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Topographie und Frühgeschichte
Die Stadt Eggenburg erstreckt sich auf einer Terrasse in 329 m Seehöhe im Grenzbereich zwischen Moravikum und Moldanubikum. Bei dem lössüberdeckten Grundgebirge handelt es sich um granitisches Gestein der böhmischen Masse, wobei sich die Stadt auf den abgeflachten Resten der variskischen Gebirgsbildung befindet, woraus sich die geringen Reliefunterschiede erklären. Die Meeresfluten des Miozäns lieferten im Anschluss die Ablagerungen für eine Kalksandsteinschicht, die sich für die Eggenburger Wirtschaft als nicht unbedeutend erweisen sollte. Die Bodenverhältnisse und ein günstiges Klima ermöglichen eine intensive agrarische Nutzung des Umlandes. In diesem Übergangsgebiet vom Wald- zum Weinviertel spielte der Weinbau von der Frühzeit an eine wichtige Rolle, während hingegen die für das Waldviertel so typische Holzwirtschaft aufgrund der in diesem Gebiet vorherrschenden großen Trockenheit von eher geringerer Bedeutung war. (1)
(1) HEINRICH REINHART, Geschichte und Gegenwart der Stadt Eggenburg. Festschrift zur 700 Jahr-Feier, Eggenburg 1977, unpaginiert [7f.]. HANNES STEKL – FRIEDREIKE GOLDMANN, Eggenburg, in: Die Städte Niederösterreichs, Bd. 1, hg. v. OTHMAR PICKL, Wien 1988 (Österreichisches Städtebuch 4/1), 197–213, hier 197. Die Bedeutung der miozänischen Schichten in der Eggenburger Gegend kam hauptsächlich beim Bau der Franz-Josephs-Bahn zu Tage, als Johann Krahuletz archäologische Untersuchungen anstellte und dabei eine Reihe von Funden -u. a. spektakuläre Tierfunde – machte.
Vorläufersiedlungen lassen sich aufgrund von Funden neolithischen Steingeräts und Keramikbruchstücken belegen, deren genaue Fundstellen allerdings nicht mehr rekonstruierbar sind. Erwähnt sind Fundstellen beim Arnbrucker Teich nördlich der Stadt, beim Bahnhof, auf dem Kremserberg, auf dem Glacis, auf dem Kalvarien- sowie dem Schlossberg, auf dem Lateinfeld und im Schmidatal. In der ehemaligen Ziegelei wurde eine Siedlungsgrube mit Hüttenlehm, Holzkohle, Silices, Knochenpfriemen und Keramik freigelegt. Ähnliche Siedlungsreste wurden auch in den Fluren Scheiben und Kremserfeld gefunden. Die Körperbestattung eines Mannes mit Beil und Handspitze wurde in der Kremser Straße gefunden. Funde bronzezeitlicher Siedlungsreste kamen in der Gartenstadt zutage und Körpergräber auf dem Lettenfeld, dem Schmidafeld sowie dem Gebiet der ehemaligen Militärbaracke und der Erziehungsanstalt sowie dem Kremserberg. Darüber hinaus entstammen Einzelfunde der Urnenfelderzeit und der Hallstattzeit. Die Ausgrabungen des Karners in den Jahren 1974 bis 1976 ergaben vereinzelte bronze- und hallstattzeitliche Funde sowie Funde aus dem Frühmittelalter. Archäologische Untersuchungen in den Jahren 1997/98 im Bereich des Hauptplatzes erbrachten Funde im Südwestbereich des Grätzls (Horner Straße/Winterzeile), wobei urnenfelderzeitliche kreisförmige Gruben und Erdkeller zutage traten. Im Norden und Westen des Grätzls konnten Reste von insgesamt 17 spätmittelalterlichen Kuppelöfen freigelegt werden, die mit Gefäßscherben und Ofenkacheln des 14. und 15. Jahrhunderts verfüllt waren. Diese Backöfen standen relativ gleichzeitig und vermutlich nur für kurze Zeit in Verwendung, was darauf schließen lässt, dass sich eine größere Personengruppe in der Stadt befand, die über die übliche zu versorgende Bevölkerung hinaus reichte. Eine mittelalterliche Bebauung konnte in diesem Bereich jedoch nicht festgestellt werden. (2)
(2) JOHANNES M. TUZAR, Archäologische Untersuchungen in der Stadt Eggenburg in den Jahren 1997 und 1998, in: Fundberichte aus Österreich 37 (1998), 259–262, hier 261; NIKOLAUS HOFER, Archäologische Untersuchungen am Hauptplatz in Eggenburg, in: Fundberichte aus Österreich 34 (1995), 373–376, hier 373 ff.; ULRIKE WIETZKA – WOLFGANG WURZER, KG Eggenburg, in: Fundberichte aus Österreich 38 (1999), 16f.; STEKL- GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 197f.; JOHANNES M. TUZAR – ULRIKE PIETZKA, Neue archäologische Ausgrabungen auf dem Hauptplatz von Eggenburg, in: Unsere Heimat 71 (2000), 35–38; GUSTAV MELZER, Die Ausgrabung des verschollenen Karners in Eggenburg, NÖ, in: Fundberichte aus Österreich 17 (1979), 141–153, hier 145–149.
Stadtentstehung – Stadtbefestigung – Stadtentwicklung
Die Entstehung bzw. Erstnennung der Stadt geht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Als Siedlung dürfte sie jedoch bereits im 12. Jahrhundert städtischen Charakter entwickelt haben. Schon davor war vermutlich noch im 11. Jahrhundert nahe eines Windischen Dorfes (1111 Windisscendorf) eine Kirchen- und Burgsiedlung entstanden, die im 12. Jahrhundert zu einer planmäßigen Burgstadt ausgebaut wurde. Es dürfte sich dabei um das Gebiet jener dreißig Königshufen nahe Grafenberg gehandelt haben, die der Babenberger Markgraf Adalbert 1051 von Heinrich III. erhalten hatte. (3) Der Name der Stadt weist auf den ursprünglichen Gründer der befestigten Siedlung hin, wobei ein urkundlich nicht näher bekannter Egino namengebend gewesen sein dürfte. Als erstmalige Nennungen finden sich um 1125 Egenburch, um 1130 Egenburc, Eginpurch, um 1140 Egenenburch, 1157 Eginburch, 1160/70 de Egenburc, 1311 Egnburga und im 14. Jahrhundert Egenburg. Erstmalige Stadtbenennungen erfolgten 1180 (ius forense), 1277 (oppidum), 1280 (cives) und 1313 (civitas). 1277 wurde Eggenburg zur landesfürstlichen Stadt. (4)
(3) LUDWIG BRUNNER, Eggenburg. Geschichte einer niederösterreichischen Stadt, Bd. 1, Eggenburg 1933, 39. Dabei ist die Rede von der Gegend um Grafenberg. REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [16]; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 198.
(4) REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [16 ff.]; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 197f.
Das Gebiet der ursprünglichen Besiedlung lag im Westen der heutigen Stadt, um die Pfarrkirche St. Stephan und umfasste etwa den Bereich bis zur späteren Stadtmauer im Norden, der Judengasse im Osten sowie der Burg- und Schlossgasse im Süden. Die Pfarrkirche – wie der Pfarrhof ursprünglich vermutlich ein Holzbau – dürfte bereits um 1120 entstanden sein, und von ihr aus dürfte der Ausbau der Siedlung um den Friedhof erfolgt sein. Mit der Burg im Westen, auf einem Sporn in der Schmidaschlinge errichtet, entstand im Anschluss seit etwa der Mitte des 12. Jahrhunderts ausgehend vom Westen um einen angerförmigen Dreieckplatz die planmäßige Burgsiedlung. Im 12. Jahrhundert hatte die Stadt höchstens bis zum heutigen Grätzl gereicht, denn der östlich davon liegende Münichhof befand sich ursprünglich extra muros, wie noch 1291 erwähnt wird. Dies lässt auch auf eine Anlage aus Erdwällen und hölzernem Pfahlwerk als erste Stadtmauer schließen. Der Anger, nördlich und südlich von der Eggen- bzw. der Rathausstraße begrenzt, wurde vermutlich noch im 13. Jahrhundert im östlichen Teil überbaut und zeitgleich im westlichen Bereich zu einem nahezu quadratischen Platz reguliert. Darin dürfte die rückläufige Handelstätigkeit in der Stadt zum Ausdruck kommen, da anscheinend ein derart großer Platz, der ursprünglich sicherlich als Marktplatz diente, nicht mehr benötigt wurde. Allerdings dürfte dennoch ein gewisser Raumbedarf bestanden haben, was eben zur Überbauung führte. Die Überbauung mit dem so genannten Grätzl im südlichen Bereich erfolgte hingegen erst im 16. Jahrhundert. (5)
(5) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 199; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 40f., 77. Die Vermutung Brunners, der Platz sei derart groß gewesen, um möglichst vielen Untertanen aus dem Umland Unterschlupf zu gewähren, muss dahingestellt bleiben. Ebd., 70.
Ein von 1363 stammender Siegelabdruck zeigt im Vordergrund einen zinnenbekrönten zweistöckigen Turm mit Spitzdach und dahinter die Längsseite einer Kirche mit zwei Türmen, wobei es sich vermutlich um die Pfarrkirche und den Karner handelte, sowie die Umschrift: SIGILLVM. CIVIVM. DE. EGENBURG. Den österreichischen Bindenschild weist ein 1426 verwendetes Sekretsiegel mit einer Umschrift in Minuskeln: secretvm. civivm. egenburge auf, während die offizielle Wappenbeschreibung lautet: „In grünem Feld auf braunem schwebendem Felsboden die Pfarrkirche in Silber”. (6)
(6) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 53; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 206f.
Das Eggenburger Befestigungssystem setzte sich aus mehreren Bestandteilen zusammen, von denen die Mehrzahl noch vorhanden ist. Der Stadtmauer mit Türmen und Toren war ein Zwinger mit Zwingermauer und -türmen sowie ein Graben vorgelagert. Letzteren begrenzte eine äußere Grabenböschung, die so genannte Konterescarpe sowie ein wiederum vor dieser liegender Teichgürtel. Den ältesten Teil der Stadtbefestigung stellt die Stadtburg dar, deren Kernbereich mit der polygonalen Ringmauer an der Ost- und Südseite in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts entstand. Der Bergfried an der östlichen Ringmauer sowie der Palas im Norden dürften um 1200 errichtet worden sein, während in einer dritten Bauphase die Burg in die Stadtmauer integriert wurde. Dies erfolgte vermutlich bei Errichtung derselben im 14. Jahrhundert. Die Zwingermauer im Süden dürfte ebenfalls aus dieser Zeit stammen, wobei diese bei der Burg mehrmals erhöht und im 15. Jahrhundert der Bering der Burganlage erneuert wurde. (7)
(7) GERHARD REICHHALTER – KARIN KÜHTREIBER – THOMAS KÜHTREIBER, Burgen. Waldviertel und Wachau, St. Pölten 2001, 92 ff.; NIKOLAUS HOFER, Bauarchäologische Bestandsaufnahme der Stadtbefestigung von Eggenburg, Niederösterreich, in: Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich 18 (2002), 45–53, hier 48 ff.
Die Stadtmauer verfügte über drei Tortürme, wobei das Lederertor im Südwesten der Stadt die Horner Straße, das Kremsertor im Süden die Kremser Straße sowie das Egentor im Norden die Straße nach Pulkau sicherte. Sowohl das Lederer- als auch das Kremsertor hatten ein Vortor an der Außenseite der Stadtmauer vorgesetzt. (8) Abgesehen von diesen Tortürmen war die Mauer mit sechs weiteren Türmen befestigt, dem Bad- und dem Reckturm im Süden, dem Holturm an der Südostecke, dem „Turndl” im Osten, das der Sicherung der Wasserleitung diente, dem Wahrsagerturm im Norden sowie dem Kanzlerturm an der Nordwestecke. Darüber hinaus verfügte auch die Zwingermauer, die jedoch nicht die gesamte Stadtmauer umfasste, über einige Verteidigungstürme. Dies waren ein Turm südlich der Burg, einer östlich des Redemptoristenklosters, der heutige Friedensturm, sowie zwei weitere Türme an der nördlichen Seite der Zwingermauer, die sich zwischen dem Egentor und dem späteren Neutor befanden.
(8) Vgl. dazu die Stadtansicht von 1746, in: LUDWIG BRUNNER, Eggenburg. Geschichte einer niederösterreichischen Stadt, Bd. 2, Eggenburg 1939, 313.
