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Die Stadt Bruck an der Mur im gleichnamigen politischen Bezirk liegt auf 47° 25' nördlicher Breite und 15° 16' östlich von Greenwich (Rathaus). Der höchste Punkt im Gemeindegebiet liegt bei 1.629 m (Gipfel des Rennfeldes), der tiefste Punkt bei 467,5 m (Mur bei Übelstein). Das älteste Kerngerüst der Berge um Bruck an der Mur bilden kristalline Schiefer, in den darunter liegenden Schichten herrschen Gneise vor, die die Höhen des Zuges von der Mugel über das Roßeck zum Rennfeld aufbauen. (1) Die Stadt Bruck an der Mur selbst liegt an der Mündung des Flusses Mürz in den Fluss Mur und ist seit jeher ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Geologisch wird der Bereich der Mur-Mürz-Furche als norische Senke bezeichnet; diese reicht von Salzburg über die Steiermark bis Niederösterreich. Mehrere inneralpine Tertiärbecken reihen sich hier kettenartig aneinander. Die norische Senke zeichnet sich durch eine weiche Oberflächengestaltung aus und war früher wegen deren Kohlevorkommen von wirtschaftlicher Bedeutung.
(1) Zur Geologie des Brucker Raumes vgl. Oskar HOMANN, Der geologische Bau des Gebietes Bruck a. d. Mur-Stanz, Graz 1955 (Mitteilungen des Museums für Bergbau, Geologie und Technik am Landesmuseum „Joanneum”, Graz); Josef STINI, Der Boden von Bruck a. d. Mur und seine Entstehung, in: Bruck an der Mur. Ein Heimatbuch, hg. v. der Stadt Bruck an der Mur, verfasst von Richard ANTAUER, Bruck an der Mur 1951, 3–18.
Verwaltungstechnisch gliedert sich die Stadtgemeinde Bruck an der Mur in sieben Katastralgemeinden (Bruck an der Mur, Wiener Vorstadt, Berndorf, Pischk, Kaltbach, Pischkberg und Übelstein), wobei die KG Berndorf (bis dahin bei Kapfenberg) erst 1922 der Stadt Bruck an der Mur eingegliedert wurde. Das Gebiet der Stadtgemeinde Bruck a. d. Mur umfasst (2008) 38,40 km2. Davon entfallen auf die einzelnen Katastralgemeinden: Übelstein 8,39 km2, Berndorf 3,04 km2, Bruck a. d. Mur 14,99 km2, Kaltbach 3,10 km2, Pischk 0,78 km2, Pischkberg 7,90 km2, Wiener Vorstadt 0,29 km2. 2008 entfielen dabei auf Bauland 0,90 km2, landwirtschaftliche Nutzung 6,64 km2, Gärten 1,66 km2, Wald 26,25 km2, Gewässer 0,83 km2, Sonstiges 2,14 km2.
Die Einwohnerzahlen erfassen nach 1848 die in der Stadt Bruck und ihren Katastralgemeinden ständig wohnhaften Personen. Die Einwohnerzahl stieg dabei von 1783 bis 1971 kontinuierlich an, seither gibt es in der Stadtgemeinde Bruck an der Mur einen leichten Bevölkerungsrückgang: 1783: 1.272 Personen; 1810: 1.323; 1837: 1.605; 1869: 2.879; 1880: 3.310; 1890: 3.802; 1900: 5.497; 1910: 7.926; 1920: 8.490; 1923: 11.290 (nach der Eingemeindung von Berndorf); 1930: 11.275; 1939: 13.366; 1943: 14.097; 1951: 15.159; 1961: 16.245; 1971: 16.359; 1981: 15.068; 1991: 14.155; 2001: 13.438 (davon 1.177 Nebenwohnsitzfälle). Die Häuserzahl betrug 1783: 189; 1792: 166; 1810: 172; 1837: 165; 1869: 215; 1890: 230; 1900: 253; 1910: 282; 1920: 465; 1930: 623 (nach der Eingemeindung von Berndorf); 1939: 1.023; 1951: 1.297; 1961: 1.527; 1971: 1.890; 1981: 2.318; 1991: 2.682; 2001: 2.778.
Der Siedlungsraum
Auf eine Siedlungskontinuität seit der jüngeren Steinzeit im klimatisch und verkehrstechnisch begünstigten Bereich des heutigen Stadtgebietes an der Einmündung der Mürz in die Mur weisen Bodenfunde im Stadtgebiet hin, wie etwa das Bruchstück eines Hammerbeiles. Auf dem Pischkberg wurde 1935 auf einem Acker (2) ein Steinbeil aus lichtgrauem Serpentin entdeckt. (3) In der Drachenhöhle bei Mixnitz in der Nähe von Bruck an der Mur wurden neben der Herdstätte eines Höhlenbärenjägers aus der Altsteinzeit Steinbeile u. a. m. aus der Jungsteinzeit gefunden. Bruchstücke von Lanzenspitzen, Sicheln, Beilen, Griffzungenschwertern, Messern und Reste von zwei Bronzegefäßen in der unmittelbaren Nähe von Bruck verweisen auf die Nutzung der Flüsse Mur und Mürz als natürliche Verkehrswege in der Bronzezeit. Historisch bedeutende Fundekennen wir aber erst aus der römerzeitlichen Siedlung am rechten Murufer. Eine durch das Murtal führende römische Heerstraße (Münzfunde in Zlatten) verlief über die Postwiese in der Brukcker Heiligengeistvorstadt und querte wahrscheinlich bei St. Ruprecht die Mur. Diese Straße führte über Oberdorf, St. Dionysen und Donawitz entweder ins obere Murtal oder zum Erzberg. Bei Picheldorf wurde ebenfalls eine römische Brücke über die Mur gefunden. (4) Mit Bruck an der Mur ist nach bisherigem Forschungsstand die mit einer römischen Poststation verbundene Siedlung Poedicum gleichzusetzen. Im Garten des Hauses Leobner Straße Nr. 22, am rechten Murkai, wurden römische Hausreste mit Heizanlagen, eine kreuzförmige Armbrustfibel aus dem 3. bis 4. Jahrhundert, zwei römische Bronzemünzen aus dem 3. Jahrhundert, (5) ein Brandgrab und Geräte entdeckt. 1842 wurde im Zuge des Bahnbaues in Pischk der Votivstein eines römischen Soldaten gefunden. An der Wiener Straße trat beim Bau der Fabrikgasse in der Nähe der Papierfabrik Leykam ein römisches Grab mit zertrümmerten Tongefäßen zutage. (6) Auf die slawische Besiedlung vor 600 sind die Namen Mürz (muoriza, kleine Mur), Pischk (von pisek, Sand), Laming [Lomnicha von lom, Sumpf), Diemlach (domelac; Domiah, bei den Leuten des Domomil) zurückzuführen. In Diemlach wurde ein vermutlich aus karantanischer Zeit stammendes, zehn männliche und weibliche Skelette sowie zwei Kinderskelette und Schläfenringe umfassendes Gräberfeld aufgefunden.
(2) Auf dem Acker des Schlegelbauern, vgl. Richard ANTAUER, Aus der Geschichte der Stadt Bruck, in: Bruck an der Mur. Ein Heimatbuch, hg. v. der Stadt Bruck an der Mur, verfasst von Richard ANTAUER, Bruck an der Mur 1951, 19–80, hier 19.
(3) Vgl. Ferdinand TREMEL, Bruck an der Mur. Vortrag, gehalten anläßlich der Wanderversammlung in Bruck an der Mur am 25. September 1955, in: Blätter für Heimatkunde 29 (1955), 78–92, hier 78.
(4) TREMEL, Bruck an der Mur (wie Anm. 3), 78.
(5) Vgl. Werner STRAHALM, Bruck an der Mur – eine Stadtgeschichte, Bruck an der Mur 1997, 11.
(6) ANTAUER, Aus der Geschichte der Stadt Bruck (wie Anm. 2), 20.
Die Erstnennung von Bruck an der Mur und die Anfänge der Steiermark
Die erste urkundliche Nennung von Bruck an der Mur erfolgte 860 unter Ludwig dem Deutschen anlässlich der Bestätigung eines salzburgischen Herrenhofes ad Pruccam. (7) Gemeint war damit jene Ansiedlung, die am rechten Murufer um die Kirche St. Ruprecht entstanden war (heutige Vorstadt St. Ruprecht). Neben dieser Ansiedlung scheint in Urkunden König Arnulfs 890, (8) Erzbischof Odalberts 927, (9) Kaiser Ottos II. 982, (10) Ottos III. 984 (11) usw. eine an der Stelle des heutigen alten Stadtkerns von Bruck liegende Siedlung mit dem Namen Muorizakimundi (slaw. für Mürzgemünd) auf. Beide Ansiedlungen befanden sich im Besitz des Erzbistums Salzburg, das gegen Ende des 9. Jahrhunderts auch die dem Gründer des Erzstifts geweihte St. Ruprechtkirche hatte erbauen lassen.
(7) J(oseph) ZAHN, Urkundenbuch des Herzogthums Steiermark, Bd. 1: 798–1192, Graz 1875, Nr. 7: 860, 20. November, Mattighofen, König Ludwig (der Deutsche) bestätigt auf Bitten des Erzbischofs Adalwin von Salzburg alle bisherigen Erwerbungen, u. a. ad Pruccam (Original: Österreichisches Staatsarchiv, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv, AT-OeStA/HHStA UR AUR 16).
(8) ZAHN, Urkundenbuch, Bd. 1, Nr. 9: 890, 20. November, Matighofen (Fälschung), König Arnulf bestätigt Erzbischof Dietmar von Salzburg alle Besitzungen seiner Kirche, darunter auch Prucca, Muoriza […] (Original: Österreichisches Staatsarchiv, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv).
(9) ZAHN, Urkundenbuch, Bd. 1, Nr. 17: 927, 23. Mai, Maria Saal: Erzbischof Odalbert von Salzburg tauscht mit seinem Landbischof Kotabert Güter an der Lobming etc. gegen andere bei Bruck an der Mur und Rottenmann um ad Muorizakimundi, ad Rotenmannun … (Original: Österreichisches Staatsarchiv, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv)
(10) ZAHN, Urkundenbuch, Bd. 1, Nr. 30: 982, 18. Mai, Trient: Kaiser Otto II. bestätigt dem Erzbischof Friedrich von Salzburg für dessen Kirche Brucca, Muoriza (Original: Österreichisches Staatsarchiv, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv).
(11) ZAHN, Urkundenbuch, Bd. 1, Nr. 31: 984, 7. Oktober, Mainz: König Otto III. bestätigt die Rechte, Freiheiten und Besitzungen des Erzbistums Salzburg u. a. in Pruka, Muoriza (Original: Österreichisches Staatsarchiv, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv).
Die Frühgeschichte der Steiermark ist eng verbunden mit der Geschichte Karantaniens, aus dem sie als Mark an der Mur herausgewachsen ist. (12) Infolge der Ungarnstürme (907) wurde die karolingische Kolonisation und Mission der Karantanischen Mark weit zurückgeworfen, auch die „bayerische Besiedlung des von den Ungarn stark verwüsteten slawischen Landes ging wohl nicht so schnell vonstatten wie an der Donau”. (13) Allerdings gab es reiche Königsschenkungen an geistliche und weltliche Würdenträger, vor allem an das genannte Erzstift Salzburg. Im Mai 927 fand unter dem Vorsitz des Salzburger Erzbischofs Odalbert und Herzog Bertholds von Kärnten (seit 926 als Graf in Kärnten nachgewiesen, 927 Herzog von Kärnten, 938–947 Herzog von Bayern) eine Synode im Dom zu Maria Saal gegenüber der Karnburg statt, auf der sich „keine Leute aus einem „Grenzeradel”, sondern bayerische „Spitzenfunktionäre” mit Interessen im Süden” (14) trafen. Verhandelt wurde über die Frage der Alpenübergänge, die Nutzung von Salz und die Gewinnung von Eisen. Vor allem Herzog Berthold hatte – breit gefächerte – Interessen südlich der Alpen; so hatte er u. a. Besitz ad Undrimam (an der Ingering bei Knittelfeld) und am Aichfeld im steirischen Murtal. Im Zuge der genannten Synode ging der Weiler Muorizakimundi im Tauschweg an den Chorbischof Kotabert et aduocati Bertoldi ducis hec loca – seinen Vogt Herzog Berthold – über. (15) Nach dem Sieg Ottos I. auf dem Lechfeld (955) wurde auch die Karantanische Mark an der Mur erneuert, die in etwa dem Gebiet der heutigenWeststeiermark entsprach. Mit dieser Mark verbunden waren die benachbarten Grafschaften um Judenburg, um Leoben, im Mürztal und im Ennstal. Um 970 besaß das (bayerische) Geschlecht der Eppensteiner die Markgrafschaft samt den angeschlossenen Grafschaften; (16) als erster Markgraf wird Markwart III. (gest. etwa 1000) genannt. Die Markgrafschaft ging 1050/1056 – nachdem sie von 1035 bis 1050 von den Wels-Lambachern verwaltet wurde – an Otakar I. von Traungau über. Den aus einem Chiemgauer Geschlecht stammenden steirischen Otakaren gelang es, aus der sehr locker gefügten Mark, die seither nicht mehr zu Kärnten, sondern zu Bayern gehörte, „im Lauf eines Jahrhunderts ein geschlossenes Land” zu machen (17) und unter ihre Herrschaft zu stellen.
(12) Hermann WIESFLECKER, Österreich im Zeitalter Maximilians I. Die Vereinigung der Länder zum frühmodernen Staat. Der Aufstieg zur Weltmacht, München 1999, 111.
(13) WIESFLECKER, Österreich im Zeitalter Maximilians I. (wie Anm. 12), 111.
(14) Karl BRUNNER, Herzogtümer und Marken. Vom Ungarnsturm bis ins 12. Jahrhundert, Wien 1994 (Österreichische Geschichte, 907–1156, hg. v. Herwig Wolfram), 63.
(15) ZAHN, Urkundenbuch, Bd. 1, Nr. 17: 927, 23. Mai, Maria Saal.
(16) WIESFLECKER, Österreich im Zeitalter Maximilians I. (wie Anm. 12), 111.
(17) WIESFLECKER, Österreich im Zeitalter Maximilians I. (wie Anm. 12), 111.
Die Kolonisation des Landes schritt in dieser Zeit ebenfalls voran. Der sich entwickelnde Handel nach Süddeutschland brachte auch für die Ansiedlung Muorizakimundi, die sich rasch zu einem bedeutenden Handelsplatz entwickelte, wirtschaftliche Impulse, galt doch die Straßenverbindung über Bruck und über den Schoberpass ins Ennstal als wichtiger Zugang zu zum Handelsmarkt. (18)
(18) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 16.
Um 1074 fiel Muorizakimundi bei oder bald nach dessen Gründung an das Stift Admont, das in Bruck auch ein 1382 und 1466 genanntes sowie 1540 umgebautes Haus besaß (an dem sich vermutlich auch die unten genannte Blasienkapelle befand). Nicht nur das in Aussee, Hall bei Admont oder Hallthal bei Mariazell gewonnene Salz wurde in Muorizakimundi angeliefert und weiter ins untere Mur-, Mürz- und Aflenztal transportiert, es wurden zudem auf dem Gebiet der heutigen Postwiese, die sich gegenüber der Ansiedlung befand und mit ihr durch eine Brucke verbunden war, Märkte abgehalten. Bis ins 15. Jahrhundert führte dieser Bereich die Bezeichnung „Altenmarkt”. (19)
(19) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 15.
Als der letzte Traungauer Herzog Otakar IV. 1192 mit 29 Jahren kinderlos starb, fiel das bis dahin selbständige Herzogtum Steiermark (seit 1180) an die Babenberger (Georgenberger Handfeste 1186). Ungefähr zur selben Zeit, jedenfalls noch vor 1195, wurde die Kirche St. Ruprecht aus der Urpfarre St. Michael ausgeschieden und mit Teilen der Urpfarre St. Lorenzen im Mürztal als selbständige Pfarre Bruck eingerichtet. Am 1. August 1224 wird mit Heinricus plebanus de Prukke erstmals – für die sicher bereits ins 9. Jahrhundert zurückreichende Pfarre – ein Pfarrer in Bruck erwähnt. In den folgenden Jahren scheint Bruck mehrfach als mit landesfürstlichen Privilegien bedachter Handelsort auf: 1230 verlieh der Babenberger Friedrich II. der Streitbare dem Ort das Privileg, dass auf der Strecke zwischen Rottenmann und Bruck nur in diesen beiden Ortschaften Salz niederlegt, in Fässer gestoßen, angeboten und verkauft werden durfte. Wenige Jahre später, 1241, wurden die Mautgebühren zugunsten der Untertanen von Wien, Graz, Bruck an der Mur, Leoben, Judenburg, Hainburg und Ebenfurt geregelt. (20)
(20) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 17.
Nach dem Tod Friedrichs des Streitbaren (1246) und Kaiser Friedrichs II. (1250)wurde die Steiermark zusammen mit Österreich in den Erbfolgekrieg zwischen König Ottokar II. Přemysl und Béla IV. von Ungarn verwickelt, in dessen Verlauf die noch heute bestehende Grenze zwischen den beiden Bundesländern festgelegt und die Steiermark aus ihrem Namen gebenden Kernland, der Grafschaft Steyr, verdrängt wurde. Vorerst erhielt Béla im 1254 ausgehandelten Frieden von Ofen die Steiermark, wurde aber im Jahr 1260 infolge des Sieges in der Schlacht bei Groißenbrunn durch König Ottokar II. Přemysl endgültig zum Abzug gezwungen (1261 Frieden von Wien). (21) In die darauffolgende Phase der Herrschaftskonsolidierung, in der Ottokar II. Přemysl seine Rechte gegenüber der Babenbergerin Gertrud und ihrem Sohn Friedrich absichern wollte, (22) fiel die „Neupflanzung” (novellam plantationem oppidi de Brucke in terra sua Stirie) der Stadt Bruck an der Mur. (23)
(21) WIESFLECKER, Österreich im Zeitalter Maximilians I. (wie Anm. 12), 114.
(22) Vgl. HEINZ DOPSCH, Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter, Wien 1999 (Österreichische Geschichte 1122–1278), 203–207 und 444–448.
(23) Urkundenbuch des Herzogtums Steiermark, 4. Bd., 1. Lfg. 1260–1265, hg. v. Heinrich Appelt, bearb. V. Gerhard Pferschy, Wien 1960, Nr. 113: 1263 August 17, Graz: Bischof Bruno von Olmütz entschädigt im Auftrag König Ottokars das Kloster Admont für die zur Erweiterung der Stadt Bruck an der Mur herangezogenen Güter durch Einkünfte zu Stadlhof und Güter in Öblarn und Strasteten im Ennstal (Original Admont).
