entstand jenes regellose Bild der Fluraufteilung, wie es uns später entgegentritt. In den mittelalterlichen Urkunden sind Bürger mit oder ohne ihr Handwerk nur selten und nur dann genannt, wenn sie eventuell als Richter, als Gründer von Stiftungen oder als Zeugen und Anrainer genannt sind. Im Jahr 1184 tritt ein Hartberger, „Heinricus interpres”, als Dolmetscher im Gefolge des Landesherrn auf. Bis ca. 1500 sind namentlich etwa 121 Bürger genannt (98). Gegenüber diesen sporadischen Nennungen von Bürgern in mittelalterlichen Urkunden bietet das Urbar um 1500 einen ersten Überblick über die Bürgerschaft, da es wenigstens jene Hartberger Bürger nennt, die am Hartberg oder am Hartberger Weingebirge Weingärten besaßen. Es waren das mindestens 47 Bürger, die mindestens einen, manchmal auch mehrere Weingärten besaßen. Von den zehn genannten Vorstädtern wohnten neun in der heutigen Grazer Vorstadt, einer (in Geidorf) in der heutigen Ungarvorstadt. Die älteste Vorstadt war wohl Geidorf, das schon 1404 („das Geydorf”) genannt wird, ebenso 1512 und 1514. Das mittelalterliche Geidorf ist wahrscheinlich zur Zeit der Ungarn- und Türkeneinfälle zugrundegegangen (99).
(98) StLA, StUB, Regesten des Herzogtums Steiermark, WEIGL und SIMMLER.
(99) WEIGL, wie Anm. 20, S. 53.
Einen Gesamtüberblick über die Hartberger Bürgerschaft bietet aber erst die Gültschätzung aus dem Jahre 1542 (100). Es gab damals 97 Bürger in der Stadt und 7 in der Vorstadt. Von den 97 Bürgern steuerten 57 von einem Gewerbe. Die sieben Häuser vor der Stadt wurden nur gering eingeschätzt. Die meisten Bürger besaßen auch Gründe, namentlich auch zusätzlich Lichtgründe, das heißt für das ewige Licht in der Kirche gestiftete Gründe, andere Gründe gehörten Bruderschaften oder waren Spitalsgründe oder Kirchengründe. Die meisten besaßen auch Weingärten innerhalb des Burgfrieds, vornehmlich am Hartberg. Auch die Vorstädter, deren es damals erst sieben gab, besassen acht Weingärten. Nur 26 Einwohner hatten keine Gründe. Als Gemeindebesitz besaß die Stadt einen Wald ober der Stadt (= „Udelsberg”, geschätzt auf 80 Pfund), den „Ghartwald”, geschätzt auf 150 Pfund, die „Haidenwiese” (50 Pfund), den „Haydnwald”, worin die Weidegründe der Stadt waren (100 Pfund). Den nächsten Überblick über die Hartberger Bürgerschaft bringen die Musterregister von 1566, 1605, 1618 und 1620 (101). 1566 sind 116 Häuser genannt, davon zwei Adelshäuser (Teuffenbach und Steinpeiß), daher 114 Bürger mit ihrer Rüstung, 1603 117 samt dem Pfarrer. Dazu kamen 17, die außer der Stadt, also in der Vorstadt, ihre Häuser hatten. 1620 sind 101 Häuser in der Stadt genannt. Außer der Stadt gab es damals 22 Bürgerhäuser. Nach dem Feuerstättenverzeichnis von 1640 gab es in Hartberg 96 Feuerstätten von Bürgern, 24 von Keuschlern und 21 von Tagwerkern und Winzern (102). 1685 gab es 112 Bürger, unter denen das große Totterfeld aufgeteilt wurde. Das Gerichtsurbar von 1739 nennt 109 Hausbesitzer in der Stadt, aber nur 5 Häusel in der Vorstadt, da es nur die zum Stadtgericht Hartberg gehörigen Häuser anführt. In der nächsten Gesamtaufstellung der Bürgerschaft von 1749 (Maria-Theresianischer-Kataster) sind 107 Bürgerhäuser in der Stadt mit ihren Besitzern angeführt, weiters das Gemeine Stadthaus und das des Freiherrn Jakob Sixt. In der Vorstadt gab es 40 behauste Besitzer. Weder in der Stadt noch in der Vorstadt gab es Inleute. Das Grundbuch der Stadt, das 1775 angelegt wurde, weist 110 Häuser mit ihren Besitzern aus, darunter auch das Gemeine Stadthaus, das um 500 Gulden gekauft wurde (103). Im Grundbuch von 1839 sind 100 bürgerliche Häuser mit ihrem Besitz in der Stadt, 21 in der Vorstadt genannt, insgesamt also 121. Außer den bürgerlichen Häusern gab es auch Keuschengründe. In der Vorstadt gab es 1839 15 bürgerliche Häuser in der Grazer Vorstadt, 6 in der Ungarvorstadt. Daneben gab es sowohl in der Grazer wie in der Ungarvorstadt zahlreiche nichtbürgerliche Kleinhäusler oder Keuschler, die, wenn sie ihre Gründe vom Magistrat erhalten hatten, zur Bürgerschaft in einem Untertänigkeitsverhältnis standen und an diese ihre Abgaben zu entrichten hatten. Weiters gab es das Spitalsgebäude in der Froschgasse, den Turm am Hechtenteich (= Schölbingerturm), den Ziegelstadel, Lohstampfen und Mühlen, Werkstätten, Stadel, den Bierkeller, die Platzkaserne, das Wächterhaus mit dem Grazer Torgebäude, den sogenannten Fleischturm, das alte Rathaus, das Schulhaus etc. 1850 gab es 128 bürgerliche Häuser, die allein am Vermögen der bürgerlichen Kommunität teilhatten, während über 43 davon ausgeschlossen waren (104). Durch die Auflassung der Festungswerke gewann die Stadt einen Zuwachs von Gebäuden, die 1794 bewertet wurden.