Die bauarchäologische Bestandsaufnahme des Jahres 2000 ergab, dass die Stadtmauer in relativ kurzer Zeit in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts errichtet wurde. Die Mauerstärke betrug etwa zwei Meter, die Höhe inklusive der Zinnen sechs bis acht Meter. Hinter den Zinnen verlief ein durchgehender Wehrgang, der über mindestens vier an den Mauerinnenseiten gelegene Treppen erreichbar war. Eine so genannte Laufgasse, ein unverbauter Geländestreifen, trennte die angrenzenden Häuser von der Mauer. (9) Gleichzeitig mit der Mauer wurde nur der südwestliche Reckturm errichtet, während die drei großen Wehrtürme – Holturm, Wahrsagerturm und Kanzlerturm – einer späteren Bauphase entstammen. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Bedeutung des Wahrsagerturmes, da er zusätzlich mit Kamin und Aborterker ausgestattet war, was auf eine permanente Behausung, vermutlich des Türmers, schließen lässt. Der Badturm oder Turm beim Bad wurde hingegen erst 1465 errichtet, um das Mahlwerk der innerstädtischen Mühle darin unterzubringen. Durch die Errichtung der Stadtmauer wurden die bis dahin extra muros gelegenen vorstädtischen Siedlungen nun in das Stadtgebiet miteinbezogen. Etwa Mitte des 14. Jahrhunderts war der Mauerbau abgeschlossen, allerdings umfasste er weder die Burg noch die Kirche, die erst in der nächsten Bauphase miteinbezogen wurden. Der weitere Ausbau der Befestigungsanlagen geschah etwa um die Mitte des 15. Jahrhunderts und stand mit den erfolglosen Belagerungen durch die Hussiten in den Jahren 1428/29 in Zusammenhang. (10) Stammt die – vom Zwinger aus gemessen – etwa zwei Meter hohe Zwingermauer noch aus dem Zeitraum kurz nach dem Stadtmauerbau, also etwa um die Mitte bzw. aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, so entstanden auch hier die vier Türme an Ost- und Nordseite, mit Ausnahme des nahe an der Stadtburg gelegenen rechteckigen Turmes, später, vermutlich etwa zeitgleich mit den anderen Mauertürmen. Der Mauerbeschluss zwischen Kirche und Burg erfolgte hingegen erst 1675 auf Betreiben der Jesuiten, die damals die Herrschaft Eggenburg inne hatten. An Teilen der Nord- und an der Süd- und Ostseite der Befestigung war dem Zwinger ein breiter Sohlgraben vorgelagert, der mit einer Konterescarpe befestigt war. Beide sind an der Süd- und Ostseite noch gut erhalten. (11) Vom Teichgürtel, dem äußersten Teil der Befestigungsanlage, ist heute nur mehr ein Teil des ehemaligen Egenteiches, der heutige Stadtteich, erhalten geblieben. Bereits im 14. Jahrhundert existierte unterhalb der Burg der Haus- oder Schlossteich im Westen und vermutlich vor 1423 der Pfarrerteich im Nordosten. Nach den Hussitenbelagerungen genehmigte Herzog Albrecht V. 1429, die Befestigungsanlagen auszubauen und an den neuralgischen Stellen Teiche anzulegen. Daraufhin entstanden zuerst um 1429 der von der kleinen Schmida gespeiste Ledererteich (12) im Südwesten und 1430 nach Errichtung eines Dammes beim Egentor der nach dem Tor benannte Egenteich, der vom Schmidabach gespeist wurde, gefolgt von den drei Klaffer-Teichen (13) 1437 im Osten und 1474 dem Kanzler- oder Pfarrteich im Westen. 1533 wurde mit dem Neuen Teich der Gürtel geschlossen. Nicht bekannt ist die Anlage des Sauteiches, der südlich zwischen Stadtmauer und Ledererteich lag, doch auch er wurde erstmals 1378 erwähnt. In der Folge entstand ein reger Mühlenbetrieb an den Überläufen zwischen den Teichen. (14) Etwa zeitgleich mit dem Neuen Teich entstand der Richtung Engelsdorf gelegene und vom Lateinbach gespeiste Arnbruckerteich, der 1531 vergrößert wurde, und 1527 der größte von allen, der Schmidateich. Dieser lag etwa in der Mitte zwischen Roggendorf und Stoizendorf am nordöstlichen Ende des Schmidafeldes. Die Errichtung der letzten Teiche diente jedoch weniger den Verteidigungszwecken als vielmehr dazu, die mittlerweile intensiv betriebene Teichwirtschaft zu för dern. Dementsprechend war bereits 1462 der öde gelegene Schlossteich reaktiviert worden. (15) Dennoch war auch die Teichbewirtschaftung im Laufe der Zeit rückläufig, denn im 18. Jahrhundert sind nur mehr der Arnbrucker-, der Egen- und der Schmidateich genannt, wobei die Größe des letzteren 1795 mit 40 Joch angegeben wurde. (16) In den Achtzigerjahren des 18. Jahrhunderts wurde der Arnbruckerteich aufgelassen und 1798 barst der Damm des Schmidateiches, wodurch sogar einige Häuser in Gauderndorf beschädigt wurden. Der Teich verödete daraufhin. Der Lederer-, Kanzler- und Arnbruckerteich wurden hingegen seit ihrer Verödung noch für die Heumahd weiter verwendet. (17)
(9) HOFER, Bestandsaufnahme (wie Anm. 7), 46.
(10) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 83; HOFER, Bestandsaufnahme (wie Anm. 7), 46f.; NIKOLAUS HOFER, Bauarchäologische Bestandsaufnahme der Stadtbefestigung von Eggenburg, Niederösterreich, in: Fundberichte aus Österreich 41 (2002), 229–264, hier 255. Zu den Türmen merkt Hofer an, dass die bei ADALBERT KLAAR, Baualterpläne österreichischer Städte, 3. Lieferung, Teil 3, Wien 1976, vermerkten Jahreszahlen 1430 für den Kanzler- und 1437 für den Holturm nicht belegbar sind. Ebd., 258.
(11) HOFER, Bestandsaufnahme (wie Anm. 7), 48; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 112, 141.
(12) Hier befand sich angeblich das vormalige Spital extra muros. Vgl. BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 163.
(13) Der nördlichste der drei Teiche dürfte sich in etwa im Bereich des Lindenhofes, der südlichste auf Höhe des Holturmes befunden haben. BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 163f.
(14) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 79, 162 ff.; BURGHARD GASPAR, Die Teiche um die landesfürstliche Stadt Eggenburg, in: Eggenburger Gemeindenachrichten, Region Manhartsberg, Ausgabe 3, (1998), 34 ff.; TUZAR, Untersuchungen (wie Anm. 2), 260.
(15) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 50; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 187. Ebd., 164 – dort sollte später die Schießstätte liegen.
(16) ROSA HAUSTEINER, Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte der landesfürstlichen Stadt Eggenburg 1620–1750, Diss. Wien 1974, 76.
(17) HAUSTEINER, Beiträge (wie Anm. 16), 77.
In den Jahren 1542/43 erfolgten Ausbesserungsarbeiten an Kremser- und Egentor, wobei eine Umwandlung von offenen zu geschlossenen Tortürmen erfolgte. Das Lederertor war hingegen bereits Ende des 15. Jahrhunderts nach den ungarischen Angriffen und der Eroberung der Stadt unter Mathias Corvinus im Jahr 1485 erneuert worden. Nun versuchte man der Bedrohung durch die Türken vorzubeugen. Noch vor 1550 erhielt das Egentor als Anbau einen Pulverturm. Zur gleichen Zeit wurde auch der Bürgerturm in der Kremserstraße erneut ausgebaut und wohnbar gemacht, um den Türmer zu beherbergen. 1549 wurde eine Uhr angebracht. (18)
(18) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 93 ff. Der Turm warum 1300 vom damaligen Stadtrichter Heinrich der Gurrit, auch Gurrith geschrieben, ursprünglich als wehrfähiger Wohnturm errichtet und mehrmals umgebaut worden. BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 85.
Die Burgfriedsgrenze verlief im Norden und Osten entlang des Lateinbaches, im Westen entlang des Grabens von Roseneck gegen Norden sowie im Süden entlang der Terrainstufe nördlich der Barbarakapelle. (19) Insgesamt betrug der Burgfriedsbereich etwas mehr als 11 km2 und war mit Grenzsteinen markiert. (20)
(19) EMIL SCHNEID, Die Grenzsteine der alten landesfürstlichen Stadt Eggenburg, in: Unsere Heimat 27(1956), 105–121, hier 105.
(20) SCHNEID, Grenzsteine (wie Anm. 19), 107.
Die Stadt verdankte ihre mittelalterliche Blütezeit ihrer geographischen Situierung und dem damit im Zusammenhang stehenden Straßenzwang. Eggenburg war Teil des Verteidigungsgürtels im böhmischen Grenzgebiet, der sich über das nördliche Wald- und Weinviertel hinzog und erst mit der Eingliederung Böhmens ins habsburgische Reich rapide an Bedeutung verlor. Doch gerade die kriegerische Grenzsituation sollte sich lange Zeit negativ auf die Geschicke der Stadt auswirken, wie etwa die wiederholten Angriffe der Böhmen vom 12. bis zum 14. Jahrhundert immer wieder zeigten. Die Verleihung von landesfürstlichen Privilegien, die ab dem 13. Jahrhundert erfolgte, sicherte einerseits den rechtlichen Status der Stadt und regelte bzw. förderte andererseits ihre Wirtschaftskraft. Im August 1277 verlieh König Rudolf Eggenburg das Stadtrecht, wobei es mit den gleichen Rechten und Freiheiten wie das Wiener Vorbild bedacht wurde. (21) Die Bestätigung des Stadtrechts und der Privilegien erfolgte von 1313 bis 1822. Zeitgleich mit den Privilegien erhielt Eggenburg eine dreijährige Steuerbefreiung sowie eine dreijährige Erlaubnis zur Einhebung des Wagengeldes. Beides sollte der Bürgerschaft die Möglichkeit bieten, ihre Stadt weiter auszubauen und zu sichern. (22) 1301 wurde die Abhaltung von zwei Wochenmärkten zugestanden, jeweils montags und samstags, 1614 wurde der montägliche Getreidemarkt wegen geringen Erfolges auf Mittwoch verlegt. Der Samstagmarkt hingegen hielt sich nur bis nach dem Dreißigjährigen Krieg. (23) Die Privilegien wurden im Jahr 1340 um einen Jahrmarkt sowie der Verpflichtung zum Straßenzwang erweitert, beides vermutlich als Entschädigung für die Böhmeneinfälle. Der Jahrmarkt fand um den 3. August, St. Stephan im Schnitt, mit einer 14tägigen Freiung für alle Besucher statt. (24) Doch schon 1389 zeigten sich die bisherigen Privilegien als nicht ausreichend, um die Wirtschaftskraft der Stadt zu gewährleisten, denn Herzog Albrecht III. genehmigte dem Richter und Rat der Stadt, auch jene Besitzer von zinstragenden städtischen Häusern zu besteuern, die auf dem Land wohnten. Dabei ging es vor allem auch darum, Adelige bzw. Untertanen anderer Grundherrschaften zum Mittragen der Steuerlast heranzuziehen. 1393 folgte die Einhebung des Brunnenpfennigs zur Ausbesserung der Stadtmauer wie auch zur Errichtung eines Röhrenbrunnens.
(21) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 52f.; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 198.
(22) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 66.
(23) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 203; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 81f.
(24) HEINRICH KRETSCHMAYR, Archivalische Beiträge zur Geschichte der niederösterreichischen Städte und Märkte, II. Eggenburg, in: Blätter für Landeskunde von Niederösterreich NF 35 (1901), 132–166, hier 135f.
1406 war die Stadt dem Bündnis der ober- und niederösterreichischen Stände beigetreten, um die Herrschaftsrechte des unmündigen Albrecht V. zu sichern. 1411 wurde Albrecht V. zum mündigen Herrscher in Eggenburg ausgerufen. (25) Dies führte 1412 zu weiteren Handelsprivilegien, so wurde den Eggenburgern gestattet, Salz von Krems und Stein einzuführen, es niederzulegen und auch fremden Kaufleuten zu verkaufen. Darüber hinaus mussten sämtliche Besucher österreichischer Jahrmärkte, Fremde wie Einheimische, nach Ablauf der Marktzeit ihre Ware in Eggenburg anbieten. Auch wurde verboten, nach dem 11. November Wein in die Stadt zu führen. Eine Ausnahme bestand nur für jene Bürger, die bis dahin notgedrungener Weise ihren Wein nicht einführen konnten. (26) Zu Beginn der 1420er Jahre begannen die Einfälle der Hussiten im Wein- und Waldviertel, wobei Eggenburg 1422 zum Hauptsammelplatz des Landesaufgebotes wurde. Ende der 1420er Jahre wurde Eggenburg mehrmals belagert, konnte aber nicht eingenommen werden. Albrecht V. genehmigte daraufhin 1428 einen weiteren Jahrmarkt, um den Wiederaufbau nach den Hussitenkriegen zu erleichtern. (27) Dieser zweite Jahrmarkt zu Reminiscere, dem zweiten Fastensonntag, war mit den gleichen Rechten wie der erste versehen. Ein Jahr später kam die Erlaubnis hinzu, wegen der Befestigungskosten von jedem Eimer fremden Weines, der innerhalb des Burgfrieds verkauft wurde, zwei Pfennige, je einen von Käufer und Verkäufer, einzuheben. 1445 wurde der zweite Jahrmarkt von Reminiscere auf Laetare, den vierten Fastensonntag, verlegt, da er im Konkurrenzverhältnis zum Retzer Jahrmarkt gestanden war. (28) Im gleichen Jahr kam es zur erstmaligen Verpachtung des Stadt- und Landgerichts an drei Eggenburger Bürger. Doch gegen Ende des Jahrhunderts erschwerten die Angriffe unter Mathias Corvinus die Normalisierung der Situation. 1486 wurde Eggenburg belagert und musste sich ergeben, nachdem die Befestigung durch das Zufrieren der Teiche leichter anzugreifen war. Das Lederertor sowie ein Teil der Stadtmauer gerieten dabei unter Beschuss und wurden stark beschädigt. Die Besatzungszeit dauerte bis zu Corvinus' Tod 1490 an, die Lage in der Region beruhigte sich jedoch erst 1493. Eggenburg hatte unter der Besatzung stark gelitten und so kam es 1494 zur Überlassung der landesfürstlichen Ämter für 450 Pfund. (29) Noch 1514 wurde ein dritter Jahrmarkt für acht Tage nach St. Niklas bewilligt, der so genannte St. Lucia- oder Adventmarkt. Im gleichen Jahr erhielt Eggenburg auch ein Privileg zum Bierbrauen, allerdings war das Brauen von Bier in guten Weinjahren verboten. Die Bedeutung der Eggenburger Märkte bzw. des Getreidehandels zeigte sich u. a. in einem eigenen Hohlmaß, dem Eggenburger Metzen, der 1312 erstmals genannt wurde und bis ins 18. Jahrhundert Bestand hatte. (30) Noch 1776 verfügte Eggenburg über einen eigenen Zimentierungsbezirk, der weit über die ehemaligen Grenzen des Landgerichtes hinausging. Das ius cimentandi hatte schon vor 1574 bestanden. (31)
(25) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 142; REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [24f.].
(26) KRETSCHMAYR, Beiträge (wie Anm. 24), 143f.
(27) Allein zwischen 1427 und 1429 war Eggenburg mehrmals von Hussiten belagert worden, wobei die Unruhen von Anfang der 1420er Jahre bis 1433 reichen sollten, als quasi permanent Kriegsgefahr drohte. BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 157–161, 166; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 206.
(28) KRETSCHMAYR, Beiträge (wie Anm. 24), 148 ff.
(29) LUDWIG BRUNNER, Die landesfürstlichen Ämter zu Eggenburg und ihre Verpachtung, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich NF 25 (1932), 89–127, hier 126; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 217–220, 232f., 236, 241; KRETSCHMAYR, Beiträge (wie Anm. 24), 157f.
(30) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 202f.; vgl. HERBERT KNITTLER, Städte und Märkte. Herrschaftsstruktur und Ständebildung. Bd. 2: Beiträge zur Typologie der österreichischen Länder aus ihren mittelalterlichen Grundlagen, Wien 1973 (Sozial- und wirtschaftshistorische Studien 4), 23 ff.; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 118. Sein Maß betrug etwa das 1,5 fache des Wiener Metzens.
(31) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 33f.
