II-1 Instruktion König Ferdinands I. für den Wiener Hofkriegsrat, 17. November 1556, Wien

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II-1
Instruktion König Ferdinands I. für den Wiener Hofkriegsrat, 17. November 1556, Wien
Zeitgenössische Abschrift, Papier, 32,5 x 21 cm, deut.
Wien, KA Bestallungen Nr. 28, andere zeitgenössische Abschriften: Wien, KA AFA 1556/13/2; Wien, FHKA HKA Instr. Nr. 127; Wien, HHStA Schloßarchiv Grafenegg, Archiv Breuner, Militaria, Schachtel 152, Fasc. Nr. 4, 17. Nov. 1556.
Druck: Firnhaber, 1864, 129-132: Nr. IX und Fellner-Kretschmayr, 1907/Bd. 2, 276-280: Nr. 16.
Die Gründung des Wiener Hofkriegsrates 1556 war ein Meilenstein in der Geschichte des österreichischen und des ungarischen Kriegswesens der frühen Neuzeit. Obwohl König Ferdinand bereits seit 1529 Kriegsräte für die militärischen Angelegenheiten ernannt hatte, nahmen diese ihre Aufgaben nur ad hoc wahr, hatten nicht in jedem Fall einen festen Sitz, und waren also keine Ämter. Mitte der 50er Jahre des 16. Jahrhunderts war es unmöglich geworden, das Verteidigungssystem in Ungarn sowie das sich rasch entwickelnde Kriegswesen auf die althergebrachte Weise zu verwalten. Aus diesem Grunde rief Ferdinand I. am 17. November 1556 in Wien den Hofkriegsrat ins Leben, der schon einen festen Sitz hatte, seine Sitzungen in Form eines Ratskollegiums (ursprünglich mit 5 Ratsherren) abhielt und somit eine für seine Zeit moderne Fachbehörde war. Als Vorgänger des späteren Kriegsministeriums war der Hofkriegsrat im allgemeinen für die Leitung des Militärwesens zuständig, vor allem aber für die damals wichtigste Frage, nämlich für die Ausarbeitung einer Defensionskonzeption zur Türkenabwehr, darüber hinaus für die Grenzfestungsbauten, die Kriegsmaterial- und Lebensmittelversorgung sowie in Zusammenarbeit mit der Hofkammer für die Besoldung der Grenzsoldaten. Die Führung der Ostpolitik gehörte laut der Instruktion für den Hofkriegsrat nicht in seinen Kompetenzbereich, dennoch wurde sie wegen seiner engen Verbindung mit der Grenzverteidigung in Ungarn doch zu einer wichtigen Aufgabe.
Literatur: Firnhaber, 1864; Regele, 1949 und Broucek, 1988.
 

 

 

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