342. Debrecen, 1849 március 8. Kossuth részletesen beszámol Bemnek az elmult hetek eseményeiről és közli vele, hogy megkapta a má…

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342.
Debrecen, 1849 március 8.
Kossuth részletesen beszámol Bemnek az elmult hetek eseményeiről és közli vele, hogy megkapta a másodosztályú katonai érdemrendet.
Herr General!
Es möchte mir sehr leid thun, und Ich möchte es für die Sache unseres heiligen Kampfes für höchst schädlich erachten, wenn Herr General über die letzten Ereignisse in der hiesigen Armee irrig berichtet würden, darum bin ich so frey, darüber den Herrn Generalen genau zu unterrichten.
Ich habe den militairischen Ruf, Erfahrung, und anerkannten Verdienste des Herrn General Lieutenant Dembinszki nach Gebühr und mit dem achtungsvollsten Vertrauen würdigend, Ihm das Obercommando über die vereinigte Theiss-Armee circa 60,000 Mann, nämlich die Armee-Corps: Görgey, Klapka, Répásy (vormals Perczel), Vécsey und Damianich übergeben.
Der verehrte Herr Feldmarschall Lieutenant hat seine Operationen damit angefangen, mit dem Corps Klapka und noch einer Division von Répásy Miskolcz zu besetzen, und gegen Kaschau zu operiren – theils um Schlik zu schlagen, theils um die Vereinigung mit Görgey zu erleichtern, der mit circa 19,000 Mann, aus den Bergstädten einen höchst ausgezeichneten Marsch über Liptau, Zips, gegen Eperjes gemacht hat.
Görgey hatt aber den Berg Branyiczkó (Gränze zwischen Zips und Sáros) mit Sturm genommen und der Feind floh von Ihm, so dass er für sich selbst stark genug war, sich den Weg zu bahnen, obschon Götz und Jablonovszky ihm auf dem Füsse folgten.
Görgey rückte von oben, Klapka von unten gegen Caschau zu – Schlik, zweimahl durch Klapka geschlagen, war gerade in der Mitte mit seiner entmuthigten, kaum halb so starken Kraft, als unsere zwey Corps, die gegen Ihn anrückten. Ich glaubte, er kann uns nicht entgehn, und muss gefangen werden. Er ist aber entkommen; hatt Caschau ohne Schwertschlag geräumt, und floh gegen Trene* – was sein einziger Ausweg war, und das man Ihm von Miskolcz aus nicht früh genug versperrt.
Torna.
Er machte einen Flucht-Marsch von 17 Stunden ohne Rast bis Tornallya – auf diese Nachricht hin marschierte General Dembinszky mit circa 6,000 Mann in Eile von Miskolcz nach Putnok, um Ihn zu ereilen! – Er ereilte Ihn, doch zwang er Ihn zu keiner ernsthaften Schlacht, und aus Mangel an Übereinstimmung in den Bewegungen, entkam er gegen Rimaszécs.
Dembinszky kam nach Miskolcz zurück; befahl dem Görgey Caschau zu räumen, und sich vorwärts nach Miskolcz zu ziehn; Klapka aber wurde nach Erlau geschickt. – Auf das hin hatt sich Schlik umgewendet, kam bis nach Putnok, und weiter, und wollte Görgey in der Vereinigung seiner Divisionen hindern, Dembinszky aber stellte sich bei Sajó St. Péter auf, beschleunigte die Vereinigung von, den Görgeischen Divisionen, und stand mit wenigstens gleichen Kräften dem Feinde in Schlachtordnung 24 Stunden entgegen. Er both dem Feinde die Schlacht an, engagierte aber sie nicht, sie schauten sich einen Tag ins Gesicht, und der Feind zog sich unverfolgt ohne Schuss zurück. – Dembinszky auch nach Miskolcz und von dort auf der Erlauer Strasse vorwärts, und Miskolcz wurde auch geräumt, – und die Zips, Saros, Abaúj, Gömör, Torna, Borsod, (6 wiedereroberte Comitate,) einem von oben nachrückenden schwachen Corps, unter General Ramberg und dem Pfaffen Hurban, preisgegeben.