Anfang des 16. Jahrhunderts war die wirtschaftliche Situation relativ stabil, die Stadt erwarb eine Reihe von Immobilien, darunter auch Grundbesitz außerhalb des Burgfrieds sowie 1520 vom Stift Herzogenburg den so genannten Münichhof, (32) das spätere Rathaus, der 1524 erweitert und in den Jahren um 1550 umgestaltet und teilweise neu gebaut wurde. (33) Die hauptsächlichen Einnahmequellen dieser Zeit waren abgesehen von den landesfürstlichen Ämtern der Ausschank von Bier und Wein sowie die Teichwirtschaft. (34)
(32) Der Münichhof verfügt über eine sehr wechselhafte Besitzgeschichte, denn er war ursprünglich vom Burggrafen von Gars als freies Eigen an das Stift Klosterneuburg verschenkt worden. Von diesem wurde es als Meierhof burgrechtsweise an das Stift Zwettl verlehnt und 1436 an die Chorherren des Stiftes Herzogenburg verkauft. Aufgrund seiner geistlichen Besitzer erhielt der Münichhof bereits im 13. Jahrhundert eine St. Johanneskapelle, die auch noch während seiner Funktion als Rathaus genutzt wurde. BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 47, 73, 129f., 178.
(33) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 51, 96.
(34) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 53.
Bevölkerung bis um 1800
Da die Erbbürger früh ausstarben und der lokale Adel keine Erbsässigkeit entwickelte, konnte auch kein Patriziertum im herkömmlichen Sinne entstehen. Allerdings finden sich immer wieder Namen lokaler Adeliger wie die der Mühlbacher, Stoitzendorfer oder Krumbacher in der Stadt, die Fluktuation war jedoch sehr hoch. (35) Die Angaben zur Eggenburger Bevölkerung des Mittelalters sind sehr spärlich, erst für das 16. Jahrhundert sind einige Häuser- und Einwohnerzahlen bekannt. Innerhalb der Bürgerschaft herrschte eine große Fluktuation, u. a. weil die Bürgersöhne die Stadt aufgrund von Studium oder Wanderschaft verließen, wobei sich diese Mobilität zur Zeit der Konfessionalisierung noch intensivierte. Es kam aber auch zu einer Reihe von Zuwanderungen, deren Schwerpunkt im näheren, bis ins böhmisch-mährische Gebiet reichenden Umfeld lag. (36) In den Jahren zwischen 1555 und 1573 erfolgten 137 Neubürgeraufnahmen, wovon 82 mit Berufsangaben versehen waren. Dabei handelte es sich schwerpunktmäßig um Kürschner (13), Hafner (7) und Tuchmacher (7), von denen die meisten aus der näheren Umgebung kamen und nur wenige aus entfernteren Gebieten. (37)
(35) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 70; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 177.
(36) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 71–5.
(37) KURT HOLEK, Beiträge zur Rechts- und Wirtschaftsgeschichte der Städte Drosendorf, Eggenburg, Horn und Waidhofen an der Thaya vom späten Mittelalter bis zum Dreißigjährigen Krieg, Diss. Wien 1940, 103.
Nicht nur die Konkurrenz der Handelsstraßen, sondern insgesamt die Rückläufigkeit der Wirtschaft führte dazu, dass die Stadt während der frühen Neuzeit kaum anwuchs. Im Verlauf des 16. Jahrhunderts kam es hauptsächlich zu einer Zunahme der Adelshäuser. 1578 waren dies neun von insgesamt 175 Bürgerhäusern, wobei man darauf achtete, dass nicht zu vielen Häusern die bürgerliche Hantierung entzogen wurde. Neben diesen Bürgerhäusern bestanden in der Stadt die Burg, der Pfarrhof, das Rathaus, das Dienerhaus, das Spital, Benefiziantenhäuser und die Schule. (38) Laut Bereitungsbuch von 1590 befanden sich in Eggenburg 180 Bürgerhäuser, wovon zehn in adeligem Besitz und 19 Häuser öde waren. Besonders stark waren in diesem Zusammenhang die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges, als die Stadt erobert und besetzt wurde. Die Verwüstungen waren so schwer, dass nur wenige Häuser bewohnbar blieben, der Rest war teilweise oder zur Gänze zerstört. (39) So lag 1560 der Schätzwert von 161 Häusern bei 27.075 Pfund, während 1665 4.070 Pfund für 18 bewohnbare, 80 baufällige und 63 verfallene Häuser veranschlagt wurden. Noch zu Beginn des 17. Jahrhunderts war ein reduzierter Betrag von 298 Gulden für 227 Häuser geleistet worden. (40)
(38) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 55.
(39) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 201; BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 213 ff.
(40) KARL OBERLEITNER, Die Finanzlage Niederösterreichs im 16. Jahrhundert, in: Archiv für Österreichische Geschichte 30 (1864), 1–91, hier 25f.
Eggenburg war besonders zu Beginn und am Ende des Dreißigjährigen Krieges von den Kriegswirren betroffen. Bereits 1618 belasteten Truppen des sächsischen Kurfürsten für sieben Tage die Stadt, was Aufwendungen von 1.200 Gulden mit sich brachte. Bald darauf erschien der Obrist Colloredo mit 600 Mann, wodurch 8.500 Gulden Unkosten entstanden. Die Stadt sah sich außerstande die Aufwendungen zu finanzieren, woraufhin die Vertreter von Eggenburg, Retz und Waidhofen/Thaya in einer gemeinsamen Resolution Erzherzog Ferdinand baten, die Soldaten aus den Städten zu nehmen. Sie hatten wohl kaum eine Vorstellung davon, dass dies erst das Vorspiel gewesen war. 1619 wurde Eggenburg von Graf Ernst von Mansfeld erobert und von ihm über ein halbes Jahr besetzt gehalten. Danach wurde es für ebenso lange Zeit zum protestantischen Hauptquartier unter Herzog Christian von Anhalt. (41) Wurden 1590 von 180 Bürgerhäusern 19 als öde beschrieben, so waren die Verwüstungen zu Beginn der 1620er Jahre derart gravierend, dass nur mehr 63 Häuser bewohnbar blieben, der Rest war zum Teil oder gänzlich zerstört. Dies hatte zur Folge, dass Eggenburg für zehn Jahre, also bis 1632, von Einquartierungen verschont blieb. (42) Danach allerdings häuften sich die Durchzüge und Einquartierungen, besonders in der zweiten Hälfte der 1630er Jahre, als Niederösterreich den kaiserlichen Truppen als Winterquartier dienen musste. 1645 wurde Eggenburg von schwedischen Truppen erobert und fast ein halbes Jahr lang besetzt gehalten. Die Kosten ihrer Verpflegung sowie die Summen für die Brandschatzung von über 12.000 Gulden führten zu einer derartigen finanziellen Anspannung, dass die Stadt sogar die bei ihr angelegten Waisengelder zur Abzahlung heranziehen musste. Die kaiserlichen Truppen, die Eggenburg von den Schweden befreiten, blieben von Dezember 1645 bis März 1646 hier stationiert. Die nächste Einquartierung folgte 1648, und auch nach Kriegsende hörten die Heeresbewegungen nicht auf. (43) Erst im Verlauf des 18. Jahrhunderts verbesserte sich die Situation einigermaßen, 1753 hatte die Stadt 1.046 Einwohner und bis 1795 war die Zahl der Häuser auf 217 angestiegen. (44) Erst spät, etwa Mitte des 18. Jahrhunderts konnte demnach der Vorkriegsstand wieder erreicht werden.
(41) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 212f.
(42) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 240 ff.
(43) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 244–254.
(44) ANDREA PÜHRINGER, Kleine Städte – große Schulden? Zur frühneuzeitlichen Finanzstruktur der landesfürstlichen Städte ob und unter der Enns, in: Pro Civitate Austriae. Informationen zur Stadtgeschichtsforschung in Österreich NF 8 (2003), 3–38, hier 6f.
Stadtverfassung und -verwaltung
Das Stadtrecht bzw. die Stadtordnungen regelten nicht nur den Aufbau des Magistrats, sondern ebenso den Ablauf von Rats-, Richter- und Bürgermeisterwahlen. Diese sind insofern aufschlussreich, als sich darin der Grad der kommunalen Autonomie bzw. deren allmählicher Verlust widerspiegelt. Die Verwaltungsstruktur hingegen verweist auf die Differenziertheit des Behördenwesens der Stadt und lässt insofern auf die Spezialisierung des Stadthaushaltes und seine Dezentralität schließen. Die Stadtordnung stellt die Basis von Verfassung und Verwaltung der Stadt dar und beschreibt die Kompetenzbereiche der einzelnen städtischen Organe. Der Rat der landesfürstlichen Stadt war im mittelalterlichen Sinne Obrigkeit, zugleich aber auch Organ der Bürgergemeinde wie des Stadtherrn. Sein Mandat erlosch mit dem Tod eines Herrschers, daher musste er ebenso wie die gesamte Bürgerschaft bei Herrscherwechsel oder bei Neuwahlen dem Landesfürsten den Huldigungs- und Treueeid leisten. Dies hatte zur Folge, dass der neue Herrscher daraufhin seinerseits die Privilegien und Freiheiten der Stadt bestätigte. (45)
(45) Vgl. OTTO BRUNNER, Städtische Selbstregierung und neuzeitlicher Verwaltungsstaat in Österreich, in: ZÖR NF 6 (1953–55), 221–249, hier 229; HEIDELINDE KLUG, Die Ratswahlen in Freistadt im Spiegel der Jahrhunderte, 1. 1277–1600, in: Freistädter Geschichtsblätter 4 (1970), 7–31, hier 8; BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 58.
Die Rechtsgrundlagen Eggenburgs waren das Stadtrecht von 1277, später die neue Stadtordnung gemäß dem Libell von 1524, dem so genannten Reformationslibell, die „Reformation der Verwaltung und Wirtschaft” von 1651 sowie das Banntaiding. 1268 wurde erstmals urkundlich ein Stadtrichter genannt, 1301 ein Stadtschreiber und 1303 zwölf Stadträte, zu denen ein Nachrichter sowie ein Mautner gehörten. 1313 sind Stadtrichter, Rat und Geschworene belegt, ein Bürgermeister erstmals 1378, dessen Amt jedoch bereits 1374.
Zwar ging das landesfürstliche Gericht in Eggenburg auf das Grafenrecht des 11. Jahrhunderts zurück, es verlor allerdings mit dem Ausbau der Landeshoheit bereits unter den letzten Babenbergern an Bedeutung. Das Stadtgericht umfasste den Bereich innerhalb der Burgfriedsgrenzen, während das Landgericht weiter in das Umland ausgriff. Ein Landgericht ist seit 1316 bekannt. Als die Stadt und mit ihr auch das Stadtgericht von 1323 bis 1332 an Böhmen verpfändet war, kam es dadurch zu einer Trennung von Stadt- und Landgericht, wodurch die beiden Ämter in der Folge stets getrennt verwaltet wurden. Auch wenn die Stadt zeitweise das Landgericht zu verwalten hatte, wurde der ursprünglich große Landgerichtsbezirk ab dem 14./15. Jahrhundert verkleinert. Eine weitere Verpfändung der Stadt erfolgte bereits 1357 bis 1359, um die Eheschließung der Tochter Kaiser Karls IV. mit Rudolf, dem Sohn Herzog Albrechts II. zu finanzieren. Diese Pfandschaft wurde 1360 – diesmal aus anderen Finanzgründen – erneuert. Sowohl 1405 als auch 1463 waren Burg und Stadt verpfändet, worin sich die schlechte finanzielle Situation des Landesfürsten ebenso zeigt wie die Bedeutung, die er der Stadt zu dieser Zeit zumaß. (46) Dennoch war die Stadt fähig, eine relativ große Steuerleistung zu erbringen, denn 1437/38 bezahlte sie 600 Pfund Pfennig an Steuern – unter sämtlichen 18 mitleidenden landesfürstlichen Städten und Märkten Niederösterreichs wurde nur von Wien und Klosterneuburg eine ähnliche bzw. höhere Summe geleistet. (47) Laut dem Urbar von 1499 deckten sich ursprünglich der Landgerichts- und Ungeldsprengel und umfassten ein relativ weites Gebiet, das vor dem Ungarnkrieg gegen Mathias Corvinus noch weit über 120 Orte einschloss. Durch den lang andauernden Krieg waren viele dieser Orte wüst gefallen, doch um die landesfürstlichen Finanzen zu unterstützen, sei es durch Pfandschaften oder andere Rechtstitel, wurde der Bereich auch durch Herauslösung und anderweitige Vergabe reduziert. (48) Der Ungeldbezirk war aber dennoch relativ weit reichend geblieben, wie ein Urbar von 1652 zeigt, und erstreckte sich über die heutigen politischen Bezirke Horn, Hollabrunn, Krems und Tulln – allerdings nicht über deren ganzes Gebiet. Zur Zeit seiner Aufhebung 1848 umfasste der Bezirk nur mehr 62 Orte. (49)
(46) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 63, 110, 207.
(47) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 186.
(48) So ging etwa das Ungeld von Wullersdorf, Zellerndorf, Platt, Watzelsdorf und Deinzendorf an Stefan von Eytzing. BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 213.
(49) HAUSTEINER, Beiträge (wie Anm. 16), 45. BRUNNER, Ämter (wie Anm. 29), 106–111, 123; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 59, 109 ff., 127, 136, 261f.; REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [22f.].
Die landesfürstlichen Ämter waren zum Teil bereits vor dem 15. Jahrhundert verpachtet, u. a. an die Stadt, aber auch an Eggenburger Bürger. Richter und Rat waren 1459 zusätzlich Verweser des Hofgerichtes Maissau, während das Amt Kühnring um 1422 zur Stadt kam, auch dies in Verbindung mit den gepachteten Ämtern. Letzteres wurde allerdings 1497 in ein erbliches Lehen umgewandelt. Die landesfürstlichen Ämter führten in der Folge wiederholt zu Auseinandersetzungen mit den Inhabern der Herrschaft, vor allem wenn die Verpachtung an die Herrschaftsinhaber erfolgte und nicht an die Stadt. Dies war etwa der Fall als Ulrich von Eyczing 1433 bis 1436 Hauptmann zu Eggenburg und Znaim war. Vermutlich als Entschädigung für die Kriegsunbill konnte die Stadt die Ämter ab 1492 pachten. (50) Allerdings verlor sie diese 1503 an Ulrich von Haselbach, den damaligen Herrschaftsinhaber. Neben der Stadtmaut hatte Eggenburg von der Herrschaft die Mauten gepachtet, wobei diejenigen von Röschitz, Stoitzendorf, Grafenberg und Kühnring in Eggenburg mit der Tormaut eingehoben wurden, während die entfernteren wie Roseldorf, Neudorf, Hohenwart, Harmannsdorf, Stockern und Rafing meist in Afterbestand vergeben wurden. (51) 1506 entbrannte ein Streit um diese Mauten, aber auch um die städtischen Marktzölle und Tormauten, der bis in höchste politische Kreise reichen sollte. Für die Stadt waren diese Einnahmen auch deshalb besonders wichtig, da neben der allgemeinen Reputation der Einnahmequelle die städtischen Funktionsträger und Beamten daraus ihre Entlohnung erhielten. Maximilian I. setzte eine eigene Kommission ein, aber erst 1524 wurde in großen Teilen zugunsten der Stadt entschieden und die kommunalen Abgaben als solche eindeutig definiert. (52) In der Folge versuchte sich die Stadt zwar selbst als Herrschaftspächter, so in den Jahren 1566 bis 1587, dies erwies sich jedoch als derart unrentabel, dass aufgrund der großen kommunalen Steuerrückstände die Stadt zwanzig ihrer Untertanen verpfänden musste, die sie schließlich 1584 auch verlor. War die finanzielle Situation der Stadt zu Beginn des 16. Jahrhunderts noch relativ gut gewesen, so änderte sich dies im Verlauf dieses und zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Im Jahr 1603 führten die hohen Steueraußenstände sogar dazu, dass die Landschaftsverordneten das Rathaus sperrten, obwohl bereits ein Großteil der stadteigenen Weingärten veräußert worden war. (53)
(50) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 242; BRUNNER, Ämter (wie Anm. 29), 911, 96 ff.