Die planmäßige Neuanlage der Stadt
Am 17. August 1263 entschädigte Bischof Bruno von Olmütz im Auftrag König Ottokars II. Přemysl das Kloster Admont für die zur Erweiterung der Stadt Bruck herangezogenen Güter (24) und mit der Urkunde von 1. Mai 1265 erhielt das Kloster Admont durch den Bischof von Olmütz über Auftrag König Ottokars eine weitere Entschädigung für seine durch die Erweiterung der Stadt Bruck besonders an Leuten erlittenen Verluste. (25) Gemeinsam mit Leoben, dessen „Verpflanzung und Befestigung […] sinnvoll nur im Jahre 1262/63, gleichzeitig mit der von Bruck, auf dem Höhepunkt der legitimistischen Bestrebungen, erfolgen konnte”, (26) diente Bruck an der Mur als „Trutzstadt”. Die erwähnte Urkunde belegt die direkte Einflussnahme Ottokar Přemysl über seinen Statthalter Bruno von Olmütz und entspricht damit ähnlichen Urkunden und Zielsetzungen in Böhmen und Mähren. In beiden Urkunden wird Bruck als oppidum erwähnt, noch bevor der Habsburger Rudolf I. als neues Landesfürst den Bürgern der Stadt Bruck an der Mur am 25. August 1277 ihre alten Freiheiten, (27) besonders das Recht der Salzniederlage, bestätigte. Geregelt wurde in diesem Zusammenhang auch die Mautfreiheit für den Straßen- und Flussverkehr innerhalb von „drei Rasten”.
(24) StUB IV, n. 113 (1263 August 17, Graz).
(25) StUB IV, n. 167 (1265 Mai 1, Judenburg).
(26) Maja LOEHR, Leoben – Werden und Wesen einer Stadt, Baden 1934, 21.
(27) Vgl. auch Alois NIEDERSTÄTTER, Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter, Wien 2001 (Österreichische Geschichte, 1278–1411, hg. von Herwig Wolfram), 85.
Die planmäßige Neuanlage bzw. Erweiterung erfolgte an der Stelle des bereits mehrfach genannten Muorizakimundi. Die Stadt wurde unter den Schutz der vermutlich bereits existierenden, 1264 als castrum Brukke erstmals genannten Burg am Schlossberg gestellt (im 14. Jahrhundert Vest ze Bruk pey der Muer; von 1478 [ab 1510 ununterbrochen] bis 1626 Schloss Landskron, verbunden mit dem Amt Pischkberg, das vom Landesfürsten der Brucker Bürgerschaft und teilweise Bürgern etc. pfandweise überlassen wurde; von 1626 bis 1771 im Besitz der Stadt Bruck; ab 1771 bis 1884 in Privatbesitz, 1792 abgebrannt; von 1884 bis 1889 im Besitz der Österreichischen Alpine Montan-Gesellschaft; 1889 wurde die Ruine von der Stadtgemeinde Bruck gekauft) und im Viereck ummauert.
Die Stadtmauer zog im Norden der Stadt vom Schlossberg hinunter zum Turm beim Heberplatz, weiter zum Turm im heutigen Stadtpark bei der Propstei und dann zum runden Turm in der Friedrichallee, dort verlief sie weiter in Richtung Süden zum Leobnertor. Das 1792 abgebrannte und danach als einfacher Torbogen wieder aufgebaute Leobnertor bestand aus einem inneren und äußeren Tor, die durch eine Brücke über den dazwischen liegenden Stadtgraben verbunden waren. 1876 musste das Tor der neuen Volksschule weichen und wurde abgetragen. Vom Leobnertor verlief die Stadtmauer weiter zum inneren Schifftor am Ende der Schiffgasse (Küffergasse [1478, 1545 genannt] – Schiff[tor]gasse, Schiffgasse, Schöffgasse 1591, 1617 und 1677; als Schiffahrtsgasse 1746). Beim Schifftor erbaute der Pfarrer von St. Dionysen nach der Belagerung 1292 mit städtischer Genehmigung ein Freihaus (1394 von dem perkhgrabgartl, gelegen an der egenanten khierchen haus an der statmauer; heute Schiffgasse Nr. 21) sowie am unteren Ende der Schiffgasse einen Turm, der bei Kriegsgefahr als Schutz dienen sollte. Vom 1888 abgetragenen Tor sind noch Reste beim Freihaus zu erkennen. Vom Schifftor verlief die Stadtmauer – durch noch vorhandene Pfeiler gegen den Stadtgraben hin gestützt – zur Schiffländ an der Mur. Hier an der Mur, beim Lend- oder Wassertor, endete der Stadtgraben, der an der Außenseite der Stadtmauer vom Fuß des Schlossberges an vorhanden war und bis auf einen kleinen verbliebenen Rest – dem „Kreuzgarten” – nach 1876 mit dem Schutt des Leobnertores und einiger ebenfalls für den Volksschulbau abgerissener Gebäude aufgefüllt wurde. An seiner Stelle wurden die Friedrichsallee und der Stephaniepark angelegt. Entlang der Schiffländ, dem früheren Landeplatz für die Murschiffe, Plätten und Flöße, verlief die – bis zum Grazer Tor entlang der Mur doppelt geführte – Mauer weiter Richtung Osten bis zum Badtor. In diesem Zwinger wurden von den Seilern Werkstätten betrieben, zudem gab es Hausgärten. Das Badtor ist vom Hauptplatz durch die Ringelschmiedgasse (1613, 1630, 1661 und 1683 „Padergäßl”, 1874 auch Fleischhauergasse, 1884, 1897, 1898 Färbergassel, 1888 und 1900 Ringelschmiedgasse) zugänglich. Eine Stiege, deren Ausgang heute durch das Haus Schiffländ Nr. 16 abgemauert ist, führte im Inneren des Badtores hinunter zur Schiffländ. Heute geht auf der Außenseite eine Holzstiege zur Schiffländ. Weiter in Richtung Osten befand sich am Ausgang des Lederergassls das Lederertor und bei der Grazer Straße (1329, 1352, 1442 und 1541 „Greczer strazz” genannt) bzw. der Grazer Brücke das Grazertor. Das auch auf Abbildungen sehr groß dargestellte Tor, in dem in der Neuzeit unter anderem auch ein Lebzelterladen untergebracht war, wurde zwar zwei Jahre nach dem Stadtbrand 1792 wieder aufgebaut, 1839 aber endgültig abgetragen. An der Westseite befanden sich ein eckiger Turm (beim späteren Schwimmbad) und das Wienertor, das ebenso wie das Grazertor ein größeres Gebäude war, in dem sich in der Neuzeit neben den Amtsräumen für die Mautner auch die Werkstätte und Wohnung eines Schmiedes befand. Das 1792 abgebrannte und wieder aufgebaute Wienertor wurde 1846 abgetragen. Die Stadtmauer verlief von diesem Tor – unterbrochen von zwei Türmen (vom ersten stehen noch die Grundmauern im Haus Am Wienertor Nr. 4, der zweite ist der umgebaute Uhrturm) (28) – weiter den Schlossberghang entlang. Nicht geklärt ist, in welchem Turm sich die Folterkammer [Röckhthurn, erw. 1665) befand und wo die Lage des „Bürgerturms” (Arrest für Bürger) sowie eines im 15. Jahrhundert erwähnten Turmes gegenüber dem Sondersiechenhaus, d. h. der Heiligengeistkapelle in der Grazer Straße, ist. (29)
(28) Vgl. zum Schlossberg mit Uhrturm, der nach Grazer Vorbild im späten 19. Jh. umgestaltete Wehr- und Torturm: Bruck an der Mur, in: Eva BERGER, Historische Gärten Österreichs. Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930. 2., Oberösterreich, Salzburg, Vorarlberg, Kärnten, Steiermark und Tirol, Wien 2003, 480–481.
(29) ANTAUER, Aus der Geschichte der Stadt Bruck (wie Anm. 2), 24–28.
Die Stadt baut sich laut Wengert „auf einem mit der Mur gleichlaufenden, durchgehenden Parallelsystem mit einem geräumigen, querliegenden Marktplatz auf.” (30) Die Lage des Wienertores ist durch die vorgeschobene Stellung des Schlossberges bestimmt. Von hier aus verlief „unter den Parallelstraßen ein Hauptzug bis zum westlichen (Leobener) Tor”. (31) Knapp innerhalb des Wiener Tores zweigte – die Stadt in nordöstlicher Richtung erschließend – im rechten Winkel eine durch das Grazertor und über die Mur führende Grazer Brücke verlaufende Straße ab, die Grazergasse. Es gab in diesem Bereich nur einen kleinen Platz, den so genannten Fleck. Erst nach der Auflassung des Minoritengartens (nach dem Stadtbrand von 1792) entstand hier der Minoritenplatz. Zwischen dem Hauptstraßenzug Wiener Straße – Theodor-Körner-Straße ist das östliche Gebiet durch zwei, das westliche Gebiet durch eine Parallelstraße aufgeschlossen. Ursprünglich scheinen die beiden östlichen Parallelstraßen (Mittergasse und Roseggerstraße) nur einfach verbaut gewesen zu sein, die „südseitige Bebauung der Mittergasse oder die nordseitige Bebauung der Roseggerstraße ist wohl auf eine spätere Abtrennung rückwertiger Parzellenteile zurückzuführen.” (32) Während im Norden die Entfaltungsmöglichkeiten durch den Schlossberg beschränkt waren, grenzt im Süden unmittelbar an die Stadtmauer an der Mur die äußere Hofstättenzeile. In Bruck ging die Reihung der Hofstätten nicht wie sonst üblich vom „organischen Zentrum” aus, d. h. dem Markt, sondern von der Gabelung der Hauptstraßen beim Wienertor. Den Ausgangspunkt dabei bildet die auf den Minoritenplatz hin orientierte Zeile zwischen der Wiener Straße und der Mittergasse. In der ganzen östlichen Stadthälfte schlossen sich durchwegs nur nach den Parallelstraßen orientierte Hofstätten an, und „auch dem Marktplatz scheinen an dessen Ostseite ursprünglich ausnahmsweise nichtbebaute Hofstättenlangseiten zugekehrt gewesen zu sein” (33) Um dem Markt Raum zu geben, dürfte die von Osten nach Westen verlaufende Hofstättenreihung unvermittelt unterbrochen worden zu sein. Im Westteil der Stadt gibt es dagegen Hofstätten, die – wie auch in anderen Städten – nach dem Platz als Verkehrsfläche erster Ordnung hin orientiert sind. Die in ihrem Kern aus der Zeit der Stadtgründung stammende Pfarrkirche liegt etwas überhöht im Norden, hinter einer den Platz nördlich begrenzenden Häuserzeile.
(30) Hermann WENGERT, Die Stadtanlagen in Steiermark. Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Städtebaues, Graz 1932, 44–46, hier 45.
(31) WENGERT, Die Stadtanlagen in Steiermark (wie Anm. 80), 45.
(32) WENGERT, Die Stadtanlagen in Steiermark (wie Anm. 80), 45.
(33) WENGERT, Die Stadtanlagen in Steiermark (wie Anm. 80), 46.
Angelegt wurde die Stadtanlage vermutlich vom Landrichter der Steiermark Herbrod von Füllstein, dem Truchsess Bischof Brunos von Olmütz, der sich nach 1264 auch Herbrod von Bruck nannte. Ebenso wie nach ihm domino Hermanno de Crotendorf castellano in Pruck (1268 und 1272 genannt) und Walchum von Timmersdorf (1277) übte er die Funktion des Burghauptmanns bzw. Pflegers über die landesfürstliche Burg aus. 1269 (34) und 1272 (35) wird anlässlich einer Belehnung erstmals mit Otto von Bruck ein Richter in Bruck (in Pruckka in domo Ottonis civis et iudicis ibidem) erwähnt. Durch die handelnden Personen nahm die Stadt Gestalt an: Bald nach der Neugründung der Stadt dürfte die Erbauung des Bürgerspitals an der Leobner Brücke erfolgt sein. Schon vor 1329 wurde es von Elisabeth, der Gemahlin König Friedrichs des Schönen, testamentarisch bedacht. Ab 1270 wurde die heutige Propstei- und Stadtpfarrkirche Mariä Geburt errichtet und um diese ein Friedhof angelegt. Als Pfarrer tritt erstmals 1273 und 1274 dominus Wulvingus de Stubenberch plebanus de Pruka (36) auf. Ebenfalls in dieser Gründungsphase entstand von 1272/73 bis 1301 (gegründet durch Graf Ulrich von Pfannberg) im östlichen Teil der Stadt unmittelbar neben der Stadtmauer in der Nähe des Grazertores das Minoritenkloster mit der Kirche Maria im Walde. Wenige Jahre später, 1280, tritt uns ein scolaris entgegen. Die Schule – die erst im 15. Jahrhundert erneut genannt wird (im 16. Jh. dann häufiger, 1528, 1543, 1544 und 1546 ist von einem Teitschulmeister die Rede) (37) – befand sich vermutlich bei der Pfarre. Mehrmals wurde Bruck in diesen Gründungsjahren von den Landesfürsten besucht – so 1281 von König Rudolf I., 1283 und 1289 von Herzog Albrecht I. (38)
(34) StUB IV/2, n. 361 (1269: Äbtissin Kunigunde von Göß belehnt Otto von Bruck und dessen Gattin Mechthild mit Gütern in der Pfarre Bruck, welche dem Stift Göß von Heinrich von Utsch ledig wurden.)
(35) StUB IV/3, n. 469 (1272, Bruck: Der steirische Landschreiber Konrad urkundet im Haus von Otto von Bruck: Acta sund hec in Pruckka in domo Ottonis civis et iudicis ibidem […])
(36) StUB IV/3, n. 492 (1273 November 22, Graz); StUB IV/3, n. 495 (1273 Dezember 3, Graz); StUB IV/3, n. 522 (1274 August 22, München).
(37) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 52.
(38) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 20f.
Im Zuge des Adelsaufstandes im Jahr 1292 gegen Herzog Albrecht I., der die Rechte und Privilegien des steirischen Adels nicht bestätigen wollte, schloss das Heer des steirischen Adels Mitte Februar 1292 auch die zu dieser Zeit bereits stark befestigte Stadt Bruck an der Mur ein, die der Belagerung jedoch Stand halten konnte. Nachdem das Heer zwei Wochen später erfolglos abziehen musste, huldigte Bruck an der Mur seinem Landesfürsten, der auch in die Stadt einzog. Am 20. März 1292 bestätigte Albrecht I. die steirischen Freiheitsbriefe und am 24. April 1293 die Privilegien der Stadt. (39)
(39) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 23–26.
Die Verwaltung der Stadt
Der Grundherr im Stadtgebiet von Alt-Bruck war der Landesfürst, dessen dortiger Besitz den Grundstock der späteren Herrschaft Landskron bildet. Daneben sind schon für das frühe Mittelalter auch andere gewichtige Grundherren bezeugt. Der im Jahre 860 von König Ludwig dem Deutschen dem Salzburger Erzbischof bestätigte Herrenhof ad Pruccam ist der Ursprung von St. Ruprecht und der Grundstock für die reiche Ausstattung der späteren Pfarrgült Bruck. Im Jahre 927 tauschte der Erzbischof auch ein Gut an der Mürzmündung. Ob auch schon der Besitz des Stiftes Admont zu und bei Bruck auf eine Ausstattung der im Jahre 1074 erfolgten Gründung des Klosters durch Erzbischof Gebhart zurückzuführen ist, kann nicht belegt werden. In Berndorf lag Besitz der Aribonen, der später an das Stift Göss überging, und der Eppensteiner, der in der Folge an das Stift St. Lamprecht kam (darunter der Pöglhof mit der Kirche St. Georg). (40) Vor der Grundentlastung 1848 gab es in den heutigen Katastralgemeinden zahlreiche Grundherrschaften und Gülten. (41)
(40) TREMEL, Bruck an der Mur (wie Anm. 3), 80.
(41) Vgl. F. PICHLER, Entwicklung der Grundherrschaften, Bezirk Bruck a. d. Mur. a) 1542. b) 1848, in: Atlas zur Geschichte des steirischen Bauerntums, Karten 16b I und II, Graz 1976 (Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchivs 8).
Der Burgfried der Stadt Bruck verlief laut einer Grenzbeschreibung aus dem Jahr 1617 vor dem Wiener Tor von der Mürzbrücke nordwestwärts ins Lammingtal bis zum Weg auf den Krecker, übers Derl den Weg zum Mader entlang, weiter talabwärts über den Bitnesserweg, vorbei am Hochgericht, in Richtung Stadt zum Markstein und zur Mur. Vor dem Leobner Tor begann der Burgfried bei der Murbrücke südwärts zum Ofenbach, hinauf zum Mittagkogel, Düreck, hinab zum Hochanger bis zum Gatter des Schweinsebners und vor dem Murtor verlief er bis zum Steinernen Brückl in der Einöd und von hier einerseits bis zur halben Mur, andererseits aufwärts bis zum Gatter des Schweinsebners.
Am 26. Juni 1636 wurde die Grenze auf der Strecke Diemlach – Pischk festgelegt, während am 17. April 1750 die Beschau bis zum Kalvarienberg jenseits der Mur erfolgte. Der Burgfried Pischkberg (von Untertanen der Herrschaft Landskron) wurde 1553 und 1626 (mit Kaltbach, Pischgberg und Übelstein) beschrieben. Die Burgfriede Bruck und Pischkberg sind dem Landgericht im Mürztal in der Grafschaft im Mürztal zugeordnet. (42)
(42) Anton MELL, Hans PIRCHEGGER, Steirische Gerichtsbeschreibungen, in: Beiträge zur Erforschung steirischer Geschichte XXXVII–XV. Jg., N. F. V–Vlll. Jg. (1914), 85, 44–45, 46–47.
Neben dem erwähnten, 1264 genannten ersten Burghauptmann von Bruck (weitere Nennungen eines Burghauptmanns 1268, 1272 und 1277), wird 1269 und 1272 auch schon ein Richter in Bruck (in Pruckka in domo Ottonis civis et iudicis ibidem) erwähnt. 1273 und 1274 folgt die Nennung des ersten Pfarrers und 1280 die eines scolaris. Es tritt uns somit sehr rasch nach der „Neupflanzung” ein ausdifferenziertes städtisches „Personal” entgegen. Die Einwohnerschaft setzte sich aus Zuwanderern der nächsten Umgebung – wohl hauptsächlich aus niedrigeren Volksschichten – und Personen aus Gebieten außerhalb der Steiermark zusammen, beispielsweise aus dem heutigen Deutschland, die nach Bruck zuzogen und hier im Allgemeinen die oberste Schicht der Stadt bildeten.