Man rückte gegen Erlau vor, der Feind von Pesth unter Windischgrätz gegen Hatvan, und von Szolnok unter Wrbna, Colloredo Jellasits rückten uns entgegen. Ich hoffte, General Dembinszky wird die Vereinigung Schlicks mit Windischgrätz verhindern. – Es wurde nicht verhindert.
Es kam zur Schlacht am 26-ten bei Verpelét, wo noch die Hälfte unserer Divisionen nicht angekommen waren. Wir behielten das Schlachtfeld.
Am 27-en fehlten noch 2 Divisionen, die von Miskolcz hergezogen wurden, doch hatt man sich von Verpelét, über Kápolna bis Káhl den gantzen Tag geschlagen. – General Dembinszky retirirte bis Maklár, der Feind verfolgte Ihn nicht. – In der Nacht kamen die 2 Divisionen an, 30,000 Mann standen kampfbereit bei Mező-Kövesd – die Avantgarde des Feindes greift an, wird von der Division Kmety geworfen, seine Cavallerie theils niedergemetzelt, theils zersprengt und 4 Kanonen erobert – die 30,000 Mann brannten von Schlachtbegierde, der Feind griff aber nicht mehr an, – und wir auch nicht.
Vielmehr zogen wir uns nach dem Sieg auf drey Linien gegen Poroszló zurück – weil (sagt man) die Truppen erschöpft, und seit 3 Tägen nichts gegessen haben (denn der Commandierende verordnete nicht, wo man die Verpflegung fertig haben sollt) – über Gräben, Moräste bis an die Brust retirirte man ohne Ursache, der Feind nach, man kam nach Poroszló, von Poroszló zurück über die Theiss!! bis nach Tisza Füred, bloss Görgey bekam Befehl mit 2 Divisionen Poroszló zu halten. Er sah sich von 3 Seiten umzingelt, hinter sich ein langes defilee bis am die Teiss, wo er stellenweise nur auf dem Damm marschieren konnte, und entschloss sich nicht zu gehorchen, um die 2 Divisionen nicht umnütz zu opfern; er schrieb daher dem Obergeneral, das nachdem er ünnöthigerweise mit der gantzen Armee über die Theiss geflogen ist, er auch nach kömmt, und bereit ist wegen diesem Ungehorsam sich vor ein Kriegsgericht zu stellen.
So wurde also auch Erlau und das ganze Gebiet von der Theiss unnütz geopfert. Der Feind von hinten nahm Miskolcz, und der Weg war Ihm bis Tokay frey.
So drängten sich in Tisza Füred 35,000 Mann mit 120–130 Kanonen zusammen, – doch wurde der Brückenkopf mit 4 Brigaden besetzt, ja auch Poroszló mit 2 Divisionen Cavallerie – indem der Feind sich auch zurückgezogen, und sich zwischen Erlau und Árokszállás ŕ cheval gestellt.
Wir glaubten im Zuge des Sieges zu seyn – und es kam uns die böse Kunde, dass wir wie Pichelhäringe in Füred eingezwengt sind.
Da brach gegen den Herrn General Lieut. Dembinszky eine allgemeine Unzufriedenheit und Vertrauenslosigkeit in der Armee aus, alle Stabsofficiere erklärten sich dahin, dass sie kein Vertrauen zu Ihm haben können und dass sie das Vaterland durch seine Dispositions-Fehler gefährdet erachten. Nachdem das der allgemeine Ausdruck des gantzen Stabsofficiers-Corps war, hatt sich der anwesende Regierungs-Commissair bewogen gefunden – wie es auch alle Officiere verlangt – dass die Sache an mich berichtet, und ich gebeten werde, persönlich die Armee zu besuchen und die Sache zu entscheiden, bis dahin aber den Herrn Generalen Dembinszky aufzufordern, mit Zuziehung von ein paar Corps-Commandanten im Kriegs-Rath die Dispositionen zu treffen.