(51) BRUNNER, Ämter (wie Anm. 29), 111 ff., BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 266–285.
(52) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 266–285.
(53) BRUNNER, Ämter (wie Anm. 29), 108, 111, 126f.; FRANZ RIEDL, Die Stadt Eggenburg zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, Diss. Wien 1949, 86; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 187; BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 199f.; ANDREA PÜHRINGER, Contributionale, Oeconomicum und Politicum. Die Finanzen der landesfürstlichen Städte Nieder- und Oberösterreichs in der Frühneuzeit, Wien 2002 (Sozial- und wirtschaftshistorische Studien 27), 120.
Der Streit mit Ulrich von Haselbach hatte allerdings auch stadtinterne Folgen. So hatte die kaiserliche Kommission in einem ersten Libell von 1516 noch weitgehend im Sinne des Herrschaftsinhabers agiert, was zur Folge hatte, dass 1523 auf landesfürstliche Weisung hin sämtliche Richter- und Ratsstellen neu besetzt wurden und selbst der Stadtschreiber ausgetauscht wurde, worin sich die landesfürstliche Gewalt widerspiegelt, die die Entscheidung der Kommunalwahlen völlig ignorierte. (54) Zwar wurden mit dem Libell von 1524 die wichtigsten Entscheidungen zugunsten der Stadt zurückgenommen, allerdings erfolgte nun die endgültige Trennung von Landgericht und Burgfried. Als 1531 Eggenburg das Privileg der Wahl eines Bürgermeisters erhielt, war dessen Amtsantritt an die Bestätigung des Landesfürsten gebunden, was eine weitere Einschränkung der städtischen Autonomie bedeutete. (55)
(54) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 266–285, 278.
(55) HAUSTEINER, Beiträge (wie Anm. 16), 19; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 282–285.
Der Rat bestand aus je zwölf Alt- und Jungratspersonen; erst seit 1561 taucht die Bezeichnung innerer und äußerer Rat auf; die Mitglieder des letzteren wurden auch als Genannte oder Geschworene bezeichnet. Die Gemeinde, bestehend aus sämtlichen Stadtbürgern, wählte nicht nur, sondern erschien bei wichtigen Angelegenheiten wie Steueranschlägen oder Patentverlesungen vollzählig im Rathaus. (56) Seit etwa der Mitte des 16. Jahrhunderts wurden aus den Ratsherren der Stadtrichter, zwei Stadtkämmerer sowie je zwei Spitalherren, Salzherren, Steuerherren, Bierherren und je zwei Viertelmeister für die vier Stadtviertel gewählt. Im 17. Jahrhundert bestand die Obrigkeit aus dem Bürgermeister, dem Richter sowie je zwölf inneren und äußeren Ratsmitgliedern. Das Amt des Wegmeisters wurde jährlich an drei Ratsmitglieder übergeben, ebenso wechselten die Inhaber des Brot- und Fleischbeschauamtes. Dem Rat oblag die Bestellung des Stadtschreibers, des Schulmeisters und des Türmers, und er bestimmte jährlich den Ratsdiener, den Uhrrichter, den Wirt auf dem Rathaus, die Torwarte, einen Fasszieher, den Stadtmeister (Zimmermann oder Maurer), zwei Nachtwächter sowie die Feld- und Weingartenhüter. Der Rat führte auch das Waisenamt, bestimmte Vormundschaften und verwaltete das Vermögen der Waisen. (57)
(56) RIEDL, Eggenburg (wie Anm. 53), 23.
(57) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 205; RIEDL, Eggenburg (wie Anm. 53), 21 ff.; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 88, 133.
Die Bürgermeister-, Richter- und Ratswahlen fanden in der Regel alle zwei Jahre statt. Sie können als gutes Beispiel dafür dienen, wie sich der landesfürstliche Einfluss bzw. die Durchsetzung der Gegenreformation vor Ort äußerte. Ab den 1520er Jahren fand der Protestantismus auch Anhänger in Eggenburg. 1578 erfolgte die erste landesfürstliche Aufforderung zur Rückkehr zum katholischen Glauben. Eggenburg unterzeichnete mehrmals entsprechende Reverse, etwa 1578, 1586, 1602 und 1614, ohne dass dies besondere Auswirkungen gezeitigt hätte. Tatsächlich unterblieben Ende der 1580er Jahre zweimal die Ratswahlen, da alle Beteiligten protestantisch waren und keine Katholiken für die Ämter zur Verfügung standen. (58) Im Jahr 1586 wurden deshalb sämtliche Ratsmitglieder sowie der Stadtschreiber nach Wien beordert und dort acht Tage lang in Arrest gesetzt. Gerade die dabei entstandenen erheblichen Unkosten des Aufenthalts, die die Stadt selbst zu tragen hatte sowie ein Verweis von Herzog Ernst machte die Inhaftierten – zumindest vorübergehend – gefügig. Sie mussten eine Erklärung unterfertigen, dass sie bereit wären, zum katholischen Glauben zurückzukehren, jeden Verstoß gegen diese Religion zu ahnden und den Gottesdienst zu besuchen. (59) In der Folge fanden nun auch die Richter- und Ratswahlen unter der Kontrolle einer kaiserlichen Kommission statt. Den Vorsitz führten meist die Äbte und Prälaten des Stiftes Altenburg, deren Stimme bei Stimmengleichheit entschied. Die Ämterverteilung erfolgte einige Tage nach der Wahl. Die verordneten Kommissare und ihre Beamten hatten in dieser Zeit die Rechnungsprüfung der städtischen Finanzen durchzuführen. Nach der Bestätigung der Wahl durch den Landesfürsten wurden Bürgermeister und Richter vor der niederösterreichischen Landesregierung in Wien angelobt. (60)
(58) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 175.
(59) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 181. Wie schwierig die Balance zwischen dem Erhalt der städtischen Wirtschaftskraft einerseits und dem Bekenntnis zum Protestantismus andererseits war, zeigte sich bis in die 1630er Jahre. 1617 waren rund 20 Bürger ausgewiesen und dagegen ebenso viele neue aufgenommen worden. Wie es um ihr Bekenntnis stand, ist schwer zu eruieren. Jedenfalls versuchte der Rat, eine Dezimierung der Einwohner zu verhindern, 1621 z. B. dadurch, dass fünf Bewerber das Bürgerrecht erhielten, obwohl sie nicht katholisch waren. Allerdings mussten sie sich bereit erklären, bis Neujahr ihre Religion zu wechseln. Die Abwanderungen dauerten in der Folge die ganzen 1620er Jahre an, es wurde aber gleichzeitig versucht, diesen Schwund durch Neuaufnahmen wieder gut zu machen. 1631 standen nur mehr 50 Häuser leer. Aber nicht nur die Stadt auch die ländliche Einwohnerschaft war von dieser Abwanderung betroffen, so standen bereits 1620 von 74 untertänigen Häusern 38 öde. Ebd., 226, 228, 235 ff.
(60) RIEDL, Eggenburg (wie Anm. 53), 21.
Zu den Obliegenheiten des Rates gehörten ebenso die Aufsicht über den innerstädtischen Markt wie die Kontrolle von Maßen und Gewichten sowie die Festlegung und Überwachung der Preise. Eine eigene Kommission, bestehend aus vier Räten, hatte bei sämtlichen Zunftversammlungen anwesend zu sein und heimliche Zusammenkünfte zu unterbinden oder dem Landesfürsten zu melden. (61) Bezüglich der Handwerker hatte der Rat die Weisung, für öffentliche Arbeiten nicht immer dieselben Personen heranzuziehen, sondern eine Ausgewogenheit in der Auftragsvergabe herzustellen. Auch die Aufnahme von Neubürgern und Inleuten oblag dem Rat, außerdem waren ihm Haus- und Grundstücksverkäufe mitzuteilen, damit die Einhebung der entsprechenden Gebühren veranlasst werden konnte. Wirtschaftlich bedrängte Bürger sollten durch Überlassung von städtischen Grundstücken gegen geringen Grundzins unterstützt werden. (62)
(61) RIEDL, Eggenburg (wie Anm. 53), 25; HAUSTEINER, Beiträge (wie Anm. 16), 21f.;
(62) HAUSTEINER, Beiträge (wie Anm. 16), 21 f.; RIEDL, Eggenburg (wie Anm. 53), 25.
Die Leitung und Kontrolle der Finanzverwaltung oblag dem Stadtrat. Mit dem beginnenden 16. Jahrhundert wurden die einzelnen Ämter mit Bürgern als Einnehmer besetzt. Ursprünglich erfolgte die Rechnungslegung vor dem Rat, später vor den Kämmerern, die dem Rat dafür verantwortlich zeichneten. (63) Die Überprüfung der an sich getrennt geführten Stadtkammer- und Steueramtsrechnungen erfolgte jährlich. Bis 1746 wurde eine „Rechnungs-Revisions-Kommission”, ein aus sich selbst wählender Ausschuss von sechs Bürgern, beigestellt. Konnten den Kämmerern oder Steuereinnehmern Fehler nachgewiesen werden, waren sie verpflichtet, ausstehende Gelder aus Eigenmitteln zu ersetzen. Die meisten Veränderungen in der Finanzverwaltung wurden durch die Entwicklung des Kammeramtes hervorgerufen. Bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts wirkte eine Reihe von Einnehmern nebeneinander, während der Bürgermeister das Gemeinschaftsvermögen verwaltete. Sukzessive setzte sich eine zentrale Kasse durch, die lange Zeit durch die Überschaubarkeit der Verhältnisse nicht nötig gewesen war. Im 17. Jahrhundert kam es zur Zentralisierung der Finanzverwaltung, indem die Kämmerer sämtliche Ämter in ihre Rechnungen einbezogen. 1746 folgte die endgültige bzw. tatsächliche Trennung von Steueramt und Stadtkammer, für die jeweils zwei Personen verantwortlich zeichneten. (64)
(63) HAUSTEINER, Beiträge (wie Anm. 16), 27.
(64) Allgemein zu den Eggenburger Finanzen vgl. ANDREA PÜHRINGER, Zur Entwicklung kommunaler Haushalte in der Frühneuzeit – Die Fallbeispiele Eggenburg und Krems 1550 bis 1750 im Vergleich, in: Unsere Heimat 65 (1994), 170–188. HAUSTEINER, Beiträge (wie Anm. 16), 29.
Schon 1651 war es zu einer grundlegenden Reform von Verwaltung und Wirtschaft gekommen, die der damalige Vorsitzende der landesfürstlichen Kommission, Abt Bernhard von Zwettl, für notwendig erachtet hatte. (65) Darin finden sich umfassende Regelungen von Verwaltungs-, Steuer-und Erbschaftsangelegenheiten, die von der Besoldung der städtischen Amtsträger bis hin zur Gebäudeverwaltung reichten. In diesem Zusammenhang war etwa festgestellt worden, dass die an die Stadt gesandten Steueranschläge der Bürgerschaft nicht richtig mitgeteilt worden waren, was große Steuerrückstände zur Folge hatte, die Exekutionen nach sich zogen. Um diese zu vermeiden, war der Bürgermeister angehalten, ein Steuerpatent mit Steueranschlag und Zahlungstermin auszuschreiben. Ein eigener „Remanenzer” war aufgrund der hohen Außenstände mit dem Inkasso beauftragt. (66) Darüber hinaus sollte sich der Rat um die Schäden in der Stadt, wie öde Häuser, Teiche und Grundstücke kümmern und die Steuerlast, die auf diesen Objekten lastete, verteilen. Auch sollten Häuser und Liegenschaften verkauft und davon die Steuerschulden bezahlt werden. (67)
(65) RIEDL, Eggenburg (wie Anm. 53), 29.
(66) RIEDL, Eggenburg (wie Anm. 53), 34.
(67) RIEDL, Eggenburg (wie Anm. 53), 35.
Zu den Ratsangelegenheiten forderte die Kommission, dass der innere Rat wöchentlich zusammenzukommen habe. Sämtliche Gebühreneinnahmen seien nach einem bestimmten Schlüssel vierteljährlich an Bürgermeister und Ratsherren aufzuteilen. Der Bürgermeister erhielt an Naturalien pro Jahr drei Eimer Wein und drei Kufen Salz, die Mitglieder des inneren Rats jeweils zwei. Der Richter hatte von allen Strafen einen Viertel Reichstaler für sich, außerdem das halbe Standgeld der Jahrmärkte. Der Rest von Strafen und Standgeldern gebührte zur Hälfte den beiden Beisitzern, das Übrige war an die Stadtkasse zu überweisen. Dazu erhielt der Richter zwei Eimer Bier und zwei Kufen Salz, die Beisitzer jeweils einen Eimer und eine Kufe. Der Oberkämmerer bezog 30 Gulden, der Unterkämmerer 15 Gulden. Der Oberspitalmeister bekam je zwanzig Metzen an Weizen und Korn, der Unterspitalmeister jeweils die Hälfte. Dem Oberbierhändler gebührten 20 Gulden, dem Obersalzhändler 12 Gulden, dem Obersteuerhändler 10 Gulden und den dazugehörigen Untersteuerhändlern jeweils die Hälfte. (68)
(68) RIEDL, Eggenburg (wie Anm. 53), 35f.
Durch die Gaisruckschen Instruktionen von 1746 traten innerhalb der Stadtverwaltung nicht nur in der Zahl ihrer Mitglieder, sondern auch in ihrer Struktur gravierende Veränderungen ein. Neben dem Bürgermeister und dem Stadtrichter wurde der Rat auf zehn innere und sechs äußere Räte reduziert, zu denen nun auch der Stadtschreiber gehörte. Die beiden Kämmerer waren gleichberechtigt, nicht wie zuvor hierarchisch in Ober-und Unterkämmerer gegliedert, wodurch eine bessere Kontrolle gewährleistet werden sollte. Daneben gab es nur mehr einen Spitalmeister, drei Torwächter sowie je einen Maut-, Taz- und Steuereinnehmer. (69)
(69) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 205.