Aus ihrer Mitte wählten die Haus besitzenden Bürger der Stadt jährlich die zwölf Geschworenen, den Rat der Stadt. Aus diesen bestellte zunächst der Landesfürst den Stadtrichter. Erst 1478 erhielt die Stadt das Recht der freien Richterwahl (43) und zehn Jahre später, am 12. März 1488 bewilligte Kaiser Friedrich der Stadt neben der freien Richterwahl auch die freie Wahl des Bürgermeisters, der nunmehr gemeinsam mit dem Richter und dem Rat das Recht hatte, alle Sendschreiben und Urkunden mit rotem Wachs zu siegeln. Als erster Bürgermeister scheint der Schwager des Hammergewerken Pankraz Kornmess, Michael Holzaphl auf, der das Amt im Jahr 1500 übernahm. Der Bürgermeister war – neben seinen Aufgaben in der Stadtverwaltung – Leiter und Sprecher des Rates, von dem er bis ins 18. Jahrhundert abhängig war zu. Die Wahl des Bürgermeisters und des Stadtrichters erfolgte jährlich am Sonntag vor St. Thomas (21. Dezember). Zur Seite standen dem Bürgermeister, der die Verwaltung der Stadt führte, und dem Stadtrichter, der für das Gerichtswesen zuständig war, ein Stadtschreiber. Dieser Stadtschreiber ist der älteste nachweisbare Angestellte des mittelalterlichen Verwaltungsapparats, der neben der Führung der Ratsprotokolle auch mit der Abfassung von Kaufverträgen, Urkunden u. a. m. beauftragt war. Als erster Stadtschreiber in Bruck ist Christoph Schintelegger genannt. Zugleich mit dem Bürgermeister, Richter und Rat wurden auch die Viertelmeister, die Torsperrer, der Forstner, der Spitalmeister, der Lazarettvater und der Stadtbaumeister gewählt. (44)
(43) Vgl. TREMEL, Bruck an der Mur (wie Anm. 3), 86.
(44) Vgl. STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 42f.
In der Anfangszeit waren die Handwerker vom Rat ausgeschlossen, konnten sich jedoch im Verlauf des Mittelalters wie auch in anderen Städten durch ihren Bedeutungsgewinn auch im Rat durchsetzen. Neben dem „Inneren Rat”, den „Verwandten”, trat nun der „Äußere Rat”, später die „Verordneten” genannt. Letzterer setzte sich aus Vertretern der Handwerker zusammen. (45) Die Ratsversammlungen wurden in der Anfangszeit wohl jeweils in den Privaträumlichkeiten einzelner Ratsmitglieder abgehalten. Die ersten erhalten gebliebenen Ratsprotokolle stammen aus dem Jahr 1541, viele Quellen wurden 1918 als Altpapier verkauft und vernichtet. (46)
(45) Vgl. TREMEL, Bruck an der Mur (wie Anm. 3), 86.
(46) ANTAUER, Aus der Geschichte der Stadt Bruck (wie Anm. 2), 50.
Als erstes Rathaus und Sitz der Verwaltung diente das heutige Apothekerhaus (seit 1715 als Apotheke in Verwendung). Das aus der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts stammende Gebäude, dessen zweigeschossige Säulenarkaden im rechteckigen Hof aus ca. 1520/30 stammen war bis 1623 Rathaus. Nach dem Verkauf durch die Stadt war es von 1623 bis ca. 1686 im Besitz der Hammerherren Ritter von Wels und wurde danach bis 1715 als Gasthaus genutzt. Die Stadtverwaltung bezog darauf kurzfristig das 1622 von der Stadt erworbene Kornmesserhaus, 1628 ging es wieder in Privatbesitz über und das Rathaus übersiedelte in die um 1530 entstandene ehemalige Stainheußl'sche Behausung (vor 1577 bis 1596), die von 1596 bis 1609 als fürstliche Burg genutzt worden war (gekauft von Erzherzog Ferdinand). 1609 hatte die Stadt das Gebäude erworben und nach aufwendigen Umbauten diente es ab 1629 als Rathaus. Beim Stadtbrand von 1792 brannte es zur Gänze ab und wurde von 1795 bis 1798 unter Verwendung u. a. der Säulen der alten Burg neu erbaut, wobei die Front gegenüber dem Vorgängerbau deutlich zurückgerückt wurde. 1998 wurde es unter Einbeziehung des Nebengebäudes, des ehemaligen Hotel Bayer, durch einen anschließenden Neubau erweitert. (47) Ursprünglich befand sich im Rathaus der Brotladen, in dem der „Brotsitzer” das Gebäck der vier Brucker Bäcker verkaufte. Auch die öffentliche Waage war im Rathaus untergebracht. (48)
(47) Vgl. TREMEL, Bruck an der Mur (wie Anm. 3), 86, sowie Franz WAGNER, Historisches Gassen- und Häuserbuch der Stadt Bruck an der Mur umfassend die altbürgerlichen und Freihäuser, die Amts- und kirchlichen Gebäude innerhalb der Stadtringmauer, Bruck an der Mur 1935, Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3 und Nr. 119.
(48) ANTAUER, Aus der Geschichte der Stadt Bruck (wie Anm. 2), 54–56.
Ab 1518 war Bruck auch Sitz des niederösterreichischen Regiments, d. h. für das heutige Niederösterreich, Oberösterreich, die Steiermark, Kärnten, Krain und Istrien.
Die wirtschaftliche Entwicklung
Aufgrund der ausgezeichneten Verkehrlage, vor allem aber auch dank zahlreicher landesfürstlicher Privilegierungen, nahm die Wirtschaft von Bruck einen raschen Aufschwung, der sich auch auf die Vermögensverhältnisse ihrer Bürger niederschlug: 1305 erhielt die Stadt das Niederlagsrechts für einen Tag, das die durchziehenden Kaufleute zwang, ihre Waren für einen Tag in der Stadt zum Verkauf anzubieten. Am 10. August 1320 bewilligte König Friedrich der Schöne der Stadt Bruck einen Jahrmarkt zu Martini (11. November) mit den Rechten, wie sie die Märkte zu Graz und Leoben innehatten. Seit 1418 durften oberdeutsche Händler mit ihren Waren nur bis Bruck reisen und nicht weiter. Am 16. Oktober 1422 bestätigte Herzog Ernst, da er das Recht der Warenniederlage von Bruck nach Graz verlegt habe, dennoch alle hergebrachten Rechte für den Martini-Markt. Nur steiermärkische Bürger sollten dort Tuch ausschneiden dürfen. Die Marktfreiheit legte er für 14 Tage vor und nach Martini fest. Nach dem Verlauf dieser Freiung sollten alle nicht verkauften Waren in die Niederlage nach Graz gebracht werden. Obwohl zunehmend Graz als Landeshauptstadt gefördert wurde, war Bruck in dieser Zeit eine wohlhabende und angesehene Stadt. Wiederholt wurde die Stadtpfarre an Mitglieder hoher Adelsfamilien oder hohe geistliche Würdenträger verliehen, die sich in der Stadt durch einen Vikar vertreten ließen. (49) Am 6. Oktober 1461 gewährte Kaiser Friedrich III. der Stadt – als die Wirtschaft fördernde Maßnahme nach einer Feuersbrunst – einen zweiten Jahrmarkt am Sonntag vor Pfingsten (Exaudi-Markt) mit allen Rechten und Freiheiten des Martini-Marktes. Bereits am 26. April 1387 hatte Herzog Albrecht III. über Bitte der Brucker Bürger den üblichen Wochenmarkt vom Freitag auf den Montag verlegt. Für ständige Wochenmärkte zeigte sich in Bruck offensichtlich lange Zeit kein besonderer Bedarf. Es bürgerte sich vielmehr ein, am 1. Montag in der Fastenzeit, dem so genannten Erbsen-Montag („Arbes”) einen festen dritten Jahrmarkt abzuhalten, ohne dass hiefür ein eigenes Privileg erging. Dieser wurde damals in der ganzen Obersteiermark zum größten Lebensmittelmarkt. Überhaupt wurden die Brucker Messen bis ins 16. Jahrhundert zu den beliebtesten der Steiermark. (50) An Bedeutung gewann auch der Pordjunkula-Markt am 2. August. Am 19. September 1787 bewilligte Kaiser Josef II. der Stadt zwei neue Hornviehmärkte für den 25. April und 10. November. Sie wurden nach dem Zweiten Weltkrieg endgültig abgeschafft. Es dauerte noch viele Jahre, bis sich die beiden Wochenmärkte am Brucker Hauptplatz durchsetzten. Während seines Umbaus wurden sie 1962 in die Schiffgasse verlegt, seit Mai 1963 wurden sie nunmehr am Mittwoch und Samstag gut besucht auf dem Hauptplatz abgehalten.
(49) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 37.
(50) Herwig EBNER, Die Kornmesser und ihr Stadthaus in Bruck an der Mur, in: Symbole des Alltags – Alltag der Symbole. Festschrift für Harry Kühnel zum 65. Geburtstag, hg. v. Gertrud Blaschitz, Helmut Hundsbichler, Gerhard Jaritz und Elisabeth Vavra, Graz 1992, 245–276, hier 260.
Im Jahre 1980 schlossen sich die Brucker Handelsbetriebe und Kaufhäuser zur „Werbegemeinschaft Handelsstadt Bruck” zusammen. Am Schulschluss-Freitag wird jeweils der Sommermarkt und im Spätherbst die „Brucker Messe” abgehalten. Die Messe findet, nur von Brucker Firmen gestaltet, an fünf Wochentagen bei freiem Eintritt in Großzelten auf dem Koloman-Wallisch-Platz statt. Sie präsentiert als aktuelle Leistungsschau einen optimalen Überblick über das neueste Warenangebot.
Eines der wirtschaftlichen Standbeine der mittelalterlichen Stadt Bruck war der Handel mit Salz, das von Rottenmann durch das Kammertal herabkam und in Bruck umgeschlagen wurde. 1409 bewilligte Herzog Ernst den Bürgern, mit Salz auf Schiffen, Flößen und Wagen bis in die Untersteiermark Handel zu treiben. An der Schiffländ mussten die aus dem Oberland kommenden Flöße anlegen und Lendgebühr bezahlen. Das murabwärts auf Schiffen und Flößen nach Graz, Radkersburg und Wernsee (heute Verzej) transportierte Salz wurde dort gegen Getreide und Wein eingetauscht. Bruck war das Zentrum der obersteirischen Schiff und Floßleute und zudem Sitz ihrer Bruderschaft. (51) Bruck stieg – neben Leoben – auch zum Zentrum des Weinhandels auf. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts arbeiteten drei Schiffmeister in Bruck und Leoben, die umgerechnet jährlich rund 42.000 Hektoliter Wein in die obersteirischen Städte beförderten. Zwar wurden 1521 die städtischen Privilegien vom Landesfürsten bestätigt, aber dennoch brach König Ferdinand I. die Monopolstellung der Stadt, indem er 1524 im Land durch ein Generalmandat den Salzsäumern den Einkauf von Getreide, Wein und dergleichen freigab. Dies bedeutete in erster Linie eine Beschränkung des Getreidestapelrechtes. Im Jahr 1541 wurden schließlich die städtischen Salzniederlagsrechte aufgehoben.
(51) Vgl. Günter CERWINKA, Ein Handelsabkommen zwischen den Städten Bruck an der Mur und Bad Radkersburg aus dem Jahre 1498. Zum „autonomen Wirkungsbereich” der landesfürstlichen Stadt im späten Mittelalter; in: Domus Austriae. Eine Festgabe. Hermann Wiesflecker zum 70. Geburtstag, hg. v. Walter Höflechner u. a., Graz 1983, 90–95, hier 90.
Durch den sich in Bruck verstärkenden Handel, die hier abgehaltenen Märkte und die durchreisenden Kaufleute, die aufgrund des Niederlagsrechts gezwungen waren, ihre Waren in Bruck zum Verkauf anzubieten, gewann auch das Gastgewerbe zunehmend an Bedeutung. Bereits am 15. November 1347 bewilligte Albrecht II. der Bürgerschaft die Errichtung von drei Bierbrauereien. Der Oberbräuer in der Leobnergasse (heute Theodor-Körner-Straße; bestand bis 1891), der Unterbräuer in der Grazergasse (heute Roseggerstraße; bis 1871 Bierbrauerei, danach nur Gasthaus) und der Mitterbräuer in der Wienergasse (heute Herzog-Ernst-Gasse; auch Gasthaus „Zum goldenen Löwen”, 1347 Bewilligung zur Errichtung der Brauerei, vor 1627 bis nach 1930 Gasthaus; 1627 als „Zum gulden Lewen” bezeichnet, 1868 auch als „Zum Mitterbräuer” genannt) versorgten die zahlreichen Gasthäuser der Stadt mit Bier. Rund um den Heberplatz saßen zudem – seit dem beginnenden 15. Jahrhundert – mehrere Weinheber, die den in Bruck angelieferten Wein verluden und auch in die Gasthäuser brachten. Um 1600 gab es in Bruck an der Mur elf Gasthäuser, um 1720 waren es 16 und im Jahr 1826 (zur Aufnahme des Katasters) sogar 26 Häuser mit Gastgewerbekonzessionen.
Der wirtschaftliche Schwerpunkt der Stadt lag aber seit dem Spätmittelalter, als die Nachfrage nach Eisen immer größer wurde und die steirischen Hammerwerke in Vordernberg und Innerberg (heute Erzberg) den Bedarf nicht mehr decken konnten, (52) bis in die Frühe Neuzeit in der Eisenverarbeitung und dem Eisenhandel. Für diese Zeit schätzt Tremel, dass es innerhalb der Stadtmauern rund 140 bis 150 Häuser mit ca. 2.000 Einwohnern gab und damit mehr als am Anfang des 19. Jahrhunderts (1806: 1.284 Einwohner). (53) Die mit Eisenhandel und – verarbeitung reich gewordenen Eisengewerken und Handelsherren beherrschten in Bruck nicht nur den Rat der Stadt (54) und übten wichtige Funktionen aus, ihre Bedeutung zeigt sich auch anhand der ihnen gehörigen Bauten der Stadt. Das sicher eindruckvollste Beispiel dafür ist das Kornmesserhaus. (55) Das am Hauptplatz (heute Koloman-Wallisch-Platz 22) stehende Gebäude kam nach 1467 in den Besitz von Peter Kornmetz, Handelsmann und Hammergewerke, und in der Folge an seinen Sohn Pangratz Kornmetz, Handelsmann und Hammergewerke, Pfandinhaber der Herrschaft Landskron, der von 1499 bis 1505 hier sein Wohngebäude auf dem Platz neu errichtete. Von 1622 bis 1628 und 1663 war es im Besitz der Stadt und wurde von 1623 bis 1628 als Rathaus genutzt, danach befand es sich wieder in Privatbesitz. Die Familie Kornmess ist in Bruck seit 1382 urkundlich nachweisbar und gehörte zu jenen etwa vierzig Brucker Bürgerfamilien, dies sich über Generationen quellenmäßig belegen lassen. (56) Als erster der Familie scheint ein erber man maister Hansen der goltsmid 1382 auf, der in der Siegellegende als Johann dictus Chornmesser genannt wird. Er war damals Richter zu Bruck. Auch seine Nachfahren hatten als Ratsbürger zahlreiche Ämter inne und wurden als Hammergewerken und Handelsmänner reich. Der Familie gehörte neben verschiedenen Hammerwerken auf der Pöglhof nördlich von Bruck.
(52) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 29.
(53) Vgl. TREMEL, Bruck an der Mur (wie Anm. 3), 85.
(54) Vgl. Alois NIEDERSTÄTTER, Die Herrschaft Österreich (wie Anm. 27), 53.
(55) Das Kornmesserhaus wurde vielfach für eine frühere Herzogsburg gehalten. Vgl. zum Kornmesserhaus auch Franz WAGNER, Bruck an der Mur und seine Umgebung. Ein Heimatbuch und Fremdenführer, Bruck an der Mur 1929, 40–44.; Joseph v. ZAHN, Über den sogenannten „Fürstenhof” zu Bruck an der Mur, in: Mitteilungen des Historischen Vereins für Steiermark 36 (1887), 3–15; EBNER, Die Kornmesser (wie Anm. 50).
(56) EBNER, Die Kornmesser und ihr Stadthaus in Bruck (wie Anm. 50), 245.
Aufgrund des steigenden Eisenbedarfs entstanden auch in größerer Entfernung vom Erzberg mehrere Hammerwerke. (57) Die Hämmer in der Stadtgemeinde Bruck sind bereits früh bezeugt. Der Höllhammer in der Lamming (KG Berndorf) wurde vermutlich schon 1409 genannt. 1475 bewilligte Kaiser Friedrich III. Peter Kornmess auf seinem Hammer, den er seit 1467 besaß, zwei Feuer zu errichten. 1510 wurde seinem Sohn Pankraz, der den Hammer 1502 erbte, dieses Privileg bestätigt. 1515 ging der Hammer an Sebalt Pögl, Hammerherrn auf Thörl, über. Als sein Geschlecht 1575 erlosch, erbte Susanne von Stubenberg, eine geborene Pögl, das Vermögen. 1613 besaß Sebastian Saupach, später Herr auf Spiegelfeld und auf Schloß Oberkrottendorf, den Höllhammer. Von ihm erbte ihn 1634 seine mit Michael Manselli verehelichte Tochter Ursula, schließlich gelangte er 1657 in den Besitz der Fraydt von Fraydenegg, die ihn 1857 an Franz Mayr verkauften. Franz Mayr, der den Aufstieg der Kapfenberger und Donawitzer Eisenwerke zur Weltgeltung eingeleitet hat, wurde 1859 mit dem Prädikat „von Melnhof” geadelt. Über die Innerberger Hauptgewerkschaft (1872) und die Österreichisch-Alpine Montangesellschaft (1881) gelangte das Kapfenberger Werk mit dem Höllhammer in den Besitz der Gebrüder Böhler & Co. (1894). 1936/37 baute die Gemeinde Kapfenberg die Wasserkraftanlage beim Höllhammer, die sie 1935 von der Raiffeisenkasse erworben hatte, zu einem Elektrizitätswerk um.
(57) Folgender Abschnitt über die Hammerwerke beruht u. a. auf Vorarbeiten von Franz Pichler für das Österreichische Städtebuch.