(100) StLA, Gültschätzung Dietrichstein Bd. 5 Nr. 45, fol. 155 ff.
(101) StLA, Stadtarchiv H., Sch. 81 Nr. 861.
(102) StLA, Rauchfanganschlag 1640, Viertel Vorau Nr. 6.
(103) StLA, Grundbuch AR Nr. 1133.
(104) SIMMLER, wie Anm. 20, S. 465, 451 und 458.
Obwohl die Stadt auch in der Neuzeit eine kontinuierliche Entwicklung nahm, war sie durch Feindeinfälle ständig gefährdet. Schon 1529 zogen die Türken gegen Wien und führten Einbrüche auch in die Oststeiermark durch (105). Als die Türken 1532 wieder gegen Wien zogen, aber durch die Festung Güns aufgehalten wurden, brachen schon während der Belagerung von Güns türkische Renner und Brenner am 30. August in die Oststeiermark ein. Das türkische Heer zog am 9. September östlich von Hartberg über die Berge vorbei, doch scheint ein Trupp die Vorstädte niedergebrannt zu haben (106). Das ganze 16. Jahrhundert blieb die Stadt von den Türken bedroht und baute daher ihre Wehrorganisation aus. Das 17. Jahrhundert begann mit einem neuerlichen Einfall der Ungarn („Haiducken”), die Ende Mai 1605 überraschend in die Oststeiermark einfielen. Anfang Juni erreichten sie Hartberg, das sie am 4. Juni um 1/2 3 Uhr früh mit Sturmzeug beim Ungartor angriffen. Der Ansturm der Haiducken dauerte drei Stunden, doch leisteten die Bürger tapferen Widerstand und wehrten den Angriff ab, wobei zahlreiche Feinde getötet oder verwundet wurden. Als der Feind den Widerstand sah, ließ er vom Sturm ab und verlud seine Gefallenen auf den mitgeführten Wägen. Die Köpfe von sechs Gefallenen steckten die Hartberger nach dem damaligen Kriegsbrauch mit Spießen auf die Ringmauer der Stadt. Die Haiducken brannten in der Folge die Vorstädte und alle Dörfer der Umgebung vollständig nieder. Die Hartberger verloren das ganze auf der Weide befindliche Vieh, die Häuser, Meierhöfe, Scheunen und Keller von 13 Bürgern wurden abgebrannt (107). Sie hatten jedenfalls, wie sie am 29. Mai 1614 ausführten, zur Rebellionszeit ohne irgendwelche Hilfe der Herren von Paar ihre Stadt aus Feindesnot errettet, denn sie wären damals um Weib und Kind, Gut, Leib und Leben gekommen, wenn sie sich auf der Herren von Paar Hilfe verlassen oder auf diese gewartet hätten (108).
(105) POSCH, Verwaltungsbezirk, wie Anm. 1, S. 111.
(106) POSCH, a. a. O., S. 121. – Ordinariatsarchiv Pfarre H. V/4.
(107) POSCH, a. a. O., S. 145.
(108) SIMMLER, wie Anm. 20, S. 176.
Auf diese ruhmreiche Verteidigung der Stadt haben die Bürger später immer wieder hingewiesen, wenn sie bei der Regierung oder Landschaft ein Anliegen vorbrachten, zumal das viel stärker befestigte Fürstenfeld damals von den Haiducken eingenommen worden war. Da die rebellischen Ungarn drohten, die Stadt innerhalb kurzer Zeit neuerdings anzugreifen und in ihre Gewalt zu bringen, nahmen die Hartberger die in Burgau liegende Truppe von Grenzarkebusieren unter dem Rittmeister Andreas Rindscheit in ihre Mauern auf und bewaffneten beschäftigungslose Handwerksburschen. Die Auslagen dafür waren allerdings beträchtlich, denn die Reiter waren vier, die Handwerker sechs Wochen daselbst im Dienst. Die Stadt erlitt durch den Haiduckeneinfall und wegen der Reiter Rindscheits, wofür sie ja nichts bezahlt erhielt, einen Schaden von über 3.000 Gulden. Die Haiducken hatten außerhalb der Stadt 8 Häusel mit vielen Stadeln, Kellern und Ställen abgebrannt und an die 70 Pferde und Rinder weggeführt (109).
(109) POSCH, Verwaltungsbezirk, wie Anm. 1, S. 147.
Als 1618 der Dreißigjährige Krieg ausbrach und der Fürst von Siebenbürgen, Bethlen Gabor, 1619 neue Operationen gegen das kaiserliche Ungarn begann, schien die steirische Ostgrenze besonders bedroht zu sein. Dafür wurde die Kompagnie des Weikhart von Saurau nach Hartberg verlegt, doch wegen der Spannungen mit der Bürgerschaft bald wieder abberufen. Es blieb die ständige Bedrohung. Hartberg hielt man für leicht eroberbar, da es mit schlechten Vorwehren versehen war und die Häuser meist mit Stroh gedeckt waren. Die Gefahr ließ erst nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges nach (110).
(110) POSCH, a. a. O., S. 160 ff.