Die Magistratsregulierung von 1785 brachte insofern eine Neuordnung, als die Verwaltung nun vom Bürgermeister gemeinsam mit drei Ratsmännern und einem Syndikus zu besorgen war. 1849 konstituierte sich die aus der gleichnamigen Katastralgemeinde bestehende Stadtgemeinde aufgrund des provisorischen Gemeindegesetzes. 1850 bzw. 1868 wurde Eggenburg mit Einführung der neuen Gemeindeordnung der Bezirkshauptmannschaft Horn unterstellt, wobei zwischen 1854 und 1868 ein gemischtes Bezirksamt bestand. Seit 1850 hat das Bezirksgericht seinen Sitz in Eggenburg, während ein Steueramt bzw. eine Steueraufsichtsstelle des Finanzamtes Horn von 1850 bis 1974 existierte. Auch ein Gendarmerieposten wurde 1850 eingerichtet. Das alte ius cimentandi setzte sich hingegen im bis 1961 bestehenden Eichamt fort. (70)
(70) ELISABETH ULSPERGER, Horn, Eggenburg, Retz – Kleinstädte an der Peripherie, in: Kleinstadtbürgertum in Niederösterreich. Horn, Eggenburg und Retz um 1900, hg. v. HANNES STEKL, Wien 1994 (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich 27), 15–39, hier 19f.; REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [47]; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 205f.
Verkehr
Der Straßenzwang, die 1340 genehmigte Verpflichtung, mit zoll- und mautpflichtiger Ware über Eggenburg zu reisen, brachte die Anbindung an den Verkehr von Waidhofen/Thaya nach Wien und von Znaim nach Krems. (71) Eine Beurteilung der geographischen Wirtschaftsausrichtung anhand der genutzten Tore zeigte, dass das gegen Pulkau gerichtete Egentor das am meisten frequentierte – mit den höchsten Einnahmen – war, gefolgt vom südlichen Tor Richtung Krems. Das gegen Horn gerichtete Lederertor kam erst an letzter Stelle und bestätigt eindrücklich die Bedeutung der wichtigeren Trasse, die von Krems an den Ostrand des böhmischen Massivs über Eggenburg nach Mähren führte. (72) Nach der Aufhebung des Straßenzwangs 1513 gewann eine neue Route an Bedeutung. Die Wien-Znaimer Straße, die bei Guntersdorf abzweigend über Pulkau – Fratting – Zlabings – Tabor nach Prag führte, stand in Konkurrenz zur Wien-Eggenburger Straße, die bei Ravelsbach abzweigte und über Maissau – Horn – Gmünd anschließend Budweis erreichte. (73) Die Stellung der Stadt als Mautstätte und Handelszentrum war dadurch natürlich beeinträchtigt.
(71) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 105; HOLEK, Beiträge (wie Anm. 37), 81.
(72) HOLEK, Beiträge (wie Anm. 37), 83f.
(73) Vgl. PETER CSENDES, Die Straßen Niederösterreichs im Früh- und Hochmittelalter, Diss. Wien 1966, 148, 153; BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 133.
1756 brachte die neue Trassenführung der Reichsstraße über Maissau nach Horn, die spätere Bundesstraße 4, weitere Einbußen im Handelsverkehr. Eine moderne verkehrstechnische Anbindung erhielt Eggenburg hingegen 1869/70 mit der Eröffnung des ersten Teilstücks Eggenburg – Budweis der Kaiser-Franz-Josephs-Bahn von Wien nach Prag. 1871 wurde die Bahnlinie fertig gestellt. (74) Erst im 20. Jahrhundert brachte der Ausbau A 22 sowie der Schnellstraße B 303 für Eggenburg auch eine bessere straßenmäßige Anbindung an die Hauptstadt.
(74) ULSPERGER, Horn (wie Anm. 70); 28; HANS BRANDSTETTER, Eggenburg. Geschichte und Kultur, Wien 1986, 24f., 28.
Kirchliche Einrichtungen
Eggenburg lag im Gebiet der Altpfarre von Gars, die ursprünglich eine Eigenkirche der Babenberger gewesen war, jedoch von Markgraf Leopold III. an das Bistum Passau zurückgestellt wurde, womit sie ihr Eigenkirchenrecht verlor. Der erste Pfarrer in Eggenburg wurde 1189 genannt. Seit 1266 ist Eggenburg zwar als eigene Pfarre nachweisbar, allerdings ist unklar, ob sich die danach bestehende Doppelpfarre Gars-Eggenburg durch den Zusammenschluss zweier Mutterpfarren entwickelte oder ob es sich um eine Pfarre mit zwei Mittelpunkten gehandelt hat. Auffällig ist jedoch der sehr weit reichende Pfarrsprengel. Erst 1564 erfolgte die Teilung der Pfarre, wobei gleichzeitig Roseidorf, Straning und Röschitz zu eigenen Pfarren erhoben wurden. (75) Zehentpflichtig an den Pfarrer waren neben den Lehenkirchen Roseldorf, Rodingersdorf, Limberg, Straning, Röschitz und Unterdürnbach noch eine große Zahl an Orten im weiteren Umfeld, was auch die ökonomische Bedeutung der Pfarre demonstriert. (76) Mit der Leitung der großen und auch einträglichen Pfarre wurden zumeist höher gestellte Personen aus der landesfürstlichen Umgebung betraut, wie etwa Meister Heinrich (seit 1274), der Pronotar von Böhmen war und das Bürgerspital St. Martin in Eggenburg begründete. Auf Andreas Plank, der das Amt 1403 bis 1435 inne hatte und Erzieher und Kanzler Herzog Albrechts V. war, sind die Bezeichnungen Kanzlerteich und Kanzlerturm zurückzuführen. Für die seelsorgerische Betreuung waren hingegen eigene Verweser zuständig. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts hatte der Pfarrer sieben Geistliche unter sich: einen Chorkaplan, einen Prediger, drei Gesellpriester für Versehritte, sowie noch zwei Altaristen. (77)
(75) REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [17]; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 208f.
(76) Dazu gehörten nach einem Zehentregister von 1561 u. a. Engelsdorf, Gauderndorf, Nieder-Maigen, Klein-Jetzelsdorf, Brugg, Braunsdorf, Niederschleinz, Kattau, Maigen, Walkenstein, Grafenberg, Stoitzendorf, Klein-Kirchberg, Klein-Meiseldorf, Sigmundsherberg, Oberdümbach. BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 31f.; BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 102f.
(77) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 208f.; REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [21]; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 245.
Die Pfarrkirche St. Stephan geht vermutlich auf einen hölzernen Vorgängerbau zurück, der nach den Böhmeneinfällen der 1170er Jahre als romanischer Bau um 1180 neu errichtet wurde, etwa zeitgleich mit dem Karner, der mit einer St. Michaelskapelle ausgestattet war. Das rund um die Kirche gelegene sehr weitläufige Gelände des Friedhofes wurde 1299 verkleinert, um für die Stadterweiterung Raum zu schaffen. Die Kirche wurde mehrmals umgebaut, so existiert etwa ein gotischer Chor aus der Zeit vor 1330. Die Neuerrichtung des spätgotischen Langhauses begann Mitte des 15. Jahrhunderts unter Verwendung des örtlich vorhandenen Kalksandsteines, allerdings zogen sich die unterschiedlichen Bauetappen lange hin und erst 1537 konnte die Kirche als nunmehr dreischiffige Hallenkirche geweiht werden. Der Karner, 1299 erstmals erwähnt, erhielt um die Mitte des 15. Jahrhunderts eine Umgestaltung. (78)
(78) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 52f., 79, 162, 189, 243, 246; REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [4]; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 199; MELZER, Ausgrabung (wie Anm, 2), 141–153.
Es existierten mehrere Benefizien, über die jedoch nur wenig bekannt ist. Drei davon bestanden an der Pfarrkirche: St. Gertraud, 1486 gestiftet, Gottsleichnam von 1503 sowie St. Sebastian von 1521. Neben diesen werden noch St. Martin, St. Crucis, die Kaplanstiftung sowie das Spitalsbenefizium St. Martin genannt. Die Lehenschaft über letzteres ging 1564 von der Stadt an die Pfarre über. (79) Das Spital selbst – ursprünglich extra muros errichtet, erwähnt als „vor der Stadt in dem windischen Dorf”, auch als „vor dem Lederertor” gelegen, war im Mittelalter mehrmals zerstört und wieder aufgebaut worden. Innerhalb der Stadt wurde es vermutlich Ende des 14. Jahrhunderts erbaut. Es bestand aus der St. Martinskapelle und einem Wohn- und Wirtschaftstrakt. 1304 ist auch eine Spitalmühle genannt. Neben den beiden Spitalherren, den Ratsbürgern, die die reich bestiftete eigene Grundherrschaft verwalteten, gab es auch einen eigenen Spitalkaplan. 1896 ging das gesamte Stiftungsvermögen des Spitals an den Bezirksarmenrat. (80)
(79) Auch über die Benefizianten ist kaum etwas bekannt. Vgl. BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 179; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 106 ff., 286; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 209f.
(80) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 110; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 80.
Der Klosterbesitz innerhalb der Stadt geht auf Schenkungen an die Klöster Zwettl, Herzogenburg, vor allem aber Klosterneuburg im 12. und 13. Jahrhundert zurück. Über ein eigenes Kloster verfügte die Stadt lange Zeit nicht. Erst der Aufenthalt des Generalvikars der Franziskaner Johannes von Capistran 1451 führte in der Folge zur Gründung des hiesigen Franziskanerklosters im Jahr 1460. Drei Hofstätten, die sich im Osten der Stadt im Besitz des Stiftes Klosterneuburg befanden, wurden von der Stadt erworben und dem Klosterbau gewidmet, woraufhin das Stift auf die ihm zustehenden grundherrlichen Abgaben verzichtete. Der Baubeginn der Kirche war 1454/55, schon 1466 konnte sie fertig gestellt und als Marienkirche geweiht werden. (81)
(81) REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [26f.]; STEKL-GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 209; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 44–47, 197–202.
Als Eggenburg von der Reformation erfasst wurde, berief der Rat erstmals 1566 einen Prädikanten, der jedoch nur kurze Zeit tätig war, da sein Aufenthalt vom Pfarrer zur Anzeige gebracht worden war. Interventionsversuche durch Bürgermeister und Rat scheiterten. Zwar wurde seitens der Obrigkeit das Ausbreiten protestantischen Gedankenguts zu verhindern versucht, doch der Prädikant blieb und um 1570 wurde auch ein protestantischer Schulmeister angestellt. Doch auch Letzterer blieb nur für ein Jahr, obwohl die für die höhere Schulbildung zuständigen Franziskaner Eggenburg schon 1568 verlassen hatten. (82)
(82) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 110.
1575 forderte Erzherzog Karl die Stadt in einem Brief auf, ihren Prädikanten abzuschaffen und verwies dabei erneut darauf, dass die landesfürstlichen Städte eine Ausnahme von der den oberen Ständen gewährten Religionskonzession bildeten. Nachdem sich die Eggenburger dagegen verwehrten und ihren Prädikanten verteidigten, dieser jedoch als Protestant bekannt war, führte dies zur erwähnten Inhaftierung von Bürgermeister, Stadtschreiber und drei Räten in Wien. Allerdings kam es nur zu einer kurzfristigen Suspendierung des Prädikanten, der wenige Monate später wiederum vom Rat eingesetzt und finanziert wurde. Letzterer musste in der Folge auch das Amt des Schulmeisters übernehmen, da sich Eggenburg, auch aufgrund erhöhter Steuerleistungen sowie mehrerer Stadtbrände, keinen eigenen leisten konnte. (83) Dennoch wurde 1578 auf kaiserlichen Befehl der Prädikant der Stadt verwiesen und Eggenburg suchte gemeinsam mit den landesfürstlichen Städten Krems, Stein, Waidhofen/Thaya sowie dem Markt Langenlois um die Zulassung zum Augsburger Bekenntnis an. Allerdings wurde ein gegenteiliger Erfolg erzielt, denn der Passauer Offizial Melchior Khlesl war mit dem Kaiser dahingehend übereingekommen, dass sämtliche österreichischen landesfürstlichen Städte zum Katholizismus zurückzukehren und ihre Prädikanten auszuweisen hätten. Darüber hinaus wurde den lateinischen und deutschen Schulmeistern untersagt, einen anderen Katechismus als den des Jesuiten Petrus Canisius zu lehren. Diesem Befehl war unter Androhung des Landesverweises binnen 14 Tagen Folge zu leisten. (84) 1585 wurde dies wiederholt und 1586 der gesamte Rat nach Wien beordert, inhaftiert und dazu gebracht, zum Katholizismus zurückzukehren. (85) Der Pfarrer hingegen gründete 1589 eine Marienbruderschaft und versuchte auf diese Weise, die Bürger zurückzugewinnen, etwa zur gleichen Zeit als auch die Franziskaner in die Stadt zurückkehrten. (86)
(83) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 119–124.
(84) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 126, 129.
(85) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 180.
(86) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 183.
1582 war der Karner abgebrochen und neu errichtet worden, v. a. die dortige Michaelskapelle diente nun der wiederauflebenden Marienverehrung. (87) 1623 erhielten die Jesuiten die Herrschaft Eggenburg und 1631 meldete der Abt von Altenburg die vollkommene Rekatholisierung der Stadt. Noch 1614 hatte dieser 28 Protestanten gemeldet, was eine Reihe von Landesverweisen zur Folge hatte. Allein 1617 mussten rund zwanzig Bürger das Land verlassen. (88) Zwischen 1653 und 1670 wurden die ersten Prozessionen auf den Kalvarienberg abgehalten sowie die dortige Grabkapelle errichtet.
(87) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 173.
(88) REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [351]; BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 208.
1664 wurde ein neuer Friedhof am Weg nach Gauderndorf angelegt, aber erst nach einer Pestepidemie 1713 allgemein verwendet. 1751 entschied Maria Theresia, dass der bisherige landesfürstliche Pfarrhof mit seinem Areal von 175 Joch der kaiserlichen Ritterakademie Theresianum als finanzielle Basis zur Verfügung gestellt werden sollte. Die Jesuiten konnten den Pfarrhof bis zur Auflösung ihres Ordens 1773 noch nutzen, während der Pfarrer mit seinen beiden Kaplänen im Benefiziantenhaus in der Kirchengasse, ehemals Schulgasse, unterkam bis 1792 die Hofkammerprokuratur das heutige Pfarrhaus in der Pfarrgasse erwarb. 1881 wurde der alte Pfarrhof zunächst an Johann Resch und nach dessen Tod 1904 an den niederösterreichischen Landesfundus verkauft. 1906 bis 1922 diente er als Unterkunft für weibliche Zöglinge der Erziehungsanstalt und wurde danach vom Land Wien übernommen, das im Osten der Stadt seine Erziehungsanstalt ausgebaut hatte.