Er hat sich aber entschieden geweigert je ein Kriegs-Rath zu halten und erklärte unter dieser Bedingung durchaus nicht commandieren zu wollen, worauf dann der Reg. Commissair bis zu meiner gehofften Ankunft befahl, dass der im Range ältester General (Görgey) das Commando führen solle.
Ich kam in Begleitung des Kriegsministers, und des Chefs von Generalstab General Vetter, und forderte die Corpskommandanten auf, sich im Beysein des Gen. Lieut. Dembinszky zu erklären, aus welchen Ursachen Sie sich bewogen fühlten, einen Tritt zu thun, der an Meuterey gränzt und die Bande der Disciplin auflösen kann.
Sie führten die Klagen und die angebliche Unfähigkeit und Verwahrlosigkeit in den Dispositionen detaillirt aus. Der Feldherr gab seine Erklärurg ab, und beschuldigte die Corps-Commandanten, nicht kräftig genug mit gewirkt zu haben, ja vielmehr sich gegen Ihn verschworen zu haben, wogenen sich wieder die Corps Commandanten rechtfertigten.
Dann hörte ich die Stabsofficiere und Batallionsfürer, meine Überzeugung fiel dahin aus: dass mehrere unglückliche Fehlgriffe geschehn sind, aber es bedürfte wochenlanger Untersuchungen, ob an den Fehlgriffen bloss und einzig die Dispositionen des Feldherrn oder aber auch der Mangel an herzlicher Mitwirkung von Seite des Corpscommandanten schuldig sey. – Ich glaube beides.
Folgende unglücklichen Ereignisse sind jedenfalls klar:
1. Dass man den Schlick entwischen liess.
2. Dass man Ihm erlaubt, sich so leicht mit Windischgrätz zuvereinigen.
3. Dass man am 28-n den glücklichen Anfang der Schlacht nicht verfolgte, eine unschätzbare Gelegenheit des sicheren Sieges verlohren – ja weil nicht siegreich, doch ohne Ursache retirirt sey. (Fehler des Feldherrn, der sich mit der Unverlässlichkeit der Truppen entschuldigte.)
4. Dass die Armee 3 Täge gehungert hatt, weil der Obercommando den Intendanten nicht gesagt, wo sie Proviant versammeln sollen.
5. Dass der Commandant ohne gehörigen Erkundigungen über die Beschaffenheit des Terrains den unmotivirten Rückzug gegen Eger-Farmos mit Verlassung des Weges, über Gräben und Moräste angeordnet, wo die Mannschaft bis an die Brust durch Schlamm treten musste, und wo mehrere Artillerie-Pferde ersoffen sind.
6. Dass die Armee durch unmotivirte Märsche und Contra-Märsche zum Erschöpfen fatigierte, durch bivouaquen entkräftet und endlich über die Theiss mit Aufgebung von 5 Comitaten zurückgedrängt wurde, wo ich doch wiederholt erklärte, dass man vorwärts und terrain gewinnen müsse, denn herwärts der Theiss bin ich nicht mehr fähig an 60,000 Mann zu erhalten. – Dies die Fehler – aber es hat sich auch herausgestellt, dass der Herr G. Lieut. Dembinszky nichts derartiges gethan hatt, was die unverantwortliche Auflehnung des Officiers-Corps gegen Ihm für berechtigt erscheinen liesse.
Ich gab daher dem Herrn Gen. die Genugthuung, dass ich den Schritt des Officiers-Corps nicht nur desavouiert, sondern auch entschieden reprobierte und erklärte, dass ich nur darum nicht die Officiere sammt und sonders vor das Kriegsgericht stelle, weil wir vor dem Feinde stehen, uns vielleicht morgen schlagen müssen (wie es auch geschah) und ich die Rücksicht der Disciplin den noch wahren Zwecken der Abwendung der augenblicklichen Gefahr unterordnen muss.