Die nächste große Bedrohung brachte der Anmarsch des türkischen Heeres im Jahre 1664, doch der Abwehrsieg bei St. Gotthard rettete die steirischen Grenzgebiete vor der drohenden Zerstörung (111). Als im Jahre 1683 die Türken nach Wien zogen, fühlte sich die Steiermark nicht gefährdet. Da sich jedoch der benachbarte ungarische Magnat Batthiány mit den Türken verbündet hatte, fielen dessen Leute immer wieder in die Oststeiermark ein, wagten aber nicht, Hartberg anzugreifen, für dessen Verteidigung schließlich das Krainer Hilfskontingent unter Hauptmann Valvasor in die Steiermark verlegt wurde (112). Der Aufstand der Ungarn während des Spanischen Erbfolgekrieges gegen Habsburg gefährdete ab 1703 neuerdings die Grenzgebiete. Die aufständischen Ungarn brachen in den nächsten Jahren immer wieder in die Steiermark ein, verwüsteten ganze Landstriche und gefährdeten auch die Stadt Hartberg, an die sie sich aber nicht heranwagten (Kuruzzeneinfälle). Nur beim Einfall Károlyis am 7. August 1704 kamen die Kuruzzen bis an die Stadtmauern heran und erschlugen vor den Mauern drei Personen. In der Grazer Vorstadt und in der Ungarvorstadt wurden die Häuser und Stadel von zwei Bürgern niedergebrannt, die Kirche Maria Lebing wurde beraubt und das erst 1691 erbaute Mesnerhaus niedergebrannt. Am 21. Jänner 1707 erschien der Kuruzzenführer Bezerédy mit seinen Scharen bei Hartberg, das von Khuenburg verteidigt wurde, und hauste fürchterlich in der Umgebung (113). Mit dem Ende der Kuruzzeneinfälle kehrte auch für die „Confin- und Frontierstadt” Hartberg wieder eine friedliche Entwicklungsepoche ein. Zur Franzosenzeit hatte Hartberg vom 12. Dezember 1805 bis 6. Jänner 1806 eine französische Besatzung, und mußte vom 1. Juli bis November 1809 durch häufige Durchmärsche französischer Truppen viel leiden (114). Die Ereignisse im Burgenland nach dem 1. Weltkrieg brachten eine Gefährdung der Grenze durch ungarische Freischärler (115). Da der Vormarsch der sowjetischen Truppen am Ende des 2. Weltkrieges vor Hartberg zum Stillstand kam, erlitt die Stadt nur verhältnismäßig geringe Schäden (116). Sie wurde am 8. Mai 1945 von Sowjettruppen besetzt, die Ende Juli dieses Jahres wieder abzogen, worauf die britische Besatzung folgte, die in Hartberg von 1945–1955 nur fallweise kleine Truppenkommandos stationierte.
(111) POSCH, a. a. O., S. 171 ff.
(112) POSCH, a. a. O., S. 187 ff.
(113) POSCH, a. a. O., S. 206 ff.
(114) POSCH, a. a. O., S. 341 ff.
(115) POSCH, Geschichte des Verwaltungsbezirkes H. 1/II, 1989.
(116) POSCH, a. a. O., S. 110.
Bis ins 18. Jahrhundert bewahrte die Stadt ihren mittelalterlichen Charakter. Die Bürgerhäuser wurden im Laufe der Neuzeit wohl durch Stein- und Ziegelbauten ersetzt – bereits 1542 ist der Ziegelstadel genannt. Die Bürgerhäuser trugen noch weit bis in die Neuzeit Strohdächer. Noch 1715 waren die meisten Häuser mit Stroh gedeckt, weshalb nach dem Brand in diesem Jahr der Stadtherr Paar das Decken der Häuser mit Stroh verbot und die Deckung mit Schindeln und Ziegeln verlangte. Dennoch gab es 1835 noch 77, 1851 18 Strohdächer und in den Vorstädten überwog noch 1864 diese Dachdeckung. Straßenbezeichnungen gab es ursprünglich anscheinend keine. Der Hauptplatz hieß immer der „Platz”, der heutige Welsplatz „Rindermarkt” (schon 1339) nach dem dort abgehaltenen Viehmarkt. Die heutige Herrengasse hieß einfach „Gasse”, 1675 „Hofgasse”, die heutige Wiener Straße hieß im Mittelalter, da sie in Richtung Ungarn führte, Hungergasse (1397), später nach dem Brauhaus Zapfgasse. Der Platz, die Hof- und Zapfgasse wurden auf Befehl der Gräfin Paar 1675 gepflastert. 1811 erfolgte eine weitere Pflasterung. Über den Hauptplatz und durch die Zapfgasse floß offen der Stadtbach, die sogenannte Lausitz oder Friesanten. Das Regenwasser floß offen in den Gassen ab, wohin auch fast alle Abtritte der Bürgerhäuser und Ausgüsse ihren Abfluß hatten. 1792 liefen noch die Schweine auf den Straßen frei herum, und aus mehreren Häusern floß mangels Senkgruben aller Unrat auf die Gasse. Noch 1829 war mitten auf dem Platz eine allgemeine Waschbank. Erst 1832 erfolgten die Kanalisierungen der Grazer Gasse, der Herrengasse, der Kirchengasse, der Stein- und der Michaeligasse. Schwierig war die Kanalisierung der Zapfgasse (1836), durch die der Stadtbach floß, in den oberirdisch die Abwässer von mehr als zwölf Aborten mündeten (117).
(117) SIMMLER, wie Anm. 20, S. 223, 511 und 532 ff.