Mit der Alleinregierung Josephs II. wurden eine Reihe von Reformen eingeleitet, die sich hauptsächlich auf das religiöse Leben bezogen. In Eggenburg bedeutete dies die Abschaffung der Marienbruderschaft 1783 und die Abtragung des Karners. Der alte Friedhof wurde nun endgültig aufgelassen, und 1786 erfolgte die Aufhebung des Franziskanerklosters. Darüber hinaus wurde eine neue Pfarrordnung erlassen, durch die Rodingersdorf, Roggendorf, Wartberg und Klein-Meiseldorf von der Eggenburger Pfarre abgetrennt wurden und bei dieser nur mehr die Stadt selbst sowie Engelsdorf und Gauderndorf verblieben. Die Pfarre wurde dem neu gegründeten Bistum St. Pölten unterstellt. 1808 fiel das Kloster zum Teil einem Brand zum Opfer, nachdem darin eine Fabrik eingerichtet worden war. Dennoch konnte das Gebäude instand gesetzt und an den Orden der Redemptoristen verkauft werden, die 1833 die Kirche wiederum weihen ließen; 1844 wurde der neu errichtete Turm fertig gestellt. Von 1888 bis 1922 war die Kongregation der Schulschwestem vom 3. Orden des hl. Franziskus Seraphikus an der Erziehungsanstalt tätig. (89)
(89) REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [38f., 42]; BRANDSTETTER, Eggenburg (wie Anm. 74), 25f.; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 209.
Spätestens zu Beginn des 14. Jahrhunderts bestand in Eggenburg eine eigene jüdische Gemeinde, da Juden im Stadtrecht von 1301 mehrmals genannt sind. Über die Größe ist wenig bekannt, doch lässt sich aus der Erwähnung einer Synagoge (Schule) darauf schließen, dass die Gemeinde mindestens zehn männliche Mitglieder im Alter von über 13 Jahren hatte, da dies die erforderliche Mindestzahl als Voraussetzung für die Gründung einer Synagogengemeinde war. Belegt sind ferner ein Judenrichter für die Jahre 1392 und 1405, 1408, sowie der Judenplatz und die Judengasse, deren Benennungen allerdings auf das 16. Jahrhundert zurückgehen. 1338 kam es ausgehend von Pulkau in nahezu allen Städten des nördlichen Niederösterreich zur Vertreibung und Ermordung zahlloser Juden. Die Vertreibungen 1420/21 erreichten noch ein schlimmeres Ausmaß. Danach tauchen Juden nur mehr in vereinzelten Belegen in Eggenburg auf, etwa als 1515 Kaiser Maximilian der Stadt Laibach die Ausweisung ihrer Juden genehmigt und diesen gleichzeitig erlaubt, sich u. a. in Eggenburg niederzulassen. Doch wurden sie bald wieder von hier vertrieben. Selbst das josephinische Toleranzpatent hatte kaum diesbezügliche Auswirkungen, denn erst im 19. Jahrhundert kam es zu einem vermehrten Zuzug. Die hier ansässigen Juden waren nun der jüdischen Gemeinde in Horn zugehörig. (90)
(90) BURGHARD GASPAR, zur Geschichte der Juden in Eggenburg seit dem Spätmittelalter, in: „Denn die Erinnerung tut zu weh.” Jüdisches Leben und Antisemitismus im Waldviertel, hg. v. FRIEDRICH POLLEROSS, Horn/Waidhofen an der Thaya 1995 (Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes 37), 159–182, hier 159–161; Jüdisches Lexikon, 1927, Bd. 2, Sp. 964.
Eingemeindungen und Bevölkerungsentwicklung
In den Jahren 1938 bis 1947 gehörten die Gemeinden Burgschleinitz, Engelsdorf, Gauderndorf, Kühnring, Sonndorf und Zogeisdorf zu Eggenburg. Im Zuge der Gemeindereform von 1967 erfolgten dann die Eingemeindungen von Engelsdorf, Gauderndorf und Stoitzendorf, wodurch das Eggenburger Stadtgebiet eine Größe von 23,53 km2 erreichte. (91)
(91) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 208.
Eine Siedlungstätigkeit außerhalb der Stadtmauern setzte erst im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts ein. Dies stand auch im Zusammenhang mit steigenden Bevölkerungszahlen, die sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts von etwa 2.500 auf rund 4.000 um 1900 kontinuierlich erhöhten. Ab 1821 erfolgte die Gestaltung der Glacisanlagen im Norden und Nordwesten der Stadt. (92) Im Süden entstand seit Anfang des 20. Jahrhunderts das Bahnhofsviertel und südlich der Bahnlinie die Stransky-Siedlung. Relativ zeitgleich erfolgte die Bebauung im Südosten, im Bereich Luegerring, Kapistranring, Wiener Straße sowie am Wasserburgerring. Die Eggenburger Terrain- und Baugesellschaft errichtete ab 1911 die Gartenstadt mit etwa 150 Parzellen, der in den 1930er Jahren das Gebiet „Am Lettenfeld” folgte. Zur selben Zeit erfolgte die Bebauung der Flur „Auf der Heide”. Verstärkte Bautätigkeit erfolgte dann erst wieder nach dem Zweiten Weltkrieg, als im Norden ab 1957 an der Engelsdorfer Straße und im Westen seit 1968 „Am Lateinfeld” gebaut wurde. (93) Dies geschah trotz rückläufiger Bevölkerungszahlen, die sich seit den 1960er Jahren von 4.000 auf 3.583 zu Ende des Jahres 2004 verringerten. (94) Das Gebiet zwischen Pulkauer und Engelsdorfer Straße nördlich der Stadt wurde 1969/70 und östlich der Pulkauer Straße seit den 1970er Jahren verbaut, wobei letzteres als Industriegebiet angelegt wurde. Die Einebnung des Stadtgrabens im Osten erfolgte 1973 im Zuge der Errichtung der Umfahrungsstraße. (95)
(92) Statistik Austria, http:www.statistik.at; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 211.
(93) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 199; BURGHARD GASPAR, Die Gründung der „Gartenstadt Eggenburg”. Ein Werk des Eggenburger Kaufmannes Franz Gamerith, in: Das Waldviertel 40 (1991), 241–251.
(94) Statistik Austria, http:www.statistik.at.
(95) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 199, 211.
Schulwesen
Von den Ursprüngen des Eggenburger Schulwesens ist nur wenig bekannt. Ein Schulmeister ist zwar 1361 und 1378 genannt, die Schule hingegen erst 1486. Sie war in der Kirchengasse gelegen und im gleichen Gebäude untergebracht, in dem sich auch die Altaristen befanden. Für das höhere Schulwesen waren ursprünglich die Franziskaner zuständig, aber nachdem sie 1568 die Stadt anlässlich der Reformation verlassen hatten, musste von 1570 bis 1589 ein eigener lateinischer Schulmeister angestellt werden. In ihrer Abwesenheit wurde 1572 eine neue Schule errichtet und der Unterricht von einem protestantischen Schulmeister gehalten. 1588 wurde der Unterricht in der Lateinschule mangels Nachfrage eingestellt. Die Franziskaner hatten wiederum die Lehre übernommen und der alte Schulmeister war abgezogen. Die Neuordnung der Schulorganisation unter Maria Theresia führte nicht nur zur Einrichtung von Trivialschulen, sondern von zusätzlichen Musterschulen, von denen eine 1779 in Eggenburg angesiedelt wurde. 1799 folgte der Bau einer neuen Schule und 1874 die Errichtung einer neuen Volks- und Bürgerschule laut Reichsvolksschulgesetz. (96) Seit damals wurde die Bürgerschule für Knaben und Mädchen, die sich im Gebäude des heutigen Krahuletz-Museums befand, dreiklassig geführt. 1927 wurde eine eigene Hauptschule gegründet. Eine bäuerliche Fortbildungsschule existierte in Eggenburg zwischen 1956 und 1971. (97) Im Jahr 1888 erfolgte die Gründung der Niederösterreichischen Landesbesserungsanstalt für Knaben und Mädchen, die für 200 Kinder geplant war. 1908 bis 1918 wurde sie in Niederösterreichische Erziehungsanstalt umbenannt. Waren die Kinder, mittlerweile über 500, anfänglich in einem zeittypisch kasernenartigen Bau untergebracht, erfolgte ab 1906 die Anlage von Pavillons. 1922 übernahm die Stadt Wien die Anstalt, die zur Erziehungsanstalt der Stadt Wien umbenannt wurde. Seit 1961 firmiert sie nun unter der Bezeichnung Lindenhof, Heim der Stadt Wien für Kinder und Jugendliche. Der Lindenhof verfügt über eigene Schulen. (98)
(96) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 111, 1431, 194; BRANDSTETTER, Eggenburg (wie Anm. 74), 25, 28; REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [46, 56]; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 116, 138.
(97) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 212.
(98) Berufsschulen.noe.at/eggenburg-lindenhof, eingesehen am 25. Jänner 2006.
Ein Neubau der Hauptschule mit Polytechnischem Lehrgang, der Volksschule sowie einer Sonderschule nördlich der Stadt, alle in einem Komplex vereint, erfolgte in den 1960er bzw. 1970er Jahren und befindet sich in der Mozartstraße. (99) Die Landesberufsschule für KFZ-Mechaniker in der Pulkauer Straße geht auf einen Gemeindebeschluss von 1975 zurück. Damals wurde der gemeinsame Bau von Schule, Lehrwerkstätte und Schülerheim geplant und im Herbst 1977 konnte die Schule provisorisch in Betrieb genommen werden. 1982 erfolgte die Eröffnung des gesamten Komplexes. In den 1990er Jahren kam es mehrmals zu Erweiterungen, vor allem im Laborbereich. (100)
(99) schulen.asn-noe.ac.at/hseggenburg, /spzeggenburg, /vseggenburg, eingesehen am 25. Jänner 2006.
(100) Lbs.eggenburg.at, eingesehen am 25. Jänner 2006.
Wirtschaft
Die wichtigsten Faktoren der Eggenburger Wirtschaft waren ursprünglich die Landwirtschaft und der Weinbau. Bei Ersterer lag der Schwerpunkt im Anbau von Getreide sowie Hack- und Feldfrüchten, weniger in der Viehzucht. (101) Die Förderung der städtischen Wirtschaft durch die verliehenen Privilegien zeigte sich hauptsächlich bei den Mauteinnahmen, der Tor- und Pflastermaut sowie dem Standgeld der Jahrmärkte, die besondere Bedeutung erlangten. Weitere Einnahmequellen verbanden sich mit der Berechtigung zu Handel und Niederlage von Salz und vor allem mit dem Weinbau und -handel, dessen Bedeutung in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts allerdings zurückging. So verringerte sich die Weinbaufläche zwischen 1560 und 1591 um rund 60 Prozent. Diese Rückläufigkeit dürfte auf mehrere Ursachen, wie die kleine Eiszeit, die zunehmende Konkurrenz vor allem ungarischer Weine, Emigration oder auch neue Kellertechnologien zurückzuführen sein. Die Teichwirtschaft hatte sich seit dem 15. Jahrhundert ebenfalls zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt, obwohl die Anlage der Teiche ursprünglich der Stadtverteidigung diente. Hatten 1462 die Bürger die Genehmigung zur Reaktivierung des Schlossteiches eingeholt, so hatten sie sich dies auch für den Kanzlerteich bewilligen lassen, der sich jedoch als für die Fischzucht ungeeignet erwies. Allerdings verlor die Bewirtschaftung der Teiche bereits im 16./17. Jahrhundert an Bedeutung und 1758 waren von anfänglich neun nur noch drei in Verwendung. (102)
(101) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 51. Es wurden Korn, Weizen, Gerste, Hafer, aber auch Kraut, Rüben, Linsen, Safran, Hanf, Flachs und Mohn angebaut.
(102) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 202.
Die von unterschiedlichen Bächen gespeisten und durch ein Überlaufsystem zusammenhängenden Teiche ermöglichten auch eine bessere Nutzung der Wasserkraft durch die Anlage einer Reihe von Mühlen. Die ersten genannten Mühlen reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück, etwa die Felbermühle, die spätere Vogelsangmühle im Egental. Eine weitere Mühle findet sich im 14. Jahrhundert erwähnt, die als unterhalb der Stadt, nahe der Burgfriedsgrenze gelegen, beschrieben ist. (103) 1466 genehmigte Kaiser Friedrich die Errichtung einer Mühle, der Stadtmühle beim Lederertor, die durch den Abfluss des Ledererteiches betrieben wurde. Dieser Abfluss speiste zuerst die Badestube und floss von dort auf das Mühlrad. Der Wasserfluss dürfte durch die Stadtmauer geleitet worden sein. Zur Unterbringung des Mühlwerkes war ein Turm, der so genannte Badturm oder Turm beim Bad, in die Stadtmauer integriert worden. 1531 wurde auf städtischem Grundbesitz eine Getreidemühle zwischen dem Kanzler- und dem Neuen Teich errichtet. Dabei ging der Rat die Verpflichtung ein, den Neuen Teich nicht zu hoch zu schwellen und über die angrenzende Grabenseite eine Brücke zu errichten. Die Mühle im Egental diente zum Mahlen der Krappwurzeln für die Färberröte. (104) Um die Mitte des 16. Jahrhunderts befand sich eine Walkstampfe am Ledererteich, sie wurde jedoch 1560 an den Egenteich verlegt. Im 17. Jahrhundert wurde die Anlage für kurze Zeit von den Tuchmachern gepachtet, sie kam aber rasch wieder in städtische Eigenregie. (105)
(103) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 47, 128.
(104) HAUSTEINER, Beiträge (wie Anm. 16), 81f.; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 165, 209.
(105) HAUSTEINER, Beiträge (wie Anm. 16), 83.
Ein Privileg aus dem Jahr 1514 betraf die Errichtung eines Brauhauses, das Bierbrauen wie auch die Biereinfuhr waren aber in Jahren mit gutem Weinertrag verboten. (106)
(106) Vgl. FRITZ WEBER, Niederösterreichs Weinhandel im 16. Jahrhundert, Diss. Wien 1947, 25; HERBERT KNITTLER, Dominium und Brauhaus. Herrschaftliche Bierbrauerei als vorindustrielles Gewerbe, in: Versuche und Ansätze zur Industrialisierung des Waldviertels, hg. v. HELMUTH FEIGL – WILLIBALD ROSNER, Wien 1990 (Studien und Forschungen aus dem niederösterreichischen Institut für Landeskunde 12), 333.