Auch die Mürzmündung mit ihren letzten Gefällstufen war für Betriebe des Eisen verarbeitenden Gewerbes bestens geeignet. Seit 1427 ist hier der Brucker Hammer bzw. der Mürzhammer vor dem Wiener Tor bezeugt. Namhafte Hammergewerken waren hier Eigentümer: Albrecht Dyem (1506), die von Riedlmayr (nach 1623), die Dillinger (nach 1721). 1867 kaufte der aus Frankreichstammende Friedrich Bruno Andrieu das Hammerwerk. Er war Inhaber eines Draht verarbeitenden Betriebes in Graz und baute das Brucker Werk aus, um sich eine eigene Rohmaterialbasis für seine Drahtzüge zu schaffen. 1869 bestand das Werk aus zwei Frischfeuern, einem Luppenhammer und einem Luppenwalzwerk sowie einem neuerbauten Draht- und Stabeisenwalzwerk. Kurz darauf wurde mit der Aufstellung von Drahtzügen in Bruck und mit der Überstellung des Grazer Betriebes begonnen. Die Übersiedlung wurde von den Söhnen Andrieus 1886 abgeschlossen und das Grazer Werk stillgelegt. Die technische Entwicklung erschloss dem Draht immer neue Anwendungsgebiete, so den Ersatz der geschmiedeten Nägel durch Drahtstifte und die Verwendung des Drahtes für Drahtseile und Telegrafendrähte. Die Teilung des Brucker Werkes wurde notwendig. 1888 ging eine neue Werksanlage mit Frisch- und Puddelhütte, Dampfhämmern und Großwalzwerk in Diemlach in Betrieb. 1890 folgte der erste, 1895 der zweite Siemens-Martin-Ofen, bereits 1890 war das Brucker Walzwerk nach Diemlach verlegt und 1893 der Anschluss an die Südbahn ausgeführt worden. Mit 1. Oktober 1900 übernahm die Firma Felten & Guilleaume AG, die in Wien eine Kabel- und Drahtseilfabrik betrieb, das Stahlwerk in Diemlach sowie die Draht- und Drahtstiftwerke in Bruck unter ihrer Firmenbezeichnung. Als Pächter der Werke traten die Söhne von Friedrich Bruno Andrieu in Erscheinung. Nach der Zusammenführung aller dislozierten Betriebsstätten erfolgte 1901 die Gründung der Gesellschaft „Felten & Guilleaume. Fabrik elektrischer Kabel-, Stahl- und Kupferwerke Aktiengesellschaft Wien”. (58)
(58) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 92.
Im Rahmen der Elektrifizierung entstand 1904 eine Elektrozentrale, die mit dem Brucker Werk verbunden war und die Grundlage für den späteren Anschluss an das Überlandnetz der STEWEAG darstellte. Die 1906 erfolgte Übernahme der Grazer Draht- und Stiftenfabrik von der Alpine Montangesellschaft brachte eine beträchtliche Ausweitung der Erzeugung, und die Feiten & Guilleaume AG wurde seitdem zum größten Draht- und Stiftenwerk Österreichs. Dennoch kam es 1931 zur Schließung des Grazer Werkes und zur Konzentration der Erzeugung in Bruck. Während des Zweiten Weltkrieges erlitten die Werke keinen schweren Schaden. Unmittelbar nach Kriegsende wurden jedoch im Brucker Werk mehr als 80 Prozent des Maschinenparks durch die Besatzungsmacht demontiert, sämtliche Werkzeuge gingen dabei verloren. Diemlach blieb dagegen von Demontagen verschont. Es folgte ein schwieriger Wiederaufbau nach 1945: 1946 wurde ein Kupferraffinierofen in Diemlach aufgestellt, 1952 erfolgte die Inbetriebnahme einer Drahtstraße, 1956 der Neubau eines ersten, 1959 der Bau eines zweiten 50-Tonnen-Siemens-Martin-Ofens, 1961 die Errichtung der neuen Block- und Knüppelstraße und 1973 die Inbetriebnahme der neuen Drahtstraße. Waren ursprünglich beide Werke auf die Erzeugung von Kommerzmaterial für Stabeisen, Draht und -stifte eingerichtet, so erfolgte in den letzten Jahrzehnten eine Umstellung auf die Erzeugung von Spezial- und Qualitätsmaterial, um mit den viel größeren ausländischen Drahtwerken in Kommerzmaterial konkurrieren zu können. Das Werk Bruck war 1973 der größte Eisen und Stahldraht erzeugende Betrieb in Österreich. Die Erzeugung betrug 1972 mehr als 100.000 Tonnen bei einem Belegschaftsstand von 880 Arbeitern und 175 Angestellten. Ungefähr ein Drittel der Erzeugung wurde in europäische und außereuropäische Länder exportiert. Einen entscheidenden Einfluss auf das Erzeugungsprogramm dieser Jahrzehnte brachte die Entwicklung der Bauwirtschaft. Die Hälfte der Erzeugnisse entfiel auf Spezialprodukte für die Betonbewehrung (Baustahlgitter, bi-Stahl, Uridim-Bewehrungsstreifen, Spannbetondraht, Spannbetonlitzen, DK-Strangelemente). Daneben erzeugte das Werk Bruck das gesamte herkömmliche Programm eines Drahtwerkes auf dem Eisendraht- und Stahlsektor. Für mehr als die Hälfte der Beschäftigten standen werkseigene Wohnungen sowie Wohnungen der Gemeinnützigen Wohnungs- und Siedlungs-Gesellschaft der Felten & Guilleaume AG zur Verfügung. 1982 wurde der Firmenname durch die geänderte Gesellschaftsform in „Austria-Draht GmbH” umgewandelt. 1993 erfolgte die Fusionierung der Walzdraht-Donawitz und der Austria-Draht GmbH zur VA-Austria Draht GmbH.
Schon seit der Mitte des 16. Jahrhunderts ist ein Hammer bei Schörgendorf an der Lamming bezeugt. Er erscheint ab 1683 im Besitz der Hammergewerken von Wels, später der Edlen von Füllenbaum (ab 1726), der Pichlmayr (ab 1766) und des Vinzenz Widtermann (1855) – alle genannten waren auch Besitzer des Kornmesserhauses. 1869 übernahm Georg Czimeg den Hammer, sein Unternehmen ging 1883 in Konkurs. Im Liquidationswege erstand Karl Kaltschmid, Nachkomme einer alten steirischen Hammerherrenfamilie, die nach Oberriexingen an der Enz in Württemberg ausgewandert war, den „Schimeg-Hammer” im Lammingtal. Bis 1888 wurde er in eine Fabrik umgebaut (KG Berndorf). Nach kleinen Anfängen entstand im „Eisenwerk Karl Kaltschmid GmbH” eine Eisengießerei und Bügeleisenfabrik. Dazu kamen ein eigenes Sägewerk, eine Holzbearbeitungswerkstätte für die Bügeleisengriffe und der Modellbau für den Gießereibetrieb. 1924 wurden eine eigene hydraulische Stromerzeugungsanlage und eine galvanische Anlage für die Vernickelung der Bügeleisen und sonstigen Gusswaren gebaut. In den ersten Jahrzehnten seines Bestandes lag die Bedeutung des Werkes vor allem im Export seiner Spezialerzeugnisse in alle Länder der Welt. Nach der Inbetriebnahme von modernen Druckluftform- und Metallbearbeitungsmaschinen versorgte das Eisenwerk viele Jahren die obersteirischen Eisen- und Stahlwerke sowie zahlreiche Maschinen-, Ofen- und Herdfabriken und sonstige Gussverbraucher mit Klein- und Mittelguss sowie mit Massenartikeln aus Rauhguss. Einen bedeutenden Exportartikel, vor allem in außereuropäische Länder, stellten die Kohlenbügeleisen dar.
Zwei weitere große Betriebe von Bruck an der Mur, die im 19. Jahrhundert gegründet wurden und überregionale Bedeutung erlangten, sollen an dieser Stelle ebenfalls nicht unerwähnt bleiben.
Im Jahr 1819 wurde eine Kreisbuchdruckerei eingerichtet, die dem Buchdrucker Jakob Veith aus Graz verliehen wurde. Als dieser 1823 starb, heiratete seine Witwe Johann von Arpassy, der die Druckerei bis 1850 führte. Danach ging die Druckerei in das Eigentum des Sohnes des ersten Besitzers, Anton Engelbert Veith, über. Die von diesem 1858 errichtete Steindruckerei wurde wegen Unrentabilität später wieder aufgelassen. Von 1878 bis 1886 war die Druckerei im Besitz des Karl Jilg. Von dessen Witwe erwarb sie 1888 Ignaz Widinsky, sie ging jedoch bereits mit 1. Jänner 1890 an die Kommanditgesellschaft Hermann Smrczek & Co. über (1921 Namensänderung in Schmerzeck). (59) Hermann Smrczek hatte 1881 den k. k. Tabakhauptverlag in Bruck verliehen bekommen. Der älteste Sohn Hermann, der in der eigenen Druckerei das Schriftsetzer- und Buchdruckergewerbe gelernt hatte, wurde 1898 Geschäftsleiter der Druckerei, die allmählich vor Raumproblemen stand. Mit dem Erwerb des „Gutenberghofes” (Herzog-Ernst-Gasse 1) im Jahre 1911 konnte dort nach großzügigem Um- und Ausbau 1912 der Betrieb aufgenommen werden. In den folgenden Jahren erfolgte die sukzessive Modernisierung des Maschinenparks. Aufgrund erneuten Raummangels beschloss die Firmenleitung 1989 die Verlegung des Firmenstandorts in ein großzügigeres Betriebsgebäude in Bruck, Einöd 16, das 1991 bezogen wurde. 1993 wurde der Firmenname in „Klampfer & Schmerzeck” geändert.
(59) Vgl. 140 Jahre Buchdruckerei in Bruck an der Mur, davon 70 Jahre Buchdruckerei und Verlag Hermann Schmerzeck & Co. Bruck an der Mur 1960.
1878 wurde vom Siebenbürger Moritz Diamant gemeinsam mit Karl Weydmann zunächst in Deuchendorf mit der Papiererzeugung begonnen (Fa. Moritz Diamant & Co.). Der Großteil des Papiers ging in den Export. Das Gefälle für das notwendige Kraftwerk wurde einem Mürzarm, die Kohle in Eigenregie dem Parschluger Kohleflöz entnommen. 1881 wurde der Betrieb mit Papier- und Zellulosefabrik und Großkraftholzschleiferei in die Mürzauen an den Zusammenfluss von Mur und Mürz verlegt und damit der Grundstein für die heutige Fabrik geschaffen (KG Berndorf). (60) Der Strom wurde von einem in St. Marein im Mürztal erbauten E-Werk zugeleitet. Das erzeugte Zeitungspapier wurde an die Wiener Tageszeitungen geliefert, der Großteil ging jedoch in die überseeischen Staaten. 1904 vernichtete ein Großbrand bis auf die Zellulosefabrik die gesamte Brucker Anlage. Nach dem baldigen Wiederaufbau konnte die Produktion auf zwei Papiermaschinen aufgenommen werden. 1913 wurde die Fabrik von der „Mürztaler Holzstoff- und Papierfabrik AG” übernommen und 1917 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft (Brüder Kranz AG, Nettingsdorfer Papierfabrik, Carl Schweizer AG und Kommerzialrat Vielgut). Carl Schweizer wurde erster Präsident des Verwaltungsrates. Nachdem sich während des Ersten Weltkriegs der Gesamtzustand des Werkes sehr verschlechtert hatte, übernahm mit 1. Jänner 1919 der aus einer alteingesessenen Papiermacherfamilie stammende Dipl.-Ing. Otto Salzer die Oberleitung. Es folgten eine weitgehende Modernisierung und wichtige Investitionen in den Maschinenpark. 1937 wurde eine neue Zellstoff-Fabrik dazugebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren diese Einrichtungen wieder veraltet und so wurde 1950 von Dir. Salzer das Projekt einer neuen Druckpapierfabrik ausgearbeitet. 1953 konnte die neue Rotationsdruckpapiermaschine in Betrieb genommen werden. Das Werk verfügte zu dieser Zeit über die modernste Papiermaschine Mitteleuropas. 1961 wurde die Fabrik dem damaligen „Leykam-Josephstal-Konzern” angeschlossen; 1974 erfolgte die Namensänderung in „Leykam-Mürztaler”. In ihrem Rahmen spezialisierte sich Bruck auf Presse- bzw. Publikationspapiere. Die Produktionskapazität betrug 1990 rund 100.000 Jahrestonnen Zeitungsdruckpapier, das den überwiegenden Teil des österreichischen Bedarfes deckte, und zusätzlich 150.000 Jahrestonnen holzhaltig-gestrichenes Rollenoffsetpapier. Das in Bruck erzeugte Zeitungsdruckpapier besteht zu etwa 60 Prozent aus Altpapierfasern, was einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz bedeutet. Ende 1989 wurde eine moderne LWC-Anlage, eine weltweit einmalige Papiermaschine, mit allen Nebenanlagen und Hallen in Betrieb genommen.
(60) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 93.
Die jüdische Bevölkerung
In der nach der Neuanlage wirtschaftlich prosperierenden Stadt sind bereits 1327 mehrere jüdische Familien als Hausbesitzer nachweisbar, die unter dem Schutz der Herren von Liechtenstein standen und von diesen besteuert wurden. Die Juden wurden in Bruck auf Häusern innerhalb des Burgfrieds ansässig, die ihnen für ihre Geldleihen an dortige wohlhabende Bürger verpfändet worden waren. Für die Rechtsgeschäfte zwischen Juden und Christen wurde ein „Judengericht” eingerichtet, das aus dem erstmals 1356 genannten christlichen Judenrichter (1375 Hainrich der Clem, 1378 und 1395 Mert der Valmhaber, zuletzt 1444 ein Judenrichter erwähnt) und acht Beisitzern (vier Juden und je zwei Bürger aus dem Rat und der „Gmein”) bestand. (61) Schuldbriefe und Sicherstellungen gegenüber Juden für Geldleihen mit Zinsen und liegendem Gut sind aus den Jahren 1352, 1356, 1357, 1362, 1378, 1386, 1393, 1444, 1450, 1468, 1469, 1470, 1478 und 1488 bekannt. Laut einer Verordnung Herzog Wilhelms aus dem Jahr 1396 siegelte der Judenrichter gemeinsam mit dem Stadtrichter bei den Rechtsgeschäften mit Juden. Nach derselben Verordnung hatten die Juden solcherart erworbene Güter binnen Jahresfrist wieder an Christen zu verkaufen oder sie wie andere Bürger zu versteuern. Aus 1488 liegt jedoch eine Klage vor, dass die Juden Häuser öde liegen lassen, wodurch die Stadt verminderte Steuereinnahmen habe. Der von Franz Wagner unternommene Versuch, mit dem „alten Tempel” (gegenüber der Liebfrauenkirchevor 1490 doppelt gebautes „Sacrarium” erwähnt und 1748 als altes Gebäu, worinnen die Bibliotheca alter Bücher seyndt beschrieben; 1792 beim Stadtbrand zerstört, danach ohne Dach und Turm; von ca. 1826 bis 1928 als „Neues Schulhaus” verwendet) die Existenz eines mittelalterlichen Judentempels am Hohen Markt nachzuweisen, ist wissenschaftlich nicht haltbar. (62) Im Jahr 1496 wurden die Juden aus der Steiermark vertrieben. Zwar erfolgte 1616 in Bruck die Taufe zweier Juden, die hier im Tross von Truppenbewegungen geweilt haben dürften, aber erst von 1921 bis 1938 waren in Bruck wieder zwei jüdische Familien (Hoffmann) als Kaufleute ansässig (Wiener Basar, Konfektionswaren).
(61) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 27f.
(62) Vgl. Franz WAGNER, Feuilleton, in: Tagespost, 78. Jg./Nr. 3 (3. Jänner 1933); David Herzog, Eine mittelalterliche Synagoge in Bruck a. d. Mur, in: Blätter für Heimatkunde 11 (1933), H. 1, 4–10, wendet sich gegen die Annahme.
Das Kirchenwesen
Spätestens gegen Ende des 9. Jahrhunderts ließ das Erzstift Salzburg, das die beiden Ansiedlungen Prucca und Muorizakimundi besaß, in der 860 erstmals genannten Ansiedlung Prucca (der heutigen Vorstadt St. Ruprecht) die dem Gründer des Erzstifts geweihte St. Ruprechtkirche erbauen, die seither mehrmals um- und ausgebaut wurde. Das zunächst einschiffige romanische Gotteshaus mit einem nach Osten vorgelegten Chorquadrat wurde später durch ein zweites Schiff erweitert und der Bau verlängert. Die heute existierende Kirche wurde 1413 vom Seckauer Bischof Sigmar von Hollenegg geweiht. Um die Kirche befindet sich auch heute noch der Friedhof. Noch vor 1195 wurde diese Kirche aus der Urpfarre St. Michael ausgeschieden und mit Teilen der Urpfarre St. Lorenzen im Mürztal als selbständige Pfarre Bruck eingerichtet. (63) Als 1188 Erzbischof Adalbert von Salzburg die Pfarre St. Michael dem Kloster Admont übertrug und diese Schenkung 1195 bestätigte, scheint die Ruprechtkirche in Bruck unter den aufgezählten Tochterpfarren von St. Michael nicht auf. (64) Die Grenzen der Pfarrkirchen fallen – wie Hans Pirchegger nachweisen konnte – großteils mit den Grenzen der Grafschaften, Gerichtsbezirke und Archidiakonate zusammen. Am 1. August 1224 wird mit Heinricus plebanus de Prukke erstmals ein Pfarrer in Bruck erwähnt. Mehrere Tochterpfarren gehörten zur Pfarre Bruck, wie St. Kathrein in der Laming, St. Maximilian zu Traföss zu Pernegg, die Frauenkirche zu Pernegg und St. Erhard in der Breitenau.
(63) Pirchegger nimmt 1197 als Datum der Errichtung der Pfarre Bruck an, vgl. Hans PIRCHEGGER, Die Kirchen- und Grafschaftskarte, in: Erläuterungen zum Historischen Atlas der Österreichischen Alpenländer, II. Abt., 1. Teil, Steiermark, Wien 1940, 75. Für das Jahr 1195 spricht sich dagegen Karl Klamminger aus, vgl. Karl KLAMMINGER, Die Geschichte der Pfarre Bruck an der Mur, in: Brucker Pfarrblatt (1961), H. 2, 4.
(64) Vgl. Rudolf Karl HÖFER, Die kirchlichen Zustände in Bruck an der Mur und seiner Umgebung nach den Visitationsprotokollen von 1524, 1528 und 1544, Diplomarbeit 1977, 2.
Mit der „Neupflanzung” der Stadt wurde auch der Bau einer neuen Kirche notwendig, die ab 1270 errichtet wurde. Um diese heutige Propstei- und Stadtpfarrkirche Mariä Geburt wurde auch ein Friedhof angelegt. Als Pfarrer wird erstmals 1273 und 1274 dominus Wulvingus de Stubenberch plebanus de Pruka (65) genannt. Auch diese ursprünglich romanische Kirche wurde mehrmals umgebaut und vor 1424 durch den Anbau eines gotischen Hochchores (Presbyterium) erweitert.