Die Stadt, die mit 10 Türmen befestigt war, wurde schon ab dem Ende des 18. Jahrhunderts als Festung allmählich demontiert. Der Ungarturm, der die östliche Ausfahrt schloß, wurde 1835 demoliert, an der Stelle des Stauberturms oder Stadtschreiberturms wurde 1897 eine Selcherei erbaut. Der Abmesserturm, zuletzt Fleischturm genannt, wurde vom Schulhaus verdrängt, dem auch der viereckige Grazer Turm mit Tor 1870 weichen mußte. Der Steinpeißturm, nach dem dort bestehenden Freihaus der Steinpeiß, wurde später deshalb Reckturm genannt, weil er als Gefängnis diente, der Turm des Fleischhackers ist der halbdemolierte Turm in der Rinnengasse. Der Uhrturm war der Stadtturm im Zentrum der Stadt, der seit 1756 mit der Pfarrkirche verschmolzen war. Die Türme waren zugleich die Lagerräume für die Munition, wofür der Baumeister verantwortlich war. Die Geschütze der Stadt wurden 1793 nach Weiz verkauft, woraus die Weizer Kirchenglocken gegossen wurden (118). Die Festungsanlagen wurden schließlich hinfällig und wurden aufgegeben. Am 2. Februar 1792 stürzte nach Tauwetter beim Grazer Teich ein Teil der 4 1/2 Klafter hohen Stadtmauer in der Länge von 12 Klaftern ein. Die Bürger durften daher die ihnen hinderliche Stadtmauer abbrechen. 1818 wurde ein Stück von 14 Klaftern Länge beim Bürgerspital versteigert (119). Der Fleischturm wurde 1824 verkauft, die beiden Torwärterhäusl außerhalb und die beiden Wächterhäusel innerhalb der Stadt 1835, Ungartor und Ungarturm 1832 beziehungsweise 1836. 1833 und 1834 wurden große Teile der Stadtmauer abgebrochen, hauptsächlich zur Gewinnung von Plaster und Bausteinen zur Kanalisation. Der Schölbingerturm wurde 1840 versteigert, doch wurde der Kauf rückgängig gemacht, so daß er erhalten bleiben konnte (120). Der Bleiweißturm wurde 1847 verpachtet. Noch vor der Auflassung der Stadtbefestigung wurde der Stadtgraben mit Erde gefüllt und in Gärten verwandelt. Die Flecken und Gärtel wurden schon in der Kommission vom 7. Jänner 1675 den Bürgern eigentümlich zuerkannt. Die Gärtlein wurden zu Planzbeeten benützt, wofür geringe Beträge bezahlt wurden (121). Die letzten Reste des Stadtgrabens waren der Hechtenteich, die Roßschwemme, der Grazer und der Ungarteich. Der Hechtenteich wurde 1836 in 13 Parzellen verkauft, der Ungarteich 1849. An ihrer Stelle wurden Gärten angelegt. Den Grazer Teich wollte die Bürgerschaft nicht aufgeben, doch wurde er 1857 von der Bezirkshauptmannschaft zwangsweise verkauft (122).
(118) SIMMLER, a. a. O., S. 239 ff.
(119) WEIGL, wie Anm. 20, S. 255.
(120) SIMMLER, a. a. O., S. 240 und 455.
(121) WEIGL, a. a. O., S. 255.
(122) SIMMLER, a. a. O., S. 16 f. und 458.
Sitz der Stadtverwaltung war das Rathaus oben am Platz in der Ecke neben der Mühle, das 1583 erbaut wurde (123). Der Magistrat verkaufte es 1834, nachdem er im gleichen Jahr das landschaftliche Freihaus in der Herrengasse gekauft hatte (124). Dieses war bis 1684 im Besitz der Herren von Steinpeiß gewesen (heute: Stadtarchiv) (125). 1850 wurde die Platzkaserne in das Stadthaus umgewandelt (126), an dessen Stelle bereits 1147 von Markgraf Otakar das Kloster Rein zwei Hofstätten erhalten hatte (heute Stadtbibliothek) (127). Die Zapf- oder Ungarkaserne wurde 1849 an den Staat zur Unterbringung der Bezirkshauptmannschaft verpachtet (128). Das Bürgerspital geht auf die Stiftung des Hofkaplans Herzog Friedrichs, Leopold zu Göß, zurück, der ein gebürtiger Hartberger war und in seinem Testament von 1310 von seinem Erbgut ein Haus und zahlreiche Gründe zu einer Jahrtagsstiftung mit Armenbeteiligung widmete (129). 1850 gab es 8 Ganzpfründner und 8 Halbpfründner. 1854 erfolgte die Grundsteinlegung des neuen Bürgerspitalgebäudes (heute Finanzamt) in der Ungarvorstadt in der Nähe des Krankenhauses (130). Schon 1841 faßte die Stadtgemeinde den Beschluß, eine Sparkasse zu errichten, die 1845 eröffnet wurde (131). Das neue Sparkassengebäude wurde 1882 (altes Gebäude), das neue 1977 erbaut.
(123) SIMMLER, a. a. O., S. 223 und 448.
(124) SIMMLER, a. a. O., S. 452 f.
(125) StLA, Theresianischer Kataster, Grazer Kreis Nr. 267.
(126) SIMMLER, a. a. O., S. 452.
(127) POSCH, Schenkungen, wie Anm. 23, S. 427 ff.
(128) SIMMLER, a. a. O., S. 413.
(129) SIMMLER, a. a. O., S. 341.
(130) WEIGL, a. a. O., S. 469.
(131) SIMMLER, a. a. O., S. 772.
Bei der 1770 durchgeführten Volkszählung wurde die Pfarre in Numerierungsabschnitte gegliedert. Dabei wurde die Stadt Hartberg in drei solcher Abschnitte aufgeteilt: Stadt, Grazer Vorstadt und Ungarvorstadt. Die Stadt hatte 1770 826, die Grazer Vorstadt 366, die Ungarvorstadt 200 Einwohner. Die Gesamtbevölkerung betrug 1770: 1.392. Bei der Schaffung der politischen Gemeinde im Jahre 1850 wurden die Numerierungsabschnitte Stadt, Grazer Vorstadt und Ungarvorstadt zur Orts- und Stadtgemeinde Hartberg vereinigt. Die Stadt hatte damals ein Flächenausmaß von 19 Joch 805 Quadratklafter (11,30 ha), die Grazer Vorstadt 459 Joch 383 Quadratklafter (265,81 ha), die Ungarvorstadt 577 Joch 478 Quadratklafter (336,61 ha), sodaß die Gesamtfläche der Stadt nun 1.056 Joch 67 Quadratklafter (613,72 ha) betrug.