Die Marktverbindungen des 16. Jahrhunderts waren mit dem böhmisch-mährischen Gebiet am intensivsten, etwa mit Znaim, Budweis, Brunn, Pressburg und Olmütz, bestanden aber auch mit kleineren Ortschaften der weiteren Umgebung. Während in Niederösterreich Handelsbeziehungen nach Pulkau, Horn, Gars, Wullersdorf, Hollabrunn, Stockerau, Zwettl und Krems von Bedeutung waren, spielte in Oberösterreich nach Freistadt vor allem Steyr wegen des Eisenbezuges eine wichtige Rolle. Daneben gab es auch vereinzelte Kontakte zu süddeutschen Städten, v. a. zu Nürnberg und Augsburg. Der Handel hatte sich, geprägt vom Straßenzwang, in diese Richtungen entwickelt. (107) Unter der Aufhebung des Straßenzwanges 1513 litt der Eggenburger Handel erheblich, vor allem da nun die Straßen über Pulkau bzw. Maissau zunehmende Bedeutung erhielten. (108) Gerade die Pulkauer Straße sollte in der Folge zur Hauptkommerzialstraße ausgebaut und als Poststraße genutzt werden. Pulkau wurde 1656 Poststation, während Eggenburg erst 1840 ein eigenständiges Postamt erhalten sollte. (109) Diese Situation spitzte sich durch die steigende Konkurrenz der Jahrmärkte zu. Diese sollten bis ins 18. Jahrhundert völlig an Bedeutung verlieren, da zum einen der Landesfürst dieses Privileg immer öfter und auch an kleinere Kommunen verlieh, und zum anderen das Vertriebssystem der Jahrmärkte mittlerweile obsolet geworden war und sich nun andere Arten des Handels durchgesetzt hatten.
(107) CSENDES, Straßen (wie Anm. 73), 148, 153; BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 33, 76–83.
(108) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 133.
(109) REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [42, 468]; BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 134.
Die Wochenmärkte, die auf sehr frühe Privilegien zurückgingen, fanden in der Regel am Marktplatz statt. Hier befanden sich ursprünglich im Osten, dem Münichhof quasi vorgelagert, die Arkaden der Brot- und Fleischbänke. Diese wurden jedoch 1557, mit der Errichtung eines eigenen Brothauses um den Turm in der Kremser Gasse, ebenfalls dorthin verlegt. Abgelegener waren hingegen der Viehmarkt, (110) der sich bei der Lederergasse befand, sowie der Holzmarkt bei der Kremser Gasse. (111) Ein Problem der Wochenmärkte war der Fürkauf, sozusagen die Konkurrenz der umliegenden Grundherrschaften, der dazu führte, dass kaum mehr Nahrungsmittel auf den Märkten angeboten wurden. Zahllos waren die kaiserlichen Fürkaufsverbote – die ersten stammten von 1558 und es folgten viele weitere. Dies führte schließlich dazu, dass 1614 der Montagsmarkt auf den Mittwoch verlegt und der samstägliche überhaupt nicht mehr abgehalten wurde. Allerdings brachte dies wegen des kurz danach ausbrechenden Dreißigjährigen Krieges auch nicht den gewünschten Erfolg. Erst in den späten 1680er Jahren konnte der Mittwochsmarkt einigermaßen wiederbelebt werden. (112)
(110) Für das 14. Jahrhundert ist eine Badstube auf dem Viehmarkt bzw. in der Lederergasse bezeugt, allerdings ist diese nicht näher zu verorten. BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 114, 128.
(111) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 84, 116f., 189.
(112) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 141 ff.
Im 16. Jahrhundert kam es mehrmals zu verheerenden Stadtbränden, wodurch die Mehrzahl der Holzbauten in der Stadt verschwand und ein – teilweise von italienischen Baumeistern getragener – „Bauboom” ausgelöst wurde, was sich bis heute an Sgraffito und Frescotechniken, aber auch an Lauben und Schwibbögen erkennen lässt. (113) Um die Mitte des 16. Jahrhunderts waren in Eggenburg vier Steinmetzen, drei Zimmermeister, fünf Maurermeister und zwei Bauschlosser tätig, wobei für spezielle Tätigkeiten auswärtige Fachkräfte herangezogen wurden: ein eindeutiges Zeichen des relativen Wohlstands – von zumindest Teilen – der Bevölkerung. (114)
(113) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 90; HOLEK, Beiträge (wie Anm. 37), 90.
(114) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 100.
Das Steinmetzhandwerk hatte in Eggenburg eine lange Tradition. Seit dem Mittelalter spielte der so genannte „Weiße Stein von Eggenburg”, der Zogelsdorfer oder Eggenburger Kalksandstein, der ursprünglich bei St. Radegund und in der Flur Latein gebrochen worden war, eine wichtige Rolle für die hiesigen Steinmetzen. Nicht nur bei der Stadtpfarrkirche, der Johanniskirche und dem Karner fand der Stein Verwendung, sondern ebenso bei Kirchenbauten in der Umgebung, so in Kühnring, Pulkau und Burgschleinitz. (115) Bis ins 18. Jahrhundert hinein wurde der Stein besonders in Wien, Nieder- und Oberösterreich, aber auch im böhmisch-mährischen Grenzgebiet besonders für kleinere Bauwerke wie Kapellen oder Bildstöcke sowie für die Fertigung feiner Architekturteile, wie Statuen, Balustraden, Plastiken, Säulen, etc. verwendet. Die Eggenburger Steinmetzmeister waren gut organisiert, hatten nicht nur Steinbrüche in der Umgebung, vor allem die ergiebigsten in Zogeisdorf, gepachtet, sondern besorgten darüber hinaus den damals sehr kostspieligen Transport. Da der Wasserweg auf der Donau am günstigsten erschien, war die Route nach Krems über die alte Steiner Salzstraße am meisten frequentiert. Auch die beiden Säulen am Eggenburger Hauptplatz sind aus diesem Stein gefertigt. Die Mariensäule zwischen Grätzl und Winterzeile entstammt der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, die Pestsäule zwischen Grätzl und Sommerzeile wurde hingegen erst 1715 aus Dankbarkeit dafür vollendet, dass die in der Umgebung grassierende Seuche des Jahres 1713 nicht auf die Stadt übergegriffen hatte. Überhaupt brachte die Barockarchitektur des 18. Jahrhunderts einen Aufschwung des Gewerbes mit sich, da der Stein bis hin zu den Kirchen- und Schlossbauten in Wien Verwendung fand. Die Eggenburger Steinmetzen waren sich ihres Wertes bewusst und konnten sich entsprechend gut verkaufen. (116)
(115) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 54; REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [3–6].
(116) REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [3–6].
Im Übrigen war das zünftisch organisierte Eggenburger Handwerk jedoch eher auf die lokale Produktion für Stadt und näheres Umland ausgerichtet. Im Laufe der Jahrhunderte diversifizierten sich zwar die Tätigkeiten zusehends, doch der Absatzmarkt blieb nahezu der selbe. Vermutlich die älteste zunftartige, genossenschaftliche Vereinigung war diejenige der Weinhauer, die bereits im 12. Jahrhundert genannt wurde. Von früher Bedeutung waren ferner die Lederer, wofür auch die Bezeichnungen Lederertor oder -teich sprechen, und die Gerber. An sonstigen Handwerkern fanden sich Bäcker, Schneider, Schuhmacher, Hafner, Fleischhauer, Binder, Tuch- und Kotzenmacher, Weißgerber, Wachszieher, Seiler, Sattler, Weber, Steinmetze, Maurer, Drechsler, Seifensieder, Sieberer, Messer- und Huf-, Silber- und Goldschmiede, Schlosser, Färber, Glaser, Büchsen- und Uhrmacher. (117) Nur wenige davon hatten eigene Zunftladen vor Ort, denn Eggenburg war Viertelstadt, d. h. einige Handwerke hatten nur eine Viertellade und keine Hauptlade in Eggenburg. Manche Zünfte wiederum waren in Wien oder einer anderen Viertelstadt, etwa in Mistelbach, Krems oder Korneuburg, organisiert, je nach Bedarf bzw. Entstehungszusammenhang der jeweiligen Zunft. So hatten etwa die Steinmetze, Maurer, Tuchmacher und Färber ihre Hauptlade in Wien, ebenso die Zimmerer, Seiler und Weber. Wesentlich später hingegen schlossen sich erst die Glaser 1722 in einer Zunft zusammen, einer Art Sammelzunft, der sich 1737 noch die Büchsen- und Uhrmacher anschlossen. Auf Regierungsanordnung wurde 1750 eine eigene Hauptlade der Glaser in Eggenburg gegründet. Ende des 18. Jahrhunderts arbeiteten in Eggenburg rund hundert Gewerbetreibende. (118) Daraus lässt sich schließen, dass nach wie vor der Großteil der übrigen Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig war.
(117) REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [41].
(118) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 144, 264; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 204.
Mit Seidenraupenzucht und Krappanbau wurde im Verlauf des 18. Jahrhunderts versucht, die wirtschaftliche Situation der Bevölkerung zu verbessern, (119) allerdings fruchteten diese Versuche nicht wirklich. Selbst die 1788 von einem Brünner Unternehmer gegründete Spinn- und Kattunfabrik, die im ehemaligen Franziskanerkloster untergebracht war, zeitigte nicht den gewünschten Erfolg. Sie hatte zwar zu ihrer Blütezeit um 1790 über 2.700 hauptsächlich im Verlagssystem tätige Beschäftigte. Doch der Stadtbrand von 1808, dem 203 Häuser zum Opfer fielen, machte auch vor der Fabrik nicht Halt und diese konnte in der Folge auch nicht mehr neu errichtet werden. (120)
(119) Vgl. etwa die Flurnamen „Maulbeerstätte” oder „Grabmühlfeld”, wo sich die einstige Krappmühle, die Vogelsangmühle, befand.
(120) REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [43]; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 203.
Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein blieb denn auch die Landwirtschaft mit dem Weinbau eine der wichtigsten Einkommensquellen der Bürgerschaft, während hingegen die Kapitalkraft für größere Unternehmen nahezu fehlte und nur wenige Versuche von Fabriks- und Industriebetriebsgründungen stattfanden. Noch heute überwiegt in der Stadt die kleinbetriebliche Struktur, die sich vor allem auf den Nahmarkt konzentriert. Nur die Agrarbetriebe sind rückläufig, existierten 1995 noch 88, so waren es 1999 nur mehr 62 Betriebe, wobei sich Haupt- und Nebenerwerb die Waage hielten. Laut Volkszählung 2001 waren von insgesamt 1.777 Erwerbstätigen in der Stadt nur mehr 41 im primären Sektor tätig, 576 im sekundären und 1.160 im tertiären Sektor. Machte sich besonders in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Grenzlandsituation Eggenburgs und mit ihr eine Peripherisierung der gesamten Region bemerkbar, so hat sich dies mittlerweile insofern geändert als im Volkszählungsjahr 873 Auspendlern 1.045 Einpendler gegenüber standen. (121) Die touristische Aufwertung der gesamten Region, die in den letzten Jahren intensiv betrieben wurde, versucht auch Eggenburg, vor allem aufgrund seiner historischen Tradition und seines gut erhaltenen historischen Stadtbildes, zu nutzen.
(121) ULSPERGER, Horn (wie Anm. 70), 37f; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 203; 01.noel.gv.at; riskommunal.at/eggenburg/, beides eingesehen am 25. Jänner 2006. Allg. dazu vgl. ELISABETH ULSPERGER, Kleinstadtbürgertum im Umbruch – Eggenburg im Prozeß des sozialen Wandels im 19. und frühen 20. Jahrhundert, Diss. Wien 1990.
Andrea Pühringer
Anmerkungen
(1) HEINRICH REINHART, Geschichte und Gegenwart der Stadt Eggenburg. Festschrift zur 700 Jahr-Feier, Eggenburg 1977, unpaginiert [7f.]. HANNES STEKL – FRIEDREIKE GOLDMANN, Eggenburg, in: Die Städte Niederösterreichs, Bd. 1, hg. v. OTHMAR PICKL, Wien 1988 (Österreichisches Städtebuch 4/1), 197–213, hier 197. Die Bedeutung der miozänischen Schichten in der Eggenburger Gegend kam hauptsächlich beim Bau der Franz-Josephs-Bahn zu Tage, als Johann Krahuletz archäologische Untersuchungen anstellte und dabei eine Reihe von Funden -u. a. spektakuläre Tierfunde – machte.
(2) JOHANNES M. TUZAR, Archäologische Untersuchungen in der Stadt Eggenburg in den Jahren 1997 und 1998, in: Fundberichte aus Österreich 37 (1998), 259–262, hier 261; NIKOLAUS HOFER, Archäologische Untersuchungen am Hauptplatz in Eggenburg, in: Fundberichte aus Österreich 34 (1995), 373–376, hier 373 ff.; ULRIKE WIETZKA – WOLFGANG WURZER, KG Eggenburg, in: Fundberichte aus Österreich 38 (1999), 16f.; STEKL- GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 197f.; JOHANNES M. TUZAR – ULRIKE PIETZKA, Neue archäologische Ausgrabungen auf dem Hauptplatz von Eggenburg, in: Unsere Heimat 71 (2000), 35–38; GUSTAV MELZER, Die Ausgrabung des verschollenen Karners in Eggenburg, NÖ, in: Fundberichte aus Österreich 17 (1979), 141–153, hier 145–149.
(3) LUDWIG BRUNNER, Eggenburg. Geschichte einer niederösterreichischen Stadt, Bd. 1, Eggenburg 1933, 39. Dabei ist die Rede von der Gegend um Grafenberg. REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [16]; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 198.
(4) REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [16 ff.]; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 197f.
(5) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 199; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 40f., 77. Die Vermutung Brunners, der Platz sei derart groß gewesen, um möglichst vielen Untertanen aus dem Umland Unterschlupf zu gewähren, muss dahingestellt bleiben. Ebd., 70.
(6) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 53; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 206f.
(7) GERHARD REICHHALTER – KARIN KÜHTREIBER – THOMAS KÜHTREIBER, Burgen. Waldviertel und Wachau, St. Pölten 2001, 92 ff.; NIKOLAUS HOFER, Bauarchäologische Bestandsaufnahme der Stadtbefestigung von Eggenburg, Niederösterreich, in: Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich 18 (2002), 45–53, hier 48 ff.
(8) Vgl. dazu die Stadtansicht von 1746, in: LUDWIG BRUNNER, Eggenburg. Geschichte einer niederösterreichischen Stadt, Bd. 2, Eggenburg 1939, 313.
(9) HOFER, Bestandsaufnahme (wie Anm. 7), 46.
(10) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 83; HOFER, Bestandsaufnahme (wie Anm. 7), 46f.; NIKOLAUS HOFER, Bauarchäologische Bestandsaufnahme der Stadtbefestigung von Eggenburg, Niederösterreich, in: Fundberichte aus Österreich 41 (2002), 229–264, hier 255. Zu den Türmen merkt Hofer an, dass die bei ADALBERT KLAAR, Baualterpläne österreichischer Städte, 3. Lieferung, Teil 3, Wien 1976, vermerkten Jahreszahlen 1430 für den Kanzler- und 1437 für den Holturm nicht belegbar sind. Ebd., 258.