(65) StUB IV/3, n. 492 (1273 November 22, Graz); StUB IV/3, n. 495 (1273 Dezember 3, Graz); StUB IV/3, n. 522 (1274 August 22, München).
Der Zeitpunkt, an dem die Stadtpfarre von St. Ruprecht in die heutige Stadtpfarrkirche verlegt wurde, ist nicht mehr eindeutig feststellbar. Sicher ist nur, dass sich die Pfarre noch 1485 bei St. Ruprecht befand; die Verlegung dürfte also gegen Ende des 15. Jahrhunderts erfolgt sein, da 1502 die Liebfrauenkirche als Stadtpfarrkirche genannt wird. Mit der Verlegung ging auch das Archidiakonat „superioris Styriae” an die Liebfrauenkirche über. Fünf Benefizien waren an der Stadtpfarrkirche angesiedelt. (66)
(66) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 45.
Zur Pfarre gehörten zudem drei Filialkirchen. So stammt aus dem Jahr 1422 eine Stiftungsurkunde, in der der Pfarrer von St. Ruprecht, Rüdiger Oelhaven, die Errichtung einer Heiligengeistkiche bestimmte, (67) in der auch ein eigener Pfarrer beschäftigt sein sollte, der in meiner Capeln auf dem Kharner hie zu Prugg, die Ich von Neuem auferbaut und weihen hab lassen, zu den Ehren des h. Geistes alle Wochen auf den Montag ein Requiem singe. (68) Der heute existierende Bau stammt jedoch aus der Zeit um 1495 bis 1497, da die ursprüngliche Kapelle vermutlich beim Türkeneinfall 1480 zerstört worden ist. In unmittelbarer Nähe der Kapelle befand sich das bereits 1443 (sundersiechen) und dann wieder 1476 genannte Leprosenspital (Siechhaus), (69) das zeitweise auch als Pestlazarett gedient haben dürfte.
(67) Vgl. Sabine JURAK, Architekturgeschichtliche und architektur-ikonologische Studien zur ehem. Heiliggeistkirche im steirischen Bruck an der Mur, Diplomarbeit Wien 2000.
(68) Zitiert nach STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 29; vgl. auch Josef Andr. Janisch (Hg.), Topographisch-Statistisches Lexikon von Steiermark mit historischen Notizen und Anmerkungen, 3. Bde., Graz 1878–1885, hier Bd. 1, 66.
(69) Josef ZAHN, Ortsnamenbuch der Steiermark im Mittelalter, Wien 1893, 70.
Bei der zweiten Filiale handelt es sich um die bereits 1329 urkundlich erwähnte und 1954 exekrierte Kirche des Bürgerspitals St. Martin, das sich knapp neben der Leobner Murbrücke befand. Die dritte Filialkirche ist die 1307 erstmals genannte Kirche St. Nikolaus in Pischk, die 1544 als s. Nicla bey der Muer (70) aufscheint. Das Schiff der Kirche ist romanisch, die Kirche aber spätgotisch eingewölbt. Ein weiteres Mal wird der Ort in den Jahren 1495 und 1500 genannt.
(70) HÖFER, Die kirchlichen Zustände (wie Anm. 64), 11.
Bis ca. 1450 war der Salzburger Erzbischof Patronatsinhaber über Bruck, auch ein Salzburger Benefizienverzeichnis von ca. 1450 gibt dies noch an. (71) Zudem scheint Bruck in diesem Verzeichnis auch als weitaus reichste Pfarre des Archidiakonates der oberen Mark auf. Vor 1544 scheint das Patronat an den Landesfürsten übergegangen zu sein. (72) Auf Ersuchen des Salzburger Erzbischofs aus dem Jahr 1436, vier Pfarren für die Steiermark und Kärnten zu festen Archivdiakonatssitzen einzurichten, (73) wurde mit der päpstlichen Bulle vom 30. Mai 1436 durch Papst Eugen IV. bestätigt, dass die Pfarrer von Bruck und Gratwein in der Steiermark die Würde der Archidiakone innehaben sollten. Das damit geschaffene Archidiakonat Obersteier mit dem Sitz in Bruck umfasste neben den Pfarreien des oberen Murtales (beginnend von Teuffenbach und Wölz) auch jene des Mürztales und des Püttner Distrikts. (74)
(71) Vgl. Karl Amon, Die Steiermark vor der Glaubensspaltung, 1. Lfg., Graz 1960 (Geschichte der Diözese Seckau 3), 121.
(72) Vgl. HÖFER, Die kirchlichen Zustände (wie Anm. 64), 13f.
(73) Vgl. Karl AMON, Die Bischöfe von Graz-Seckau 1218–1968, Graz 1969, 126–128.
(74) Vgl. HÖFER, Die kirchlichen Zustände (wie Anm. 64), 18.
Nördlich der Stadt liegt die bereits um 1066 erstmals und 1114 (in einer gefälschten Urkunde Heinrichs II.) erneut erwähnte älteste Eigenkirche in der Pfarre Bruck, St. Georgen am Pöglhof, die sich ursprünglich im Besitz der Eppensteiner befand (ecclesia S. Georgii in predio Lomnicha). (75) Der zum Schloss umgestaltete Adelssitz ging nach 1114 an das Stift St. Lambrecht. (76) Vor 1504 wurde das Gut an Gotthard Pögl verkauft und nach dessen Tod fielen Hof und Kirche an Sebald Pögl, (77) den „Waffenschmied von Thörl” Kaiser Maximilians I. Sebald Pögl wandte sich bereits früh der Reformation zu, seine Kirche scheint jedoch nicht besetzt gewesen zu sein. (78) Eine nach 1546 abgekommene Blasienkapelle wurde 1332 anlässlich einer Stiftung erstmals erwähnt. 1546 wurde an der Kapelle noch ein neuer Turm um 167 Gulden errichtet, die Kapelle scheint aber bereits zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in Verwendung gewesen sein. (79)
(75) StUB I, n. 68.
(76) StUB I, n. 118.
(77) TREMEL, Bruck an der Mur (wie Anm. 3), 80.
(78) Vgl. HÖFER, Die kirchlichen Zustände (wie Anm. 64), 45.
(79) Vgl. HÖFER, Die kirchlichen Zustände (wie Anm. 64), 46.
Von den großen religiösen Bewegungen des 16. Jahrhunderts wurde Bruck frühzeitig erfasst, v. a. die Wiedertäuferbewegung war in Bruck stark vertreten und wurde sowohl von Katholiken als auch Protestanten rücksichtslos verfolgt. Neun „Brüder” wurden im Jahr 1528 an einem Tag in Bruck enthauptet und drei „Schwestern” ertränkt. (80)
(80) Vgl. TREMEL, Bruck an der Mur (wie Anm. 3), 87; vgl. auch Hannes PIRKER, Projekt 1528 „Wiedertäufer”. Landesausstellung 2006 Bruck an der Mur (28. April bis 29. Oktober 2006. Dokumentation zum Projekt „Wiedertäufer”), Bruck an der Mur 2006; Paul DEDIC, Reformation und Gegenreformation in Bruck an der Mur und im Mürztal, in: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich 63/64 (1942/1943), 7–156, hier 15–23; Grete MECENSEFFY, Quellen zur Geschichte der Täufer. Österreich, Bd. 11, 1. Teil, Heidelberg 1964 (Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte 31).
Auch die Reformation fand in Bruck sehr früh Anhänger. Als frühestes bekanntes Zeugnis gilt ein Brief des Waffenschmieds Sebald Pögl vom 21. Mai 1521 an den Pfarrer von Mariazell, Uriel Stübich. (81) 1523 berichtet der spätere Bischof von Chiemsee, Ägidius Rehm, dem Erzbischof von Salzburg über die sich verändernde Situation: auch das irer wenig neu aufruerig prediger haben, dann allain was in der Steiermark ist zu Lewben und Prugk. (82) Bruck und Leoben wurden bald zu Zentren der neuen Lehre. Als Gegenmaßnahmen setzte Ferdinand I. Verbote und Kirchenvisitationen ein. Zwar wird im frühen Visitationsprotokoll von 1524 die Frage der einsetzenden Reformation in Bruck an der Mur nicht angesprochen, doch wird vermerkt, dass sich auch hier die Unsitte durchgesetzt hatte, dass der Pfarrer nicht in der Stadt residiert, sondern sich durch einen schlecht bezahlten Vikar vertreten lässt (domus ruinosa propter absentiam et non residentiam pastorum). (83) Ein Jahr später, 1525 soll bereits der Stadtpfarrer Dr. Otmar das Evangelium im Sinne Luthers gepredigt haben. (84) Der daraufhin von Ferdinand I. beauftragte, jedoch selbst den Protestantismus fördernde Landeshauptmann Siegmund von Dietrichstein wurde beauftragt, diese Angelegenheit zu untersuchen. 1528 wird eine neuerliche Visitation eingesetzt, in der Fragen der Dogmatik und Predigt etc. im Zentrum des Interesses standen. (85) Ein Ergebnis dieser Visitation war die bereits erwähnte Hinrichtung der sich zum Wiedertäufertum bekennenden Männer und Frauen in Bruck. Bis zum Jahr 1561 hielt der Zustrom zum Protestantismus an. Als 1544 eine neuerliche Visitation durchgeführt wurde, befand man u. a. den Pfarrhof von Bruck in einem schlechtem Zustand, (86) der – noch katholische – Pfarrer hatte keinen Gesellpriester mehr und das Franziskanerkloster war verlassen. Dennoch gab es keinen evangelischen Prädikanten in der Stadt und die evangelischen Bürger mussten zum Gottesdienst nach Kapfenberg gehen. (87)
(81) Vgl. Karl AMON, Die Steiermark vor der Glaubensspaltung, 1. Lfg., Graz 1960 (Geschichte der Diözese Seckau 3), 7.
(82) Georg PFEILSCHIFTER (Hg.), Die Reformationsverhandlungen des deutschen Episkopats von 1520 bis 1570, Regensburg 1959 (Acta Reformationis Catholicae 1), 97.
(83) Vgl. HÖFER, Die kirchlichen Zustände (wie Anm. 64), 58.
(84) Vgl. Grete MECENSEFFY, Geschichte des Protestantismus in Österreich, Graz 1956, 14,
(85) Vgl. HÖFER, Die kirchlichen Zustände (wie Anm. 64), 60.
(86) Rudolf Karl HÖFER, Die landesfürstlichen Visitationen der Pfarren und Klöster in der Steiermark in den Jahren 1544/1545. Edition der Texte und Darstellung zu Nachrichten über das kirchliche Leben. Mit einem Geleitwort von Karl Amon, Graz 1992 (Quellen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark 14), 126 und 494.
(87) Vgl. TREMEL, Bruck an der Mur (wie Anm. 3), 88.
Beim Brucker Landtag am 6. Jänner 1572 versprach Erzherzog Karl von Innerösterreich als Gegenleistung für die Bewilligung der Steuern durch die Stände den großteils evangelischen Bürgern zwar Gewissensfreiheit, nicht jedoch die geforderte Religionsfreiheit. Wenig später sicherte er in der „Grazer Religionspazifikation” dem ebenfalls evangelischen Herren- und Ritterstand – wiederum nicht jedoch den Städten und Märkten – volle Gewissensfreiheit und das Recht der freien Religionsausübung zu. Dieser Status wurde zwar im „Brucker Libell” von 1578 festgeschrieben, doch es regte sich Widerstand auf katholischer Seite. Die Zugeständnisse sollten nicht nur zurückgenommen, sondern es sollte die Rekatholisierung durchgesetzt werden. 1598 widerrief Karls Nachfolger Ferdinand zur Gänze die von seinem Vater den Protestanten gemachten Zugeständnisse. Lutherische Prädikanten und Schulmeister wurden ausgewiesen, katholische Geistliche angestellt. Im Jahr darauf, 1599, wurden in den Städten und Märkten, so auch in Bruck, „Reformationskommissäre”, bestehend aus dem Pfarrer und einem verlässlichen Bürger, eingesetzt, die über die Einhaltung der Gottesdienste etc. zu wachen hatten. Am 18. März 1600 erreichte Bruck zudem die Reformationskommission unter der Leitung von Fürstbischof Martin Brenner (genannt „Malleus haereticorum”, der „Ketzerhammer”). Sie vollzog unter starker militärischer Präsenz ihre Arbeit, die darin bestand, evangelische Kirchen zu sprengen, Friedhöfe zu vernichten u. ä. Drei Soldatenkompanien zogen in Bruck ein und es wurden an die 800 evangelische Schriften, v. a. Lutherbibeln auf dem Hauptplatz verbrannt sowie die Katholisierung der Einwohner erzwungen. Nach Graz (1600) wurde 1606 in Bruck ein Kapuzinerkloster gegründet und von 1607 bis 1608 am so genannten „Eisengarten” vor dem Leobnertor erbaut. Die Kirche wurde 1611 vollendet und am 10. Mai durch Fürstbischof Martin Brenner von Seckau eingeweiht. (88) 1818 löste sich die Klostergemeinschaft auf und das Gebäude war von 1833 bis 1842 Militär-Knaben-Erziehungshaus, diente auch kurzfristig als Spital für Bahnbedienstete (1842–1844) und war bis 1918 Kaserne (Klosterkaserne). (89) Im Jahr 1718 wurde – als Dank für die Abwendung der Pest – auf dem Kalvarienberg die Kirche zur Ehren des Blutschwitzenden Heilands erbaut (1719 geweiht). 1721 siedelte sich in einer der fünf Kapellen neben der Kirche auch ein Einsiedler an. (90)
(88) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 56–62; ANTAUER, Aus der Geschichte der Stadt Bruck (wie Anm. 2), 46–49.
(89) ANTAUER, Aus der Geschichte der Stadt Bruck (wie Anm. 2), 49.
(90) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 69.
Die letzten evangelischen Adeligen musste 1630 das Land verlassen. Dass der Protestantismus dennoch – vor allem in der Obersteiermark – weiter bestand, zeigt sich anhand weiterer Ausweisungen, zuletzt 1774. Mit dem Toleranzpatent 1781 endeten die staatlichen Maßnahmen gegen die Evangelischen, die in Bruck im Haus bei der Bartholomäuskirche (später Mädchenpensionat) einen Betsaal erhielten, der dort bis 1863 bestand. In der Folge wurde ein neuer Betsaal in der Schiffgasse über der späteren Sakristei eingerichtet und das Gebäude 1901 als Kirche adaptiert. Seit 1912 ist Bruck eine selbständige evangelische Pfarre, 1914 wurde der Pfarrhof in der Grabenfeldgasse gebaut, der für die Kirche reservierte Bauplatz musste jedoch 1938 an die Deutsche Reichsbahn abgetreten werden. (91)
(91) ANTAUER, Aus der Geschichte der Stadt Bruck (wie Anm. 2), 49.
Das Wohlfahrtswesen
Die Erbauung des Bürgerspitals an der Leobner Brucke dürfte bald nach der Neugründung der Stadt (1265) erfolgt sein. In enger funktioneller Beziehung zum Bürgerspital stand die schon vor 1329 urkundlich genannte und im Mai 1954 exekrierte Spitalskirche Heiliger Martin. Schon vor 1329 scheint das Bürgerspital von Elisabeth, der Gemahlin König Friedrichs des Schönen, testamentarisch bedacht worden zu sein. (92) Kaiser Friedrich III. nahm es 1467, nachdem es nach dem Stadtbrand von 1461 eine durchgreifende bauliche Veränderung erfahren haben mag, in seinen besonderen Schutz. Daneben wandten dem Bürgerspital Wohltäter Gelder und Güter zu. (93) So schenkte ein Bürger und Weinhändler dem Bürgerspital 1581 einen Weingarten am Weißen Berg bei Marburg. (94) Bei Bruck selbst bildete sich eine kleine Gült von Grundstücken, die vom Rat im Einvernehmen mit dem Spitalmeister verpachtet wurden. Als ehrenamtliche, auf Zeit bestellte Spitalmeister fungierten angesehene Bürger. Die Bürgschaft und interne Aufsicht sowie die Wartung und Pflege wurde von der Spitalmeierin durchgeführt, der äußere Wirtschaftsbetrieb war Sache ihres Mannes. Als bürgerliche Spitalspfründner durften sich nur verarmte Brucker Bürger und ehemalige Hausbesitzer im Bürgerspital einmieten. Der Tagessatz, der einem Pfründner zustand, stützte sich auf die Zinsen der großteils öffentlich angelegten Spitalsgelder. 1811 hielt man einen Pfründnerstand von neun Personen (mit 5 Kreuzer Tagessatz) für angemessen. Erst wenn ein Pfründner verstarb, konnte der nächste Vorgemerkte nachrücken. Außerhalb dieses bevorzugten Kreises standen die übrigen Gemeindearmen. Für ihre finanzielle Versorgung (2 Kreuzer täglich) war das Armeninstitut zuständig, das 1787 in Bruck installiert worden war und der Direktion des Stadtpfarrprobstes unterstellt war. Da auch seine Fondsmittel nur äußerst beschränkt waren, blieb schließlich nur die Gemeindeversorgung aus der Stadtkasse. 1825 waren im Bürgerspital neun Spitalspfründner und 35 „Institutsarme” untergebracht. (95) 1826 wurde beim Ausbau des Spitalgebäudes dort auch eine öffentliche Badeanstalt eingerichtet, woraus dem Bürgerspital eine dauerhafte Einnahme zufloss. 1826/27 lehnte der Magistrat ein Ansinnen des Kreisamtes, das Bürgerspital auch als Kreissiechenhaus zu verwenden, entschieden ab, da es hiefür völlig unzulänglich sei. Der Magistrat verwies dabei auf das abgelegene Lazarettgebäude in St. Ruprecht. Nach 1938 wurden die Spitalspfründner anderwärts untergebracht und das Bürgerspital zu militärischen Zwecken verwendet. Nach einer gründlichen Renovierung im Jahr 1946 erfolgte seine Wiedereröffnung als Städtisches Altersheim, 1957 wurde es nach einem Umbau in die Städtische Musikschule und eine Jugendherberge umgewandelt. Die letzten Insassen des alten Bürgerspitals übersiedelten am 31. März 1957 in das neu eröffnete Bezirksaltersheim in der Oberdorfer Straße (Spatenstich 1955), das für 148 Personen Platz in 22 Ein-, 54 Zwei- und 6 Drei-Bettzimmer Platz bot. Seit 1982 ist in Bruck eine Altenhelferin des Steiermärkischen Altenhilfswerkes und seit Juni 1987 eine Helferin der Volkshilfe eingesetzt.
(92) Vgl. Karin SCHWEIGHARDT, Die Entwicklung der Spitäler und anderer sozialer Einrichtungen in Bruck/Mur, Diplomarbeit Graz 1988, 29.