Mit dem Ende der Grundherrschaft wurde Hartberg nun der Sitz der neuen Behörden und Ämter. 1850 begann die Tätigkeit der Bezirkshauptmannschaft, des Steueramtes und des Bezirksgerichtes. 1867 wurde die Bezirksvertretung errichtet. Die liberale Ära brachte 1869 die neue staatliche Volksschule, ab 1870 wurde die Bürgerschule errichtet und der Schulhausneubau durchgeführt (eröffnet 1874). Dabei wurden das Grazer Tor und ein Teil der Stadtmauer abgetragen. 1861 wurde die neue Ortsbeleuchtung eingeführt. Einen besonderen Aufschwung nahm die Stadt in der Ära des langjährigen Bürgermeisters Reßavar (1873–1904). Es entstanden die städtische Wasserleitung, die Badeanstalt, der Stadtpark, die Berggasse, das neue Versorgungshaus, das neue Rathaus (1889), das Siechenhaus, später das Sparkassengebäude und das neue Krankenhaus (1907/09) sowie die Elektrizitätsanlage (1908/09) (132). Das erste Mal brannte das elektrische Licht in Hartberg am 24. Dezember 1908. Durch den Bahnbau (1891 Eröffnung der Strecke Fürstenfeld-Hartberg, 1905 Hartberg-Friedberg, 1910 Friedberg-Aspang) erhielt die Stadt Anschluß an das moderne Verkehrswesen (133).
(132) SIMMLER, a. a. O., S. 755 ff.
(133) POSCH, Verwaltungsbezirk 1/ II, wie Anm. 115, S. 260 ff.
Nach dem großen Aufschwung in der liberalen Ära folgte nach den beiden Weltkriegen ein gewaltiger Rückschlag und Stillstand. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte Hartberg zu einer neuen Blütezeit unter den Bürgermeistern Gerlitz (1945–1968) und Lind (seit 1986). Ende 1945 wurde die Stadt von einer Typhusepidemie heimgesucht, die über 1.000 Erkrankte zur Folge hatte und fast 100 Todesopfer forderte (134). Dadurch sah sich die Stadt gezwungen, eine Schwemmkanalisations- und Kläranlage zu bauen, die am 6. September 1952 in Betrieb genommen wurde. 1950 und 1951 wurden die gemeindeeigenen Wohngebäude Wiener Straße Nr. 33 und 34 fertiggestellt. 1951 erwarb die Stadtgemeinde ausgedehnte Grundstücke zugunsten des sozialen Wohnungsbaus. In der Folge entstanden zahlreiche Häuser, darunter die Steinfeldsiedlung und das Bezirksaltersheim, das 1955 in Betrieb genommen wurde, wozu 1972 ein Personalwohnhaus kam. Eine weitere Siedlung war die Weinbergsiedlung am Fuße des Ringkogels, dessen Gründe von der Stadtpfarre erworben wurden. Ab 1965 wurde ein Schwemmkanal in der Ungarvorstadt als Grundlage für die Verbauung des dortigen Gebietes errichtet. Als neuer Stadtteil entstand hier die Angersiedlung mit einem städtischen Kindergarten. Insgesamt wurden von 1945 bis 1978 50 Mehrfamilienhäuser mit 502 Wohnungen, 407 Ein- und Zweifamilienhäuser beziehungsweise Wohnhauszubauten mit 429 Wohnungen und 7 Amtsdienststellengebäude mit 7 Wohnungen, insgesamt also 938 Wohnungen geschaffen. 1967 bis 1970 erfolgte der Neubau des Hauptschulgebäudes, 1967 bis 1969 konnte durch Zusammenlegung der Pfarrbücherei, der Bücherei für Arbeiter und Angestellte und der Jugendbücherei im Schulgebäude Kernstockplatz die Stadt- und Bezirksbücherei Steirisches Volksbildungswerk geschaffen werden, die am 6. April 1968 eröffnet und im 1. Stock der alten Platzkaserne untergebracht wurde (135). Seit 1978 sind zahlreiche weitere Aufbauarbeiten geleistet worden, von denen nur die wichtigsten angeführt seien: Erweiterung der Trinkwasserversorgungsleitung im Bereich der Angersiedlung, Bau einer Simultan-Teichkläranlage im Bereich des Hartberger Gmooses, Müllentsorgung ab 1978 zur regionalen Mülldeponie Tiefenbach, Umbau des Kirchplatzes 1981, Ankauf der Paar'schen Liegenschaften mit dem Schloß im Jahr 1981, Zubau zur Musikschule 1979, Kinderspielplatz in der Augasse 1981, Errichtung des Bundesschulzentrums mit 5 Schultypen 1983, Errichtung der Hartberghalle 1984, Bürogebäude für die Stadtwerke 1984, Errichtung eines Fernwärmeheizwerkes etc. Seit 1978 wurden 121 Einfamilienwohnhäuser, 9 Zweifamilienwohnhäuser und 3 Mehrfamilienwohnhäuser mit insgesamt 40 Wohnungen errichtet. Im Herbst 1988 wurde das Hartberger Museum im Steinpeißhaus eröffnet.
(134) POSCH, a. a. O., S. 303.
(135) F. HUBER, Eine Gemeinde baut auf, in: FS. 850 Jahre H., 1987, S. 41 ff.
Von größeren Betrieben seien genannt: Das Gartenzentrum Baumschule Bayer (50 Beschäftigte), die Teppichbodenfabrik Durmont (217), die Sparkasse Hartberg (75), der Stahlbau Grabner (96), Gummi-Kreisel (über 80), der Baubetrieb Singer u. Kammel (ca. 80), das Städtische Ziegelwerk Hartberg (88), Triumph International (578).