(11) HOFER, Bestandsaufnahme (wie Anm. 7), 48; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 112, 141.
(12) Hier befand sich angeblich das vormalige Spital extra muros. Vgl. BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 163.
(13) Der nördlichste der drei Teiche dürfte sich in etwa im Bereich des Lindenhofes, der südlichste auf Höhe des Holturmes befunden haben. BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 163f.
(14) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 79, 162 ff.; BURGHARD GASPAR, Die Teiche um die landesfürstliche Stadt Eggenburg, in: Eggenburger Gemeindenachrichten, Region Manhartsberg, Ausgabe 3, (1998), 34 ff.; TUZAR, Untersuchungen (wie Anm. 2), 260.
(15) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 50; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 187. Ebd., 164 – dort sollte später die Schießstätte liegen.
(16) ROSA HAUSTEINER, Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte der landesfürstlichen Stadt Eggenburg 1620–1750, Diss. Wien 1974, 76.
(17) HAUSTEINER, Beiträge (wie Anm. 16), 77.
(18) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 93 ff. Der Turm warum 1300 vom damaligen Stadtrichter Heinrich der Gurrit, auch Gurrith geschrieben, ursprünglich als wehrfähiger Wohnturm errichtet und mehrmals umgebaut worden. BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 85.
(19) EMIL SCHNEID, Die Grenzsteine der alten landesfürstlichen Stadt Eggenburg, in: Unsere Heimat 27(1956), 105–121, hier 105.
(20) SCHNEID, Grenzsteine (wie Anm. 19), 107.
(21) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 52f.; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 198.
(22) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 66.
(23) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 203; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 81f.
(24) HEINRICH KRETSCHMAYR, Archivalische Beiträge zur Geschichte der niederösterreichischen Städte und Märkte, II. Eggenburg, in: Blätter für Landeskunde von Niederösterreich NF 35 (1901), 132–166, hier 135f.
(25) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 142; REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [24f.].
(26) KRETSCHMAYR, Beiträge (wie Anm. 24), 143f.
(27) Allein zwischen 1427 und 1429 war Eggenburg mehrmals von Hussiten belagert worden, wobei die Unruhen von Anfang der 1420er Jahre bis 1433 reichen sollten, als quasi permanent Kriegsgefahr drohte. BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 157–161, 166; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 206.
(28) KRETSCHMAYR, Beiträge (wie Anm. 24), 148 ff.
(29) LUDWIG BRUNNER, Die landesfürstlichen Ämter zu Eggenburg und ihre Verpachtung, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich NF 25 (1932), 89–127, hier 126; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 217–220, 232f., 236, 241; KRETSCHMAYR, Beiträge (wie Anm. 24), 157f.
(30) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 202f.; vgl. HERBERT KNITTLER, Städte und Märkte. Herrschaftsstruktur und Ständebildung. Bd. 2: Beiträge zur Typologie der österreichischen Länder aus ihren mittelalterlichen Grundlagen, Wien 1973 (Sozial- und wirtschaftshistorische Studien 4), 23 ff.; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 118. Sein Maß betrug etwa das 1,5 fache des Wiener Metzens.
(31) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 33f.
(32) Der Münichhof verfügt über eine sehr wechselhafte Besitzgeschichte, denn er war ursprünglich vom Burggrafen von Gars als freies Eigen an das Stift Klosterneuburg verschenkt worden. Von diesem wurde es als Meierhof burgrechtsweise an das Stift Zwettl verlehnt und 1436 an die Chorherren des Stiftes Herzogenburg verkauft. Aufgrund seiner geistlichen Besitzer erhielt der Münichhof bereits im 13. Jahrhundert eine St. Johanneskapelle, die auch noch während seiner Funktion als Rathaus genutzt wurde. BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 47, 73, 129f., 178.
(33) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 51, 96.
(34) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 53.
(35) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 70; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 177.
(36) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 71–5.
(37) KURT HOLEK, Beiträge zur Rechts- und Wirtschaftsgeschichte der Städte Drosendorf, Eggenburg, Horn und Waidhofen an der Thaya vom späten Mittelalter bis zum Dreißigjährigen Krieg, Diss. Wien 1940, 103.
(38) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 55.
(39) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 201; BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 213 ff.
(40) KARL OBERLEITNER, Die Finanzlage Niederösterreichs im 16. Jahrhundert, in: Archiv für Österreichische Geschichte 30 (1864), 1–91, hier 25f.
(41) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 212f.
(42) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 240 ff.
(43) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 244–254.
(44) ANDREA PÜHRINGER, Kleine Städte – große Schulden? Zur frühneuzeitlichen Finanzstruktur der landesfürstlichen Städte ob und unter der Enns, in: Pro Civitate Austriae. Informationen zur Stadtgeschichtsforschung in Österreich NF 8 (2003), 3–38, hier 6f.
(45) Vgl. OTTO BRUNNER, Städtische Selbstregierung und neuzeitlicher Verwaltungsstaat in Österreich, in: ZÖR NF 6 (1953–55), 221–249, hier 229; HEIDELINDE KLUG, Die Ratswahlen in Freistadt im Spiegel der Jahrhunderte, 1. 1277–1600, in: Freistädter Geschichtsblätter 4 (1970), 7–31, hier 8; BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 58.
(46) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 63, 110, 207.
(47) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 186.
(48) So ging etwa das Ungeld von Wullersdorf, Zellerndorf, Platt, Watzelsdorf und Deinzendorf an Stefan von Eytzing. BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 213.
(49) HAUSTEINER, Beiträge (wie Anm. 16), 45. BRUNNER, Ämter (wie Anm. 29), 106–111, 123; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 59, 109 ff., 127, 136, 261f.; REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [22f.].
(50) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 242; BRUNNER, Ämter (wie Anm. 29), 911, 96 ff.
(51) BRUNNER, Ämter (wie Anm. 29), 111 ff., BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 266–285.
(52) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 266–285.
(53) BRUNNER, Ämter (wie Anm. 29), 108, 111, 126f.; FRANZ RIEDL, Die Stadt Eggenburg zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, Diss. Wien 1949, 86; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 187; BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 199f.; ANDREA PÜHRINGER, Contributionale, Oeconomicum und Politicum. Die Finanzen der landesfürstlichen Städte Nieder- und Oberösterreichs in der Frühneuzeit, Wien 2002 (Sozial- und wirtschaftshistorische Studien 27), 120.
(54) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 266–285, 278.
(55) HAUSTEINER, Beiträge (wie Anm. 16), 19; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 282–285.
(56) RIEDL, Eggenburg (wie Anm. 53), 23.
(57) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 205; RIEDL, Eggenburg (wie Anm. 53), 21 ff.; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 88, 133.
(58) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 175.
(59) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 181. Wie schwierig die Balance zwischen dem Erhalt der städtischen Wirtschaftskraft einerseits und dem Bekenntnis zum Protestantismus andererseits war, zeigte sich bis in die 1630er Jahre. 1617 waren rund 20 Bürger ausgewiesen und dagegen ebenso viele neue aufgenommen worden. Wie es um ihr Bekenntnis stand, ist schwer zu eruieren. Jedenfalls versuchte der Rat, eine Dezimierung der Einwohner zu verhindern, 1621 z. B. dadurch, dass fünf Bewerber das Bürgerrecht erhielten, obwohl sie nicht katholisch waren. Allerdings mussten sie sich bereit erklären, bis Neujahr ihre Religion zu wechseln. Die Abwanderungen dauerten in der Folge die ganzen 1620er Jahre an, es wurde aber gleichzeitig versucht, diesen Schwund durch Neuaufnahmen wieder gut zu machen. 1631 standen nur mehr 50 Häuser leer. Aber nicht nur die Stadt auch die ländliche Einwohnerschaft war von dieser Abwanderung betroffen, so standen bereits 1620 von 74 untertänigen Häusern 38 öde. Ebd., 226, 228, 235 ff.
(60) RIEDL, Eggenburg (wie Anm. 53), 21.
(61) RIEDL, Eggenburg (wie Anm. 53), 25; HAUSTEINER, Beiträge (wie Anm. 16), 21f.;
(62) HAUSTEINER, Beiträge (wie Anm. 16), 21 f.; RIEDL, Eggenburg (wie Anm. 53), 25.
(63) HAUSTEINER, Beiträge (wie Anm. 16), 27.
(64) Allgemein zu den Eggenburger Finanzen vgl. ANDREA PÜHRINGER, Zur Entwicklung kommunaler Haushalte in der Frühneuzeit – Die Fallbeispiele Eggenburg und Krems 1550 bis 1750 im Vergleich, in: Unsere Heimat 65 (1994), 170–188. HAUSTEINER, Beiträge (wie Anm. 16), 29.
(65) RIEDL, Eggenburg (wie Anm. 53), 29.
(66) RIEDL, Eggenburg (wie Anm. 53), 34.
(67) RIEDL, Eggenburg (wie Anm. 53), 35.
(68) RIEDL, Eggenburg (wie Anm. 53), 35f.
(69) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 205.
(70) ELISABETH ULSPERGER, Horn, Eggenburg, Retz – Kleinstädte an der Peripherie, in: Kleinstadtbürgertum in Niederösterreich. Horn, Eggenburg und Retz um 1900, hg. v. HANNES STEKL, Wien 1994 (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich 27), 15–39, hier 19f.; REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [47]; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 205f.
(71) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 105; HOLEK, Beiträge (wie Anm. 37), 81.
(72) HOLEK, Beiträge (wie Anm. 37), 83f.
(73) Vgl. PETER CSENDES, Die Straßen Niederösterreichs im Früh- und Hochmittelalter, Diss. Wien 1966, 148, 153; BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 133.
(74) ULSPERGER, Horn (wie Anm. 70); 28; HANS BRANDSTETTER, Eggenburg. Geschichte und Kultur, Wien 1986, 24f., 28.
(75) REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [17]; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 208f.
(76) Dazu gehörten nach einem Zehentregister von 1561 u. a. Engelsdorf, Gauderndorf, Nieder-Maigen, Klein-Jetzelsdorf, Brugg, Braunsdorf, Niederschleinz, Kattau, Maigen, Walkenstein, Grafenberg, Stoitzendorf, Klein-Kirchberg, Klein-Meiseldorf, Sigmundsherberg, Oberdümbach. BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 31f.; BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 102f.
(77) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 208f.; REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [21]; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 245.
(78) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 52f., 79, 162, 189, 243, 246; REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [4]; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 199; MELZER, Ausgrabung (wie Anm, 2), 141–153.
(79) Auch über die Benefizianten ist kaum etwas bekannt. Vgl. BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 179; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 106 ff., 286; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 209f.
(80) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 110; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 80.
(81) REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [26f.]; STEKL-GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 209; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 44–47, 197–202.
(82) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 110.
(83) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 119–124.
(84) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 126, 129.
(85) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 180.
(86) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 183.
(87) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 173.
(88) REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [351]; BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 208.
(89) REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [38f., 42]; BRANDSTETTER, Eggenburg (wie Anm. 74), 25f.; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 209.
(90) BURGHARD GASPAR, zur Geschichte der Juden in Eggenburg seit dem Spätmittelalter, in: „Denn die Erinnerung tut zu weh.” Jüdisches Leben und Antisemitismus im Waldviertel, hg. v. FRIEDRICH POLLEROSS, Horn/Waidhofen an der Thaya 1995 (Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes 37), 159–182, hier 159–161; Jüdisches Lexikon, 1927, Bd. 2, Sp. 964.
(91) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 208.
(92) Statistik Austria, http:www.statistik.at; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 211.
(93) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 199; BURGHARD GASPAR, Die Gründung der „Gartenstadt Eggenburg”. Ein Werk des Eggenburger Kaufmannes Franz Gamerith, in: Das Waldviertel 40 (1991), 241–251.
(94) Statistik Austria, http:www.statistik.at.
(95) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 199, 211.
(96) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 111, 1431, 194; BRANDSTETTER, Eggenburg (wie Anm. 74), 25, 28; REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [46, 56]; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 116, 138.
(97) STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 212.
(98) Berufsschulen.noe.at/eggenburg-lindenhof, eingesehen am 25. Jänner 2006.
(99) schulen.asn-noe.ac.at/hseggenburg, /spzeggenburg, /vseggenburg, eingesehen am 25. Jänner 2006.
(100) Lbs.eggenburg.at, eingesehen am 25. Jänner 2006.
(101) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 51. Es wurden Korn, Weizen, Gerste, Hafer, aber auch Kraut, Rüben, Linsen, Safran, Hanf, Flachs und Mohn angebaut.
(102) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 202.
(103) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 47, 128.
(104) HAUSTEINER, Beiträge (wie Anm. 16), 81f.; BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 165, 209.
(105) HAUSTEINER, Beiträge (wie Anm. 16), 83.
(106) Vgl. FRITZ WEBER, Niederösterreichs Weinhandel im 16. Jahrhundert, Diss. Wien 1947, 25; HERBERT KNITTLER, Dominium und Brauhaus. Herrschaftliche Bierbrauerei als vorindustrielles Gewerbe, in: Versuche und Ansätze zur Industrialisierung des Waldviertels, hg. v. HELMUTH FEIGL – WILLIBALD ROSNER, Wien 1990 (Studien und Forschungen aus dem niederösterreichischen Institut für Landeskunde 12), 333.
(107) CSENDES, Straßen (wie Anm. 73), 148, 153; BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 33, 76–83.
(108) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 133.
(109) REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [42, 468]; BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 134.
(110) Für das 14. Jahrhundert ist eine Badstube auf dem Viehmarkt bzw. in der Lederergasse bezeugt, allerdings ist diese nicht näher zu verorten. BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 114, 128.
(111) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 84, 116f., 189.
(112) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 141 ff.
(113) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 90; HOLEK, Beiträge (wie Anm. 37), 90.
(114) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 100.
(115) BRUNNER, Eggenburg 1 (wie Anm. 3), 54; REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [3–6].
(116) REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [3–6].
(117) REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [41].
(118) BRUNNER, Eggenburg 2 (wie Anm. 8), 144, 264; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 204.
(119) Vgl. etwa die Flurnamen „Maulbeerstätte” oder „Grabmühlfeld”, wo sich die einstige Krappmühle, die Vogelsangmühle, befand.
(120) REINHART, Geschichte (wie Anm. 1), [43]; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 203.
(121) ULSPERGER, Horn (wie Anm. 70), 37f; STEKL – GOLDMANN, Eggenburg (wie Anm. 1), 203; 01.noel.gv.at; riskommunal.at/eggenburg/, beides eingesehen am 25. Jänner 2006. Allg. dazu vgl. ELISABETH ULSPERGER, Kleinstadtbürgertum im Umbruch – Eggenburg im Prozeß des sozialen Wandels im 19. und frühen 20. Jahrhundert, Diss. Wien 1990.

 

 

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