(93) Vgl. SCHWEIGHARDT, Die Entwicklung der Spitäler (wie Anm. 92), 29–31, sowie auch für das Vergleichbeispiel Wien Brigitte POHL-RESL, Rechnen mit der Ewigkeit. Das Wiener Bürgerspital im Mittelalter, Wien/München 1996 (Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Erg. bd. 33).
(94) SCHWEIGHARDT, Die Entwicklung der Spitäler (wie Anm. 92), 30, vgl. auch Steiermärkisches Landesarchiv, Spez. Archiv, Bruck/Mur, Sch. 78, Heft 334 Stiftungen.
(95) Vgl. Franz PICHLER. Neujahrswünsche als Armenspende. Historisches aus der Armenversorgung der Stadt Bruck an der Mur, in: Blätter für Heimatkunde [Festgabe für Gerhard Pferschy zum 60. Geburtstag ] 64 (1990), H. 1/2, 63–68, hier 66.
Jene Menschen, die eine richtige Pflegebetreuung brauchten, fanden im Bezirkspensionistenheim (bis 1984 Bezirksaltersheim) Aufnahme. 1990 erhielt dieses Heim durch einen Zubau eine Pflegestation. Am 18. November 1994 (Baubeginn 1992) erfolgte die Übergabe des neu erbauten Brucker Seniorenwohnhauses in der Altersheimgasse mit 27 Kleinwohnungen. 1995 konnte ein weiteres Pflegeheim mit 45 Betten in der ehemaligen Gynäkologie des alten Landeskrankenhauses eröffnet werden, das von der Volkshilfe Steiermark verwaltet wird. (96)
(96) Vgl. dazu die Vorarbeiten von Franz PICHLER zum Österreichischen Städtebuch.
Zwischen 1443 und 1478 wird wiederholt das „Sondersiechhaus” (Leprosenhaus für Aussätzige) genannt, das sich bei der Heiligengeistkapelle befand. Es bestand durch mehrere Jahrhunderte und diente später möglicherweise fallweise auch als Pestlazarett.
Die Pest wütete in Bruck in den Jahren 1541 bis 1545, 1569, 1623, 1634 (Errichtung eines Pestlazaretts bei der St.-Bartholomäus-Kapelle), (97) 1645 (Pestfriedhof), 1674 und 1716 (letztes Auftreten). Als Dank für das Ende der Pest gelobten die Brucker 1716, auf dem Kalvarienberg eine Kirche erbauen zu lassen. Von 1720 bis 1736 forderte im gesamten Raum von Bruck die so genannte Rote Ruhr unter den Kindern große Opfer.
(97) Vgl. SCHWEIGHARDT, Die Entwicklung der Spitäler (wie Anm. 92), 95.
Im Jahr 1634 erfolgte die Errichtung eines Pestlazarettes bei der St.-Bartholomäus-Kapelle. Bereits 90 Jahre vorher hatte Sixtus Schindelegger zweimal die Errichtung eines Lazarettes an dieser Stelle angeregt. 1754 bis 1803 fanden im alten Lazarett auch Menschen mit anderen Krankheiten Aufnahme. 1808 wurde das Gebäude an einen Privatmann verkauft. Als 1826/27 das Kreisamt an den Magistrat das von diesem energisch abgewiesene Ansinnen stellte, das Bürgerspital zu einem Bezirkssiechenhaus zu erweitern, verwies dieser auf das abgelegene, ehemalige Lazarettgebäude. 1874 wurde das Gebäude von den Kreuzschwestern erworben, die es 1906 als Mädchenpensionat ausbauten. (98) Während der beiden Weltkriege wurden vor allem die Schulen als Lazarette genutzt.
(98) Vgl. SCHWEIGHARDT, Die Entwicklung der Spitäler (wie Anm. 92), 95.
Die ersten Ansätze einer geregelten Krankenhausversorgung reichen in das Jahr 1824 zurück. Damals wurde im Bürgerspital ein Zimmer als Stadtkrankenzimmer eingerichtet; 1844 kam dazu ein zweites, 1857 ein drittes (mit insgesamt 24 Betten) und die Anstalt erhielt das Öffentlichkeitsrecht.
Durch ein Landesgesetz aus dem Jahr 1872 wurden die öffentlichen Krankenhäuser für selbständig erklärt, aus dem Verband der Gemeinden gelöst und der Oberaufsicht des Landesausschusses unterstellt. In Bruck wurde 1874 ein einstöckiges Haus (der Andreashof in der ehemaligen Bismarck-Straße) angekauft und mit 67 Krankenbetten ausgestattet. 1880 wurde der Wartedienst den Schwestern der Kongregation vom Heiligen Kreuz übertragen. Mit 1.283 Kranken genügte das Haus 1886 nicht mehr den Bedürfnissen und es erfolgte der Bau des 1887 vom Kronprinzen eröffnete „Rudolfs-Spitals” mit einer medizinischen und einer chirurgischen Abteilung, zu der später noch eine gynäkologische Abteilung kam. Den Kranken standen 154 Betten und 36 Notbetten zur Verfügung. 1888 fanden bereits 1.655 Kranke Aufnahme. Erst am 5. September 1986 wurde – nach fast 30jährigen Bemühungen – der Beschluss gefasst, ein neues Landeskrankenhauses zu erbauen. Der Plan einer Generalsanierung der alten Gebäude, die sechs Jahre beansprucht hätte, scheiterten an der Unmäßigkeit der Kosten. Am 1. März 1994 (Spatenstich 1990) wurde das neue Landeskrankenhaus in Betrieb genommen. Es umfasste fünf Abteilungen und zwei Institute mit insgesamt 355 Betten: eine medizinische Abteilung, die Allgemeine Chirurgie, die Unfallchirurgie, die Geburtshilflich-Gynäkologische und eine Neurologische Abteilung. Seit 1988 besteht im LKH Bruck ein eigenes Institut für Anästhesiologie (mit Schmerzambulanz). Neu eingerichtet wurde auch ein Institut für Radiologie.
Als erster landschaftlicher Physikus (Arzt im Dienste der Landstände) scheint in Bruck erst von 1741 bis 1760 Dr. Lampl auf. Chirurgen, Wundärzte und Bader sind dagegen bereits seit dem 16. Jahrhundert bekannt, der Bader wird erstmals 1542 erwähnt. (99) 1841 werden ein Kreisphysikus und zwei Tierärzte, 1892 drei Doktoren der Medizin genannt. Das Landeskrankenhaus hat jeweils seine eigenen Ärzte. Bruck ist seit 1976 in zwei, seit 1994 in drei Sanitätsdistrikte geteilt. 1873 wurde die Rettung in Bruck gegründet. (100) Seit September 1983 steht den Bürgern ein funkärztlicher Bereitschaftsdienst der Ärzte auch außerhalb der Ordinationszeiten zur Verfügung. Mit 1. Juli 1991 wurde ein Notarztsystem im Raum Bruck-Kapfenberg eingeführt.
(99) ANTAUER, Aus der Geschichte der Stadt Bruck (wie Anm. 2), 41.
(100) Vgl. 100 Jahre Rettung Bruck an der Mur. Juni 1973. Festschrift anläßlich des 100jährigen Bestandes der Rettung Bruck an der Mur. Hrsg. Bezirksstelle Bruck an der Mur des österreichischen Roten Kreuzes, Landesverband Steiermark, Bruck an der Mur 1973.
Als landschaftliche Apotheker sind 1568 Johann Pichler, (101) vor 1588 Hans Mastalon und zu Beginn des 17. Jahrhunderts Martin Sandtner (bis 1618) genannt. Für die folgenden 70 Jahre fehlen alle Nachrichten. Erst 1687 ließ sich Jakob Baron hier als Apotheker nieder und erhielt dafür 1690 auch eine landschaftliche Bestallung (mit Besoldung), da er ohne eine solche nicht das Auslangen finden konnte. Nachdem er 1693 in der Mur verunglückt war, folgte ihm von 1693 bis 1701 Franz Ignaz Kettner nach. 1703 erhielt Franz Andrä Fruehauf die landschaftliche Bestallung; er blieb bis 1719. Daneben konnte sich schon ab 1715 Simon Jakob Häntsch als Stadtapotheker halten. Als landschaftliche Apotheker folgten ihm bis 1768 noch Anton Wenzel Ritter und Johann Georg Hoffegger. Auf ihrem Haus blieb bis heute in geschlossener Folge die heutige St.-Salvator-Apotheke (Koloman-Wallisch-Platz 2). Dazu kamen in jüngster Zeit die 1928 gegründete Stadtapotheke (Herzog-Ernst-Gasse 13) und die 1785 gegründete Landskron-Apotheke (Bergstraße 10).
(101) Vgl. WAGNER, Bruck an der Mur und seine Umgebung (wie Anm. 55), 18.
Der älteste Friedhof lag bei der durch das Mittelalter hindurch als Pfarrkirche verwendeten St.-Ruprechts-Kirche. Ihr romanischer Karner diente als Beinhaus. Er ist seit 1931 auch Kriegergedächtniskapelle. Nach der Erbauung der Kirche Mariä Geburt im Innern der Stadt (um 1272) war auch bei ihr ein Friedhof angelegt worden. Bedeutende Persönlichkeiten haben auch an ihrer Mauer oder in der Kirche selbst ihre letzte Ruhestätte gefunden (Marmorplatte für Herzog Ernst den Eisernen, gestorben 1424 in Bruck, der allerdings in Stift Rein bestattet worden ist; Grabsteine ab 1466). Erst die Verbote Kaiser Josefs II. von Friedhöfen innerhalb der Stadt reaktivierten den alten Friedhof bei St. Ruprecht. 1931 wurde ein Soldatenfriedhof in St. Ruprecht aufgelassen. 1952 erfolgte die Errichtung eines Urnenhains in St. Ruprecht im Anschluss an den kirchlichen Friedhof für die Freunde der Feuerbestattung. 1962 schenkte die Stadtgemeinde der Stadtpfarre Grundflächen aus den Liechtensteinfeldern zur Anlage eines kirchlichen Friedhofs, im folgenden als Stadtfriedhof benannt. Für die Kirche St. Georg am Pöglhof sind schon für das Jahr 1066 Tauf- und Begräbnisrechte bezeugt.
1645 wurde bei der St.-Bartholomäus-Kirche ein Pestfriedhof angelegt. An seiner Mauer fanden noch um 1680 kirchliche Feiern statt. Der Friedhof bei der St.-Nikolaus-Kirche in Pischk wurde Ende des 19. Jahrhunderts aufgelassen.
1706 stiftete der Brucker Dr. Johann Jakob Wels ein bereits 1769 wieder aufgehobenes Waisenhaus (heute Heberplatz 2), dem der „Waislschuelmaister” vorstand. (102) Das Gebäude wurde 1770 von der Postmeisterswitwe Anna Barbara Schwarzenbacher von Pillstein erworben. 1879 erwarb die Kongregation der Kreuzschwestern, die schon 1874 das ehemalige Lazarett an sich gebracht hatte, den alten „Zehenthof” und errichtete dort das „Piusinstitut”, eine Anstalt für geistig Behinderte. (103)
(102) Vgl. SCHWEIGHARDT Die Entwicklung der Spitäler (wie Anm. 92), 77–88; ANTAUER, Aus der Geschichte der Stadt Bruck (wie Anm. 2), 62.
(103) Vgl. SCHWEIGHARDT, Die Entwicklung der Spitäler (wie Anm. 92), 89–91.
1888 eröffnete in Bruck der erste Privatkindergarten am Kirchplatz, 1911 folgte der Kindergarten im Stelzhammerhaus (Bismarck-Straße). Ab 1921 sind ein Kinderhort des Katholischen Volksbundes, ein Kinderschutz- und Fürsorgeverein, sowie Ausspeisungen des amerikanischen Kinderhilfswerkes belegt. 1927 wurde ein Städtischer Kindergarten in der ehemaligen Staudegger-Kaserne (Rosegger-Straße 32) eröffnet und 1929 erbaute die Kammer für Arbeiter und Angestellte mit Beiträgen der Stadtgemeinde ein Kinderheim am Krecker. Weitere Aktionen im Bereich der Kinderbetreuung waren: 1955 Umbau und Renovierung des Kinderheims in der Grabenfeldstraße 12; 1934 Zusammenlegung des Kindergartens der Kreuzschwestern und jenes in der Grabenfeldstraße; 1946 Wiedereröffnung des Städtischen Kindergartens in der Grabenfeldstraße. Bis 1963 verfügte die Stadt über zwei öffentliche Kindergärten: einen 1948 eröffneten in der Dr.-Theodor-Körner-Straße 31 für die Stadt (1975 in zwei Kindergärten geteilt, 1986 neu gestaltet) und einen zweiten, 1952 errichteten Kindergarten in Berndorf (Wienerstraße 79, 1985 neu- und umgebaut, seit 1988 Integrationskindergarten). Dazu kam ein 1963 neu eröffneter Kindergarten in Pietsch-Übelstein und 1965 ein solcher in der Siedlung Westend (Glanzgraben 5). Ein Privatkindergarten wurde auch von den Schwestern vom Heiligen Kreuz in der Leobener Straße unterhalten und seit 1990 wird ein Ganztagskindergarten angeboten. Die Kreuzschwestern führen ab den 1970er Jahren eine private Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik. (104)
(104) Vgl. dazu die Vorarbeiten von Franz PICHLER zum Österreichischen Städtebuch.
Der Schützenverein und die Kasernen
Der Brucker Schützenverein zählt zu den ältesten Vereinen dieser Art in der Steiermark. Seine Anfänge sollen bis zu einer Armbrustschützengesellschaft des Jahres 1453 zurückreichen. Für 1543 sind eine Schützengesellschaft und eine Schießstätte bezeugt. (105) Diese befand sich bei der Mündung des Weitenbachtales. Im 16. Jahrhundert wurde der Schützenverein privilegiert und aus der Stadtkasse mit Zuwendungen bedacht. Funktionäre sind namentlich genannt (Wirte, ein Bäcker, ein Weißgerber). Um 1724 bis vor 1769 befand sich die Schießstätte auf der Postwiese, d. h. am rechten Murufer unweit der Grazer Brücke (ca. Bauparzelle 612 im Franziszeischen Kataster). (106) 1769 wurde die Schießstätte aus Sicherheitsgründen in die Nordwestecke der Stadtmauer verlegt. Sie bestand dort bis 1852, wo sie mit vielen Unterlagen und Gedenkschreiben ein Raub der Flammen wurde. Am 17. September 1790 hatte Kaiser Leopold II. an einem Schießen der Brucker Schützengesellschaft teilgenommen. Solche Schießveranstaltungen waren richtige Volksfeste mit Schießen, Kegelscheiben, Tänzen und anderen Volksbelustigungen. Ihre Durchführung war nur an den privilegierten Schießständen gestattet, „wilden” Schützengesellschaften auf dem Lande (Winkelschießstätten) aber verboten. Erst ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden diese salonfähig. 1845 erhielten die Brucker Schützen anlässlich der Feierlichkeiten zum Geburtstag des Kaisers vom Bürgermeister Michael Rattensdorfer eine bundesfärbige Schützenfahne. Anstelle der 1852 abgebrannten Schießstätte wurde 1856 der Neubau der „Franz-Josef-Elisabeth-Schießstätte” eröffnet. Sie stand ungefähr auf dem Platz der heutigen Sporthalle. Die Liegenschaft musste allerdings 1869 wegen Schulden versteigert werden und ging in den 70er Jahren in den Besitz der Stadtgemeinde über. Aus dem Jahr 1859 liegen die erst 1861 von der Statthalterei bestätigten Statuten des Schützenvereines vor. Sie wurden 1887 neuerdings zur Bestätigung eingereicht. Geschossen wurde zunächst auf einer Schießstätte in der Lamming, ab 1887 auf der neuen Militärschießstätte. Daneben liefen ständige Bemühungen um die Errichtung einer eigenen Schießanlage. 1881 tauchten Pläne einer Schießstätte auf dem Plateau zwischen dem Schlossberg und der Krecker auf, 1900 ging es um ein Grundstück auf dem Schlossbergplateau, aber es folgten immer wieder Proteste der Anrainer. Erst 1910 wurde eine Einigung erzielt, und so konnte im Juni 1911 das Eröffnungsschießen auf der „Kaiser-Franz-Josef-Jubiläumsschießstätte” auf dem Schlossberg stattfinden. Die Anlage galt als die modernste und best eingerichtete Österreichs. Treibende Kraft dieser Entwicklung war Schützenmeister Fritz Lierk. Nach Behebung der Schäden, die die Anlage während des Ersten Weltkriegs und in der unmittelbaren Nachkriegszeit erlitten hatte, konnte der Vereinsbetrieb ab 1922 wieder voll aufgenommen und bis 1933 regelmäßig abgewickelt werden. Bei den Februar-Unruhen 1934 wurde die Schießstätte schwer beschädigt, die geplante Wiederherstellung kam nicht mehr zustande. Sie wurde 1938 abgetragen. Erst 1956 konnte der Schützenverein als solcher wieder erstehen. Verhandlungen wegen des Baues einer neuen Schießstätte, so im Sportzentrum, kamen zu keinem Abschluss. 1960 kam es zur Gründung des Pietschker-Schützenvereines und 1992 folgte die Eröffnung des Schützenhauses im Kaltbachgraben. (107)
(105) Vgl. Helmut WEIHS, Schießstätten in Bruck an der Mur, in: Blätter für Heimatkunde 62 (1988), 57–67, hier 57f.
(106) WEIHS, Schießstätten in Bruck an der Mur (wie Anm. 105), 58.
(107) Vgl. Helmut WEIHS, Der Brucker Schützenverein, Amtsblatt 2/80, 25f.; 3/80, 23f. und 4/80, 33f.; Schießstätten in Bruck a. d. Mur, Amtsblatt 1/88, fol. 22, 2/88, fol. 26, 3/88, fol. 26 und 4/88, fol. 26.
1748 kaufte die Stadtgemeinde Bruck das Staudeggerische Haus (108) und richtete es als Kaserne ein. Im Jahr 1770 wurde es jedoch gemeinsam mit der Herrschaft Landskron von Franz Xaver Fraydt von Fraydtenegg und Montsello ersteigert, aber schon 1772 von der Stadtgemeinde Bruck zurückgekauft und weiterhin als Kaserne verwendet. Die Staudegger-Kaserne (auch Kaserne vor dem Grazer Tor) bestand als solche bis 1918. Ab 1919 wurde sie als Wohnhaus verwendet und 1929 wurde hier das Städtische Jugendamt, das Kinderheim und die Städtische Hauswirtschaftsschule untergebracht. 1991 erfolgte unter Bewahrung der alten Bausubstanz eine gründliche Revitalisierung des Hauses (Rosegger-Straße Nr. 32) mit Wohnungen, Geschäften und Büros.