Der Herr Gen. Lieutenant war so gütig dies auch einzusehen, und sich damit zu befriedigt zu erklären, zugleich auch dahin sich zu äussern, dass er seinen militairischen Ruf zu hoch schätzte, als dass er ferner eine Armee commandieren wollte, wo nach den, was vorgefallen ist, es der herzlichen Mitwirkung aller Officiere kaum sicher sein könnte und dadurch den Erfolg compromittirt sehen würde. Da war ich denn genötigt, seine Abdankung anzunehmen und ihn zu bitten, seinen tapfern Arm zu anderweitigen Disposition gefälligst anzubieten. Die Stelle des Ober-Commandanten liess ich einstweilen unbesorgt, den Gen. Görgey aber betraute ich mit dem Commando der aus 3 Armee-Divisionen bestehenden, in Tiszafüred concentrirten Corps. Tags darauf erkämpften die Generale Damjanich und Vécsey Einen glänzenden Sieg bei Szolnok, welchen ich als einen Ausgangspunkt der künftigen Operationen betrachte und mit concertrischen Vorrücken zusichern wünsche. Demzufolge war die Ernennung eines Ober-Commandants unumgänglich notwendig und nach Erwägung aller Urnstände ist der F. M. L. Vetter, bis jetzt Chef des Generalstabs von Ungarn hie zu ernannt und alle Truppen von Ungarn, die unter Ihrem Commando befindliche Siebenbürger Armee, dann unser reserve Corps, und die Besatzungen der Ungarischen und Siebenbürgischen Pässe ausgenommen, ihm untergeordnet,
Und hiemit rücken wir vor gegen Pesth.
Ich habe es für nötig erachtet, den Herrn Generalen die Sachlage umständlich zu berichten und schliesse zur Kentniss die Verordnung bei, die ich an die Armee erlassen habe.* Wir haben einen milit. Verdienst Orden errichtet um ein Zeichen zu geben, dass das Vaterland seinen Helden sich gerne dankbar erweisen möchte, wenn ihre Verdienste nicht über jeden Lohn erhaben wären.* Das Ordenskreutz selbst könnten wir hier nicht verfertigen lassen aus Mangeln an tüchtigen Manufactristen. Wir haben dennoch ein Interimszeichen (silbernen Kranz mit dem goldenen Kreutze des Ungarischen Wappen) machen lassen. – Niemand unter unseren Helden hat mehr Ansprüche zu der Betätigung der Anerkennung der Nation, als Sie, Herr General, darum sind Sie auch einer der Allerersten wehniger, denen die Regierung das Commanden-Kreutz dieses Verdienst-Ordens zugeschprochen hatt. Ich möchte es mir zur höchsten Ehre anrechnen, wenn ich selbst das Glück haben könnte, dieses Zeichen der nativitäten* Danckbahrkeit an ihre tapfere Helden-Brust zu haften. Entfernung verhindert mich. Ich schickte demnach Diplom und Ordenszeichen an den Herrn Reichscommissair Csányi, um es in meinem Namen zu tun. Das Ordenszeichen wird hochgeehrt sein, wenn sie einigen Werth darauf legen wollen. Ich erwarte mit Sehnsucht ihre Vorschläge zur Decoration für die Tapfersten Ihrer Armee und zeichne mich unter verschiedener Hochachtung.
Az előző szám alatt közölt kiáltványról van szó.
V. ö. a 326. sz. alatt közölt aktával, 582. s köv. l.
Valószínűleg a másoló hibára, nationalen helyett.
Debreczin, am 8-ten März. 1849.
Ludwig Kossuth Praesident.*
Az eredetiben valószínűleg sajátkezűleg írt levelet nyitva küldte Kossuth Csányi Lászlóhoz továbbításra, mivel fontosnak tartotta, hogy őt is időben és részletesen tájékoztassa a történtekről és a tervbevett hadi mozdulatokról. Csányi a levelet lemásoltatta, így maradt fenn a szövege. (V. ö. Kossuth Csányihoz írt, márc. 10-i levelével, 354. sz. 628. s köv. l.)
Egykorú, rossz németségű másolat. O. Lt. Csányi-iratok.
1278. rakt. sz.

 

 

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