Während sich die Stadt bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges den damaligen Verhältnissen angemessen entwickelte (Einwohner 1869: 1.412, 1939: 2.860), nahm die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg eine rasche Aufwärtsentwicklung (1951: 3.610, 1961: 3.629, 1971: 5.325, nach dem mit 1. 1. 1969 die Gemeinden Eggendorf-Point, Habersdorf, Ring und Safenau mit der Stadtgemeinde vereinigt worden waren). Die Stadt hatte 1981 6.046 Einwohner.
Fritz Posch
Anmerkungen
(1) F. POSCH, Siedlungsgeschichte d. Oststeiermark. (MIÖG Erg. Bd. 13/4, 1941) S. 385 f. – F. HERITSCH, Geologie d. Stmk., 1921, S. 217. – W. BRANDL, Zur Geomorphologie d. Masenberggebirgsstockes am Nordostsporn d. Alpen, in: Mitt. d. Naturwiss. Vereines f. Stmk. 70 (1933) S. 5 ff. – DERS., Die tertiären Ablagerungen am Saume d. H.er Gebirgsspornes, in: Jb. d. Geolog. Bundesanstalt 81 (1931) S. 383 ff. – DERS., Hydrogeologische Studien zum Gebiet d. Ringkogels bei H., in: Beitr. zur Hydrogeologie d. Stmk. 3 (1950) S. 21 ff. – Weitere einschlägige Werke von BRANDL zitiert bei POSCH, Geschichte d. Verwaltungsbezirkes H. 1/I, 1978, S. 484.
(2) R. PITTIONI, Die prähistor. Funde im polit. Bezirk H. in Stmk., in: Wiener prähistor. Zs. 15 (1918) S. 102 ff. – H. HOCHHOLZER, Raabgau, Wechselgau und Roseggerheimat, in: Der Wegweiser 1, Folge 7 (1935).
(3) W. SCHMID, Ostnorische Kultur, in: BII. Hk. 8 (1930) S. 79 ff. – W. MODRIJAN, Zur Problematik d. „ostnorischen Kultur”, in: Beitr. zur Erforschung d. Vergangenheit u. Kulturgeschichte d. Menschheit 1958 (1959) S. 65 ff.
(4) M. GRUBINGER, Forschungen in der Umgebung von H., in: Jahreshefte d. Österr. archäolog. lnst. in Wien 19 (1935) S. 259 ff. – MODRIJAN, Landesarchäologie im Bezirk H., in: BII. Hk. 50 (1976) S. 58 ff.
(5) POSCH, Siedlungsgeschichte, wie Anm. 1, S. 387 ff. – O. MENGHIN, Zur Kenntnis der frühkaiserzeitl. Hügelgräber im norisch-pannonischen Grenzgebiet, in: FS. zum 70. Geburtstage Oswald Redlichs (beigebunden dem Jb. f. LKNÖ 21, 1928) S. 30 ff. – PITTIONI, wie Anm. 2, S. 388. – GRUBINGER, wie vorige Anm., S. 385. – J. OFFENBERGER, Steiermark, H., in: FÖ 12 (1973) S. 152 ff. – MODRIJAN, Die Ausgrabungen in d. Stadtpfarr- und Dekanatskirche hl. Martin in H. Neue Ausgrabungen in d. Stmk. (Schild von Steier. Kleine Schriften 14, 1973) S. 57f.
(6) MODRIJAN, Aus der Ur- und Frühgeschichte d. Stmk., in: Die Stmk. Land – Leute – Leistung, 2. Aufl. 1971, S. 287 ff. – GRUBINGER, wie Anm. 4, S. 239 ff. – MODRIJAN, Der römische Landsitz von Löffelbach. (Schild von Steier. Kleine Schriften 3, 3. Aufl. 1971).
(7) POSCH, Der Landesausbau Österreichs im Früh- und Hochmittelalter, in: Siedlungs- und Bevölkerungsgeschichte Österreichs. (Schriften d. Inst. f. Österreichkunde 2, 1974) S. 75 ff.
(8) POSCH, Die geschichtlichen Grundlagen d. österr. Volkstums, in: Veröff. d. Verbandes österr. Geschichtsvereine 18 (1970) S. 14 ff.
(9) POSCH, Landesausbau, wie Anm. 7, S. 80 ff.
(10) POSCH, Zur Lokalisierung des in der Urkunde von 860 genannten Salzburger Besitzes, in: Mitt. Ges. f. Salzbg. LK 101 (1961) S. 243 ff. – DERS., Probleme der steir. Frühgeschichte, in: ZHVSt 39 (1948) S. 43 ff. – DERS., Der Besitz ad Sabnizam des Erzbistums Salzburg, in: ZHVSt 47 (1956) S. 75 ff.
(11) POSCH, Der Rodungsblock der 100 Huben zwischen Masenberg und Wechsel, in: ZHVSt 49 (1958) S. 83 ff.
(12) POSCH, Die Lage des karolingischen „Wisitindorf”, in: ZHVSt 45 (1954) S. 169 ff.
(13) G. PFERSCHY, Über den karolingischen Namen des Wechsels, Vütöm – Witanesperc, in: BII. Hk. 37 (1963) S. 102 ff.
(14) POSCH, Siedlungsgeschichte, wie Anm. 1, S. 399.
(15) POSCH, Landesausbau, wie Anm. 7, S. 75 ff. – DERS., Die deutsch-ungarische Grenzentwicklung im 10. und 11 . Jh. auf dem Boden d. heutigen Stmk., in: Südostforschungen 22 (1963) S. 126 ff.
(16) H. PIRCHEGGER, Geschichte d. Stmk. Bd. 1, 2. Aufl. 1936, S. 135.
(17) POSCH, Siedlungsgeschichte, wie Anm. 1, S. 409 ff.
(18) POSCH, a. a. O., S. 413 ff.
(19) M. SCHAFFLER, Der Stadtturm von H., in: Osterr. Zs. f. Kunst- und Denkmalpflege 9 (1955) S. 131 ff.