(108) Vgl. WAGNER, Historisches Gassen- und Häuserbuch (wie Anm. 47), Nr. 78.
1752 wurde die so genannte Landesfürstliche bzw. Kaiserliche Burg (nach Erzherzog Ferdinand bzw. später Kaiser Ferdinand II.) als Militärunterkunft bestimmt und als „Burgkaserne” verwendet. Als 1925 die Garnison in Bruck aufgelassen wurde, diente die Kaserne fortan als Gendarmerieamtsgebäude. (109)
(109) Vgl. WAGNER, Historisches Gassen- und Häuserbuch (wie Anm. 47), Nr. 171.
Von 1833 bis 1842 wurde das Klostergebäude des 1816 freiwillig aufgelassenen Kapuzinerkonvents als „Militärknabenerziehungshaus” des heimischen Infanterieregimentes verwendet, das jedoch 1842 nach Graz zurückverlegt wurde. (110) Nach 1844 wurde das Gebäude bis 1918 als Kaserne (Klosterkaserne) genutzt und diente danach als Wohnhaus, das 1958 abgerissen wurde.
(110) Vgl. STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 83.
Die nach dem Ersten Weltkrieg von der sozialdemokratischen Gemeindevertretung in der Knottingerstraße erbauten Wohnhäuser wurden 1934/35 zu Militärkasernen umgebaut und bis 1945 als solche verwendet. Sodann beanspruchten sie die russische und englische Besatzung.
Um 1776 wurde in der Kridaverhandlung nach dem verstorbenen kaiserlichen Proviantoffizier Franz Josef von Thaller dessen Haus dem Aerarium zuerkannt und fortan als „Kaiserlich-königliches Provianthaus” (auch Verpflegsamtshaus, Militärverpflegsmagazin) verwendet. 1807 wurde es als „Altes Provianthaus” öffentlich versteigert und 1808 größtenteils als Wohnhaus neu gebaut. (111)
(111) Vgl. WAGNER, Historisches Gassen- und Häuserbuch (wie Anm. 47), Nr. 4.
Am Ende des Kriegsjahres 1805 war Bruck nach kaiserlichen und französischen Besatzungen eine ausgeplünderte Stadt. Erzherzog Karl und sein Bruder Erzherzog Johann ließen daher 1806 in der Wiener Straße ein „Haupt-Militär-Verpflegsmagazin” bauen. (112) Es sollte den stehenden Truppen, vor allem aber der in Gründung begriffenen Landwehr, die Sorge der Verpflegung abnehmen. Der hufeisenförmige Bau mit verschiedenen Stallungen und Wohnunterkünften stellt über 165 Jahre ein wuchtiges militärisches Objekt im Ostteil der Stadt dar. Aufgrund des Friedensvertrages von 1919 ging es in den österreichischen Bundesschatz über, der die Liegenschaft der Eisenbahn übertrug. Diese schuf hier für ihre Bediensteten Wohnungen. Nach 1938 blieben sie im Besitz der Deutschen Reichsbahn, nach 1945 fielen sie wieder den Österreichischen Bundesbahnen zu. 1969 kaufte die Mürztaler Holzstoff- und Papierfabrik die abbruchreifen Objekte. Für die Bewohner wurde neue Wohnungen beschafft und 1971 wurden die letzten Reste der alten k. k. Fabrikskaserne endgültig geschleift. (113)
(112) Vgl. STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 79.
(113) Vgl. dazu die Vorarbeiten von Franz PICHLER zum Österreichischen Städtebuch.
Katastrophen und Katastrophenschutz
Mehrmals wurde die Stadt von Bränden zum Teil schwer zerstört, denen auch ein Großteil der Archivalien zum Opfer fiel: Im Jahr 1382 fielen 108 Häuser und das Minoritenkloster einem Stadtbrand zum Opfer; 1461 wurde „der mehrere Teil der Stadt” zerstört; 1510 erfasste ein Brand 52 Häuser und nach dem großen Stadtbrand 1530 standen noch 1543 32 Häuser öde. Von den 1683 erfassten 117 Häusern wurden laut Berichten 36 ganz zerstört, darunter das Minoritenkloster und die Minoritenkirche, die Wehrgänge der Ringmauer, sieben Stadttürme, das Tor und der Turm des Schlosses sowie der Liesinghammer. Weitere Brände folgten 1688 (neuer großer Brand), 1708 (7 Häuser), 1761 (Stadtmühle vor dem Wiener Tor), 1763 (einige Häuser in der Grazer Gasse, das Minoritenkloster und neun Häuser in Pischk) und 1781 (10 Häuser). Beim Stadtbrand im Jahre 1792 wurden 166 Häuser ganz oder teilweise eingeäschert, drei Stadttore, das Schloss Landskron, aber auch die Stadtpfarrkirche und ein Teil des Pfarrhofes fielen den Flammen zum Opfer. 1803 brannten 17 Häuser und das Minoritenkloster, 1834 die Liesinger Mühle, 1890 die Till-Kunstmühle an der Mürz und 1898 das Stadttheater. Im Jahr 1868 erfolgte die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Bruck an der Mur (114) und zwei Jahre später, 1870, wurde in Bruck auch der Steirische Feuerwehr-Gauverband ins Leben gerufen. Daneben bestanden ab 1908 ein Löschzug der „Feuerwehr-Filiale der Vorstadt St. Ruprecht”, ab 1928 die „Freiwillige Werksfeuerwehr der Firma Leykam-Mürztaler-AG Bruck a. d. Mur” und eine Werksfeuerwehr bei der Firma Felten & Guilleaume. Von Anfang an leistete die Feuerwehr auch „Erste Hilfe”, für diesen Zweck wurde 1892 unter Dr. Martin Bertha eine eigene Sanitätsabteilung errichtet, die bis 1938 in Funktion war. 1954/55 wurde das Feuerwehrrüsthaus erbaut, das 1984 erweitert wurde. 1957 erfolgte die Errichtung zweier Löschwasserbecken am Pischkberg, 1986 einer neuen Funkzentrale.
(114) Vgl. Franz WAGNER, Das Feuerlösch- und Rettungswesen der Stadt Bruck an der Mur. Mit einem Beitrag über den Steiermärkischen Landesverband für Feuerwehr- und Rettungswesen von Theophil Quirin, hg. v. der Freiwilligen Feuerwehr und Rettungsabteilung der Stadt Bruck a. d. M., Bruck an der Mur 1930.
Durch die Lage am Zusammenfluss von Mur und Mürz war Bruck an der Mur auch immer wieder von Hochwasser bedroht, besonders in den Jahren 1316, 1651, 1787, 1813, 1827, 1846, 1938, 1958, 1970, 1973, 1982 und 1989. Im Jahr 1975 liefen Hochwasserschutzmaßnahmen an der Mur in Übelstein an. 1983 konnte mit dem Abschluss der Wildbachverbauung des Ofenbaches die Hochwassergefährdung von St. Ruprecht endgültig gebannt werden. 1990 wurde der Hochwasserschutz des Urgentales in Angriff genommen.
Erdbeben, die Schäden in der Stadt anrichteten, wurden in Jahr 1276 sowie am 6. Februar 1794, am 26. Februar und 1. März 1819, am 1. Mai 1885, am 17. November 1894, am 13. Mai 1907, am 23. November 1923, am 6. September 1925, am 20. Februar 1926, am 8. Jänner 1936, am 3. Oktober 1936, am 5. Mai 1975 und am 23. März 1987 verzeichnet. (115)
(115) Zu den Bränden, Hochwässern und Erdbeben vgl. ANTAUER, Aus der Geschichte der Stadt Bruck (wie Anm. 2), 67–70.
Kriegerische Ereignisse
Nach den Franzosenkriegen am Beginn des 19. Jahrhunderts, in dessen Verlauf auch Bruck bis 1810 von den Franzosen besetzt worden war und großen finanziellen Schaden erlitt, (116) wurde Bruck zweimal im Verlauf des 20. Jahrhunderts Schauplatz politischer Ereignisse.
(116) Vgl. STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 79.
Als am 12./13. September 1931 der stellvertretende Bundesführer der Heimwehr, der Judenburger Rechtsanwalt Dr. Walter Pfrimer einen erfolglosen Putschversuch unternahm, in dessen Verlauf er sich zum „Führer des Staates Österreich” ernannte, wurden an die 14.000 steirische Heimwehrleute mobilisiert. Bereits in der Nacht hatten in Bruck Heimwehrschutztrupps den Schlossberg besetzt, Brücken, Straßen und Plätze wurden abgeriegelt, die Bezirkshauptmannschaft und das Bezirksgericht besetzt. Es fielen vereinzelte Schüsse und Salven, aber ernsthafte Auseinandersetzungen konnten von der Polizei verhindert werden. Gegen Mittag rückte die Heimwehr nach Leoben ab. Als Bundesheer und Gendarmerie auf den Semmering vorrückten, gaben die Heimwehren auf. Pfrimer wurde am 18. Dezember von einem Geschworenengericht vom Hochverrat freigesprochen. (117)
(117) Vgl. STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 99.
Dramatischer verlief der 12. Februar 1934 in Bruck. Das Ziel des Schutzbundes in der Steiermark war es, das Industriegebiet von Bruck und Kapfenberg in die Hand zu bekommen und durch Unruhen in Graz das dortige Militär zu binden. Die Schutzbündler von Bruck sammelten sich auf dem Alarmplatz, dem Sägewerksgelände der Städtischen Betriebe. Um 12 Uhr begaben sich zwei Trupps zur Gendarmeriekaserne. Nach Sprengung eines Torflügels stürmte der Trupp um Sepp Lienhart in die Kaserne. Lienhart wurde dabei von mehreren Schüssen tödlich getroffen. Auch der zweiten Gruppe gelang der Angriff von der Rückseite der Kaserne nicht. Schutzbündler schlossen auch das Gelände der Firma Felten & Guilleaume ein. Die Grazer Straße wurde verbarrikadiert, um das Anrücken des Militärs zu behindern. Allmählich gelangten alle wichtigen Stellen der Stadt in die Hände des Schutzbundes: der Schlossberg, das Wiener- und Grazertor, der Bahnhof und die Leobner Brücke. Bruck war die einzige Stadt Österreichs, in der der Schutzbund tatsächlich die Macht ergriffen hatte. Gegen Mittag war der Landesparteisekretär der Sozialdemokraten, Koloman Wallisch, eigens nach Bruck gekommen, um die Aktionen des Schutzbundes zu leiten. Von 1921 bis 1933 war er Parteisekretär in Bruck gewesen. Wallisch hatte am 12. Februar einen Aufruf zum bewaffneten Kampf erlassen. Ab 13 Uhr hatte das E-Werk überall in Bruck mit Ausnahme des Landeskrankenhauses den Strom abgeschaltet. Immer wieder fielen Schüsse und Salven, die Straßen blieben leer, die Geschäfte waren geschlossen. Abends traf ein Bataillon des Alpenjägerregiments Nr. 10 mit Artillerie und Granatwerfern in Bruck ein. Der Widerstand des Schutzbundes wurde noch in der Nacht niedergekämpft. Wallisch sah rasch die Überlegenheit der Gegenseite ein und gab schon am Morgen des 13. Februar den Auftrag zum Rückzug. Die Bundesregierung erließ gegen ihn einen Steckbrief und eine Ergreiferprämie, er versuchte die Flucht nach Jugoslawien, wurde aber ergriffen, ins Kreisgericht Leoben eingeliefert und vor ein Standgericht gestellt, das ihn am 19. Februar zum Tod verurteilte und durch den Strang hinrichten ließ. Beim Putsch in Bruck selbst waren elf Schutzbündler, ein Gendarmeriebeamter und ein Unbeteiligter gefallen. (118)
(118) Vgl. STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 100–102; sowie Koloman Wallisch, Zur Erinnerung an die Ereignisse des Februar 1934 im Bezirk Bruck an der Mur (50 Jahre „12. Februar 1934”). Bruck an der Mur: SPÖ, Bezirksorganisation Bruck an der Mur 1984; Bruck an der Mur 1934. Eine Region im politischen Widerstand. Konzept und wissenschaftliche Beratung von Werner Anzenberger. Bruck an der Mur 1999.
Während des 2. Weltkriegs musste Bruck insgesamt sieben Luftangriffe erdulden (27. Dezember 1944, 19. Februar 1945, 23. Februar 1945, 19. März 1945, 21. März 1945, 17. April 1945 und 29. April 1945). Die schwersten Bombenschäden erlebte Bruck bei einem Angriff auf die Flakstellung auf der Murinsel am 19. Februar 1945 und durch einen Notabwurf eines durch Flakbeschuss beschädigten Flugzeuges am 23. Februar. Beim Nachtangriff am 19. März blieb eine schwere Katastrophe nur dadurch aus, dass der starke Westwind die Bomben vertrug, so dass sie erst östlich der Stadt im Wald- und Wiesengebiet am Pischkberg und Rennfeld niedergingen. 97 Gebäude in Bruck wurden leicht und mittelschwer, 14 Gebäude schwer und 16 Häuser vollständig zerstört. 23 Personen fanden dabei den Tod. In den Schlossberg waren mehrere Luftschutzstollen getrieben worden, die aber wegen der Brüchigkeit des Gesteins bald verfielen.
Zusammenfassung
Die bis ins 15./16. Jahrhundert wirtschaftlich und politisch stark prosperierende Stadt, in der auch mehrere Landtage stattfanden, durchlebte ab dem 17. und 18. Jahrhundert schwierige Zeiten. Zwar wurde Bruck 1748 im Zuge der Einteilung der Steiermark in fünf Kreisämter zur Kreishauptstadt, doch war die Finanzlage der Stadt in den 1770er Jahren so schlecht, dass die Herrschaft Landskron und einige andere Realitäten im Lizitationsweg veräußert werden mussten. Lebensmittelknappheit und hohe Lebensmittelpreise, unsichere Verkehrswege oder die Franzosenkriege trafen auch die Stadt Bruck und ihre Bewohner sehr hart. Erst im 19. Jahrhundert trat wieder ein spürbarer Aufschwung ein. Mit der Eröffnung der Eisenbahnlinie von Graz nach Bruck und Mürzzuschlag im Jahr 1844 und später weiter nach Wien und der 1868 eröffneten Bahnlinie Bruck – Leoben wurde Bruck wieder ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und damit auch ein bedeutender Standort für Industrie und Handel, der es schon im Mittelalter gewesen war. 1861 erfolgte die Gründung der Sparkasse der Stadt Bruck unter Haftung der Stadtgemeinde.
Im Zuge der nach der Revolution von 1848 durchgeführten Verwaltungsänderungen wurde auch in Bruck der Magistrat aufgelöst und eine neue Gemeindevertretung gewählt. Auch das Kreisamt wurde aufgehoben und in eine Kreisregierung umgewandelt, aus der später ein Bezirksamt und dann eine Bezirkshauptmannschaft wurde.
Die zunehmende Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert brachte jedoch nachhaltige gesellschaftspolitische Veränderungen. Die gesellschaftlichen Spannungen, die sich seit 1848 immer weiter aufgebaut haben, erreichten im Februar 1934 einen Höhepunkt.
Heute präsentiert sich Bruck an der Mur als Bezirkshauptstadt, in der der Handel und der Dienstleistungssektor überwiegen, sowie auch als Schulstadt. Im Jahr 1900 erfolgte durch das Land Steiermark und den Steiermärkischen Forstverein die Gründung der „Höheren Forstlehranstalt” für die österreichischen Alpenländer (heute Höhere Bundeslehranstalt für Forstwirtschaft Bruck an der Mur). (119) 1907 konnte die Realschule (später Realgymnasium) eröffnet werden. Die Schulen der Stadt werden von vielen Schülern der umliegenden Gemeinden besucht. Neben mehreren Volks- und Hauptschulen gibt es heute das Bundesgymnasium und das Bundesrealgymnasium Bruck an der Mur, (120) die Handelsakademie, (121) und die private Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik der Caritas der Diözese Graz-Seckau.
(119) Vgl. Martin STROBL, Geschichte der forstlichen Ausbildung in Österreich unter besonderer Berücksichtigung der Höheren Forstlehranstalt zu Bruck an der Mur, Diplomarbeit Wien 1991.
(120) 75 Jahre Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Bruck an der Mur, 1907–1982. Festschrift, Bruck an der Mur 1982.
(121) 20 Jahre Bundeshandelsakademie Bruck an der Mur. Bruck an der Mur, 1986.
Susanne Claudine Pils
Anmerkungen
(1) Zur Geologie des Brucker Raumes vgl. Oskar HOMANN, Der geologische Bau des Gebietes Bruck a. d. Mur-Stanz, Graz 1955 (Mitteilungen des Museums für Bergbau, Geologie und Technik am Landesmuseum „Joanneum”, Graz); Josef STINI, Der Boden von Bruck a. d. Mur und seine Entstehung, in: Bruck an der Mur. Ein Heimatbuch, hg. v. der Stadt Bruck an der Mur, verfasst von Richard ANTAUER, Bruck an der Mur 1951, 3–18.
(2) Auf dem Acker des Schlegelbauern, vgl. Richard ANTAUER, Aus der Geschichte der Stadt Bruck, in: Bruck an der Mur. Ein Heimatbuch, hg. v. der Stadt Bruck an der Mur, verfasst von Richard ANTAUER, Bruck an der Mur 1951, 19–80, hier 19.
(3) Vgl. Ferdinand TREMEL, Bruck an der Mur. Vortrag, gehalten anläßlich der Wanderversammlung in Bruck an der Mur am 25. September 1955, in: Blätter für Heimatkunde 29 (1955), 78–92, hier 78.
(4) TREMEL, Bruck an der Mur (wie Anm. 3), 78.
(5) Vgl. Werner STRAHALM, Bruck an der Mur – eine Stadtgeschichte, Bruck an der Mur 1997, 11.
(6) ANTAUER, Aus der Geschichte der Stadt Bruck (wie Anm. 2), 20.
(7) J(oseph) ZAHN, Urkundenbuch des Herzogthums Steiermark, Bd. 1: 798–1192, Graz 1875, Nr. 7: 860, 20. November, Mattighofen, König Ludwig (der Deutsche) bestätigt auf Bitten des Erzbischofs Adalwin von Salzburg alle bisherigen Erwerbungen, u. a. ad Pruccam (Original: Österreichisches Staatsarchiv, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv, AT-OeStA/HHStA UR AUR 16).
(8) ZAHN, Urkundenbuch, Bd. 1, Nr. 9: 890, 20. November, Matighofen (Fälschung), König Arnulf bestätigt Erzbischof Dietmar von Salzburg alle Besitzungen seiner Kirche, darunter auch Prucca, Muoriza […] (Original: Österreichisches Staatsarchiv, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv).