(20) J. WEIGL, Geschichte d. Pfarre H. Manuskript im StLA, 1954/55. – J. SIMMLER, Die Geschichte d. Stadt, d. Pfarre und d. Bezirkes H., 1914, S. 369 f.
(21) POSCH, Verwaltungsbezirk, wie Anm. 1, S. 51.
(22) OFFENBERGER, wie Anm. 5, S. 152 ff.
(23) POSCH, Die Anfänge des steirischen Städtewesens, in: ZHVSt 59 (1968) S. 3 ff. – DERS., Die mehrstufigen Stadt- und Marktanlagen der Steiermark im Mittelalter und ihre Bedeutung für die Siedlungsgeschichte, in: MIÖG 78 (1970) S. 274 ff. – DERS., Die Schenkungen an das Kloster Rein in und um H. vom 12. bis 14. Jh., in: FS. Julius Franz Schütz, 1954, S. 427 ff.
(24) POSCH, Siedlungsgeschichte, wie Anm. 1, S. 428 ff. – DERS., 800 Jahre Pfarre H., in: Pfarrblatt H. Festausgabe zur 800-Jahrfeier, 1958, S. 3 ff. – DERS., Mehrstufige Anlagen, wie vorige Anm., S. 280 ff.
(25) POSCH, Verwaltungsbezirk, wie Anm. 1, S. 54 ff. und 84 f. – DERS., Siedlungsgeschichte, S. 642 ff. – S. WALTER, Die Fresken im H.er Karner, in: ZHVSt 69 (1978) S. 185 ff. und in: ZHVSt 70 (1979) S. 143 ff.
(26) StUB Bd. 1, bearb. v. J. ZAHN, 1875, Nr. 401/631 und Bd. 2, bearb. v. J. v. ZAHN, 1879, Nr. 13.
(27) Burgenländisches Urkundenbuch Bd. 1, 1955, Nr. 405.
(28) Regesten des Herzogtums Stmk. Bd. l/ 1, bearb. v. A. REDIK, 1976, Nr. 207.
(29) Ebda., Nr. 896.
(30) Ebda., Nr. 1171.
(31) J. CHMEL, Geschichte Kaiser Friedrichs IV. und seines Sohnes Maximilian. Bd. 1, S. 236.
(32) POSCH, Verwaltungsbezirk, wie Anm. 1, S. 106.
(33) POSCH, a. a. O., S. 108.
(34) HHStA, Allgem. Urk., 1491 Juli 5, 1494 Juni 13.
(35) StUB Bd. 2, Nr. 226.
(36) StUB Bd. 2, Nr. 379.
(37) SIMMLER, wie Anm. 20, S. 144 ff. – A. KERNBAUER – F. HUBER, 700 Jahre civitas Hartberg. Quellen und Beiträge zur Stadtgeschichte, 2. Aufl. 1987. – Die landesfürstl. Gesamturbare d. Stmk. aus dem Mittelalter, hg. v. A. DOPSCH, (Österr. Urb. I/ 2, 1910) S. 58.
(38) PIRCHEGGER, Eine Besteuerung der Seckauer Pfarren im 15. Jh., in: ZHVSt 10 (1912) S. 108 ff.
(39) Jakob Unrest, Österreichische Chronik, hg. v. H. GROSSMANN. MGH SS rer. Germ. N. S. XI, 1957, S. 23 f.
(40) CHMEL, Regesten Kaiser Friedrichs III., 1859, Nr. 7068. – StLA Urk. Nr. 7327 b.
(41) G. NEUMAN, Johannes Osthusen, ein Lübecker Syndikus und Domherr in der 2. Hälfte des 15. Jhs., in: Zs. d. Vereins f. Lübecker Geschichte u. Altertumskunde 56 (1976) S. 34 f.
(42) StLA Urk. Nr. 7634 c und 7887.
(43) Vgl. dazu die Urkunde Engelharts von der Haid von 1497 bei J. v. ZAHN, Styriaca aus dem K. K. Statthaltereiarchiv Innsbruck, in: Beiträge zur Kunde steiermärkischer Geschichtsquellen 15 (1878) S. 12.
(44) POSCH, Verwaltungsbezirk, wie Anm. 1, S. 53 und 71.
(45) SIMMLER, wie Anm. 20, S. 176.
(46) WEIGL, wie Anm. 20, S. 515.
(47) WEIGL, a. a. O., S. 321 ff.
(48) R. KOHLBACH, Steirische Baumeister, 1961, S. 314.
(49) WEIGL, wie Anm. 20, S. 329.
(50) WEIGL, a. a. O., S. 330. – SCHAFFLER, wie Anm. 19, S. 131 ff.
(51) WEIGL, a. a. O., S. 343.
(52) POSCH, Verwaltungsbezirk, wie Anm. 1, S. 747.
(53) StUB Bd. 2, Nr. 118 und 402.
(54) POSCH, Verwaltungsbezirk, wie Anm. 1, S. 51.
(55) POSCH, Aus der Geschichte des Stadtpfarrhofes H., in: BII. Hk. 59 (1985) S. 87 ff.
(56) SIMMLER, wie Anm. 20, S. 303 ff.
(57) POSCH, Verwaltungsbezirk, wie Anm. 1, S. 747 f. und 793.
(58) Siehe schon oben Anm. 25.
(59) P. KRENN, Bau- und Kunstdenkmäler H. und Umgebung, in: FS. 850 Jahre H., 1987, S. 2 ff. – DERS., Die Oststeiermark. (Österr. Kunstmonographie 11, 1981) S. 154 ff. – WALTER, Fresken, in: ZHVSt 69 (1978) S. 185 ff.
(60) WEIGL, wie Anm. 20, S. 25.
(61) WEIGL, a. a. O., S. 51.
(62) WEIGL, a. a. O., S. 286.
(63) WEIGL, a. a. O., S. 389.
(64) WEIGL, a. a. O., S. 55.
(65) WEIGL, a. a. O., S. 75.
(66) WEIGL, a. a. O., S. 225 f., 375 ff. und 42.
(67) WEIGL, a. a. O., S. 43.
(68) WEIGL, a. a. O., S. 308.
(69) WEIGL, a. a. O., S. 318 und 362.
(70) WEIGL, a. a. O., S. 317. – KRENN, Bau- und Kunstdenkmäler, wie Anm. 59.
(71) POSCH, 800 Jahre Pfarre H., wie Anm. 24. – DERS., Chronik der Stadtpfarrer von H. 1978.
(72) Urkunde im Ordinariatsarchiv Pfarre H.
(73) Ordinariatsarchiv Pfarre H., Benefizium Lebing V/4.
(74) WEIGL, wie Anm. 20, S. 338.
(75) WEIGL, a. a. O., S. 456.
(76) SIMMLER, wie Anm. 20, S. 91 ff. – H. OSPRIAN, 300 Jahre Kapuziner in H., in: FS. 800 Jahre Pfarre H., 1958, S. 45 ff.
(77) F. BISCHOFF, Urkunden-Regesten, in: Beiträge zur Kunde steiermärkischer Geschichtsquellen 13 (1876).
(78) StLA Gültschätzungen Bd. 5 fol. 78, Nr. 45 und fol. 155 ff.
(79) StLA Stockurbare 31/76.
(80) StLA Miszellen, Sch. 176.
(81) WEIGL, wie Anm. 20, S. 67. – KRENN, wie Anm. 59, S. 2. – KRENN, Oststeiermark, wie Anm. 59, S. 162.
(82) StLA Hofkammer 1606-I-107.
(83) Abschrift im Urbar von 1652, Schloßarchiv H., StLA Stadtarchiv H., Sch. 1, Heft 3.
(84) Schloßarchiv H., Buchreihe Nr. 11 (heute verloren).
(85) Original im Staatsarchiv Prag, Abschrift im Schloßarchiv H. und im Kopialbuch d. Pfarre H.; weiter StLA, Stadtarchiv H. 1/4.
(86) POSCH, Schenkungen, wie Anm. 23, S. 435.
(87) WEIGL, wie Anm. 20, S. 510 f.
(88) SIMMLER, wie Anm. 20, S. 155 ff.
(89) SIMMLER. a. a. O., S. 129 f.
(90) Beigeheftet im Stockurbar H. von 1582, Fasz. 31 Nr. 77 im StLA.
(91) StLA, Stadtarchiv H., Sch. 1/5.
(92) StLA, Stadtarchiv H., Sch. 1/ 6.
(93) WEIGL, wie Anm. 20, S. 266. – SIMMLER, wie Anm. 20, S. 133.
(94) StLA, Hofkammer 1681-VI-44.
(95) SIMMLER, a. a. O., S. 130 ff.
(96) SIMMLER, a. a. O., S. 138 ff.
(97) Mitteilung des Bürgermeisters LIND von H.
(98) StLA, StUB, Regesten des Herzogtums Steiermark, WEIGL und SIMMLER.
(99) WEIGL, wie Anm. 20, S. 53.
(100) StLA, Gültschätzung Dietrichstein Bd. 5 Nr. 45, fol. 155 ff.
(101) StLA, Stadtarchiv H., Sch. 81 Nr. 861.
(102) StLA, Rauchfanganschlag 1640, Viertel Vorau Nr. 6.
(103) StLA, Grundbuch AR Nr. 1133.
(104) SIMMLER, wie Anm. 20, S. 465, 451 und 458.
(105) POSCH, Verwaltungsbezirk, wie Anm. 1, S. 111.
(106) POSCH, a. a. O., S. 121. – Ordinariatsarchiv Pfarre H. V/4.
(107) POSCH, a. a. O., S. 145.
(108) SIMMLER, wie Anm. 20, S. 176.
(109) POSCH, Verwaltungsbezirk, wie Anm. 1, S. 147.
(110) POSCH, a. a. O., S. 160 ff.
(111) POSCH, a. a. O., S. 171 ff.
(112) POSCH, a. a. O., S. 187 ff.
(113) POSCH, a. a. O., S. 206 ff.
(114) POSCH, a. a. O., S. 341 ff.
(115) POSCH, Geschichte des Verwaltungsbezirkes H. 1/II, 1989.
(116) POSCH, a. a. O., S. 110.
(117) SIMMLER, wie Anm. 20, S. 223, 511 und 532 ff.
(118) SIMMLER, a. a. O., S. 239 ff.
(119) WEIGL, wie Anm. 20, S. 255.
(120) SIMMLER, a. a. O., S. 240 und 455.
(121) WEIGL, a. a. O., S. 255.
(122) SIMMLER, a. a. O., S. 16 f. und 458.
(123) SIMMLER, a. a. O., S. 223 und 448.
(124) SIMMLER, a. a. O., S. 452 f.
(125) StLA, Theresianischer Kataster, Grazer Kreis Nr. 267.
(126) SIMMLER, a. a. O., S. 452.
(127) POSCH, Schenkungen, wie Anm. 23, S. 427 ff.
(128) SIMMLER, a. a. O., S. 413.
(129) SIMMLER, a. a. O., S. 341.
(130) WEIGL, a. a. O., S. 469.
(131) SIMMLER, a. a. O., S. 772.
(132) SIMMLER, a. a. O., S. 755 ff.
(133) POSCH, Verwaltungsbezirk 1/ II, wie Anm. 115, S. 260 ff.
(134) POSCH, a. a. O., S. 303.
(135) F. HUBER, Eine Gemeinde baut auf, in: FS. 850 Jahre H., 1987, S. 41 ff.

 

 

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