(9) ZAHN, Urkundenbuch, Bd. 1, Nr. 17: 927, 23. Mai, Maria Saal: Erzbischof Odalbert von Salzburg tauscht mit seinem Landbischof Kotabert Güter an der Lobming etc. gegen andere bei Bruck an der Mur und Rottenmann um ad Muorizakimundi, ad Rotenmannun … (Original: Österreichisches Staatsarchiv, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv)
(10) ZAHN, Urkundenbuch, Bd. 1, Nr. 30: 982, 18. Mai, Trient: Kaiser Otto II. bestätigt dem Erzbischof Friedrich von Salzburg für dessen Kirche Brucca, Muoriza (Original: Österreichisches Staatsarchiv, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv).
(11) ZAHN, Urkundenbuch, Bd. 1, Nr. 31: 984, 7. Oktober, Mainz: König Otto III. bestätigt die Rechte, Freiheiten und Besitzungen des Erzbistums Salzburg u. a. in Pruka, Muoriza (Original: Österreichisches Staatsarchiv, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv).
(12) Hermann WIESFLECKER, Österreich im Zeitalter Maximilians I. Die Vereinigung der Länder zum frühmodernen Staat. Der Aufstieg zur Weltmacht, München 1999, 111.
(13) WIESFLECKER, Österreich im Zeitalter Maximilians I. (wie Anm. 12), 111.
(14) Karl BRUNNER, Herzogtümer und Marken. Vom Ungarnsturm bis ins 12. Jahrhundert, Wien 1994 (Österreichische Geschichte, 907–1156, hg. v. Herwig Wolfram), 63.
(15) ZAHN, Urkundenbuch, Bd. 1, Nr. 17: 927, 23. Mai, Maria Saal.
(16) WIESFLECKER, Österreich im Zeitalter Maximilians I. (wie Anm. 12), 111.
(17) WIESFLECKER, Österreich im Zeitalter Maximilians I. (wie Anm. 12), 111.
(18) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 16.
(19) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 15.
(20) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 17.
(21) WIESFLECKER, Österreich im Zeitalter Maximilians I. (wie Anm. 12), 114.
(22) Vgl. HEINZ DOPSCH, Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter, Wien 1999 (Österreichische Geschichte 1122–1278), 203–207 und 444–448.
(23) Urkundenbuch des Herzogtums Steiermark, 4. Bd., 1. Lfg. 1260–1265, hg. v. Heinrich Appelt, bearb. V. Gerhard Pferschy, Wien 1960, Nr. 113: 1263 August 17, Graz: Bischof Bruno von Olmütz entschädigt im Auftrag König Ottokars das Kloster Admont für die zur Erweiterung der Stadt Bruck an der Mur herangezogenen Güter durch Einkünfte zu Stadlhof und Güter in Öblarn und Strasteten im Ennstal (Original Admont).
(24) StUB IV, n. 113 (1263 August 17, Graz).
(25) StUB IV, n. 167 (1265 Mai 1, Judenburg).
(26) Maja LOEHR, Leoben – Werden und Wesen einer Stadt, Baden 1934, 21.
(27) Vgl. auch Alois NIEDERSTÄTTER, Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter, Wien 2001 (Österreichische Geschichte, 1278–1411, hg. von Herwig Wolfram), 85.
(28) Vgl. zum Schlossberg mit Uhrturm, der nach Grazer Vorbild im späten 19. Jh. umgestaltete Wehr- und Torturm: Bruck an der Mur, in: Eva BERGER, Historische Gärten Österreichs. Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930. 2., Oberösterreich, Salzburg, Vorarlberg, Kärnten, Steiermark und Tirol, Wien 2003, 480–481.
(29) ANTAUER, Aus der Geschichte der Stadt Bruck (wie Anm. 2), 24–28.
(30) Hermann WENGERT, Die Stadtanlagen in Steiermark. Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Städtebaues, Graz 1932, 44–46, hier 45.
(31) WENGERT, Die Stadtanlagen in Steiermark (wie Anm. 80), 45.
(32) WENGERT, Die Stadtanlagen in Steiermark (wie Anm. 80), 45.
(33) WENGERT, Die Stadtanlagen in Steiermark (wie Anm. 80), 46.
(34) StUB IV/2, n. 361 (1269: Äbtissin Kunigunde von Göß belehnt Otto von Bruck und dessen Gattin Mechthild mit Gütern in der Pfarre Bruck, welche dem Stift Göß von Heinrich von Utsch ledig wurden.)
(35) StUB IV/3, n. 469 (1272, Bruck: Der steirische Landschreiber Konrad urkundet im Haus von Otto von Bruck: Acta sund hec in Pruckka in domo Ottonis civis et iudicis ibidem […])
(36) StUB IV/3, n. 492 (1273 November 22, Graz); StUB IV/3, n. 495 (1273 Dezember 3, Graz); StUB IV/3, n. 522 (1274 August 22, München).
(37) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 52.
(38) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 20f.
(39) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 23–26.
(40) TREMEL, Bruck an der Mur (wie Anm. 3), 80.
(41) Vgl. F. PICHLER, Entwicklung der Grundherrschaften, Bezirk Bruck a. d. Mur. a) 1542. b) 1848, in: Atlas zur Geschichte des steirischen Bauerntums, Karten 16b I und II, Graz 1976 (Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchivs 8).
(42) Anton MELL, Hans PIRCHEGGER, Steirische Gerichtsbeschreibungen, in: Beiträge zur Erforschung steirischer Geschichte XXXVII–XV. Jg., N. F. V–Vlll. Jg. (1914), 85, 44–45, 46–47.
(43) Vgl. TREMEL, Bruck an der Mur (wie Anm. 3), 86.
(44) Vgl. STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 42f.
(45) Vgl. TREMEL, Bruck an der Mur (wie Anm. 3), 86.
(46) ANTAUER, Aus der Geschichte der Stadt Bruck (wie Anm. 2), 50.
(47) Vgl. TREMEL, Bruck an der Mur (wie Anm. 3), 86, sowie Franz WAGNER, Historisches Gassen- und Häuserbuch der Stadt Bruck an der Mur umfassend die altbürgerlichen und Freihäuser, die Amts- und kirchlichen Gebäude innerhalb der Stadtringmauer, Bruck an der Mur 1935, Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3 und Nr. 119.
(48) ANTAUER, Aus der Geschichte der Stadt Bruck (wie Anm. 2), 54–56.
(49) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 37.
(50) Herwig EBNER, Die Kornmesser und ihr Stadthaus in Bruck an der Mur, in: Symbole des Alltags – Alltag der Symbole. Festschrift für Harry Kühnel zum 65. Geburtstag, hg. v. Gertrud Blaschitz, Helmut Hundsbichler, Gerhard Jaritz und Elisabeth Vavra, Graz 1992, 245–276, hier 260.
(51) Vgl. Günter CERWINKA, Ein Handelsabkommen zwischen den Städten Bruck an der Mur und Bad Radkersburg aus dem Jahre 1498. Zum „autonomen Wirkungsbereich” der landesfürstlichen Stadt im späten Mittelalter; in: Domus Austriae. Eine Festgabe. Hermann Wiesflecker zum 70. Geburtstag, hg. v. Walter Höflechner u. a., Graz 1983, 90–95, hier 90.
(52) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 29.
(53) Vgl. TREMEL, Bruck an der Mur (wie Anm. 3), 85.
(54) Vgl. Alois NIEDERSTÄTTER, Die Herrschaft Österreich (wie Anm. 27), 53.
(55) Das Kornmesserhaus wurde vielfach für eine frühere Herzogsburg gehalten. Vgl. zum Kornmesserhaus auch Franz WAGNER, Bruck an der Mur und seine Umgebung. Ein Heimatbuch und Fremdenführer, Bruck an der Mur 1929, 40–44.; Joseph v. ZAHN, Über den sogenannten „Fürstenhof” zu Bruck an der Mur, in: Mitteilungen des Historischen Vereins für Steiermark 36 (1887), 3–15; EBNER, Die Kornmesser (wie Anm. 50).
(56) EBNER, Die Kornmesser und ihr Stadthaus in Bruck (wie Anm. 50), 245.
(57) Folgender Abschnitt über die Hammerwerke beruht u. a. auf Vorarbeiten von Franz Pichler für das Österreichische Städtebuch.
(58) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 92.
(59) Vgl. 140 Jahre Buchdruckerei in Bruck an der Mur, davon 70 Jahre Buchdruckerei und Verlag Hermann Schmerzeck & Co. Bruck an der Mur 1960.
(60) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 93.
(61) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 27f.
(62) Vgl. Franz WAGNER, Feuilleton, in: Tagespost, 78. Jg./Nr. 3 (3. Jänner 1933); David Herzog, Eine mittelalterliche Synagoge in Bruck a. d. Mur, in: Blätter für Heimatkunde 11 (1933), H. 1, 4–10, wendet sich gegen die Annahme.
(63) Pirchegger nimmt 1197 als Datum der Errichtung der Pfarre Bruck an, vgl. Hans PIRCHEGGER, Die Kirchen- und Grafschaftskarte, in: Erläuterungen zum Historischen Atlas der Österreichischen Alpenländer, II. Abt., 1. Teil, Steiermark, Wien 1940, 75. Für das Jahr 1195 spricht sich dagegen Karl Klamminger aus, vgl. Karl KLAMMINGER, Die Geschichte der Pfarre Bruck an der Mur, in: Brucker Pfarrblatt (1961), H. 2, 4.
(64) Vgl. Rudolf Karl HÖFER, Die kirchlichen Zustände in Bruck an der Mur und seiner Umgebung nach den Visitationsprotokollen von 1524, 1528 und 1544, Diplomarbeit 1977, 2.
(65) StUB IV/3, n. 492 (1273 November 22, Graz); StUB IV/3, n. 495 (1273 Dezember 3, Graz); StUB IV/3, n. 522 (1274 August 22, München).
(66) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 45.
(67) Vgl. Sabine JURAK, Architekturgeschichtliche und architektur-ikonologische Studien zur ehem. Heiliggeistkirche im steirischen Bruck an der Mur, Diplomarbeit Wien 2000.
(68) Zitiert nach STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 29; vgl. auch Josef Andr. Janisch (Hg.), Topographisch-Statistisches Lexikon von Steiermark mit historischen Notizen und Anmerkungen, 3. Bde., Graz 1878–1885, hier Bd. 1, 66.
(69) Josef ZAHN, Ortsnamenbuch der Steiermark im Mittelalter, Wien 1893, 70.
(70) HÖFER, Die kirchlichen Zustände (wie Anm. 64), 11.
(71) Vgl. Karl Amon, Die Steiermark vor der Glaubensspaltung, 1. Lfg., Graz 1960 (Geschichte der Diözese Seckau 3), 121.
(72) Vgl. HÖFER, Die kirchlichen Zustände (wie Anm. 64), 13f.
(73) Vgl. Karl AMON, Die Bischöfe von Graz-Seckau 1218–1968, Graz 1969, 126–128.
(74) Vgl. HÖFER, Die kirchlichen Zustände (wie Anm. 64), 18.
(75) StUB I, n. 68.
(76) StUB I, n. 118.
(77) TREMEL, Bruck an der Mur (wie Anm. 3), 80.
(78) Vgl. HÖFER, Die kirchlichen Zustände (wie Anm. 64), 45.
(79) Vgl. HÖFER, Die kirchlichen Zustände (wie Anm. 64), 46.
(80) Vgl. TREMEL, Bruck an der Mur (wie Anm. 3), 87; vgl. auch Hannes PIRKER, Projekt 1528 „Wiedertäufer”. Landesausstellung 2006 Bruck an der Mur (28. April bis 29. Oktober 2006. Dokumentation zum Projekt „Wiedertäufer”), Bruck an der Mur 2006; Paul DEDIC, Reformation und Gegenreformation in Bruck an der Mur und im Mürztal, in: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich 63/64 (1942/1943), 7–156, hier 15–23; Grete MECENSEFFY, Quellen zur Geschichte der Täufer. Österreich, Bd. 11, 1. Teil, Heidelberg 1964 (Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte 31).
(81) Vgl. Karl AMON, Die Steiermark vor der Glaubensspaltung, 1. Lfg., Graz 1960 (Geschichte der Diözese Seckau 3), 7.
(82) Georg PFEILSCHIFTER (Hg.), Die Reformationsverhandlungen des deutschen Episkopats von 1520 bis 1570, Regensburg 1959 (Acta Reformationis Catholicae 1), 97.
(83) Vgl. HÖFER, Die kirchlichen Zustände (wie Anm. 64), 58.
(84) Vgl. Grete MECENSEFFY, Geschichte des Protestantismus in Österreich, Graz 1956, 14,
(85) Vgl. HÖFER, Die kirchlichen Zustände (wie Anm. 64), 60.
(86) Rudolf Karl HÖFER, Die landesfürstlichen Visitationen der Pfarren und Klöster in der Steiermark in den Jahren 1544/1545. Edition der Texte und Darstellung zu Nachrichten über das kirchliche Leben. Mit einem Geleitwort von Karl Amon, Graz 1992 (Quellen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark 14), 126 und 494.
(87) Vgl. TREMEL, Bruck an der Mur (wie Anm. 3), 88.
(88) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 56–62; ANTAUER, Aus der Geschichte der Stadt Bruck (wie Anm. 2), 46–49.
(89) ANTAUER, Aus der Geschichte der Stadt Bruck (wie Anm. 2), 49.
(90) STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 69.
(91) ANTAUER, Aus der Geschichte der Stadt Bruck (wie Anm. 2), 49.
(92) Vgl. Karin SCHWEIGHARDT, Die Entwicklung der Spitäler und anderer sozialer Einrichtungen in Bruck/Mur, Diplomarbeit Graz 1988, 29.
(93) Vgl. SCHWEIGHARDT, Die Entwicklung der Spitäler (wie Anm. 92), 29–31, sowie auch für das Vergleichbeispiel Wien Brigitte POHL-RESL, Rechnen mit der Ewigkeit. Das Wiener Bürgerspital im Mittelalter, Wien/München 1996 (Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Erg. bd. 33).
(94) SCHWEIGHARDT, Die Entwicklung der Spitäler (wie Anm. 92), 30, vgl. auch Steiermärkisches Landesarchiv, Spez. Archiv, Bruck/Mur, Sch. 78, Heft 334 Stiftungen.
(95) Vgl. Franz PICHLER. Neujahrswünsche als Armenspende. Historisches aus der Armenversorgung der Stadt Bruck an der Mur, in: Blätter für Heimatkunde [Festgabe für Gerhard Pferschy zum 60. Geburtstag ] 64 (1990), H. 1/2, 63–68, hier 66.
(96) Vgl. dazu die Vorarbeiten von Franz PICHLER zum Österreichischen Städtebuch.
(97) Vgl. SCHWEIGHARDT, Die Entwicklung der Spitäler (wie Anm. 92), 95.
(98) Vgl. SCHWEIGHARDT, Die Entwicklung der Spitäler (wie Anm. 92), 95.
(99) ANTAUER, Aus der Geschichte der Stadt Bruck (wie Anm. 2), 41.
(100) Vgl. 100 Jahre Rettung Bruck an der Mur. Juni 1973. Festschrift anläßlich des 100jährigen Bestandes der Rettung Bruck an der Mur. Hrsg. Bezirksstelle Bruck an der Mur des österreichischen Roten Kreuzes, Landesverband Steiermark, Bruck an der Mur 1973.
(101) Vgl. WAGNER, Bruck an der Mur und seine Umgebung (wie Anm. 55), 18.
(102) Vgl. SCHWEIGHARDT Die Entwicklung der Spitäler (wie Anm. 92), 77–88; ANTAUER, Aus der Geschichte der Stadt Bruck (wie Anm. 2), 62.
(103) Vgl. SCHWEIGHARDT, Die Entwicklung der Spitäler (wie Anm. 92), 89–91.
(104) Vgl. dazu die Vorarbeiten von Franz PICHLER zum Österreichischen Städtebuch.
(105) Vgl. Helmut WEIHS, Schießstätten in Bruck an der Mur, in: Blätter für Heimatkunde 62 (1988), 57–67, hier 57f.
(106) WEIHS, Schießstätten in Bruck an der Mur (wie Anm. 105), 58.
(107) Vgl. Helmut WEIHS, Der Brucker Schützenverein, Amtsblatt 2/80, 25f.; 3/80, 23f. und 4/80, 33f.; Schießstätten in Bruck a. d. Mur, Amtsblatt 1/88, fol. 22, 2/88, fol. 26, 3/88, fol. 26 und 4/88, fol. 26.
(108) Vgl. WAGNER, Historisches Gassen- und Häuserbuch (wie Anm. 47), Nr. 78.
(109) Vgl. WAGNER, Historisches Gassen- und Häuserbuch (wie Anm. 47), Nr. 171.
(110) Vgl. STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 83.
(111) Vgl. WAGNER, Historisches Gassen- und Häuserbuch (wie Anm. 47), Nr. 4.
(112) Vgl. STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 79.
(113) Vgl. dazu die Vorarbeiten von Franz PICHLER zum Österreichischen Städtebuch.
(114) Vgl. Franz WAGNER, Das Feuerlösch- und Rettungswesen der Stadt Bruck an der Mur. Mit einem Beitrag über den Steiermärkischen Landesverband für Feuerwehr- und Rettungswesen von Theophil Quirin, hg. v. der Freiwilligen Feuerwehr und Rettungsabteilung der Stadt Bruck a. d. M., Bruck an der Mur 1930.
(115) Zu den Bränden, Hochwässern und Erdbeben vgl. ANTAUER, Aus der Geschichte der Stadt Bruck (wie Anm. 2), 67–70.
(116) Vgl. STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 79.
(117) Vgl. STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 99.
(118) Vgl. STRAHALM, Bruck an der Mur (wie Anm. 5), 100–102; sowie Koloman Wallisch, Zur Erinnerung an die Ereignisse des Februar 1934 im Bezirk Bruck an der Mur (50 Jahre „12. Februar 1934”). Bruck an der Mur: SPÖ, Bezirksorganisation Bruck an der Mur 1984; Bruck an der Mur 1934. Eine Region im politischen Widerstand. Konzept und wissenschaftliche Beratung von Werner Anzenberger. Bruck an der Mur 1999.
(119) Vgl. Martin STROBL, Geschichte der forstlichen Ausbildung in Österreich unter besonderer Berücksichtigung der Höheren Forstlehranstalt zu Bruck an der Mur, Diplomarbeit Wien 1991.
(120) 75 Jahre Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Bruck an der Mur, 1907–1982. Festschrift, Bruck an der Mur 1982.
(121) 20 Jahre Bundeshandelsakademie Bruck an der Mur. Bruck an der Mur, 1986.

 

 

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